Ach ja, das war so schön.
Als am 27.10.1998 das erste rotgrüne Bundeskabinett
eingeschworen wurde, Vizekanzler Fischer lässig den Bundeskanzlerausweis für „Gerd“
unterschrieb und erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland ein
Regierungschef auf die Gottesformel beim Amtseid verzichtete.
(…..)Aus Sicht der konservativen
Merkel und Schäuble würde nun das „rotgrüne Chaos“ ausbrechen, die Unternehmer
in Massen das Land verlassen und somit die deutsche Wirtschaft in den Abgrund
gesaugt.
Das Unheil begann aus Merkels
Sicht schon mit dem Amtseid, den Schröder als erster und einziger Kanzler ohne
die Formel „so wahr mir Gott helfe!“ sprach und gleich sieben Minister, nämlich
Joschka Fischer, Bodo Hombach, Otto Schily, Walter Riester, Jürgen Trittin und
Edelgard Buhlman wurden ebenfalls ohne Gottesformel eingeschworen. (….)
Die fromme Oppositionsführerin Angela Merkel gruselte sich,
sie schauderte und pöbelte. Es kam wie Frau Merkel befürchtete; die Gottlosen
taten viele schreckliche Dinge, die es vorher bei den gottesfürchtigeren
Kanzlerin nie gegeben hatte:
Zwangsarbeiterentschädigung, Homoehe, Ausstieg aus der Atomenergie, ökologische Steuerreform, Reduzierung der Rüstungsexporte, Weigerung am Irak-Krieg teilzunehmen, starke Intensivierung der Beziehung zu Frankreich, Green-Card-Initiative, eine Rentenreform, drastische Senkung der Einkommensteuer, Entkriminalisierung der Prostituierten.
Wie grauenhaft. Es sollte bis 2009 dauern, als endlich die
Christin Merkel ohne Sozis regierte und diese atheistischen Irrungen abschaffen
konnte.
Wiedereinstieg in die Atomenergie, Geschenke für die
Superreichen, massive Zunahme der Rüstungsexporte. So wahr mir Gott helfe.
Endlich wieder.
[….] Als bislang einziger Bundeskanzler verzichtete Gerhard Schröder (SPD)
bei seinen Vereidigungen auf den Gottesbezug. 1998 löste dies eine breite
gesellschaftliche Diskussion aus; die Gottlosen hätten nun das Ruder
übernommen, hieß es, Religion werde vollends aus dem öffentlichen Raum
gedrängt. Der damalige Erfurter Bischof Joachim Wanke gab zu bedenken, dass mit
der fehlenden Rückbindung an eine transzendente Instanz auch andere "letzte
Überzeugungen" verloren gingen.
Schröder selbst begründete seinen Verzicht auf den Gottesbezug indes
mit dem Hinweis, der Glaube sei Privatsache. Schon als Ministerpräsident von
Niedersachsen hatte er – obwohl Mitglied der evangelischen Kirche – die
religiöse Formel bei den Vereidigungen vor dem Parlament weggelassen und sich
dabei auch auf die Bergpredigt berufen. Dort heißt es: "Ich aber sage
euch: Schwört überhaupt nicht, weder beim Himmel, denn er ist Gottes Thron,
noch bei der Erde" (Mt 5,34f.). [….] Der Verfassungsrechtler und spätere Bundespräsident Roman Herzog
schrieb mit Blick auf den Gottesbezug im Eid einmal: Ein Politiker, der die
religiöse Beteuerung verwende, wolle "den rechtlichen Bindungen des
Grundgesetzes eine weitere, für ihn besonders verpflichtende, hinzufügen".
Dass es in der Tagesarbeit vielleicht nicht immer gelinge, dieser hohen
Anforderung gerecht zu werden, sei "kein Beweis gegen den Sinn dieser
Selbstverpflichtung". Allerdings, so Herzog weiter, entbehre es
"nicht jeder Pikanterie", dass sich ein weltanschaulich neutraler
Staat der Gläubigkeit seiner wichtigsten Amtsträger bediene, damit sie sich
"weit über die Rechts- und Verfassungsbindung hinaus binden lassen".[….]
Vier Jahre später wiederholte sich das schaurige Schauspiel.
„Schröder will keine Hilfe von oben“ heiß es
dazu im SPIEGEL.
Aber auch das Jahr 2002 scheint aus heutiger Perspektive
weit entfernt.
Gottlose Minister gab es kaum jemals wieder.
Nur Brigitte Zypries verzichtete in einer Merkel-Regierung
auf die Gottesformel. Inzwischen sind wieder alle Minister fromme Christen.
Selbst die, die es nicht sind, machen es wie in den USA; sie
schwören trotzdem auf Gott, weil sie bei Weitem nicht das Rückgrat haben wie Trittin,
Fischer oder Schröder, die aus Überzeugung handelten und dem folgenden
konservativ-gläubigen Shitstorm trotzen.
Die entsetzlich frommen SPD-Frauen Nahles und Griese haben
die säkularen Sozis marginalisiert, die einst so konfessionsferne FDP, die sich
in den 1970ern vielfach in der „Humanistischen Union“ engagierte und für die
Trennung von Kirche und Staat kämpfte, ist seit Westerwelle und Rösler eine
zutiefst kirchenfreundliche Partei, besetzt ihre Reihen mit schweren Religioten
wie Pascal Kober, der als Theologe für die Liberalen im Bundestag sitzt.
Auch die Linke verfügt beispielsweise mit Ministerpräsident Bodo
Ramelow über zutiefst gläubige engagierte Kirchisten.
Die Grünen boten ebenfalls schon seit ihrer Gründung
Pastoren, Theologen und insbesondere Vertretern evangelischer
Laienorganisationen eine Heimat.
Antje Vollmer, Christa Nickels, Andrea Fischer hießen die wichtigsten
grünen Frommen damals. Heute sind es die evangelische Kathrin Göring-Kirchentag
und der Hardcore-Katholik Winfried Kretschmann, die alte Atheisten wie Jürgen
Trittin wegmobben.
So unangenehm und anmaßend und überheblich und unangemessen
und fehlgeleitet und borniert ich Göring-Kirchentag und Kretschmann finde, so
gestehe ich ihnen wenigstens zu, daß sie den Unsinn, den sie reden selbst
glauben.
Sie sind vermutlich einfach nicht die hellsten Kerzen auf
der Torte.
Schlimmer ist aber Robert Habeck, der sich voll dem neuen
Grünen Credo verschrieben hat auf gar keinen Fall mehr irgendetwas zu sagen,
mit dem man anecken könnte.
Es gilt jetzt der allgemeine „Kuschelkurs Grün“:
Kein Streit, keine Wähler verschrecken, keine Programmatik,
bloß nicht konkret werden.
Und wenn sich doch mal eine Kontroverse anbahnt wie die um die Homöopathie, dann wird die
Diskussion auf dem Parteitag von der Parteiführung radikal unterdrückt.
Dr. Robert Habeck spielt eine besonders unangenehme Rolle,
weil er schlau ist und es besser weiß.
Er wurde 2000 zum Doktor der Philosophie mit einer Arbeit
über literarische Ästhetizität promoviert und windet sich heute rückgratlos mit
solchen lahmen Sprüchen um jegliche Kontroverse.
Vermutlich ist er zufrieden damit wieder nirgends angeeckt
zu sein. Mit dem Spruch sollten doch Christen und Atheisten zufrieden sein.
Außer mir. Ich frage mich:
Welche Werte meint er genau?
Den Antisemitismus?
Die Frauenverachtung?
Sklaverei?
Religionszwang?
Sippenhaft?
Kinder verprügeln?
Todesstrafe?
Homophobie?
Den Antisemitismus?
Die Frauenverachtung?
Sklaverei?
Religionszwang?
Sippenhaft?
Kinder verprügeln?
Todesstrafe?
Homophobie?
Die WERTE des Christentums haben seit 2000
Jahren Terror und Genozid bedeutet.
Ich empfehle Dr. Habeck die zehn Bände Deschners "Kriminalgeschichte des Christentums."
Ich empfehle Dr. Habeck die zehn Bände Deschners "Kriminalgeschichte des Christentums."
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen