Samstag, 2. November 2013

Neues von TVE - Teil VI




Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst – man muß ihn einfach lieben!
Zuverlässig wie ein Uhrwerk schaufelt er  das Loch, in dem er sitzt kontinuierlich immer tiefer.
Nach einer Kaskade von Lügen und Unverschämtheiten hat er immer noch nicht auch nur ansatzweise verstanden was er angerichtet hat.
Vielleicht wird er zur Kenntnis genommen haben, daß er sich weltweit zum Witzbischof gemacht hat, der rund um den Globus für seine Prunksucht ausgelacht wird.


Seine Selbsterkenntnis ist allerdings so mangelhaft, daß er sich immer noch für einen so großartigen Bischof hält, daß sich sein Bistum glücklich schätzen könnte ihn zu haben.
Großzügig ließ TVE heute mitteilen, ER sei bereit zur Versöhnung.
Er ist also so großherzig seinen Kritikern zu verzeihen.

Verschwendung? Protzerei? Falschinformationen? Glaubt man den Aussagen von Franz Xaver Brandmayr, dann wirft sich der umstrittene Bischof Tebartz-van Elst nichts davon vor. Im Gegenteil: Brandmayr, Leiter des päpstlichen Priesterkollegs in Rom, bei dem Tebartz-van Elst während seines Papstbesuchs wohnte, schildert ihn als einen Mann mit reinem Gewissen: "Er ist wohl aber enttäuscht, von anderen, die sich in ihrer Verantwortlichkeit plötzlich abputzen."
[….]  Er spreche ausdrücklich im Namen von Tebartz-van Elst, so Brandmayr. Und dieser habe gesagt, dass er gern nach Limburg zurückkehren würde. "Er ist bereit zur Versöhnung", sagt der Rektor des päpstlichen Priesterkollegs "Anima" in Rom, "und es wäre schön, wenn es der katholischen Kirche gelänge, alles zu klären, und es sich schließlich zeigt, dass alles korrekt gelaufen ist."  […] Laut Brandmayrs Ausführungen ist auch der Papst nicht böse auf den"Bling-Bling-Bischof". Kurz nach der Audienz des Limburger Bischofs beim Papst habe er mit Tebartz-van Elst gesprochen. "Es gab keinen Tadel, sondern Verständnis und das gemeinsame Bemühen, eine Lösung und Klärung zu finden", sagte Brandmayr in dem Interview.

Von ganzem Herzen wünsche ich mir natürlich, daß es so kommen möge. TVE bald wieder in Amt und Ehren als Kirchenfürst der reichen Hessen-Diözese Limburg.
TVE ist ein ausgesprochen effektiver Bischof, auf den ich nicht verzichten möchte, weil sein Wirken auf alle Diözesen ausstrahlt.

Die Affäre um den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst zeigt in Duisburg unleugbar Wirkung. Im Monat Oktober sind 107 Katholiken aus der Kirche ausgetreten. Durchschnittlich treten etwa 30 Katholiken aus der Kirche aus. [….]
Mit einigen Austritten wegen des inzwischen "beurlaubten" Bischofs hat Stadtdechant Bernhard Lücking zwar gerechnet, doch zeigte er sich angesichts der Amtsgerichtszahlen, von denen er erst durch die RP erfuhr, entsetzt und traurig. Der katholische Geistliche hat ebenfalls keinen Zweifel daran, dass viele Duisburger Katholiken wegen der Limburger Bischofsaffäre der Kirche den Rücken gekehrt haben. Für einige mögen die Schlagzeilen der vergangenen Wochen und Tage dabei der letzte Auslöser zum Kirchenaustritt gewesen sein.
All das sei überaus betrüblich, meint Lücking. Ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, in der der neue Papst zur neuen Bescheidenheit aufruft und damit eine Aufbruchstimmung initiiert habe, bei der Glaubwürdigkeit, Barmherzigkeit und Wahrhaftigkeit großgeschrieben werden, unterlaufen die Limburger Vorkommnisse alle positiven Ansätze. Der Schaden, der in den vergangenen Monaten angerichtet wurde, sei unermesslich.

Vielen Dank Exzellenz! Sie sind den Konfessionslosen in Deutschland eine große Hilfe!
Wenn es tatsächlich so kommen sollte, daß Papst Franz TVE wieder auf seinen Posten zurück läßt, wäre das auch ein eindeutiges Lackmustestergebnis für die interessante Frage wie erst der neue Pontifex sein gläubiges Fußvolk und seine Predigten von der Bescheidenheit nimmt.
Kirchisten neigen ohnehin immer dazu ein neues Pontifikat mit enormen Hoffnungen zu verbinden. Was war das für ein Gejohle zwischen Garmisch und Flensburg, als 2005 ein Deutscher Papst wurde. „Wir sind Papst.“
95% der Presse bejubelten Ratzinger – oftmals wider besseres Wissens. Aber man wollte der RKK unbedingt einen Boom auf dem Leib schreiben.
Es dauerte allerdings nicht lange; da hatte der Dalai Lama den bayerischen Papst auch im katholischen Bayern im Beliebtheitsranking überholt. Die Kirchenaustrittszahlen erreichten Rekordniveau.
Selbst mit einem sympathischen Papst, der sich nicht so massiv für Päderasten einsetzt und Holocaustleugner hofiert, wie es Ratzinger tat, dürfte die Kirche in Europa allerdings kontinuierlich weiter verlieren.
Die Konzepte sind einfach zu altmodisch und zu menschenfeindlich; das Personal zu verlogen.

Die christlichen Kirchen in Deutschland müssen selbst bei intensiven Reformbemühungen weiter mit sinkenden Mitgliederzahlen rechnen. Das prognostiziert Religionssoziologe Detlef Pollack vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Uni Münster. „Der Mitgliederschwund ist nahezu unaufhaltsam. Auch Reformsignale von Papst Franziskus und Neuerungen in den evangelischen Landeskirchen halten den Trend nicht auf.“
Schwerer als der Einfluss aller kirchlichen Bemühungen wiege die Entwicklung im gesellschaftlichen Kontext der Kirchen. „Das Wohlstands- und Bildungsniveau ist so hoch und die soziale Absicherung so gut, dass immer weniger Menschen die seelsorglichen und sozialen Angebote der Kirchen nachfragen.“ [….]
Die Zahl der Kirchenmitglieder und Kirchgänger in Deutschland geht seit Jahrzehnten kontinuierlich zurück, wie Pollack erläutert. Während es 1949 in Deutschland Ost und West fast nur Protestanten und Katholiken gab, sind heute etwa je ein Drittel der Bevölkerung Katholiken, Protestanten und Religionslose. Zehn Prozent gehören etwa Islam, Judentum und Orthodoxie an. Seit 1990 treten aus der evangelischen Kirche jährlich etwa 0,7 Prozent der Mitglieder aus, aus der katholischen Kirche im Schnitt 0,5 Prozent. Nur für das Jahr des Missbrauchsskandals 2010 sei ein Ausschlag von 0,73 Prozent festzustellen; andere kirchliche Ereignisse wie der Papstwechsel zeigten kaum Einfluss. „Diese Austrittszahlen summieren sich über die Jahre auf Millionen Menschen.“
„Die Kirchen gehen längst auf die Menschen ein“

Sehr schön. Die Protestanten werden sich auf ein Kerntruppe von unterbeschäftigten Berufsmüttern zurechtschrumpfen. Die Gemeindezentren werden der letzte Rückzugsort für geistig träge Vorstädter mit Hang zum Batiktuch und schlechter Chormusik sein.

In den katholischen Gemeinden werden sich letztlich nur noch die wenigen homophoben Schwulen sammeln, die noch nicht mitbekommen haben, daß es dem Rest der Welt längst egal ist an welche Geschlechtsteilen sie herumdrehen, wenn abends das Licht ausgeht.

Philipp Gessler: Bühling schildert in einem Buch, das kommende Woche erscheint, Kämpfe zwischen Liberalen und Reaktionären im Priesterseminar. Frauenfeindlichkeit, schwule Sexorgien, neu ankommende Seminaristen, die von den Älteren als Frischfleisch oder Bückstücke bezeichnet werden, elitäres Gehabe, stark verklemmte oder gar psychisch gestörte Männer im Seminar, Karrierismus, Verschweigen und Wegducken - andere, schönere Erfahrungen im Priesterseminar verwelken in dieser Atmosphäre. Vor der Sendung habe ich mit Daniel Bühling über sein Buch und seine Erlebnisse gesprochen. […]

Gessler: Sie sind jetzt selber schwul und leben mit einem Mann zusammen, mit dem Sie verpartnert sind, zugleich schildern Sie, wie viele schwule Beziehungen es im Priesterseminar gibt. [….] Ihrer Schätzung und der Erfahrung nach sind etwa zwei Drittel der Priester schwul, Sie selber zitieren Wissenschaftler, die gehen von einem Wert bis zu 40 Prozent aus - ist denn das Priesterseminar ein Umfeld, das besonders schwule Männer anlockt?

Bühling: Ja, denke ich auf jeden Fall, durch mehrere Kriterien. Also die Ästhetik, die Kunst dieser Welt, dieses Emporgehobene dieser Welt ist, glaube ich, für einen schwulen Mann sehr anziehend.

Gessler: Hat es noch andere Gründe, also was zieht gerade offensichtlich schwule Männer überproportional häufig an der katholischen Kirche an, außer die Ästhetik?

Bühling: Ich glaube, auch diese reine Männerwelt, also dieses männerdominierende in der Kirche, spielt da eine große Rolle, eine ganz eigene Welt voller Ästhetik, aber auch dieses, ja, Männerdominierende. […]

Gessler: Nach der Lektüre Ihres Buches wundert man sich ja nicht mehr so über einen Bischof von Limburg und die Auswüchse seines Lebensstils, nicht wahr?

Bühling: Ja. Und der Bischof von Limburg ist meines Erachtens auch kein Einzelfall in dem, was ich erlebt habe. Und nicht nur die Bischöfe, auch bei vielen Priestern, die noch eine Stufe darunter stehen, ist der Lebensstil oftmals auch nicht in Zusammenhang zu bringen mit dem, was sie nach außen hin darstellen von Einfachheit und Armut.

Gessler: Sie beschreiben das ja als ein System im Grunde auch der Verlogenheit und der Verschwiegenheit. Dazu passt dann auch ein Lebensstil, der nicht dem entspricht, was man eigentlich von einem, sagen wir mal pathetisch, "Mann Gottes" erwartet.

Bühling: Ja, genau. Also dieses Motto, wie wir es als Buchtitel gewählt haben, "Du sollst nicht darüber sprechen", entspricht genau dem. Nichts nach außen tragen, im Heimlichen leben, dann ist alles in Ordnung, aber nichts öffentlich machen.

Gessler: Sie beschreiben in Ihrem Buch, was man auch immer wieder von einfachen Gemeindemitgliedern hört, dass mittlerweile die Mehrheit der jungen Pfarrer heute konservativ bis reaktionär ist. Was bedeutet das denn eigentlich für die Zukunft der katholischen Kirche hierzulande?

Bühling: Also ich denke, wenn man den Priesternachwuchs anschaut - und das war für mich auch überraschend, die jungen Männer, die nachkommen, die sehr konservativ geprägt sind -, heißt das für mich, dass wir mit dieser Kirche, wenn wir den Nachwuchs anschauen, eher auf einem Rückschritt sind und nicht auf einem Vorwärtstrend. Also das Denken geht wieder mehr zurück. [……………………]

*Daniel Bühling: "Das 11. Gebot: Du sollst nicht darüber sprechen. Dunkle Wahrheiten über das Priesterseminar"
Riva-Verlag. München 2013
224 Seiten, 19,99 Euro

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