Montag, 10. Februar 2014

Februar-Honk


Wenn man sich mal RICHTIG für seine Partei schämen will, gibt es zwar manche Gelegenheit, aber auch eine TODSICHERE Methode:
Man höre Thierse zu, wie er über sein geliebtes Christentum faselt! Der Ex-Bundestagspräsident  wird mit zunehmendem Alter immer fanatischer und arroganter.
Dabei hatte der zottelige Hardcore-Katholik schon während seiner politisch aktiven Zeit eine kontinuierliche Folge von religiotischen Peinlichkeiten abgeliefert, so daß er zum Jahresendhonk 2012 aufstieg.

Augenblicklich mischt der Ex-SPD-Vize die Diskussion über „Homo-Hasser“ im TV auf.
Es ging um die Frage, ob Schwulenhasser in Talkshows eingeladen werden dürfen.
Christen und Konservative sind geradezu hysterisch gegen ein solches „Verbot“. Das widerspräche der Meinungsfreiheit und man dürfe nicht biblische Werte unterdrücken.
Alle anständigen Leute hingegen stellen sich vor wie mit den Hassern auf andere Minderheiten verfahren wird.
Würde man einen Rassisten in einer ARD-Talkshow zu Wort kommen lassen und ihm Sendezeit geben, um zu erläutern weswegen „Neger“ minderwertig wären?
Würde man einen Antisemiten in einer ARD-Talkshow zu Wort kommen lassen und ihm Sendezeit geben, um zu erläutern weswegen Juden minderwertig wären?
Würde man einen NPD’ler in einer ARD-Talkshow zu Wort kommen lassen und ihm Sendezeit geben, um zu erläutern weswegen „Ausländer raus“ müßten?
Würde man einen Evangelikalen in einer ARD-Talkshow zu Wort kommen lassen und ihm Sendezeit geben, um zu erläutern weswegen Kinder regelmäßig geschlagen werden müssen?
Würde man einen Holocaustleugner in einer ARD-Talkshow zu Wort kommen lassen und ihm Sendezeit geben, um zu erläutern weswegen in der Nazizeit gar keine Konzentrationslager existiert haben könnten?
Solche Positionen können im wissenschaftlichen Kontext natürlich diskutiert und beschrieben werden.
Es darf und soll darüber Debatten geben.
Aber muß, bzw soll, bzw darf eine gebührenfinanzierte Fernsehanstalt mit Bildungsauftrag Menschenhassern ein Podium bieten?
Ich meine NEIN.
Es ist richtig eine Eva Herman aus einer Talkshow zu werfen, wenn sie anfängt Hitlers Politik schönzureden.
Sie kann das in ihren eigenen Büchern oder bei privat finanzierten Medien tun, sofern das nicht volksverhetzend ist.
Aber das sind menschenverachtende Thesen, die nicht auch noch durch Gebührenzahler zusätzlich verbreitet gehören.
ZU RECHT stellt also David Berger die Frage, wieso man den Schutz, den man Minderheiten wie Juden und Schwarzen im TV gewährt, Schwulen VERwehrt.

"Sorry to show you this. It's the face of Homophobia" steht unter dem Foto, das der in Paris lebende Niederländer Wilfried de Bruijn ins Netz stellte und das innerhalb weniger Stunden über die Social Media verbreitet in aller Welt bekannt wurde. Es zeigt ein Gesicht voller Wunden, blauer Flecke und mit ausgeschlagenen Zähnen. Zugerichtet von homophoben Gewalttätern, weil de Bruijn mit seinem Lebenspartner Arm in Arm durch die Straßen von Paris lief. Sein Gesicht steht für eine Vielzahl an Opfern, die den Weg Frankreichs hin zur Gleichberechtigung homosexueller Menschen säumen. Seitdem die Gegner der Eheöffnung und des Adoptionsrechts für Homosexuelle verbal deutlich aufgerüstet haben, sind die homophoben Übergriffe dort um mehr als 30 Prozent angestiegen.
Was Betroffene hautnah zu spüren bekommen, Homoaktivisten in Frankreich und Journalisten andeuteten, bestätigen jetzt auch Fachleute in Deutschland sehr eindeutig: Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen den zunächst schlicht homophoben, dann aggressiv gewordenen Äußerungen der Gleichstellungsgegner und der enormen Zunahme auch körperlicher Gewalt gegen Homosexuelle.[….]
Auch in Deutschland ist das Thema längst angekommen. Und auch hier läuft kaum eine Talk-Show dazu über den Bildschirm, ohne dass ein(e) Quoten-Homophobe(r), meist dem fundamentalistisch katholischem Milieu nahe stehend, dort ein Podium geboten bekommt. So abstrus die homofeindlichen Protagonisten von Hardcore-Katholiken wie Martin Lohmann, über Katherina Reiche bis Gabriele Kuby bei vielen Zuschauern auch rüber kommen, bei Lanz, Jauch, Plasberg & Co dürfen sie sich vor einem Millionenpublikum ausbreiten.  […] 

Sandra Maischberger sieht es offenbar anders und wird morgen in ihrer Plappershow einen sogenannten „Homoheiler“ zu Wort kommen lassen.
Hartmut Steeb, Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, eine vehementer Gegner der Normalität, soll ERNEUT ein Forum erhalten.

Die Menschenfeinde rotten sich derzeit insbesondere in Baden Württemberg zusammen.

Die Ressentiments der Demonstranten in Baden-Württemberg wirken irrational: Sie wollen nicht, dass sexuelle Toleranz in der Schule behandelt wird, weil sie hoffen, dass Dinge verschwinden, vor denen man die Augen verschließt. [….]
Baden-Württemberg erlebt gerade einen Kulturkampf, der sich an einem eigentlich noch unfertigen Arbeitspapier der grün-roten Landesregierung entzündet hat. Das Papier lässt den eher unaufregenden Plan erkennen, genau wie im Rest der Republik Schülern zu vermitteln, dass es neben Heterosexualität auch Homosexualität und ein paar andere Dinge gibt - und dass das okay so ist. 192 000 Menschen finden das jedoch nicht okay, sie haben eine Online-Petition dagegen unterschrieben.
Ihre ganz eigene Exegese des Papiers legt offenbar nahe, dass Kindern künftig gleichgeschlechtliche Liebe mit Pornos schmackhaft gemacht werden soll. [….] All das wirkt, egal ob in Paris oder in Stuttgart, erst mal irrational: Niemand verliert an Freiheit, wenn Homosexuelle an Freiheit gewinnen. [….] Es ist kein Zufall, dass solche Gefühle sich nun in Baden-Württemberg Bahn brechen. Manchen schwäbischen Pietistengemeinden gelten Harry-Potter-Bücher als brandgefährliches Hexenwerk. Außerdem ist die vermeintliche Bedrohung politisch sehr anschaulich. Haben die Grünen nicht gelobt, das schwarze Land gründlich umzupflügen? Tatsächlich machen sie immerhin Symbolpolitik.
Stefan Mappus ereiferte sich vor gar nicht langer Zeit anlässlich des Christopher Street Days (CSD) über "das frivole, karnevaleske Zurschaustellen sexueller Neigungen". Grün-Rot hisste nun am CSD die Regenbogenfahne über dem Neuen Schloss.
[….] Die radikalen Gegner der Stuttgarter Schulpläne wollen, dass das Fremde unsichtbar bleibt. Sie hoffen, dass Dinge verschwinden, vor denen man die Augen verschließt. Sie verteidigen den Eingang zu ihrer kleinen Welt mit einer Inbrunst, die manchmal frösteln lässt. Und sie liefern so selbst die besten Argumente, warum das Thema sexuelle Toleranz seinen festen Platz im Unterricht braucht.

Ein auch nur halbwegs aufgeklärter Mensch, kann nicht mit diesen letztendlich gewaltfördernden Eiferern übereinstimmen.
Schon gar nicht kann ein Sozialdemokrat mit den pietistisch-homophoben Positionen übereinstimmen.
Sind doch Toleranz und Solidarität mit Minderheiten die Apotheose des sozialdemokratischen Seins.

Thierse, der Erbärmliche, kann aber doch. Im Deutschlandfunk zeigt er Herz für die Schwulenhetzer.

Wolfgang Thierse fordert Homo-Aktivisten auf, mehr Toleranz gegenüber Intoleranten zu zeigen.   In einem Interview verteidigt der Ex-Bundestagspräsident das Recht von Homo-Gegnern, Schwule und Lesben als minderwertige Gefahr für Kinder zu charakterisieren.
Der SPD-Politiker Wolfgang Thierse war zuletzt vor gut einem Jahr in den Schlagzeilen, als der Berliner gegen Einwanderer aus Schwaben wütete. Jetzt hat er eine neue Passion gefunden: Homo-Gegner verteidigen. Im Deutschlandfunk kritisierte er Homo-Aktivisten, die es wagen, ihren Gegnern Intoleranz vorzuwerfen:

Die vertraute Ehe, die vertraute Form der Partnerschaft für gut, für gar besser zu halten und sie zu verteidigen, ist das schon Intoleranz, ist das schon Homophobie, ist das schon Pflege von Vorurteilen. Oder sollte das in unserer Gesellschaft nicht eine legitime respektable Position sein, zumal sie sich auch in unserer Verfassung, im Grundgesetz findet? Man muss genau dieses beides sehen.

Auch wenn Thierse das behauptet: Es stimmt nicht, dass die Ehe im Grundgesetz als Verbindung zwischen Mann und Frau definiert wird.
Mit Blick auf den grün-roten Bildungsplan in Baden-Württemberg fährt Thierse noch abstruser fort. Weil zu viel über Homosexualität geredet werde, hat der "normale" Heterosexuelle Angst um Ehe und Familie, so Thierses These.

Ob Mainstream oder nicht, [Homosexualität] erscheint dann in den Medien plötzlich als etwas, was dominant wird. […]  Dieses Ungleichgewicht, glaube ich, das erregt Ängste und Ängste machen ungerecht, Ängste machen intolerant.[...]

Thierse, der mehrfach betont, diese Ängste nicht zu teilen, verteidigt daraufhin Norbert Blüm, der in einem F.A.S.-Beitrag davor warnte, dass die heterosexuelle Ehe entwertet wird, wenn Homosexuelle gleich behandelt werden. Der arme Blüm habe ja nur eine "Verteidigung der 'stinknormalen Hetero-Familie'" vorgelegt, so Thierse jetzt. […]


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