So sehr man sich als
aufgeklärter und evolutionärer Humanist auch tagtäglich über die Religioten
ärgert, so entspannt könnte man sich eigentlich zurück lehnen.
Da immer mehr Menschen
Zugang zu Informationen und Bildung haben, schrumpft das Reich Gottes
entsprechend zusammen.
Sogar im Heimatland der
Dummheit, dem religiösesten Staat der westlichen Welt, der USA, wenden sich
kontinuierlich immer mehr Menschen von den Kirchen ab.
“America is turning secular much faster than we realize”
(The Telegraph 20.02.14)
(The Telegraph 20.02.14)
In Europa bröckelt es
ebenfalls kontinuierlich. Dabei beschleunigte das seit einigen Jahren auch
einer größeren Öffentlichkeit bekanntgewordene Kinderficken der Katholischen
Kirche die Absetzbewegungen noch einmal.
Ich freue mich daher auch
aufrichtig über jeden Bischof, der sich wie TVE, Müller, Mixa oder Meisner
intensiv und aktiv bemüht die letzten Gläubigen aus der Kirchenmitgliedschaft
zu jagen.
Kein Atheist, kein Dawkins
und kein Michael Schmidt-Salomon hätten so effektiv für den Atheismus arbeiten
können, wie es Ratzinger in den acht Jahren seines Pontifikats vermochte.
Nicht nur das Fußvolk
rennt weg. Auch die Priesterseminare bleiben leer und von den 949 (oder 975?
Ich finde verschiedene Zahlen) christlichen Bekenntnisschulen in NRW können derzeit 120 die Rektorenstellen nicht besetzen,
weil kein Kandidat mit dem rechten Glauben aufzutreiben ist.
So sehr sich die Kirchen
Mission auf die Fahnen schreibt, so wenig Freude bringt ihnen die
„Verkündigung“ beim hiesigen Nachwuchs.
Zu teuer.
Und Geld behalten die
großen deutschen Kirchen (Gesamtvermögen laut Frerk bei rund 700 Milliarden
Euro) lieber für sich. Man muß schließlich luxuriöse Bischöfliche Residenzen
bauen und hunderte Millionen in Firmen wie „Weltbild“ stecken.
75 Bekenntnisschulen gibt es in NRW –
komplett öffentlich finanziert, aber mit Unterricht nach konfessionellen
Grundsätzen. 879 Bekenntnisschulen sind katholisch, 94 evangelisch, zwei
jüdisch. Fast ein Drittel aller Grundschulen im Land wird katholisch oder evangelisch
geführt. Bekenntnisschulen sind ein Massenphänomen in NRW.
Trotzdem sind sie zur Last selbst für
die Kirchen geworden. Denn sie spiegeln eine Gesellschaft wider, die es nicht
mehr gibt. Das alte Bekenntnisschul-Ideal war das einer homogenen Schüler- und
Lehrerschaft; "Bekenntnisfremde" (so heißt das im Amtsdeutsch) sollte
es nur in Ausnahmefällen geben. Das entspricht den Verhältnissen der
Nachkriegszeit – damals waren mehr als 90 Prozent der Bundesbürger Mitglied
einer der beiden großen Kirchen; die Gräben zwischen den Konfessionen waren
tief.
Das ist lange vorbei. 2012 waren an den
katholischen Bekenntnisschulen in NRW nur noch 57 Prozent der Schüler
katholisch, an den evangelischen nur noch 44 Prozent evangelisch, Tendenz
weiter sinkend. In Großstädten gibt es muslimische Schülermehrheiten an
christlichen Bekenntnisschulen. Diese zunehmende Diskrepanz ist das erste
Problem der Bekenntnisschulen – kann an solchen Orten noch nach kirchlichen
Grundsätzen erzogen werden, wie es das Schulgesetz fordert?
Das zweite Problem ist das Personal. In
NRW werden Schulleiter händeringend gesucht. Allein 350 Rektorensessel in
Grundschulen sind unbesetzt, ein Drittel davon in Bekenntnisschulen. Immer
wieder aber finden die keine "richtigen" Bewerber – laut Gesetz müssen
Lehrer an Bekenntnisschulen die entsprechende Konfession besitzen. [….]
Die Bekenntnisschule hat sich zum
Sorgenkind entwickelt.[…]
Wer dennoch Mitglied der
RKK bleibt, kümmert sich nicht um christliche Moral. Die jüngsten Vatikanischen
Befragungen ergaben sogar, daß sich ihre Schäfchen nicht nur nicht um die
Sexualregeln aus Rom scheren, nein das KKK-Regelwerk ist
ihnen noch nicht einmal bekannt.
Wann immer die Quittung für
klerikale Skandale in Form von Zeitungsmeldungen über neueste
Kirchenaustrittszahlen präsentiert wird, steht eine Gruppe Mensch besonders
konsterniert daneben:
Die frommen Frauen der Evangelischen Kirche.
Die frommen Frauen der Evangelischen Kirche.
Die EKD schrumpft nämlich
noch schneller als die RKK, obwohl die Protestanten keinen Zölibat kennen und
weibliche Priester erlauben. Dadurch hat die EKD im Vergleich zu den Katholiken
fast keine kinderfickenden Priester in ihren Reihen.
Müßte das nicht vom
Kirchenvolk honoriert werden? Offenbar ist aber das Gegenteil der Fall. Den
Protestanten rennen die Mitglieder noch schneller als den Papsttreuen weg.
Dabei ist der gesamte
Osten Deutschlands ohnehin schon fast flächendeckend atheistisch, so daß die
EKD in ihren Kerngebieten nichts mehr zu verlieren hat.
Die frommen Frauen der Evangelischen Kirche rätseln.
Dieser besondere Typus
Mensch mit den „lila Genen“. Also die leicht aus der Zeit gefallenden,
Porzellanmalerei betreibenden, Fingerherz-formenden, intellektuell mittelschwer
behinderten, Bernsteinschmuck-tragenden
Profi-Synodalen.
Petra Bahr, Kathrin
Göring-Kirchentag und Margot Käßmann haben große Fangemeinden und werden von
ihresgleichen stets umjubelt.
Ihre Bücher verkaufen sich
gut und bei den TV-Plapperrunden-Redakteuren sind sie auf Kurzwahl gespeichert.
Daß auch ihnen die
Schäfchen weglaufen, können sie nicht verstehen.
Bei ihnen gehen die Uhren
anders.
Sie treffen einfach nicht
mehr den Nerv der Zeit.
Sie mischen sich zwar
intensiv und im höchsten Maße rechthaberisch in aktuelle Diskussionen
(Sterbehilfe, Pflegekatastrophe,..) ein, aber dabei bewegen sie sich
vorzugsweise unter ihresgleichen.
Kirchentage und Synoden,
ihre Kirchengemeinden und frömmelnden Freunde halten sie für repräsentativ.
Eine Mehrheit der Menschen
schreckt ihre debil-naive Sprache allerdings ab.
Und wer nach ernsthaften
Inhalten, nach Antworten sucht, ist ohnehin ganz falsch bei den Synodalen des
21.Jahrhunderts.
Zwei Beispiele, auf die ich
allein heute per Zufall stieß.
Zunächst war da ein
Artikel in meiner Morgenzeitung:
Wie man zum Glück pilgert
Innenstadt. Mit einer Infobörse für
Pilger und einem Gottesdienst startete die Pilgerarbeit der evangelischen
Nordkirche in die neue Saison. Rund 2000 Besucher kamen am Sonnabend in die
Hauptkirche St. Jacobi, um viel Wissenswertes rund um das Pilgern und seine
Ziele zu erfahren. Die Pilgermesse mit 30 Ausstellern zum Beispiel aus
Dänemark, Norwegen und Österreich fand bereits zum sechsten Mal statt.
"Pilgern", sagt Pilgerpastor Bernd Lohse, sei zum neuen Trend
geworden. "Wer sich auf Pilgerschaft begibt, macht einen Berg echter
Erfahrungen. Es sind Momente eines tiefen Einsseins mit sich und der
Welt."
Spätestens seit dem Buch von Hape
Kerkeling "Ich bin dann mal weg", das inzwischen in 22. Auflage
erschienen ist, haben die Deutschen eine neue Leidenschaft für zielstrebiges
Wandern zu religiösen Orten. […]
Auf der Pilgermesse in St. Jacobi
berichteten die Besucher, dass sie bei ihren Pilgertouren viele Glücksmomente
erlebt hätten. Immer wieder, fügt Pilgerpastor Lohse hinzu, "lugt
Gottesbegegnung aus den 'Glücksberichten' der Pilgernden." Eine Pilgerin
aus Niedersachsen berichtet: Sie habe sich überwunden, sei einfach nur noch
gelaufen und habe Gottes Liebe mitten in einer für sie fremden Umgebung erlebt.
??? Das vertreten die in
einer nahezu komplett religionsfreien Stadt wie Hamburg.
Kronzeuge Hape Kerkeling.
Zweitens; ich war nämlich
heute in der Hamburger Innenstadt und sah das Elend mit eigenen Augen; hing
über der gigantischen Zentralbibliothek am Arno-Schmidt-Platz (gleich beim
Hauptbahnhof) eine zig Meter breite
Werbeplane mit dem Aufdruck
„Mit Gott groß werden –
eva-kita.de“
Was für eine
Unverschämtheit diese Riesenbanner an öffentlichen Gebäuden einer so
kirchenfernen Stadt anzubringen!
Dabei sollte Religion mit
ihren zutiefst antihumanistischen und diskriminierenden Regeln ohnehin mit
FSK18 versehen werden.
Religion is like a penis. It's fine to have one and it's fine to be proud of it, but please don't whip it out in public and start waving it around... and PLEASE don't try to shove it down my child's throat.
Die Evangelen, die
selbstverständlich ihre Kindererziehungsmaßnahmen wie die katholischen Kollegen
zu 100% vom säkularen Staat finanzieren lassen, haben keinerlei Schamgefühl:
Geborgenheit, vertrauensvolle
Beziehungen und eine anregungsreiche Umgebung sind bei uns selbstverständlich.
Wir betreuen Ihr Kind und wir fördern seine geistige, emotionale und
körperliche Entwicklung. Doch als Evangelische Kindertagesstätten bieten wir
noch mehr: Bei uns kann Ihr Kind mit Gott groß werden!
In unseren Evangelischen
Kindertagesstätten lernt Ihr Kind den christlichen Glauben und seine
Traditionen kennen – Werte, auf denen unser Kulturkreis und unsere Gesellschaft
aufbauen und die unser Leben entscheidend bestimmen. Im alltäglichen
Miteinander, im Morgenkreis, im Jahreskreis mit seinen evangelischen Festen, in
den biblischen Geschichten, die wir mit den Kindern lesen, und in unseren
Familiengottesdiensten wird das evangelische Profil unserer Einrichtungen
deutlich.
(eva-kita)
Was ist evangelisches
Profil?
Extremer Antisemitismus und Obrigkeitshörigkeit, wie sie die Protestanten-Ikone Martin Luther predigte?
Extremer Antisemitismus und Obrigkeitshörigkeit, wie sie die Protestanten-Ikone Martin Luther predigte?
Und auch wenn die Kirchen
es noch so oft behaupten: Es ist und bleibt eine Lüge zu behaupten unsere
Gesellschaft baue auf christlichem Glauben auf.
Im Gegenteil, alle unsere
Rechte und Freiheiten, unsere Toleranz und unsere Achtung für Natur und
Menschenwürde mußte gegen den erbitterten Widerstand der christlichen Kirchen
erkämpft werden!
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