Heute
lese ich Pressemitteilungen der Bundestagsopposition, die inhaltlich absolut
überzeugend und richtig gegen die absurde Optionspflicht stehen.
Sevim Dagdelen:
Optionspflicht abschaffen – ohne „Wenn“ und „Aber“
"Die Bundesländer
mit SPD-Beteiligung können nun zeigen, wie ernst sie es mit der Abschaffung der
verfassungsrechtlich und organisatorisch unhaltbaren Optionspflicht ist. Wir
brauchen eine generelle Akzeptanz der Mehrstaatigkeit. In der
Einbürgerungspraxis ist sie ohnehin längst der Regelfall", erklärt Sevim
Dagdelen, migrationspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, zum Streit in
der großen Koalition über die Optionspflicht. Dagdelen weiter:
"Das jetzige
Gezänk um die Optionspflicht ist nur noch erbärmlich. Das gilt für die Große
Koalition genauso wie in der SPD. Es ist zu begrüßen, dass drei rot-grüne
Landesregierungen die Optionspflicht zu Recht bedingungslos abschaffen wollen.
Doch von der SPD-Partei- und Fraktionsspitze auf Bundesebene bläst ihnen ein
scharfer Wind entgegen. Unter anderem die SPD-Generalsekretärin fordert Vertragstreue
gegenüber der Union zum Doppelpass-Kuhhandel. Eine Rückkehr zu ihrem
Wahlversprechen beim Doppelpass und eine Abkehr von dem kleingeistigen,
engstirnigen und faulen Kompromiss scheint damit unwahrscheinlich.
DIE LINKE setzt sich
in ihrem aktuellen Antrag (BT-Drs. 18/286) für ein fortschrittliches
Staatsangehörigkeitsrecht ein, das Mehrstaatlichkeit grundsätzlich, also auch
bei Einbürgerungen erlaubt. Darüber hinaus fordern wir umfangreiche
Erleichterungen bei der Einbürgerung, um allen dauerhaft hier lebenden Menschen
grundlegend gleiche Rechte zu gewähren."
Und
bei den Grünen heißt es:
Aktuelle Stunde zum Optionszwang beantragt
Aktuelle Stunde zum Optionszwang beantragt
Britta Haßelmann,
Erste Parlamentarische Geschäftsführerin, erklärt:
Wir haben heute eine Aktuelle
Stunde mit dem Titel ,,Haltung der Bundesregierung zur Abschaffung des
Optionszwanges im Staatsangehörigkeitsrecht" beantragt.
Bei der Reform des
Staatsbürgerschaftsrechtes herrscht in der Bundesregierung ein heilloses
Durcheinander. Die Union möchte am liebsten gar nichts verändern, die SPD
möchte den Optionszwang abschaffen.
Vielen jungen Frauen
und Männern wird durch den Optionszwang vermittelt, sie seien kein Teil unserer
Gesellschaft. Sie sind jedoch hier aufgewachsen und gehören zu unserem Land. Es
muss endlich Schluss damit sein, dass junge Menschen gezwungen werden, sich
zwischen der deutschen und einer anderen Staatsbürgerschaft zu entscheiden.
Was CDU und SPD bisher
auf den Tisch gelegt haben, ist nichts anderes als die Verlängerung dieser
Optionspflicht. Über den Bundesrat möchte die SPD jetzt die Optionspflicht
richtigerweise abschaffen. Es wird höchste Zeit, dass die Bundesregierung ihre
Haltung unmissverständlich klar stellt.
(PM
Die Grünen 0192/2014)
Das
Groteske an dieser menschenverachtenden Situation ist, daß es für diese
oppositionellen Ansichten sogar eine breite Mehrheit gibt, da auch SPD und FDP
die Optionspflicht abschaffen wollen.
Die in
der Minderheit befindliche CDU kann aber in dieser Frage der Mehrheit ihre
xenophobe und menschenverachtenden Position aufdrücken, weil sie im Koalitionsvertrag
der SPD verbieten ließ für den Doppelpass zu sein.
Es war
eins dieser ekelhaften Tauschgeschäfte der Großkoalitionären auf dem Rücken von
Minderheiten.
Die CDU
darf weiterhin gegen Ausländer Stimmung machen und dafür bekommt die SPD ihre ungerechte Rente mit 63, bzw 61.
Theoretisch
könnte man natürlich trotzdem innerhalb der Regierungskoalition noch über den
Doppelpass reden, aber praktisch geht das nicht, da Crazy Horst seine
persönlichen Animositäten über die Interessen der Bürger und die Vernunft
stellt.
Er ist
nämlich noch angefressen, weil Debil-Friedrich sich um sein Ministeramt
plapperte. Als Kompensation sollte eigentlich ein dicker SPD-Kopf rollen, aber
da das bisher nicht klappte, schaltet der irre bayer nun bei der Optionspflichtabschaffung
auf stur.
Für den
Fehler Friedrichs sollen nun Ausländer wie ich büßen, indem sie weiter
ausgestoßen bleiben.
Einfach
erbärmlich, diese Union.
Baden-Württembergs
Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die Bundesratsinitiative zum
Doppelpass verteidigt und sich eine Einmischung in Länderrechte verbeten.
"Die große Koalition kann den Föderalismus nicht einfach in den Urlaub
schicken", wies der Grünen-Politiker die harsche Kritik aus der CDU an der
Initiative der Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein
zurück.
Wenn es
gegen Ausländer geht, ist die CDU immer gleich elektrisiert und mobilisiert die
letzten Abwehrkräfte. Die im Koalitionsvertrag vereinbarte Neuregelung des
Staatsbürgerschaftsrechtes soll möglichst ausländerunfreundlich ausfallen
Die Türkische Gemeinde
in Deutschland hält die Regierungspläne zur doppelten Staatsbürgerschaft für
völlig verfehlt und fordert eindringlich Nachbesserungen. „Mit diesem Gesetz
erweitert man die Ungerechtigkeiten“, sagte der Bundesvorsitzende Kenan Kolat
in Berlin. „Der Vorschlag von Innenminister de Maizière ist absurd und bringt
nur noch mehr Bürokratie.“
Auch fehle bisher eine
vernünftige Regelung für jene, die wegen der sogenannten Optionspflicht bereits
ihren Pass verloren hätten. Diese „Optionskinder“ müssten ohne Bürokratie und
ohne Kosten die verlorene Staatsbürgerschaft zurückbekommen, verlangte er. Das
müsse im Gesetz klar geregelt werden.
[…] Kolat begrüßte die Initiative der Länder. Er
beklagte aber, es handele sich ohnehin nur um eine „Mini-Reform“. „Natürlich
sind wir damit überhaupt nicht zufrieden“, sagte er. „Wir sind enttäuscht und
wütend.“ Junge Menschen aus türkischen Familien könnten künftig zwar dauerhaft
zwei Pässe haben. Für viele ältere Geschwister oder die Eltern gelte das aber
nicht. Auch bleibe die Ungerechtigkeit gegenüber anderen Nationalitäten:
Während es für Menschen aus Dutzenden Staaten kein Problem sei, zwei Pässe zu
bekommen, sei das für viele Türkischstämmige in Deutschland auch künftig nicht
möglich.
Heute
fragte ich mich, was eigentlich die CDU-Doppelpassler dazu denken.
Melden die sich mal vernehmlich, um gegen die Parteilinie zu stimmen?
Nein, natürlich nicht. Sie sind ja schließlich in der CDU und als solche Rückgrat-amputiert.
Melden die sich mal vernehmlich, um gegen die Parteilinie zu stimmen?
Nein, natürlich nicht. Sie sind ja schließlich in der CDU und als solche Rückgrat-amputiert.
David McAllister ist
ein Europäer von Geburt. Mit ihm wird ein Doppelpass-Deutscher ins Europäische
Parlament einziehen. Der Mann, den die CDU-Führung am Freitagabend als ihren
Spitzenkandidaten zur Europawahl gekürt hat, hat einen britischen Soldaten als
Vater, eine deutsche Lehrerin als Mutter und beide Pässe.
(taz
08.02.14)
Für die
Bürger, die wie ich zum Beispiel ähnlich alt sind wie McAllister und nicht
seine Möglichkeit von zwei Staatsbürgerschaften bekommen sollen, setzt sich der
Ex-Liebling von Angela Merkel nicht ein.
Einen
CDU-Doppelpassler, und zwar eine ziemlich Braunen, gibt es noch in der
Hamburger Bürgerschaft.
Mit
Nikolaus Haufler hat die Hamburger CDU auch einen kleinen Frank Schäffler.
Haufler (* 1984 in Tscheljabinsk, Ural, Nachfahre Krim-Deutscher) sitzt in der Hamburger Bürgerschaft und hat wie so viele Hamburger CDU’ler der jüngsten Generation einen starken Hang ins Bräunliche.
Ich erinnere an seinen hanseatischen Kollegen und ehemaligen JU-Kreischef Alexander Weiss.
Gegen den damals 22-jährigen Jungpolitiker wurde wegen ausländerfeindlicher Äußerungen ermittelt. "Niggerschlampe" soll der Jurastudent eine südländisch aussehende Kommilitonin beschimpft haben und sie dann mit Bierdeckeln beworfen haben. Zudem, so die Vorwürfe, soll Weiß "Nicht-Arier" als "eine Schande für das Juristentum" bezeichnet haben.
Für den aktiven CDU-Funktionär kann es gar nicht braun genug sein. Im Internetportal "StudiVZ" ist der Jungpolitiker unter anderem Mitglied in den Gruppen "Gegen Inländerfeindlichkeit durch Ausländer" und "Nach Frankreich fahr ich nur auf Ketten" - eine Anspielung auf den Einmarsch der Nazis im Zweiten Weltkrieg.
Nikolaus Haufler gibt auf seinem Facebook-Profil spannende Interessengebiete an.
Haufler (* 1984 in Tscheljabinsk, Ural, Nachfahre Krim-Deutscher) sitzt in der Hamburger Bürgerschaft und hat wie so viele Hamburger CDU’ler der jüngsten Generation einen starken Hang ins Bräunliche.
Ich erinnere an seinen hanseatischen Kollegen und ehemaligen JU-Kreischef Alexander Weiss.
Gegen den damals 22-jährigen Jungpolitiker wurde wegen ausländerfeindlicher Äußerungen ermittelt. "Niggerschlampe" soll der Jurastudent eine südländisch aussehende Kommilitonin beschimpft haben und sie dann mit Bierdeckeln beworfen haben. Zudem, so die Vorwürfe, soll Weiß "Nicht-Arier" als "eine Schande für das Juristentum" bezeichnet haben.
Für den aktiven CDU-Funktionär kann es gar nicht braun genug sein. Im Internetportal "StudiVZ" ist der Jungpolitiker unter anderem Mitglied in den Gruppen "Gegen Inländerfeindlichkeit durch Ausländer" und "Nach Frankreich fahr ich nur auf Ketten" - eine Anspielung auf den Einmarsch der Nazis im Zweiten Weltkrieg.
Nikolaus Haufler gibt auf seinem Facebook-Profil spannende Interessengebiete an.
Junge Union Bremen, CDU/CSU-Bundestagsfraktion, CDU, Kristina Schröder, CSU, Junge Union Thüringen, Wolfgang Schäuble, Bild, RCDS - Hochschulgruppe der HU Berlin, Junge Union Magdeburg, Junge Union Südwestfalen, Hermann Gröhe, Gegen die Jagd auf Karl-Theodor zu Guttenberg, CDU Altona / Elbvororte, CDU Kreisverband Hamburg-Mitte, CDU Lurup - Osdorfer Born, CDU Hamburg, Thalia Theater, Junge Union Bezirksverband Elbe-Weser, Konrad-Adenauer-Stiftung, Christoph Ahlhaus, Junge Union Eimsbüttel/Hoheluft-West, CDU Nordrhein-Westfalen, CDU Winterhude, Junge Union Greifswald, Peter Ramsauer, Karl-Theodor zu Guttenberg, Ludwig Erhard, Helmut Kohl, Angela Merkel, Junge Union Rheinland-Pfalz, Junge Union Hessen, Junge Union Bayern, Junge Union Schleswig-Holstein, Schüler Union Hamburg, Junge Union Hamburg, Junge Union Baden-Württemberg, Junge Union Mecklenburg-Vorpommern, Junge Union Sachsen & Niederschlesien, Junge Union NRW, Junge Union Eimsbüttel, Junge Union Altona/Elbvororte, Junge Union Deutschlands.
(facebook.com/haufler)
Das
nenne ich mal ein breit gefächertes Spektrum des Denkens eines 26-Jährigen!
Das neue Hamburger Wahlrecht, mit dem bei der Bürgerschaftswahl am 20.02.2011 reichlich Stimmen kumuliert werden konnten, verhalf dem Jung-CDU’ler mit Faible fürs Rechtsextreme ins Parlament.
Das neue Hamburger Wahlrecht, mit dem bei der Bürgerschaftswahl am 20.02.2011 reichlich Stimmen kumuliert werden konnten, verhalf dem Jung-CDU’ler mit Faible fürs Rechtsextreme ins Parlament.
Einer, der es durch das neue Wahlrecht auch von ganz hinten nach ganz vorn geschafft hat, ist Nikolaus Haufler, der auf dem eigentlich bedeutungslosen Listenplatz 50 für die CDU antrat. Der 1984 in Tscheljabinsk geborene Wirtschaftsinformatiker lebt seit 1995 in Hamburg. Im Wahlkampf hat er in erster Linie auf Wähler aus seiner alten Heimat gesetzt. Seine Plakate ließ er in kyrillischer Schrift drucken. Auch auf seiner Internetseite kommt der Besucher zunächst auf die russische Variante. Die Aufmachung verrät, dass er sich gezielt an Russlanddeutsche wendet. Der Plan ging auf: Rund 4300 Personenstimmen wurden für ihn abgegeben. Das ist das siebtbeste Ergebnis unter den CDU-Kandidaten. Im Wahlkreis Süderelbe holte der CDU-Mann vom Kreisverband Mitte 1,3 Prozent der Stimmen. In Bergedorf stimmten für ihn mehr CDU-Wähler als für Frank Schira. In beiden Wahlkreisen gibt es einen besonders großen Anteil von Russlanddeutschen. Haufler ist in der CDU nicht unumstritten. 2008 sorgte er für Schlagzeilen, weil er damals in seiner Eigenschaft als Chef der Jungen Union (JU) Mitte den Mitbegründer der vom Verfassungsschutz wegen rechtsextremer Bestrebungen beobachteten "Pennalen Burschenschaft Theodor Körner", Felix Menzel, als Referenten eingeladen hatte. 2009 gab es Kritik, weil kurz vor der Wahl zum JU-Chef 60 Freunde aus dem russischstämmigen Freundeskreis Hauflers in die Jugendorganisation der CDU eintraten.
(Die Welt 23.02.2011)
Haufler weiß also wie man die demokratisch-plebiszitären Hebel einsetzt und plant soeben seinen neuesten Streich.
Vor zwei Monaten hatte der SPD-Senat Hamburgs ein Alkoholverbot in den Bussen und Bahnen des ÖPNVs durchgedrückt.
Eine wie ich meine letztendlich sinnvolle Maßnahme, die aber auf der politischen Agenda weit hinten angesiedelt ist.
Der Jungrechte sieht nun in einer Saufen-wieder-erlauben-Volksinitiative ein probates Mittel die SPD zu ärgern.
Aber
auch der Hanseatische Deutsch-Russe stört sich nicht an der
ausländerfeindlichen Optionspflicht-Programmatik seiner eigenen Partei.
Haufler,
der Russe und Deutsche und CDU’ler sitzt gerade im doppelten Sinne in der
Patsche.
Zum einen
ist seine Partei zwar auf Seiten der rechten Faschisten in der Ukraine, was den
Rechten Haufler freuen mag, aber sie ist auch stramm gegen Russland, was den
Russen Haufler stört.
Zum anderen
sitzt das CDU-MdBü auch noch in Russland fest.
Wegen es
Pass-Problems….
Karma is
a bitch.
CDU-Abgeordneter Nikolaus
Haufler sitzt in Moskau fest
Damit hatte der
CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Nikolaus Haufler nicht gerechnet: Als er am
Sonntag um 15.40 Uhr aus Moskau Richtung Deutschland starten wollte, durfte er
nicht an Bord. Begründung war der abgelaufene russische Reisepass des 29 Jahre
alten Politikers. Der noch aktuelle deutsche Ausweis wurde von den Behörden
nicht akzeptiert.
"Das ist
ärgerlich, aber es gibt deutlich Schlimmeres", sagte der russischstämmige
Hamburger mit Doppelpass. […]
Der Unternehmensberater
war am Donnerstag nach Moskau geflogen – mit gültigem deutschen, indes
abgelaufenen russischen Reisepass. Viel mehr als ein Bußgeld, vermutete er,
würde nicht drohen.
[…] Von seiner Partei winkt Hilfe. "Wir haben
Kontakt zum Kollegen Haufler aufgenommen", sagte Hamburgs CDU-Vorsitzender
Marcus Weinberg. Über das Auswärtige Amt werde er sich um eine zügige Ausreise
bemühen.
Naja,
dann kann er vielleicht noch ein paar der homophoben Orthodoxen Priester besuchen,
die er schon in Hamburg so lobte.
Ich habe heute
gemeinsam mit dem CDU-Ortsverband Winterhude und ihrem Vorsitzeden Christoph
Ploß die russisch-orthodoxe Kirche in Hamburg besucht.
Die Gemeinde des
Heiligen Johannes von Kronstadt befindet sich am Tschaikowskyplatz 1 im
Karolinenviertel. Es ist ein wirklich schönes Gotteshaus: Die neoromanische
Architektur passt zur orthodoxen Gemeinde, die das Haus 2001 von der
katholischen Kirche übernommen hatte. Die Gemeinde hat das Haus liebevoll
renoviert und mit den typischen Wand- und Deckenmalereien sowie mit Ikonen
ausgestattet. Die gastfreundliche und herzliche Aufnahme der Gemeinde lassen
mich immer wieder gerne kommen. Auch die zahlreichen Gäste aus dem
CDU-Ortsverband waren vom Gespräch mit Erzpriester Baburin sehr begeistert.
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