Donnerstag, 21. Mai 2015

Daumen hoch, UN!

Die Manneskraft ist bekanntlich eine Zierde.
Schon etwas peinlich, wenn man keine oder kaum Kinder hat.
Der arme Salman hat gerade mal drei Ehefrauen und 12 Söhne; die Töchter zählt man nicht.

Salman ibn Abd al-Aziz Al Saud, 79,  saudischer absoluter Herrscher seit dem 23. Januar 2015, ist der vorletzte der sieben Lieblingssöhne seines Vaters König Abd al-Aziz ibn Saud. So kam er jetzt auf den Thron, obwohl er nur der 32. Sohn seines Vaters ist. Es gibt nur noch einen jüngeren Sohn von König Salmans Mutter Huzza Bint Ahmed Bin Mohammed Al-Sudairi.
Salmans Papi, der legendäre Staatsgründer, regierte rund 50 Jahre, davon 21 Jahre König war mit 17 Frauen verheiratet und zeugte etwa 60 Kinder.
Dagegen stinkt Salam ab.
Sein Bruder und unmittelbarer Vorgänger König Abdullah hatte wenigstens noch 34 Kinder von neun Ehefrauen.

Als im Januar 2015 der absolute saudische Herrscher König Abdullah starb, reagierte der gesamte Westen unterwürfig und devot.
Sie pilgerten mit diplomatisch maximaler Kraft zur Beerdigung nach Riad.
Barack Obama kam nicht nur persönlich, sondern hatte mehrere Ex-US-Präsidenten und die gesamte Opposition dabei.
Abdullah war aber auch ein toller Kerl. Man mußte ihn lieben.

Frauen dürfen nicht ohne Erlaubnis des Mannes arbeiten, nicht wählen, keine Bankkonten eröffnen und natürlich nicht Autofahren.
Schwule werden geköpft, Ehebrecherinnen gesteinigt und Opposition ist schon mal grundsätzlich verboten

Die Saudische Religionspolizei ist zu unfassbaren Grausamkeiten fähig.

Am 11. März starben 15 Mädchen, die versuchten, aus einer brennenden Schule in Mekka zu entkommen. Mitglieder der saudi-arabischen Tugendkommission hatten die Mädchen am Verlassen des Gebäudes gehindert und Rettungskräfte mit Gewalt von der Arbeit abgehalten. Der Grund: Die Mädchen trugen nicht die vorgeschriebenen "Abayas", schwarze Ganzkörper-Schleier ähnlich den in Afghanistan getragenen Burkas. Die westlichen Medien ignorierten den Vorgang weitgehend, während die arabischen Medien ungewohnt deutlich berichteten. […]

Wer zum Christentum konvertiert, wird gesteinigt, Frauen werden bei „Ehebruch“, nach Saudischen Verständnis also auch nach einer Vergewaltigung, geköpft. Schwule werden erhängt.
Nach Bagatelldelikten erfolgen Verstümmelungen.

Die Behörden schränkten die Rechte auf freie Meinungsäußerung, Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit 2012 empfindlich ein. Andersdenkende wurden rücksichtslos unterdrückt. Regierungskritiker und politische Aktivisten befanden sich ohne Anklageerhebung in Haft oder wurden nach äußerst unfairen Gerichtsverfahren verurteilt. Frauen wurden nach wie vor durch Gesetze und im Alltag diskriminiert. Sie waren außerdem nur unzureichend vor häuslicher Gewalt und anderen Übergriffen geschützt. Ausländische Arbeitsmigranten wurden von ihren Arbeitgebern ausgebeutet und misshandelt. Gerichte verhängten Auspeitschungsstrafen, die auch vollstreckt wurden. Hunderte Menschen saßen Ende 2012 in Todeszellen, und mindestens 79 Personen wurden hingerichtet.

Während wir uns aber ganz fürchterlich über Russland aufregen, findet Saudi Arabien fast gar nicht statt. Niemals würden Gauck oder Merkel das Königshaus in Riad bepöbeln, wie sie es mit Putin machen.
Dabei sind die Saudis unbezweifelbar Financiers des international-gewalttätigen Islamismus. Im Gegensatz zu Putin.

Nachfolger König Salman muß sich nun erst einmal international einen Namen machen.
Der 79-Jährige gibt sich alle Mühe. Schon zwei Wochen nach seiner Amtsübernahme wurden Hinrichtungsrekorde vermeldet.

[…] Es ist die 25. Exekution in dem Königreich seit Jahresbeginn, also innerhalb von nur 41 Tagen. Die meisten Hingerichteten waren Ausländer, die wegen Drogenvergehen verurteilt wurden. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2014 wurde gegen 83 Menschen in Saudi-Arabien die Todesstrafe vollstreckt.
[…] Die rasante Zunahme von Hinrichtungen sowie die Auspeitschung des islamkritischen Bloggers Raif Badawi haben in den vergangenen Monaten international für Aufsehen gesorgt. […] Das Strafrecht in Saudi-Arabien ist nicht verschriftlicht, Richter orientieren sich am Koran und den Überlieferungen des Propheten Mohammed - und legen diese besonders streng aus. Deshalb ähnelt der Strafenkatalog in dem Königreich sehr stark den Regeln der Terrororganisation "Islamischer Staat".

Inzwischen hat sich der kinderarme Salman beim Morden und Foltern einen echten Namen gemacht. Er steht juristisch gesehen dem IS ins nichts nach.

Knapp hundert Tage nach der Machtübernahme von König Salman in Saudi-Arabien hat die Organisation Amnesty International fehlende Fortschritte bei der Menschenrechtslage in dem Land beklagt.
Der König habe keine Maßnahmen zur Verbesserung der „entsetzlichen Bilanz“ getroffen, kritisierte die Menschenrechtsorganisation am Dienstag in einer Erklärung. Auch gebe es kaum Aussichten auf Verbesserungen.
Vielmehr seien die ersten Monate von Salmans Herrschaft von einer beispiellosen Hinrichtungswelle geprägt gewesen, so Philip Luter von Amnesty.

Merkels Lieblingskönig kann angesichts des 700-Milliarden-Dollar-BIPs Saudi Arabiens, der daraus resultierende Kaufkraft und der westlichen Abhängigkeit von saudischem Öl (von den Russen will man lieber keins mehr haben) natürlich machen was er möchte.
Daher können sich die Wahabiten in Riad auch immer darauf verlassen, daß westliche Politiker wohlig-wonnig tief in ihre Mastdärme eindringen.

Konsequent fordert „der Westen“ Menschenrechte immer nur dann ein, wenn die entsprechenden Länder klein und ökonomisch bedeutungslos sind, oder aber wenn man sie aus persönlichen Gründen wirklich nicht leiden kann – wie Russland. Die deutlich schlimmeren Menschenrechtsverbrechen in China und Saudi-Arabien nimmt man dagegen achselzuckend hin, weil die wirtschaftlichen Interessen Vorrang haben.
Deswegen können sich Obamas Vereinigten Staaten auch Folterlager, Industriespionage, exzessive Todesstrafenanwendung und hunderte durch illegale Drohnenangriffe getötete Zivilisten leisten, ohne daß die fromme Pastorentochter Merkel oder der fromme Pastor Gauck ein Wort dagegen sagen.
Aber die haben sich ja noch nicht mal, um illegale Angriffskriege durch GWB gestört gefühlt.
Der greise Salman kann also unbehelligt von lästigen UN-Kontrolleuren Nachbarländer bombardieren, Schwule aufhängen, Oppositionelle köpfen, Frauen steinigen und Gliedmaßen nach Lust und Laune abhacken lassen. 78 Menschen hat er allein in vier Monaten umbringen lassen! Damit kommt er schon fast an Merkels Bussi-Kumpel George W. Bush heran, der bereits als Texanischer Gouverneur in sechs Jahren 152 Menschen zum Tode verurteilte, nach eigenen Angaben kein einziges Mal dabei Zweifel bekam und insgesamt Null Begnadigungen aussprach.

Nun ist aber doch ein Problem aufgetaucht.
Nein, keine Sorge, es haben sich weder der fromme Franzl im Petersdom, noch Frau Käßmann beschwert.
Aber die Henker sind knapp geworden.

[…] Saudi-Arabien hat seit Jahresanfang 85 Menschen hingerichtet, jetzt gehen dem Land offenbar die Henker aus. Das Königshaus sucht in einer Stellenanzeige acht neue Mitarbeiter. Ihre Aufgabe: Menschen köpfen und Hände amputieren.
Die Stellenanzeige auf dem Jobportal der saudi-arabischen Regierung kommt nüchtern daher. Das Sozialministerium sucht acht neue Mitarbeiter, besondere Qualifikationen oder Berufserfahrung sind nicht vonnöten. Das künftige Gehalt wird nicht verraten.
Erst auf den zweiten Blick offenbart sich, worum es geht: Gesucht werden Männer, die "die Todesstrafe vollstrecken und die Strafe für Diebstahl". Die Bewerber sollen also verurteilte Straftäter je nach Urteil entweder enthaupten oder ihnen Gliedmaßen amputieren.
[…] Ein kodifiziertes Strafrecht in Saudi-Arabien gibt es nicht. Die Angeklagten sind deshalb der Willkür der streng konservativen Scharia-Richter weitgehend hilflos ausgeliefert.

Angesichts dieses vorbildlichen Vorgehens des absolutistisch regierenden Königs Salman, rang sich die UNO zu dem einzig konsequenten Schritt durch:
Man nahm Riad in den 47 Mitglieder zählenden UN-Menschenrechtsrat (engl. Human Rights Council - UNHRC) auf.
Der UNHRC ist eine direkte Unterorganisation der UN-Vollversammlung und oberstes Gremium für Menschenrechtsverletzungen.
Er tagt in Genf und soll anders als der vorherige Menschenrechtsrat effektiver durchgreifen.
Israel und Amerika (unter GWB) stimmen im Jahr 2007 als zwei von insgesamt vier Nationen der Erde gegen die Einrichtung des Human Rights Council. Honi soit qui mal y pense.
Gegenwärtig kümmern sich in der UN nur erlesene Länder um die weltweiten Menschenrechte; darunter bekannte Vorreiter für Schwulen- und Frauenrechte, wie China, Äthiopien, Gabun, Kazakhstan, Pakistan, Russland, die USA, die Vereinigten Arabischen Emirate und nun eben auch Saudi Arabien.


Das alles geschah im Jahr 2013; also noch unter der Führung König Abdullahs.

Jetzt, unter der Führung des Massenmörders König Salman, will man einen Schritt weitergehen und Saudi Arabien nicht nur als eins von 47 Mitgliedern im UN-Menschrechtsgremium amtieren lassen, sondern Riad sogar eine Führungsrolle zugestehen. Saudi Arabien soll gar den Vorsitz übernehmen.
Eigenartig. Hatte Kim Long Un keine Zeit?

Saudi Arabia wants to lead the UN Human Rights Council, which raises anger among activists who fear an erode of the Council's credibility. An "abomination, and cynical by a nation that beheads people on public squares," said a human rights organization in a statement on Wednesday evening.
There has been rumors for a while that Saudi Arabia wants to lead the UN's highest body for defense of human rights. Now it appears the rumors have been confirmed by several diplomatic sources. It has had human rights organizations to react with pure rage outbursts.

Gärtner, Bock, ….




1 Kommentar:

  1. Man merkt wirklich, wie Saudi-Arabien die Menschenrechte befolgt - sehr wichtig für dieses demokratische Land :)

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