Geistig zurückgebliebene Radikalinskis wie Palin
und Bachmann, sowie bösartige ultrarechte Demagogen und Lügner wie Rubio,
Walker, Santorum, Jindal und Cruz sind für die Wähler aus der Mitte einfach zu
extrem.
Andererseits vertreiben die wenigen verbliebenen
Republikaner, die noch halbwegs zurechnungsfähig sind – wie George Pataki - die
fanatisierten Teebeutler von den Urnen.
Zudem müssen sich die GOPer mit Rudimenten von
Realitätssinn im Vorwahlkampf so weit nach rechts verbiegen, daß sie
anschließend als Flippflopper gebrandmarkt werden. Jeb Bush gab inzwischen auf
die Frage, ob er mit dem heutigen Kenntnisstand genau wie sein Bruder 2003 den
Irak angegriffen hätte drei verschiedene Antworten: Ja, auf jeden Fall, Nein,
niemals und Vielleicht. Zudem stellte er sich in der hochgejazzten „Darf ein
Christen-Bäcker Schwule diskriminieren?“-Frage auf die Seite der Radikalen und
erklärte: “Ein tolerantes Land muss religiöse Diskriminierung zulassen.”
Wird nicht so einfach den Verbal-Müll, den die Fanatiker in den bisherigen Republikaner-Debatten von sich gaben, bei den Debates mit Hillary wieder einzufangen.
Wird nicht so einfach den Verbal-Müll, den die Fanatiker in den bisherigen Republikaner-Debatten von sich gaben, bei den Debates mit Hillary wieder einzufangen.
Schwer vorstellbar, daß sich demnächst eine
republikanische Führungsfigur finden läßt, die wie einst Ronald Reagan das
ganze GOP-Spektrum abdeckt.
Langfristig wird eine zerfasernde GOP die Mehrheitsfähigkeit
verlieren und den Demokraten wieder Mehrheiten in beiden Kongresskammern
ermöglichen.
Sie könnten sich dann auch wieder ein bißchen nach
links orientieren – so wie es sich die Basis wünscht.
Dann könnte es wieder voran gehen in Amerika.
Insofern bin ich froh über jeden rechtsextrem-religiösen
Spinner im GOP-Lager, der sich und seine Partei mehr ins Aus schießt.
Der siebzehnte geistige Gigant des Konservatismus
(GGK), den ich in dieser neuen Reihe besprechen
möchte, hat sich genau wie die radikale Lügnerin Carly Fiorina
komplett der Realität entkoppelt: Donald Trump.
Es ist eigentlich müßig den orangehaarigen Milliardär
der Mobs noch vorzustellen.
Der groteske
Presbyterianer ist inzwischen weltweit bekannt wie ein bunter
Hund. Er ist so eine Art amerikanische Ein-Mann-Pegida mit Geld: Politisch kloaken-artig
müffelnd erzeugt er bei halbwegs moralischen Menschen einen überwältigenden
Drang schreiend wegzulaufen.
Aber die Journalisten verhalten sich wie bei
verwesenden Quallen am Strand: Sie wissen zwar, daß es ekelig ist, gehen aber
doch hin und stochern am Kadaver herum.
In der Summe aller Umfragen liegt Trump nun
wieder klar vor Carson, der ihn zwischenzeitlich eingeholt hatte.
Der Europäer staunt, denn für unsere Maßstäbe hat sich
Trump lange selbst disqualifiziert, indem er wiederholt massiv log und sich
öffentlich über die Behinderung des "NYT"-Reporters Serge
Kovaleski lustig machte.
Kovaleski, der unter Arthrogryposis, einer angeborenen
Gelenkversteifung leidet, nimmt es achselzuckend hin, da er seit sechs Jahren
regemäßig für die NYT über Trump berichtet und daher dessen niederträchtigen
Charakter nur zu gut kennt.
Es ist nicht das erste Mal, dass Trump sich in diesem Wahlkampf über einen
behinderten Journalisten lustig macht. Im Juli hatte er etwa den konservativen
Kolumnisten Charles Krauthammer angegriffen, der Trump scharf kritisiert und
als "Rodeo-Clown" bezeichnet hatte. Trump hatte daraufhin erwidert:
"Ich werde beschimpft von einem Typen, der sich nicht einmal eine Hose
kaufen kann, so einer benutzt Schimpfwörter gegen mich?" Krauthammer ist
von der Hüfte abwärts gelähmt und sitzt im Rollstuhl.
Republikaner und Teebeutler mögen so ein Verhalten
ganz offensichtlich.
Die vier Führenden – Trump, Carson, Rubio und Cruz –
gehören allesamt zum ultra-ultrarechten Spektrum der Partei und vereinen
gegenwärtig über 70% der Stimmen auf sich. Jeb Bush, der für deutsche
Verhältnisse auch noch mindestens AfD-rechts ist, folgt mit knapp über 5% auf Platz
5.
Von allen Republikanern können nur Pataki und Graham als
halbwegs zurechnungsfähig gelten (natürlich sind auch sie frömmelnden
Militaristen). Die liegen aber beide klar unter
einem Prozent Zustimmung.
Das sind gute
Nachrichten für Hillary Clinton, denn diese GOPer des Bestiariums dürften es
schwer haben im ganzen Land genügend Stimmen zu bekommen.
Historische Versagerin ist die Führung der
republikanischen Partei, die nun auch offiziell das schon 2012 eingeläutete „post-truth-Zeitalter
der GOP“ absegnet.
Ihre Kandidaten können noch so unverschämt lügen; es
wird alles stillschweigend akzeptiert, wenn es nur dem Gegner schadet.
[…] Als die
Amerikaner im November 2002 bei der ersten Wahl nach den Anschlägen vom 11.
September mehrheitlich für die Republikaner stimmten, fasste Bill Clinton die
Stimmung so zusammen: "Wenn die Leute unsicher sind, dann ist ihnen der
Politiker lieber, der strong and wrong ist - und nicht der, der weak and right
ist."
Auf niemanden passt die Formulierung strong and wrong besser als auf Donald
Trump: Das grenzenlose Selbstbewusstsein lässt den Präsidentschaftskandidaten
stark erscheinen und er liegt in einigen Dingen falsch. Sein Plan, eine
Grenzmauer zu Mexiko zu bauen, ist kaum realisierbar. […] Doch seit den Pariser Terroranschlägen ist
eine neue Dimension erreicht: Der 69-Jährige, der in den Umfragen mit großen
Abstand führt, verbreitet Lügen. Es begann mit der Behauptung, die
Obama-Regierung wolle 250 000 muslimische Flüchtlinge in die USA holen. Was
nicht stimmt. Die Zahl stammt von einer Website mit erfundenen Nachrichten.
Doch richtiggestellt hat Trump dies nicht.
[…] Nun fordert
der Milliardär seit Tagen, Moscheen in den USA sollten überwacht werden. Er
begründete dies zunächst damit, dass er persönlich gesehen habe, wie Tausende
Muslime in New Jersey gejubelt hätten, als die Zwillingstürme des World Trade
Center 2001 in sich zusammenfielen. Angesprochen darauf, dass er nach eigenem
Bekunden am Morgen des Anschlags in seinem Appartment in Manhattan war, sagte
Trump: "Es wurde im Fernsehen gezeigt. ich habe es gesehen."
Die Factchecker von Politifact und der Washington Post machten sich
jedenfalls auf die Suche nach Belegen und fanden - nichts. […] Doch trotz fehlender Beweise wiederholte Donald
Trump seine Aussagen zu den jubelnden Muslimen. Und legte mit einer weiteren
Ansage nach: Am Dienstagabend versprach er bei einer Rede in South Carolina,
dass er als Präsident alle syrischen Flüchtlinge aus den USA ausweisen werde.
Am vergangenen Samstag retweetete Trump bei Twitter eine Infografik zu
Gewaltverbrechen, die behauptet, dass 81 Prozent aller weißen Amerikaner von
Schwarzen getötet würden. Auch diese Behauptung ist völlig falsch: Die korrekte
Zahl für das Jahr 2014 ist 15 Prozent - das zitierte "Crime Statistics
Bureau" existiert gar nicht. […]
Noch schlimmer ist es jedoch, dass ihm kaum einer seiner Rivalen
widerspricht und auch andere führende Republikaner sich bedeckt halten. Dana
Milbank, Kolumnist der Washington Post, bringt es auf die geniale Formel:
"Der Lügner und die Lemminge" - aus Angst, die vielen wütenden
Trump-Anhänger zu vergraulen, schweigen Ted Cruz und Co. oder weichen aus. […]
Wenn Amerika doch nur nicht so unfassbar mächtig wäre;
ökonomisch nicht so dominierte, nicht über die gewaltigste Armee des Planeten
verfügte.
Unglücklicherweise muß man sich aber vor diesen
lügenden Fanatikern der GOP ernsthaft fürchten.
Die sind so ignorant, daß ihr Wahnsinn durchaus in
einigen Jahren die Welt aus den Angeln heben könnte.
[…] Europas
Terror ist für die Amerikaner weit weg. Trotzdem hetzen Demagogen wie Donald
Trump immer lauter gegen Muslime und Flüchtlinge. Die historischen Parallelen
sind beklemmend - doch die Parolen kommen an.
[…] Alle
US-Muslime seien also auch jetzt per se terrorverdächtig, sie müssten
registriert, überwacht, notfalls sogar gekennzeichnet werden, so der
Milliardär, der seine Kandidatur mit Hasstiraden auf Latino-Einwanderer begann.
Womöglich werde man auch Moscheen schließen müssen: "Dinge, die vor einem
Jahr undenkbar waren."
Undenkbar war in Wahrheit aber solch offene Hetze gegen eine ganze
Religionsgruppe - in einem von Religionsflüchtlingen gegründeten Land, das sich
die Religionsfreiheit selbst in die Verfassung schrieb. […]
Trump spricht aus, was viele denken. Die Anschläge von Paris
und Mali haben in den USA eine heftige Gegenreaktion provoziert, die Stimmung
kippt, nicht nur gegen Muslime. Sondern auch gegen alle Syrien-Flüchtlinge, die
über Nacht von gesichtslosen Opfern zu gesichtslosen Tätern wurden - eine
Entwicklung mit düsteren historischen Parallelen.
[…] Trump steht
nicht alleine. Ted Cruz und Jeb Bush wollen nur noch christliche Flüchtlinge
zulassen. Ben Carson vergleicht syrische Migranten mit tollwütigen Hunden. 30
US-Bundesstaaten sperren sich inzwischen gegen die Aufnahme von Flüchtlingen.
David Bowers, ein Bürgermeister aus Virginia, will sie lieber internieren - wie
die 127.000 Amerikaner japanischer Herkunft nach Pearl Harbor, ein schwarzes
Kapitel der US-Geschichte. […]
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