Sigmar
Gabriel monierte immer mal wieder, seine Partei habe den Bezug zu den
ängstlichen rechten Wählern verloren, wenn sie sich massiv für den
Familiennachzug einsetze oder aber euphorisch die von ihr durchgesetzte „Ehe
für alle“ feiere.
Das
interessiere den klassischen Arbeiter gar nicht, er sorge sich aber um seine Heimat.
Gabriel
meinte damit die SPD lege zu viel Wert auf diese weichen „Multikulti-Themen“
und hole den einfachen Wähler, der sich vor fremd aussehenden Menschen mit
dunklerer Hautfarbe und eigenartigen Namen fürchte, nicht ab.
Ganz
offensichtlich zielte der ehemalige Parteichef damit insbesondere auf den
Bundesjustizminister, der wie kein anderer SPD-Spitzenpolitiker in den letzten
gut vier Jahren Stellung gegen PEGIDA, AfD und alle anderen rechtslastigen
Xenophoben bezog.
Heiko
Maas zeigte Haltung und Gesicht, trat im Namen der Bundesregierung der rechten Pest entgegen,
während beispielsweise Andrea Nahles sich nie deutlich gegen die brutalen Ausländerhasser
stellte, sondern ihnen sogar nach dem Mund redete,
indem sie Flüchtlinge radikal schlechter stellte.
Gabriel
mag nicht ganz Unrecht haben.
Es gibt vermutlich wirklich eine erkleckliche Menge ehemaliger SPD-Wähler, denen das eigene Hemd am nächsten ist und die voller Antipathie auf Flüchtlinge, Schwule und Ausländer reagieren.
Es gibt vermutlich wirklich eine erkleckliche Menge ehemaliger SPD-Wähler, denen das eigene Hemd am nächsten ist und die voller Antipathie auf Flüchtlinge, Schwule und Ausländer reagieren.
Ich bin
allerdings dezidiert der Meinung, daß man nicht das SPD-Programm diesen dumpfen
Stimmungen anpassen sollte, sondern versuchen muss die Typen, die auf dem
Sprung sind die AfD zu wählen, von etwas anderem zu überzeugen.
Das
gelingt natürlich nur selten, aber dann ist die SPD eben nicht die Partei für
solche Meinungen.
Ich
möchte SPD-Minister, die sich nicht mit solchen Zuständen…
Rechtsextremisten und
Rassisten werden in Deutschland immer häufiger gewalttätig. Von Januar bis
Mitte September registrierte die Polizei bereits 507 Fälle fremdenfeindlicher Gewalt.
Damit hat sich die Zahl gegenüber dem Vorjahr nahezu verdoppelt. Insgesamt
wurden in den ersten achteinhalb Monaten des Jahres mehr als 1800 politisch
motivierte Straftaten gegen Asylbewerber und Flüchtlinge registriert. Das geht
aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums an die Grünen-Fraktion im
Bundestag hervor, die dem SPIEGEL vorliegt. Demnach legten Neonazis und
Asylgegner in diesem Jahr schon 78 Mal Feuer, die Polizei zählte sieben
Tötungsdelikte.
[….]
[….]
Nach Angaben des Bundesinnenministeriums
hat es im dritten Quartal 2017 insgesamt 425 Angriffe auf Flüchtlinge außerhalb
ihrer Unterkünfte gegeben und damit mehr als im ersten (318) und zweiten
Quartal (324).
Bei den insgesamt
1.067 Übergriffen in den ersten neun Monaten des Jahres seien 230 Menschen
verletzt worden. Im gesamten Jahr 2016 seien mehr als 2.500 Angriffe auf
Flüchtlinge außerhalb ihrer Unterkünfte gezählt worden. Das geht aus einer
Antwort des Ministeriums auf eine Parlamentsanfrage der Linken hervor, über die
die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichten. […..]
…abfinden,
sondern laut aufbegehren.
Heiko
Maas ist einer der wenigen, der das tut, der gegen Hetze vorgeht. Der
gesetzlich etwas unternimmt und sich auch als Person immer wieder in dieser Angelegenheit
in Talkshows wirft.
Heiko
Maas ist der Kampf gegen Rechts eine Herzensangelegenheit; er legte dazu
letztes Jahr auch ein Buch vor.
[…..] Aufstehen statt wegducken.
Rechtspopulisten
treten in den letzten Jahren immer lauter und unverhohlener auf – im Ausland,
aber auch in Deutschland: Die AfD ist in mehrere Landesparlamente eingezogen,
und rechte Demagogen versuchen mit ihren Hetzparolen die öffentliche Debatte zu
vergiften.
Ein
Bundesjustizminister, der dem Schutz unserer demokratischen Kultur verpflichtet
ist, darf zu diesen Entwicklungen nicht schweigen: Heiko Maas hat Position
bezogen – und sich durch seine klare Haltung zur Zielscheibe der Wut von
Rechtsaußen gemacht.
In diesem engagierten,
aber auch sehr persönlichen Buch präsentiert er seine Strategie gegen Rechts:
Wir dürfen im Umgang mit Rechtspopulisten nicht »neutral« bleiben, wir müssen
die Mühe der Diskussion, den Kampf für das bessere Argument auf uns nehmen und
unsere Demokratie verteidigen – das gilt für die Politiker, aber genauso auch
für jeden einzelnen Bürger. [….]
Wie sehr
Maas damit ins Braune trifft zeigt der
überbordende Hass, der ihm von AfD, Identitären, Pegida und sonstigen
Xenophoben entgegenschießt.
[….] Als Minister eine Niete, reüssiert Maas als Autor nicht weniger schlecht.
Schlechtestes Buch
aller Zeiten, vom Zensurmännchen. Sollte was Sinnvolles machen. Auswandern nach
Nordkorea.
Da schreibt ein 155
Zentimeter großer Mensch und dann schrieb es doch ein anderer und der
Justiz-Zwerg hat bloß den Namen dran? Das taugt nicht einmal um es zu
kompostieren. Hoffe es ist aus Recyclingmaterial und nicht aus frischen Bäumen.
Heiko Maas spielt sich
gerne als großer Demokrat auf. Nun gut, die DDR behauptete auch demokratisch zu
sein, war aber genau das Gegenteil. Aufgrund des völlig missglückten Versuchs,
die Kinderehe faktisch zu legalisieren und aufgrund des aktuellen Versuchs die
sozialen Medien mittels des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes mundtot zu machen,
kann man sicher sein, dass hier kein Demokrat spricht. Maas zeigt sich als
Linksfaschist erster Sorte. [….]
Wenn man
von so abscheulichen rechten Hetzern wie David Berger gehasst wird, kann man
gratulieren! Ein untrügliches Zeichen dafür alles richtig gemacht zu haben.
Der
katholische Hass-Blogger klärt übrigens heute darüber auf, daß Linke und
Ausländer stinken würden, während „Indigene Deutsche“ wohlreichend und gepflegt
wären.
„Indigen“
ist scheinbar die neueste Lieblingsvokabel von AfDlern und Identitären, die
offenbar nichts über die europäische Geschichte der permanenten Völkerwanderung
wissen.
[….]
Wer stinkende Menschen nicht mag, ist
rechts und ausländerfeindlich
[….]
Der Qualitätsjournalismus, für den das
Magazin „Vice“ schon länger steht und der niveaumäßig bislang meist nur noch
von der HuffPost (gibts die eigentlich noch?) überboten wurde, hat unter dem
Titel „Das sagt dein Geruchsempfinden über deine politische Einstellung aus“
eine faszinierende Erkenntnis in die Manege geworfen: Wer von stinkenden
Menschen Abstand hält, ist rechts, hasst Fremde, liebt Autorität und wählt
Donald Trump. [….]
Wer vor menschlichen
Ausdünstungen stärker zurückschreckt, tickt politisch häufiger rechts als jene,
die Gestank weniger stört.“
[….]
„Der erste bestimmte, wie sehr die
Probanden sich vor den Gerüchen von Schweiß, Kot, Urin, Atem und Blähungen
ekeln. Der zweite, wie autoritär sie eingestellt sind.“
Und das erstaunliche
Ergebnis: Autoritäre Gesinnung und extremer Ekel vor diesen Gerüchen gehen
häufig Hand in Hand. Die, die sich besonders ekeln, hassen auch Fremde, wählen
rechts bzw. in den USA Donald Trump.
[….]
Zudem ist der Ekel ein
überlebenswichtiger Instinkt – auch beim Menschen, der ihm im Verlauf der
Evolution antrainiert wurde – und ohne den wir vergammeltes Fleisch und andere
Dinge essen würden, was unserer Gesundheit tatsächlich in der Regel nicht gut
tut.
Wenn man diese Studie
anschaut, wie sie „Vice“ wiedergibt, könnte man auch fragen: „Sind die Rechten
vielleicht die Klügeren und stinken Ausländer mehr als die indigene
Bevölkerung?“ [….][….]
Die Abschaffung des Rassismus sei leider
durch häufigeres Füßewaschen bei der Antifa und ihren Schützlingen nicht
möglich, da eine solche rechte Einstellung ja noch durch andere Motive
hervorgerufen werde.
Also Entwarnung bei
den Linken: Ihr dürft weiter stinken! Und wir Rechten verzichten weiter drauf,
jeden Immigranten erst mal sauber zu lecken, wenn er bei uns eintrifft."
Seine
rechten Fans sind begeistert
PP Kommentar 08.03.2018 |
Einen
Tick weniger fanatisch, aber doch ähnlich stramm konservativ äußert sich Jura
Professor Putzke heute.
[….]
Was soll man bloß davon halten, wenn der
schlechteste aller Bundesjustizminister plötzlich Außenminister werden soll?
Einerseits Erleichterung, dass er weg ist, andererseits Entsetzen, dass er noch
immer da ist... [….]
Maas zum
Außenminister aufsteigen zu lassen ist also aus vielen Gründen eine gute Wahl
der SPD-Führung.
[….]
Aus Sicht des scheidenden Ministers
bleibt das Amt in guten Händen. "Er wird das exzellent machen", sagte
Sigmar Gabriel am Donnerstag über den Mann, der in der kommenden Woche als
neuer Chef des Auswärtigen Amts (AA) vereidigt werden soll: der SPD-Politiker
Heiko Maas, 51. Kurz vor Gabriels wohl letztem öffentlichen Auftritt im
Außenministerium war bekannt geworden, dass ihn der Mann aus Saarlouis beerben
wird.
Gabriel wäre gerne
Außenminister geblieben, aber die SPD-Führung wollte ihn nicht mehr. Mit seinem
Nachfolger kann er wohl leben: Gabriel machte Maas 2013 als damaliger
Parteichef überraschend zum Bundesjustizminister und holte ihn damit aus der
landespolitischen Versenkung. Im Saarland war Maas zweimal im Rennen um das
Ministerpräsidentenamt gescheitert.
Seine Sache als
Justiz- und Verbraucherschutzminister hat Maas so ordentlich gemacht, dass er
vier Jahre später in die nächste Liga aufsteigen darf: Das Außenministerium mag
zwar in den vergangenen Jahren an Bedeutung verloren haben, weil Kanzlerin
Angela Merkel sich zunehmend selbst um die Krisen dieser Welt kümmert - aber
prestigeträchtig ist es nach wie vor.
[….]
(SPON;
08.03.18)
Als jemand,
der Maas in den letzten Jahren stets lobte, freue ich mich über seinen neuen
Job.
Er ist
der beste Mann für „bella figura“, hinterlässt immer einen perfekten Eindruck.
Es wird sehr angenehm sein, ihn als Repräsentanten Deutschlands auf der internationalen
Bühne zu beobachten.
Ausgleichende Gerechtigkeit, daß Maas, der so leidenschaftlich gegen die Vorratsdatenspeicherung kämpfte und dann übel vom Parteichef Gabriel auf Gegenkurs gezwungen wurde, nun dessen Job erbt.
Noch
erfreulicher ist für mich die Perspektive auf 2021. Bisher war ich immer der
einzige, der Maas als zukünftigen SPD-Anführer sah. Er selbst hält sich in der
Parteiführung erstaunlich zurück und drängt sympathischerweise nie so rabiat
nach vorn, wie es Gabriel, Nahles oder Schulz tun.
Mit dem
Außenamt bekommt sein Name aber ganz neue Qualität. Die meisten Außenminister
werden politische Schwergewichte mit enormen Beliebtheitswerten – außer Westerwelle
natürlich, dem seine unerträgliche Arroganz alles versaute. Man sehe sich nur
an was aus Steinmeier wurde.
2021
könnte Andrea Nahles noch fest im Sattel als Parteivorsitzende sitzen. Damit
ist aber nicht automatisch eine Kanzlerkandidatur verbunden.
Die
könnte Maas in den Schoß fallen und bei einer plötzlich ohne Merkel kopflos
gewordenen CDU ist dann auch eine Kanzlerschaft Maas drin.
Maas ist
jetzt ein papabile.
Möge er
dem rechten Abschaum um Storch, Weidel und Berger noch ordentlich auf die Füße
treten.
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