Der Präsident will einen Deal.
Natürlich will er das, denn er ist der König der Dealmaker,
schrieb die Deal-Bibel „The Art of the Deal“ und basierte seinen Wahlkampf auf
Attacken gegen Barack Obama, der so furchtbar schlecht „negotiated“ habe.
Trumps Methode war bisher immer dieselbe, sowohl im
Geschäftsleben wie auch als Politiker:
Maximalen Druck ausüben, lügen, drohen bis der Gegner zerquetscht ist.
Maximalen Druck ausüben, lügen, drohen bis der Gegner zerquetscht ist.
Die Methode „Bully“.
Eine Methode, die zwar kurzfristig aus seiner Sicht
erfolgversprechend wirkt, der aber als ökonomisch-parasitärem Geschäftsmodell
Grenzen gesetzt sind.
Trump war nie innovativ, hat nie etwas erschaffen oder
produziert, sondern nur anderen etwas weggenommen.
Daher sind die Schlauen unter den Milliardären auch viel reicher
als er. Deswegen konnten Bloomberg, Buffet und Gates ihre Firmen auch
kontinuierlich vergrößern, während Trump immer wieder mit Karacho auf die Nase
fiel und nur deswegen noch immer reich ist, weil sein Papi ihn immer wieder
rauskaufte.
Über eine Milliarde Dollar schoß Fred Trump zu Lebzeiten
seinem Sohn Donald zu, weil dieser immer wieder als Geschäftsmann versagte.
In der Politik konnte Trump mit der Methode Bully unter
Zuhilfenahme des Rassismus der GOP-Basis alle anderen republikanischen
Präsidentschaftsbewerber zermürben. Seine völlige Schamlosigkeit trug ihn bis
ins Weiße Haus, in dem er dann wieder einmal bequem von der Arbeit anderer
leben konnte. Barack Obama hatte ihm einen stabilen stetigen Aufschwung mit
sinkenden Arbeitslosenzahlen hinterlassen. Wie praktisch, #45 konnte 2017
chillen und Golf spielen, während seine Regierung nebenher die ökonomischen
Lorbeeren einsammelte.
Das hätte womöglich lange gut gehen können, wenn er sich auf
erfahrene republikanische Politiker verlassen hätte, die einigermaßen
ideologiefrei irgendwie weitergewurschtelt hätten.
Aber hier kam Trumps Charakter ins Spiel.
Seine tiefe Bösartigkeit, sein eifersüchtiger Hass auf
seinen Vorgänger und sein Rassismus brachten ihn dazu peu à peu alles zu
zerstören, was irgendwie an Obama erinnerte. Internationale Verbindungen zu
zerschlagen, die Umwelt zu verkaufen und den sozialen Zusammenhalt zu
torpedieren.
Trump drückte seiner Präsidentschaft also seinen Stempel
auf.
Mit Folgen.
[….] Der Dow Jones Industrial ist in einem dünnen Silvester-Handel um 1,1
Prozent auf 23.327 Punkte gestiegen. Die Jahresbilanz ist mit minus 5,6 Prozent
allerdings die schlechteste seit 2008. Auf Monatssicht liegt der Abschlag sogar
bei 8,6 Prozent. [….] Neben dem Dow
verloren auch die anderen großen US-Indizes in den vergangenen zwölf Monaten
deutlich. Beim S&P 500 betrug das Minus auf Jahressicht 6,2 Prozent, bei
der Nasdaq 3,9 Prozent. Für alle drei Indizes war es der größte jährliche
Rückgang in Prozent seit 2008.
Vor allem im Dezember fiel der Rückgang deutlich aus: Nach Punkten sind
Dow und S&P 500 zuletzt 1931 in diesem Maße gefallen. [….]
(SPON, 31.12.2018)
Börsen gecrashed und dazu ein hausgemachtes
Goverment-shutdown. Nichts, mit dem sich einfach glänzen ließe – selbst für
einen so radikalen Lügner wie #45.
Besser wird es nicht, da es ab morgen heißt „Pelosi in the house“.
Die neue Führung im Kongress mag sogar zum Wohle des Volkes
zu Kompromissen und Zugeständnissen gegenüber Trump bereit sein, aber ihre
Partei ist auf Krawall gebürstet, nachdem der widerliche Prolet den Demokraten
nicht nur die Schuld am Shutdown zuschob, sondern sie auch noch für den Tod
zwei Kinder an der Mexikanischen Grenze verantwortlich machte.
[…..] Trump gibt Demokraten Schuld an Tod von Migrantenkindern
Erst starb ein siebenjähriges Mädchen im US-Grenzgewahrsam, dann ein
achtjähriger Junge. Dass die Kinder nach dem langen Marsch aus Guatemala wohl
nicht richtig behandelt wurden, will Präsident Trump nicht gelten lassen.
[….]
Nun gönnen ihm die Demokraten nicht mehr das Schwarze unter
den Fingernägeln und es zeigt sich einmal mehr:
Trump versteht nicht nur nichts von Wirtschaft und Politik; nein, er ist auch ein ausgesprochen schlechter Verhandler.
Trump versteht nicht nur nichts von Wirtschaft und Politik; nein, er ist auch ein ausgesprochen schlechter Verhandler.
Nun steht die Regierung still, nichts
bewegt sich mehr, Hunderttausende Angestellte sitzen unbezahlt zu Hause.
Und so schaltet Trump in den Nero-Modus; wenn ich schon
untergehe, nehme ich alle mit.
Lieber legt er das ganze Land lahm, als zuzugeben auf dem
Holzweg zu sein.
Aus seiner Sicht entspricht das einer gewissen Logik:
Wirtschaft lahmgelegt, Opposition und Presse bis zum Äußersten getrieben und nun bringen sich die Gegenkandidaten für die Präsidentschaftswahl 2020 in Stellung. Da muss er der Basis ein Zuckerli geben, damit sie sich weiter für ihn engagieren.
Wirtschaft lahmgelegt, Opposition und Presse bis zum Äußersten getrieben und nun bringen sich die Gegenkandidaten für die Präsidentschaftswahl 2020 in Stellung. Da muss er der Basis ein Zuckerli geben, damit sie sich weiter für ihn engagieren.
Und nichts ist an der rechtsradikal-rassistischen
Trump-Basis so populär wie die Mauer.
Also will Trump die Mauer, auch wenn alles andere kaputt
geht.
[….] US-Präsident Donald Trump hat
mit einer langen Haushaltssperre gedroht. Es könne noch "lange Zeit"
dauern, bis in dem Streit eine Lösung gefunden werde, sagte Trump am Mittwoch
bei einer Kabinettssitzung im Weißen Haus. Es könne aber auch eine schnelle
Einigung geben. Trump bekräftigte seine Forderung nach einer Finanzierung des
von ihm geforderten Mauerbaus an der Grenze zu Mexiko: "Die 5,6 Milliarden
Dollar sind ein solch kleiner Betrag, und wir reden hier über die nationale
Sicherheit", sagte der Präsident. [….] Der "Shutdown" wird auch den neuen US-Kongress beschäftigen,
der am Donnerstag zu seiner ersten Sitzung in neuer Konstellation
zusammenkommen wird. [….]
Trump wird sich nicht bewegen und die Opposition ist sauer.
Sie wird einen Haushalt vorlegen. Ohne Geld für die Mauer
und dann Trump die Schuld für den Shutdown zuschieben, wenn er den Haushalt
ablehnt. Das wird womöglich auch funktionieren; schließlich hatte Trump selbst
im Oval Office getönt stolz auf den Shutdown zu sein.
"I tell you what,
I am proud to shut down the government for border security, Chuck, because the
people of this country don't want criminals and people that have lots of
problems and drugs pouring into our country. So, I will take the mantle. I will
be the one to shut it down. I'm not going
to blame you for it. The last time you shut it down it didn't work. I will take the mantle of shutting down
and I'm going to shut it down for border security."
Sprachs, um dann doch sofort die Demokraten verantwortlich
zu machen.
Was also könnte man tun, um die USA wieder zum Laufen zu
bringen?
Wohlmeinende Kommentatoren und die letzten verbliebenen
Pragmatiker meinen, es müsse sich jemand „down the Pennsylvania Rd.“ begeben,
die Positionen der Kontrahenten bestimmen und einen Deal einfädeln.
Die Demokraten könnten Trump einiges abverhandeln und etwas
für die Dreamer erreichen.
Das wäre der Weg, wenn Trump ein geistig normaler Mensch
wäre und verhandeln könnte.
Tatsächlich kann man mit ihm aber keine Deals ausloten, da
er erstens gezeigt hat, daß er seine Zusagen nie einhält, da er zweitens gar
nicht definieren kann was eigentlich die Mauer ist (concrete
wall? Steel fence? Hightech line of defence? Steel slat barrier? 14th-century solution?)
und drittens seine Meinung dauernd ändert.
Mit so einem kann man nicht verhandeln.
Der Shutdown könnte also andauern.
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