Dienstag, 19. März 2019

Falsche Zeichen, richtige Zeichen

Es ist eine großartige Methode, die hoffentlich weltweit Schule macht:

[….] Sie möchte Terroristen keine Bühne bieten: Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern will nach eigenen Angaben niemals den Namen des mutmaßlichen Attentäters von Christchurch aussprechen. "Mit seinem Terrorakt wollte er viele Dinge erreichen, eines davon war der Bekanntheitsgrad", sagte Ardern bei einer Parlamentssitzung am Dienstag, die sie mit der Friedensbotschaft an Muslime "As Salaam Alaikum" eröffnete. "Deshalb werden Sie niemals hören, dass ich seinen Namen nenne."
"Er ist ein Terrorist, er ist ein Krimineller, er ist ein Extremist", sagte Ardern. "Aber er wird, wenn ich spreche, namenlos sein", sagte sie. Dem 28-jährigen Australier wird vorgeworfen, am Freitag in zwei Moscheen in Christchurch auf Gläubige geschossen und 50 Menschen getötet zu haben.
"Ich bitte Sie: Nennen Sie die Namen derer, die ihr Leben verloren, statt des Namens des Mannes, der sie auslöschte", sagte die schwarz gekleidete Ardern weiter. [….]

Journalisten von ganz links bis ganz rechts sind beeindruckt. Sogar die erzkonservative Welt schreibt über die junge Sozialistin „So geht Führung“.

Ja, Politiker können also doch moralische Instanzen sein und ein Beispiel setzen. Ich werde Ardern in dieser Angelegenheit und ihrer Sauron-Methode folgen: Ich werde nicht dazu beitragen diesen Abschaum noch berühmter zu machen.

Schon früher versuchten Medien demonstrativ auch die Opfer zu nennen und nicht immer nur den Täter zu betonen.

Anderson Cooper verlas auf CNN zu besten Sendezeit in sehr emotionaler Weise alle 49 Namen der am 12. Juni 2016 im Orlandoer Nachtclub Pulse Ermordeten.


Weltweit folgen die Medien dem Beispiel, würdigen die Opfer.

Mucad Ibrahim, 3  Abdullahi Dirie, 4 a 12-year-old Boy Sayyad Milne, 14 Khaled Mustafa and son Hamza, 16 Naeem Rashid & son Talha, 21 Ansi Karippakulam Alibava, 25 Vora Ramiz, 28 Farhaj Ahsan, 30 Mojammel Hoq, 30 Atta Elayyan, 33 Syed Jahandad Ali, 34 Hussain Al-Umari, 36 Osama Adnan, 37 Kamel Darwish, 39 Haroon Mahmood, 40 Husne Ara Parvin, 42 Mohammad Imran Kahn, 47 Amjad Hamid, 57 Abdelfattah Qasem, 59 Linda Armstrong, 65 Ali Elmadani, 66, Haji-Daoud Nabi, 71, Lilik Abdul Hamid, Ashraf Ali


Wer könnte sich der beeindruckenden Wirkung der Māorischen Hakas entziehen, die vielfach zu Ehren der Opfer abgehalten wurden?



Arderns Eltern sind Mormonen und so wurde sie erzogen.
Als sie erwachsen wurde, tat sie das was gute Menschen tun: Sie verließ die The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints, weil sie insbesondere die kirchliche Haltung zu den gay rights radikal ablehnt.

[….] The social conscience, she says, was instilled by her parents. Dad may have been the long arm of the law, but it was Mum who taught her to ice Christmas cakes for delivery to pensioners. She was in her 20s when she left the Mormon faith, mostly as a consequence of its anti-homosexual stance.
"For a lot of years, I put it to the back of my mind. I think it was too unsettling. If something like religion is part of your foundation, and then suddenly you start questioning that - it's quite a confronting thing to deal with.
"Even before the Civil Union Bill came up, I lived in a flat with three gay friends and I was still going to church every so often and I just remember thinking 'this is really inconsistent - I'm either doing a disservice to the church or my friends'. Because how could I subscribe to a religion that just didn't account for them?
"It was one of the issues that became a real flashpoint. You drift along a bit, there are always going to be things you can't reconcile, but I could never reconcile what I saw as discrimination in a religion that was otherwise very focused on tolerance and kindness."
And now?
"I can't see myself being a member of an organised religion again." [….]

Ein Mann, der bei seiner Kirche blieb und sogar eine gewisse Karriere machte, ist der Argentinier Jorge B., 82.
B., der zur Zeit in Rom lebt kann den absurden Ansichten der Ardern – Opfer ehren, Täter ächten – gar nichts abgewinnen. Schließlich ist B. als Stellvertreter Gottes auch Inhaber der absoluten Moral.
Als Christ weiß er wie man sich in der Causa Opfer versus Täter zu positionieren hat:
Man ehrt, schützt, herzt und küsst den Pädo-Sextäter und trampelt noch nachträglich auf den Opfern herum.
Auf der Vatikanischen Missbrauchskonferenz hörte B. keins der Opfer an, ließ keine Vertreter der Hunderttausend von Priestern missbrauchten Kindern mitdiskutieren.
Als jedoch vor wenigen Tagen der französische Kardinal Philippe Barbarin, der Primas Galliens wegen Vertuschung sexuellen Missbrauchs zu sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt wurde, handelte B. sofort:
Er lud Barbarin demonstrativ ein weiter als sein Kardinal zu dienen.

[….] Kindesmissbrauch vertuscht: Papst hält an verurteiltem Kardinal fest
Papst Franziskus hat den Rücktritt von Kardinal Barbarin als Erzbischof von Lyon nicht angenommen. [….]

Und um den Opfern so richtig Salz in die Wunden zu streuen, ehrte B. den Kardinal gleich noch mit einer Privataudienz. Für Kinderfickervertuscher hat B. immer ein Herz.


[….] Am Montag traf Barbarin Franziskus zu einer Privataudienz.
Der Vorsitzende der Französischen Bischofskonferenz, Georges Pontier, zeigte sich erstaunt über die Entscheidung des Papstes. Das führe zu einer noch nie dagewesenen Situation, sagte Pontier französischen Medienberichten zufolge. [….]

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen