Neuseeland; da war doch tatsächlich noch ein friedlicher
Fleck auf der Welt.
Eine liberale, multikulturelle Gesellschaft ohne
religiös-fanatischen Hass.
Aus und vorbei, die religiös-ideologische Pest dringt in die
letzten Winkel der Welt vor.
[….] Der
Angriff begann gegen 13.45 Uhr Ortszeit (1.45 Uhr MEZ) in der Masjid-al-Noor-Moschee,
die in der Innenstadt von Christchurch liegt. Zur Zeit des Freitagsgebets drang
ein bewaffneter Mann in die Moschee ein und schoss mit einer Schnellfeuerwaffe
um sich. In dem Gebäude sollen sich nach Augenzeugenberichten etwa 300 Gläubige
aufgehalten haben - 41 Menschen starben. Fünf Kilometer entfernt wurden bei
einem weiteren Angriff auf eine kleine Vorortsmoschee sieben weitere Menschen
getötet, davon drei vor dem Gebäude. Ein weiteres Opfer starb nach
Behördenangaben später im Krankenhaus.
[….] Insgesamt
wurden 49 Menschen getötet. Augenzeugen berichteten, dass einige der Opfer in
der Hauptmoschee aus nächster Nähe erschossen wurden und unter den Toten auch
Kinder sind. […..]
Da es den Tätern um maximale Verbreitung seiner abartigen Gesinnung
ging, werde ich ihm nicht den Gefallen tun das an dieser Stelle weiter zu verbreiten.
Ein kleiner Lichtblick sind die offensichtlich ernsthaft
betroffenen Reaktionen der Neuseeländer und ihrer Regierung.
Merkel geht nicht zu den Opfern rechtsradikalen Terrors,
Donald Trump denkt gar nicht daran irgendetwas an seiner Waffenpolitik zu
ändern, wenn es zu Massenmorden kommt.
[….] Neuseeland ist erschüttert an diesem "finstersten Tag in der Geschichte
des Landes", so nannte ihn Premierministerin Jacinda Ardern. Alle
Menschen, die an diesem Tag vor die Kameras treten, kämpfen mit den Tränen nach
dem Horror, der über ihr friedliches Land hereingebrochen ist.
[….] Das Land ist für seine Toleranz und Offenheit bekannt. Die meisten
Bewohner sind eingewandert aus Europa und Asien. Sie stehen für Integration.
Rechtsradikalismus ist kein verbreitetes Phänomen in Neuseeland. Die 50.000
Muslime sind gut integriert. [….] "Neuseeland
wurde ausgewählt, weil es kein Platz ist, wo gewalttätiger Extremismus
existiert. Wir lehnen die Neigungen ab, wir werden sie weiter ablehnen. Das ist
kein Hort für diese Art von Benehmen, für diese Ideologie; es ist ein Ort, an
dem sich Menschen sicher fühlen sollen und sich sicher fühlen werden",
sagte die Premierministerin. [….]
Interessant sind die Reaktionen der deutschen Rechtsextremen
von AchGut über AfD bis Pipi-Blog.
Jenen Typen, die ohne das geringste Schamgefühl jede
Tragödie ausnutzen, um ihren xenophoben Hass zu schüren. Diese
Leichenfledderer, die sich der Opfer bedienen, um ihr politisches Süppchen zu
kochen.
Der Urinduscher schreibt zwar deutlich, daß solche
Verbrechen nicht zu rechtfertigen wären, daß es gelte an die Opfer zu denken,
versäumt es aber nicht den offensichtlich rechtsradikalen islamophoben Täter
mit diversen Trigger-Worten zu versehen, die ihn doch assoziativ in die linke
Ecke schieben: „Einwanderer“, „Sozialismus“, „antiimperialistisch“, „Arbeiterrechte“
und „Umweltschutz“ – also kurzum, als das was Rechte mit den „Linksgrünversifften
assoziieren.
[….] Brenton Tarrant, ist ein australischer Einwanderer und ist 28 Jahre alt. Kurz vor dem Massaker soll er im Internet unter dem Titel „Towards a new society“ ein „Manifest“ veröffentlicht und seinen „Terrorakt“ angekündigt haben: wirre Gedanken zu einem nationalen Sozialismus, der antiimperialistisch ist, die Arbeiterrechte schützt und sich für eine intakte Umwelt einsetzt. [….]
Seine braunen Epigonen sabbern sofort Pawlowsch los und
benutzen den Massenmord an 49 muslimischen Opfern, darunter vielen Kindern, um
noch mal ordentlich nachzutreten.
In grotesker Verkehrung von Täter und Opfer wird auf Bergers
Blog antimuslimische Hetze und sogar offene Freude über den Massenmord geäußert.
Bergers AfD-Freunde haben unter außer Merkel und „dem Islam“
eine weitere Täterin ausgemacht:
Greta Thunberg! Diesen ursächlichen Zusammenhang erkannte der Berliner AfD-Abgeordnete Harald Laatsch.
Greta Thunberg! Diesen ursächlichen Zusammenhang erkannte der Berliner AfD-Abgeordnete Harald Laatsch.
Das klingt auch besonders logisch; schließlich ist heute
Freitag und freitags demonstrieren auch Greta folgend weltweit Schüler für eine
bessere Klimapolitik.
[…..] Was hat der fürchterliche
Anschlag von Christchurch, bei dem 49 Menschen starben, mit der 16-jährigen
Umweltaktivistin Greta Thunberg zu tun?
Genau: gar nichts. Ein AfD-Hinterbänkler im Berliner Abgeordnetenhaus,
Harald Laatsch, hat es trotzdem geschafft, eine Verbindung zwischen dem
Massenmord und den friedlichen Massenprotesten von Schülern und Studenten
herzustellen. Seine These sondert er via Twitter ab.
Bei Twitter schreibt der Berliner AfD-Politiker: „Unfassbare Tat! Den
Angehörigen und Verletzten gilt mein Beileid. Der Täter von #Christchurch
#Neuseeland rechtfertigt seine Tat mit Überbevölkerung und Klimaschutz. Die
Klimapanikverbreiter tragen Mitverantwortung für diese Entwicklung
#GretaThunberg“
Greta Thunberg hat die Bewegung „Fridays for Future“ initiiert.
Millionen Schüler und Studenten gehen freitags auf die Straße, um für eine
nachhaltigere Klimapolitik zu demonstrieren. [….]
(Der Westen, 15.03.19)
Die Faschisten und Lügner der AfD @Solingen_AfD #fckafd #ChristchurchMosqueAttack #neuseeland #ChristchurchAttack pic.twitter.com/YKHgySVPKR— Estrella (@estherbeeee) 15. März 2019
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