Montag, 11. März 2019

Selber fressen macht fett.

Peterspfennig, Kollekte, Kirchensteuer, Miserior, Caritas, Spendenaufrufe – Geld zu sammeln ist für Kirchen nicht etwa nur zur „zweiten Natur“ geworden, sondern schon seit Jahrhunderten ERSTE Natur der Kirchen.
Insbesondere in den USA und Deutschland quellen die christlichen Kassen über; im katholischen Frankreich kommen Bischöfe mit einem Bruchteil des Gehaltes aus.
 In Pennsylvania, dem Geburtsstaat meines Vaters werden inzwischen Garagen neben den Kirchen selbst so riesig wie Kirchen, weil die Gemeinden trotz der Milliarden-Entschädigungen für die durch Pfaffen missbrauchten Kinder derartig viel Geld übrig haben, daß sie sich einen bizarren Wettkampf liefern die Gebäude der Nachbargemeinde zu übertreffen.

Nichts könnte entfernter von angeblich christlichen Werten wie Bescheidenheit oder Armut liegen.

Joel Osteens (*1963) neocharismatische Lakewood Church in Houston, Texas bringt es wöchentlich auf 52.000 Gottesdienstbesucher, denen er hochprofessionell Geld abknüpft zur Ehre Jesu.

[…..] Royalties from Osteen’s book sales, radio show, public speaking fees, and church collection reportedly generate $55 million per year. He and his wife, co-pastor Victoria Osteen, live with their two kids in a $10.5 million mansion in the Houston suburbs. Osteen’s net worth is reported as $40 million. [….]

 40 Millionen Dollar sind eine vorsichtige Schätzung, andere Quellen gehen von deutlich höheren Einkünften aus – genau wird man es  nie wissen; schließlich sind Kirchen generell steuerbefreit in den USA.
 Damit spielt Osteen zwar noch nicht in der Liga der Prediger Pat Robertson (100 Mio) oder Kenneth Copeland (300 Mio), aber auch der Mann aus Houston besteht auf von den Gläubigen finanzierte Luxuslimousinen und Privatjets.


Die Ansprüche der Gottesmänner treiben nicht nur im Vatikan bizarre Blüten. Man muss sich schon was einfallen lassen, um derartige Summen zu verprassen.

Osteen besitzt nicht nur eine Millionenvilla, sondern auch anderen Dinge, die der Armut verpflichteten Prediger wichtig sind, wie beispielsweise einen Ferrari.


[….] Joel Osteen, who has a reported net worth of more than $50 million, no longer accepts the $200,000 salary to which he's entitled as senior pastor of Lakewood Church. Instead, he earns his money from lucrative speaking engagements across the U.S. and sales from his 14 books[….] The preacher with the megawatt smile also takes in an estimated $43 million a year in collections at his church [….]
Osteen also spoke about his wealth [….]
"I'm not asking for money on television. I don't try to be slick, I just try to be sincere. I just try to be who we are. You know it's a battle we have to fight. ... We just feel that this is God's blessings. We're big givers. We live what we preach. [….] "

Das wichtigste Gebot Osteens ist: “Alles Geld für Osteen”, keinesfalls darf die schöne Kohle an ärmere Menschen verschwendet werden. Klopfen Bedürftige an, werden die Türen blitzschnell verbarrikadiert.

[….] In August 2017, after receiving criticism for not helping Hurricane Harvey victims, Osteen opened his 16,800-seat Houston megachurch to evacuees. [….]

Man muss schon Prioritäten setzen. Man wird nicht fett, wenn man seine Mahlzeit anderen gibt.

Auch die Tornado-Opfer (23 Tote) dieses Monats in Alabama bekommen das was ihnen am meisten hilft: Von Trump signierte Bibeln.

[….] President Donald Trump signs Bibles at an Alabama church that is serving as a disaster relief area for people affected by a string of deadly tornadoes that ripped through the state last weekend. […..]

Mehrere Dutzend Mega-Churches in Alabama hielten es wie Osteen in Texas; sie verschlossen ihre Türen und gaben den Tornado-Opfern keinen Cent.


Anders als die Megachurches verhielt sich der Poarch Band of Creek Indians, an Native American tribe und sagte spontan zu die teuren Beerdigungskosten zu übernehmen.

[….] But their loved ones won't have to worry, at least, about the costs of the funerals. A Native American tribe says it will cover the funeral and burial expenses for all the victims of Sunday's tornadoes.
The Poarch Band of Creek Indians tribe will be making a $184,000 donation to cover the costs, Lee County coroner Bill Harris confirms to CNN. […..]

Schnell die Türen fest verschließen, wenn das Elend anklopft, ist aber selbstverständlich auch eine beliebte Handlungsvorschrift bei deutschen Christen.

In Hamburg ist es der Erzbischof Heße selbst, der Schülern die Tür vor der Nase zuknallt, ihre Schulen schließt, weil er die Grundstücke lieber profitabel verticken will. Bis ihn der rotgrüne Senat stoppte.

(…..) Und nun ist das Erzbistum not amused. Ganz offensichtlich wollte es mit den von der CDU auf Kosten der Hamburger Bürger geschenkten Filetgrundstücken ordentlich die Kassen klingeln lassen, statt sie weiterhin gemeinwohlorientiert zu nutzen.
Zu blöd, daß zwischenzeitlich die Farben des Landesregierung wechselten und der SPD-Bürgermeister Tschentscher das finanzielle Wohl der Multimilliarden-Organisation RKK nicht als vorrangig vor den Interessen der Hamburger Bürger betrachtet, so wie es Heße mutmaßlich erwartete.
So hat der Erzbischof also nicht nur die Schulen, die immerhin auch eine Einnahmequelle waren, geschlossen und weite Teile der Katholikenschaft Hamburgs gegen sich aufgebracht, sondern  sein eigentlicher Plan, sich damit finanziell gesundzustoßen, ist nun ebenfalls Makulatur. (….)


Die Türen vor den Bedürftigen zu verschließen kann man aber auch ganz wörtlich verstehen.
Natürlich öffnen die Kirchen NICHT ihre geheizten Räume, wenn bei Minusgraden draußen Obdachlose erfrieren.

[….] Die Eiseskälte in Deutschland wird für obdachlose Menschen zur tödlichen Bedrohung: Bereits zehn von ihnen sind in diesem Winter nach Recherchen der Bundesarbeitsgemeinschaft für Wohnungslosenhilfe auf der Straße gestorben. Dazu komme ein weiterer Verdachtsfall, sagte Geschäftsführerin Werena Rosenke. Obdachlose seien unter anderem in Berlin, Hamburg, Köln und Düsseldorf erfroren. [….]

Während die meisten deutschen Kirchen einfach nur ihre Türen abschließen, wenn draußen Menschen buchstäblich vor Kälte sterben, gehen einige Gemeinden noch weiter und vertreiben aktiv das Elend.

Der Pastor der Heilig-Geist-Kirche in München sorgt mit baulichen Anti-Obdachlosen-Maßnahmen dafür, daß keiner der Habenichtse unter dem Vorsprung des Haupttors schlafen kann.

So geht christliche Nächstenliebe! Selig sind die Armen, aber mögen sie arm bleiben, damit die Kirchen ihr Geld mehren.

[….]  Seit Kurzem hindert ein großes Blech am Haupttor der Heilig-Geist-Kirche Obdachlose daran, vor dem Gotteshaus zu übernachten. Dies hat jedoch nichts mit fehlender Nächstenliebe zu tun, [Nein, gar nicht! –T.] sondern hat gute Gründe, erklärt Pfarrer Rainer Maria Schießler.
[….] Aber: Weil Heilig-Geist nicht zur Fußgängerzone gehört, wo Betteln verboten ist, wird die Kirche intensiv von Bettlern aufgesucht. Eine Gruppe von Obdachlosen schläft schon seit Jahren, so erzählt es Schießler, vor dem Haupttor seiner Kirche. Wenn’s warm ist, ist dieses Tor für alle  Menschen geöffnet, doch zwischen November und März ist es aus heizungstechnischen Gründen geschlossen. Menschen, die kein Zuhause haben, campieren dann vor der Kirche, die sie vor Wind und – durch einen Vorsprung – auch vor Regen schützt. "Das Problem ist, dass der Platz zu einem Lager ausgebaut wurde", sagt Schießler. [….] Schießler fürchtet, dass die campierenden und urinierenden Bettler mehr Camper und andere anziehen, die sich dann ebenfalls um seine Kirche herum erleichtern.
[….] Der Eingang der Talseite ist schon seit einiger Zeit mit einem Gitter vor Campern geschützt. "Aber ich wollte kein zweites Gitter, sonst schauen wir ja aus wie ein Gefängnis." [….]



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