Dienstag, 14. Mai 2019

Es regiert der Herr des Hasses

Eins muss man Donald Trump lassen; er hat wirklich ein Händchen für Hass.
Seine Händchen mögen winzig sein wie andere Körperteile (zB das Gehirn), aber so eifrig wie sie Pussy-grabben, so perfide und skrupellos schafft er es Politiker, Menschen, Parteien, ethnische Gruppen, Nationen, Religionen, Regionen, Senatoren, Minister, Mitarbeiter, Gesellschaften gegeneinander aufzuhetzen.


Mit 10.000 Lügen im Amt schuf er eine echte Kultur des Hasses in Washington, die grundlegende Mechanismen der amerikanischen Demokratie außer Kraft setzt. Die Republikaner haben sich so sehr in diesen Lügenstrom hineinziehen lassen, daß sie nicht mehr rauskommen, ohne zuzugeben wie sehr sie seit Jahren selbst lügen und die Werte der Verfassung russischen Wünschen unterordnen.

[….] Nach einer Zählung der „Washington Post“ hat der US-Präsident soeben die Grenze von 10.000 falschen und irreführenden Behauptungen während seiner etwas mehr als zwei Jahre dauernden Amtszeit überschritten. Die Frequenz der Falschaussagen sei deutlich gestiegen, berichtet das Blatt.
26 irreführende oder falsche Behauptungen pro Tag
Nach 601 Tagen im Amt sei bereits die Grenze von 5000 erreicht worden – acht pro Tag. Nur 226 Tage später – am 26. April - seien es bereits 10.000 Falschaussagen gewesen. Pro Tag kamen in diesen sieben Monaten im Durchschnitt 26 falsche oder irreführende Behauptungen aus dem Mund oder der Feder Trumps. Die „Washington Post“ nennt dies einen „Tsunami der Unwahrheit“.
Verantwortlich für die Zunahme der vergangenen Monate dürften Wahlkampfauftritte vor den Zwischenwahlen vergangenen Herbst sein, aber auch ein langes Interview mit dem Fox-News-Moderator Sean Hannity vor wenigen Tagen spielt eine Rolle. 45 falsche Behauptungen fielen den Fact-Checkern in dem Gespräch auf. Bei einem Wahlkampfauftritt in Wisconsin vergangenen Samstag waren es sogar 61. Dort kritisierte Trump gleichzeitig erneut die Medien mit den Worten: „Sie sind Fälscher.“
Für besonders krasse Falschaussagen hat die „Washington Post“ die Negativ-Auszeichnung „Bottomless Pinocchio“ erdacht und bereits 21 Mal verliehen – für faktenferne Aussagen, die der US-Präsident mindestens 20 Mal wiederholt hat. [….]

Warum sollte man nach 10.000 Lügen anfangen die Strategie zu ändern?

Weite Teile der Medien, die gesamte republikanische Partei, der Oberste Gerichtshof und 40% der amerikanischen Wähler stehen fest zu ihm. Sie alle sind total verseucht.


Interessanterweise hat Trump aber außer seines Händchens für den Hass scheinbar gar keine Talente. Er kann nicht mal Golf spielen und gewinnt seine Spiele nur durch massiven Betrug.
Er hat nicht die leiseste Ahnung von internationaler Politik, ist kulturell vollkommen ungebildet, verfügt über keine Empathie und ist darüber hinaus als Geschäftsmann und Finanzinvestor vollkommen unfähig.
Als er von seinem Papi Mitte der 1980er eine halbe Milliarde Dollar erbte, gab es tolle Zinsen und die Aktienmärkte boomten.
Hätte er nichts mit dem Geld getan, sondern sie einfach nur in der Bank liegen lassen, wäre er heute wirklich Milliardär.
Trump schaffte aber etwas nie Dagewesenes – er verlor über eine Milliarde Dollar in einer Dekade; faszinierenderweise ausgerechnet mit Spielcasinos, die gemeinhin als Lizenz zum Gelddrucken gelten und andere Casinobesitzer wie Sheldon Adelson (37 Milliarden) zum dutzendfachen Dollarmilliardären machten.

[…..] Regarding the recent New York Times report that, between 1985 and 1994, Trump's business lost more than $1 billion and avoided paying any taxes, Maher wondered why Democrats were not using this information to attack the president more vehemently. He suggested that presidential candidate Senator Elizabeth Warren — whom the president has mockingly called "Pocahontas" — should start referring to Trump as "Broke-ahontas."
"He sold himself to this country as a business genius," said Maher. "Turns out, he's a reverse billionaire — his economic value was minus $1.17 billion. And today, Melania was like 'Tell me again why I'm fucking this guy.'" […..]


Grandioserweise vermag es Trump aber auch über seine Dekaden währenden Pleiten derartig dreist zu lügen, daß sine Millionen Fans ihn immer noch für einen Super Businessman halten.

(…..) Es gehört nicht viel Phantasie dazu sich vorzustellen, weswegen Donald Trump sich so hartnäckig weigert seine Steuerunterlagen zu veröffentlichen.
Der Mann will zwar vermutlich nicht US-Präsident werden, aber garantiert will er nicht, daß die Welt erfährt was für ein mieser Geschäftsmann er ist.

Warren Buffett hatte den Reichtum Trumps damit relativiert, daß der GOP-Kandidat zu einem Zeitpunkt Millionen von seinem Papi geschenkt bekam, als auch ein Affe an der Börse mehr Profit gemacht hätte.

Natürlich würden viele wahlkampfinteressierte Amerikaner gern wissen was sich hinter Trumps pekuniärer Geheimnistuerei verbirgt.

Man stochert.
Die New York Times enttarnte gewaltige Schuldenberge. (…..)

Trump scheitert insbesondere an der Kernaufgabe eines guten Unternehmers, nämlich fähige Mitarbeiter zu finden.
Sämtliche Top-Staffer seiner Administration haben sich inzwischen als hoffnungslos überforderte Idioten, korrupt oder extrem verlogen herausgestellt. Am besten funktionieren die Regierungsabteilungen, deren Spitze nie von Trump besetzt wurden. Vakanz bietet mehr Qualität als Trump-Appointees.
Das ist insofern schlüssig, als verschiedene Untersuchungen zeigten, daß Amerikaner, die überhaupt keine Nachrichtensendungen und Zeitungen konsumieren, immer noch deutlich besser informiert sind, als die FOX-News-Stammzuschauer.


Wie lange kann Trump sich so erfolgreich gegen die Realität stemmen?
Bis zu den Präsidentschaftswahlen im November 2020 sollte er bei weiter zunehmender Lügenfrequenz bei 30.000 Lügen angekommen sein und damit eine derartiges Fake-Gebäude errichtet haben, daß er womöglich sogar wiedergewählt wird.

Möglicherweise gerät #45 aber schon vorher in Schwierigkeiten, wenn nämlich sein totales außenpolitisches Versagen durch einen Handelskrieg oder einen heißen Krieg nicht mehr zu übertünchen ist.
Keins seiner Versprechen konnte er auch nur ansatzweise halten, Mexiko zahlt nicht für die Mauer, das Außenhandelsdefizit wird größer statt kleiner, das Etatdefizit erreicht immer neue Rekorde, China, Nordkorea und Russland tanzen ihm auf der Nase herum und der Nahe Osten ist weiter vom Friesen entfernt denn je. Gut möglich, daß die USA demnächst einen Krieg mit dem Iran beginnen und das wird schlimm, da der Iran (mit einer Bevölkerung von 81 Millionen Menschen) nicht unvorbereitet ist und militärisch wesentlich stärker als der Irak 2003 oder gar Afghanistan 2001 ist.

[…..] Egal ob in China, Iran oder Nordkorea: Donald Trump kann auf internationaler Bühne bislang kaum Erfolge vorweisen. Das macht ihn nur gefährlicher.
Ein Geheimnis von Donald Trumps Wahlerfolg war, dass er im Wahlkampf für die hochkomplexen globalen Probleme dieser Zeit besonders einfache und griffige Antworten parat hatte.
Der Handel mit China, die Einwanderung, der Aufstieg neuer Atommächte wie Iran oder Nordkorea - für jedes Thema versprach Trump eine passende Lösung. Seine Vorgänger erklärte er quasi zu Dummköpfen. Das Motto lautete: "I alone can fix it" - "Nur ich kann es lösen."
Es paarten sich Größenwahn und Ahnungslosigkeit, das Ergebnis war vorhersehbar: Als Präsident scheitert Trump bislang an der Komplexität dieser Aufgaben. Seine großen Versprechungen fallen in sich zusammen wie ein kaltes Soufflé. Fähige Berater, die ihn von Dummheiten abhalten könnten, hat er nicht mehr. […..] Der US-Präsident hat sich offenkundig nicht nur zu viel vorgenommen, sondern er schätzt auch immer wieder die Intelligenz, Verschlagenheit und Härte seiner Gegner falsch ein. Die Ergebnisse sind: Chaos und eine Zuspitzung von Krisen. […..] Trumps Außenpolitik mit der Brechstange ist gescheitert. [….]

Auch der Wahnsinn an der amerikanischen Südgrenze wird sich nicht ewig weiter verheimlichen lassen und massive Auswirkungen auf die US-Wirtschaft haben. Schon jetzt ist das Chaos gewaltig und jeden Tag gehen viele Millionen Dollar verloren durch Trumps Borniertheit.

[….][….] Dabei hat der US-Präsident seine Drohung, die südliche Landesgrenze zum Schutz vor Drogenkurieren und "Flüchtlingskarawanen" aus Mittelamerika zu schließen, noch gar nicht wahr gemacht, denn selbst seine eigenen Berater warnen vor dem Chaos, das entstünde, wenn zwei der am meisten miteinander verwobenen Volkswirtschaften der Welt über Nacht auseinandergerissen würden. In Wahrheit jedoch ist das Chaos längst da, denn vielerorts geht schon jetzt kaum mehr etwas an der amerikanisch-mexikanischen Grenze: Obst- und Gemüselieferungen verrotten, Blutproben verderben, Autoteile kommen nicht bei ihren Bestellern in den USA an, Menschen verlieren ihre Jobs und Schüler kommen zu spät zur Schule. Allein in der Millionenstadt Juárez, die über gerade einmal vier Brücken mit der 700 000-Einwohner-Metropole El Paso verbunden ist, sind nach Angaben der örtlichen Wirtschaftsvereinigung Index 100 000 Arbeitsplätze von dem Durcheinander bedroht. Der Schaden für die Firmen in beiden Ländern lässt sich noch gar nicht absehen. [….] Was passiert, wenn die Grenze plötzlich ganz dicht ist, zeigte sich im letzten Dezember, als die Regierung Trump den Übergang San Ysidoro nach Streitereien zwischen US-Beamten und einer Gruppe Migranten schloss: Obwohl die Sperrung nach nur fünf Stunden wieder aufgehoben wurde, verlor die Wirtschaft in San Diego nach Angaben örtlicher Behörden mehr als fünf Millionen Dollar an Umsätzen. Sollten die Schlagbäume tatsächlich einmal länger unten bleiben, wie Trump es immer wieder androht, kämen allein auf die USA dreistellige Milliardenschäden zu, wie die Ökonomen Kadee Russ und Aaron Sojourner errechnet haben. Die US-Handelskammer erklärte gar, eine Abriegelung der Südgrenze wäre "noch zerstörerischer als ein Handelskrieg mit den Chinesen." [….]

Trump wird nicht durch ein Impeachment oder durch seine Lügen oder durch ethische Verfehlungen abgelöst.
Selbst wenn er einfach tot umfiele, blieben seine 63 Millionen von geiferndem Hass zersetzten Wähler eine Realität.


Nein, die Politik dieses Tyrannen muss die amerikanische Ökonomie so schwer schädigen, daß auch der letzte Redneck merkt, wie dumm es war Trump zu wählen.

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