Mittwoch, 15. Mai 2019

Too much, too many people.

Über 10.000 Wohnungen wurden letztes Jahr in Hamburg fertig gestellt, 2019 werden es noch mehr.
Meine Heimatstadt platzt aus allen Nähten. Und immer noch fehlen so viele Fachkräfte.

[…..] Der Zuzug in die Hansestadt ist ungebremst – damit steigt auch der Personalbedarf in den Krankenhäusern bis 2030 dramatisch.
Das Bevölkerungswachstum in der Metropolregion Hamburg bedeutet auch für die Krankenhäuser eine große Herausforderung. So müssen die mehr als 30 Hamburger Kliniken nach Berechnungen der Gesundheitsbehörde in den kommenden elf Jahren allein rund 4000 Ärzte einstellen – 2100, um Abgänge auszugleichen, und 1900, um die wachsende Zahl von Patienten behandeln zu können. Noch größer ist der Bedarf an Pflegekräften. [….]

Als Sozialdemokrat freue ich mich natürlich über so eine erfolgreiche Senats-Politik. Hamburg ist attraktiv, beliebt und prosperiert.
Man muss nur ein oder zwei Stunden gen Osten fahren und sieht überall das gegenteilige Problem: Verödete, überalterte, sterbende Orte, aus denen jeder, der noch da ist und unter 90 Jahre alt ist, wegziehen möchte.
Offenbar macht Hamburg also einiges richtig; konnte sogar noch ganz nebenbei bei kontinuierlich sinkender Kriminalitätsrate 30.000 Flüchtlinge, aufnehmen, integrieren und schneller als geplant der Hälfte von ihnen reguläre Jobs verschaffen.

Als Antinatalist und Sozialphobiker gruselt mich die Größe.
Hamburgs steter Bevölkerungszuwachs und der ökonomische Erfolg führt beispielsweise auch dazu, daß es inzwischen fast eine Million Fahrzeuge in der Stadt gibt.

[….] Nach Daten, die das Kraftfahrtbundesamt (KBA) veröffentlichte, nahm die Zahl der in Hamburg gemeldeten Pkw von Anfang 2018 bis Anfang 2019 um mehr als 11.000 zu. Auch die Zahl der Lkw wuchs deutlich.
Waren am 1. Januar 2018 noch 783.255 Pkw in Hamburg registriert, so stieg die Zahl zum Januar 2019 auf 794.618. Die der gemeldeten Lkw wuchs von 56.640 auf 58.821, [….]  Die Zahl aller in Hamburg gemeldeten Kraftfahrzeuge hat damit einen Rekordwert erreicht und bewegt sich langsam auf die Millionengrenze zu. [….]

Millionen Menschen, die konsumieren, CO2 produzieren, die Welt mit Plastik fluten, die Fleisch fressen, Platz verbrauchen und Fäkalien ausscheiden.

Einkaufen wird zur totalen Qual.

(….) Schon vor der Eingangstreppe dann ein Menschenauflauf wie bei der Duisburger Loveparade. Auf der Treppe kam man immer nur eine Stufe voran, stellte sich mit beiden Beinen drauf und spürte dann den warmen Currywurstatem vom Hintermann im Nacken, das Kaugummischmatzen des Nebentypen im Ohr.
Mein Plan war dann mir schlau einzuprägen wo die verdammte Essplatzabteilung ist, damit ich nicht dem vorgezeichneten Rundgang folgen müsste, den alle anderen Lemminge gehen würden.
Aber offensichtlich empfanden die anderen Arschgeigen IKEA nicht als unangenehm überfülltes Möbelgeschäft, in dem man bedauerlicherweise wegen seiner Arbeitszeiten nur am Samstag seinen Esstisch und die beiden Stühle kaufen könne (die der blöde Hermes einem von OTTO gleich zweimal nicht geschickt hatte, weil sie die Adresse nicht finden konnten).
Nein, das miese Psychopack genoss die Sardinendosen-Folter offensichtlich. Kaum wurde die Eingangstreppe hinter sich gelassen, breiteten sich Shopoholics aus, hakten sich ein, so daß hinter ihnen Drängelnde keinesfalls vorbei konnten, verlangsamten ihre Schritte in Zeitlupe und sobald sich auch nur die kleinste Gasse bildete, durch die ich hätte vorbei gehen können, blieb genau dort eine tratschende Familie stehen, oder eine dicke 13-Jährige im Smombi-Modus vergaß ob ihrer Tipperei auf dem rosa lackierten Mobiltelefon ganz und gar ihre Füße zu bewegen. (….)
(Wochenend und Feiertag, 31.10.2018)

Wir sind so verdammt viele, daß nicht nur Staus, Wohnungsnot und überfüllte Volksfeste nerven, sondern wir zerstören dabei auch noch das Ökosystem und rotten gerade eine Million Tier- und Pflanzenarten aus.

[…..] Erstmals seit 14 Jahren haben Experten wieder eine globale Bestandsaufnahme der Artenvielfalt vorgelegt.
Dem Bericht des Weltbiodiversitätsrats IPBES zufolge sind etwa eine Million von acht Millionen Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht. Besonders gefährdet sind Amphibien, Korallen und viele Pflanzenarten.
Verantwortlich sind Eingriffe des Menschen in die Natur. [….]


Wie viele Menschen brauchen wir eigentlich auf der Erde?
Wenn man mich fragt, gar keine.
Homo Sapiens ist geistig so verdammt eingeschränkt, physisch minderwertig und mit mangelhaften Sinnesorganen ausgestattet.
Aber Fauna und Flora könnten natürlich einige Menschen vertragen, ohne gleich die größte Aussterbewelle aller Zeiten zu generieren.

(….) Siebeneinhalb Milliarden Individuen sind einfach zu viel, wenn man so einen gewaltigen Ressourcen-Verschleiß aufzuweisen hat.

Wir roden die letzten Wälder, treiben den Meeresspiegel hoch, lassen die Gletscher schmelzen, verseuchen die Böden, trocknen Seen aus, verdrängen so effektiv andere Tierarten, daß täglich mehrere aussterben.
Wir erodieren, planieren und asphaltieren Gebirge, buddeln Kohle aus, pumpen Gas und Öl aus der Tiefe, generieren Ozonloch und CO2-Hüllen.

Homo Sapiens lebt auf Kosten der anderen Spezies.
Homo Sapiens vermehrt sich inzwischen nahezu ungehindert.

Pro Jahr werden es 83.686.000 Menschen mehr, das sind 229.277 Menschen pro Tag; 159 Menschen pro Minute und 2,7 Menschen pro Sekunde.

Ein paar von denen kann man aushalten, aber ein Zehntel würde locker ausreichen. 750 - 800 Millionen betrug die Gesamtweltbevölkerung Ende des 18. Jahrhunderts. Die Eine Milliarde-Menschen-Marke wurde 1804 geknackt. Reicht das nicht?

Schon damals konnten wir Ebenbilder Gottes bekanntlich Kriege, Genozide und Ausbeutung ganzer Kontinente vollbringen, weil es genug Soldatennachschub gab, weil die Frauen im Durchschnitt so viele Söhne hatten, daß sie es hinnahmen, daß ab und zu einer davon „auf dem Feld der Ehre“ zerhackt oder zerfetzt wurde.

Der enorme Bevölkerungsdruck, die Verzehnfachung der Menschen in 200 Jahren führte aber zu noch viel mehr Konflikten, Kampf um Ressourcen, Massenmigrationen, Fluchtwellen.

In den Teilen der Welt, die ein sehr geringes Bevölkerungswachstum ausweisen, oder gar wie Deutschland, Japan, Südkorea und die baltischen Länder (Fertilitätsrate bis 1,3) schrumpfen, ist die Kriegsmüdigkeit hingegen recht ausgeprägt.
Verständlich, denn wenn man/frau bloß ein Kind hat, geht es ihm einerseits ökonomisch besser, so daß es weniger wahrscheinlich auf die Idee kommt Soldat zu werden und andererseits sind die Eltern auch protektiver, lassen ihre Kindern weniger gern in den Krieg ziehen.

Länder mit den höchsten Fertilitätsraten – Gaza 4,9 Jemen 5,0 Ruanda 5,3 Kongo 5,8 Uganda 6,1 Somalia 6,3 Ost-Timor 6,3 Afghanistan 6,4 – sind offenbar auch besonders unfriedlich, weil die enorme Kinderzahl die Ressourcen erschöpft, Konkurrenz entsteht und Eltern auch eher mal den Tod eines ihrer Blagen verkraften.

Wir brauchen also weniger Menschen und daher weniger Nachwuchs.
Es ist wohl auch kein Zufall, daß die Länder mit der höchsten Bevölkerungsdichte auch die mit den geringsten Geburtenraten sind. (…..)

Ein Zehntel der Menschen von heute würde also ausreichen, um die Homo-Sapiens-Kulturvielfalt aufrecht zu erhalten.

Um Homo Sapiens einfach nur überleben zu lassen, sind aber offensichtlich nur extrem wenige Individuen notwendig.
Ein paar Tausend weltweit genügen. Erst mit der Sesshaftwerdung des Menschen vor etwa 11.000 Jahren begann sich die Zahl der Individuen kontinuierlich zu vermehren, weil man mit Landwirtschaft eine kontinuierliche Nahrungsquelle schuf und sich effektiv vor der Witterung schützen konnte.
Europa war während der längsten Zeit der Geschichte völlig menschenleer.
Obwohl es uns schon seit 298.000 v. Chr. gibt, hatten wir über Jahrhunderttausende nur Lust auf Afrika und Asien.

Erst vor etwa 45.000 Jahren latschten die ersten halbnackten Jäger mit ihren Keulen aus dem Osten entlang der Donau nach Deutschland, Frankreich und Spanien.

Inzwischen ist die Zeit des Aurignaciens vor 42 000 bis 33 000 Jahren recht gut untersucht. Viel los war aber über Myriaden Jahre nicht.
Die meisten Mammuts, Bisons und Karnickel haben die aggressiven Zweibeiner gar nicht bemerkt.

[…..]  […..]  Aus sogenannten ethnografischen Analysen, also vor allem dem Vergleich mit heutigen Jäger-und-Sammler-Gesellschaften, ergibt sich eine durchschnittliche Gruppengröße von etwa 40 Personen. Daraus errechneten die Forscher um Schmidt die absolute Anzahl der Menschen. So ergab sich ein Wert von etwa 1500 Personen, mit einer Untergrenze von 800 und einer Obergrenze von 3300. Nicht eben viel für Mittel- und Westeuropa - so viele Menschen werden heute in sechs Minuten weltweit geboren.
Nur in fünf Regionen gab es überhaupt eine dauerhaft überlebensfähige Population von 150 Personen oder mehr: in Nordspanien, Südwestfrankreich, Belgien, in Teilen Tschechiens und im Tal der Urdonau in der Schwäbischen Alb. Im Südwesten Frankreichs mit seinen Karsthöhlen lebte dabei mit 440 Personen die größte Gruppe. Die Zentren lagen rund 400 Kilometer voneinander entfernt, dazwischen lagen große Landschaftsräume, die nur kurzfristig, saisonal oder gar nicht besiedelt waren. Das sei ein europaweit einheitliches Muster, so die Forscher. […..] 

Klar, man wanderte herum, musste ja auch mal genetisch etwas durchlüften, indem man von Belgien nach Spanien lief, dort einer Menschenfrau mit der Keule auf den Kopf schlug und sie mit nach Hause schleifte.
War natürlich blöd für ihren Mann, der in Ermangelung von Parship und Tinder nicht leicht Ersatz fand, aber andererseits war sein inzestuöses Sperma ohnehin keine Dauerlösung.

[…..] In Europa nahm in der auf das Aurignacien folgenden Epoche des sogenannten Gravettien die Bevölkerungszahl auf rund 2500 Personen zu, die Zahl der überlebensfähigen Kernregionen stieg dabei von fünf auf neun. […..]   "Erst gegen Ende des Gravettien vor rund 27 000 Jahren bricht dieses Netzwerk aufgrund von Klimaänderungen zusammen", sagt Schmidt. "Wir sehen ein regionales Aussterben von Populationen und den Beginn einer Neuorganisation." Die alten Strukturen brachen zusammen, und neue Netzwerke tauchten auf.
[…..]   Manche Forscher glauben, dass die Menschheit vor rund 74 000 Jahren kurz vor der Auslöschung stand, als im nördlichen Bergland von Sumatra der Vulkan Toba ausbrach. Die vermutlich stärkste Eruption in den vergangenen zwei Millionen Jahren könnte zumindest auf der Nordhalbkugel die Erde drastisch abgekühlt haben. Populationsgenetiker liefern hier grobe Schätzungen von maximal 10 000 Menschen weltweit, vielleicht waren es sogar nur noch 2800 Individuen. […..] 

2.800 oder 3.300 Menschen Gesamtbevölkerung.
Das sind Zahlen, die mir gefallen.
Mehr als vierstellig ist wirklich nicht notwendig.

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