Verglichen mit der städtepartnerschaftlich verbundenen
Elbmetropole Dresden hat Hamburg eine zehnmal so hohe Migrantenquote.
Da fuchst es die Partei des Faschisten Bernd Höcke natürlich umso
mehr ausgerechnet in Hamburg zuverlässig immer die schlechtesten AfD-Ergebnisse
einzufahren, während man in Sachsen mit vergleichsweise gar keinen Ausländern
stets Topergebnisse einfährt.
Ganze Stadtviertel Hamburgs sind fest in migrantischer Hand,
aber keinen Einwohner stört es? Im Gegenteil, die Hamburger lieben ihr Portugiesenviertel.
[…..] Zwischen Landungsbrücken und Venusberg erstreckt sich das
Portugiesenviertel und beschert Hamburg eine hohe Dichte an portugiesischen
Restaurants. Im Sommer werden Tische und Bänke nach draußen gestellt und das
bunte Treiben auf den Straßen vermittelt mediterranes Urlaubsflair. Gegrillter
frischer Fisch, Paella, Tapas oder einfach nur ein Galao - hier lässt sich die
Zeit gut vertreiben. [….]
Das teilweise orientalisch geprägte St. Georg ist
gleichzeitig auch der teuerste und schwulste Stadtteil.
Wie kann das sein, fragen sich da die rechten Recken ratlos.
Die Deutschen wollen dringend weg aus den rein deutschen
Gemeinden Sachsens und Brandenburgs, dort schrumpft die Bevölkerung drastisch,
überall herrscht Leerstand.
Die Deutschen ziehend dafür gezielt in die Gegenden mit
höchster Migrantendichte. Die sind beliebt, begehrt und dementsprechend teuer.
(…..) Was in der Wolle gefärbte
Ausländerfeinde nie verstehen werden sind die Zusammenhänge zwischen
interkultureller Befruchtung und ökonomischen Wohlstand.
Stichwort „Gentrifizierung“.
Hamburgs schwierigste Stadtteile mit den höchsten Ausländeranteilen, die alle
ein schlechtes und schmuddeliges Image hatten, wuchteten sich durch die
quirlige Aktivität von Menschen verschiedenster Herkunft an die
Beliebtheitsspitze empor.
Als ich in den 1980er Jahren
studierte, musste ich auf dem Weg zur Uni den Bus durch die „Lange Reihe“ in
St. Georg nehmen. Das war das Ghetto hinterm Hauptbahnhof mit Straßenstrich,
jeder Menge Junkies und eben der Ort, an dem die Türken wohnten.
Fuhr ich spät nach Hause, hoffte
ich immer, daß niemand in den Bus zusteigen möge, weil das tendenziell
unheimliche Gestalten waren.
Aber all die „Ausländer“ machten
kleine Läden auf und die Schwulen kamen auch noch dazu.
Seit gut zehn Jahren ist die
Lange Reihe eine der beliebtesten Straßen überhaupt. St Georg gehört zu den
vier, fünf teuersten Stadtteilen Hamburgs. Vor 30 Jahren gruselte ich mich noch
davor da auch nur mal durchzufahren, inzwischen ist es dort so teuer, daß es für
mich absolut unmöglich wäre dort eine Wohnungsmiete zu zahlen.
Ganz ähnlich lief/läuft es mit
dem linken Multikulti-Stadtteil Sternschanze und dem Karolienviertel. Noch vor
wenigen Dekaden der abgehängte Problembezirk, jetzt superhipp und teuer.
Auch Hamburgs berühmteste Straße,
die Reeperbahn in St. Pauli ist keine Ausnahme. Extrem schmuddelig, laut und
voller Prostituierter und Junkies war es einst. Das hatte sehr niedrige Mieten
zur Folge, weswegen viele Ausländer dahin zogen, die aber mit der Zeit alles so
belebten, daß St. Pauli gegenwärtig der beliebteste Wohnstadtteil für Menschen
unter 30 und Singles geworden ist. Die Mieten gehen durch die Decke. (…..)
In die Köpfe der Rechten will es nicht reingehen, aber
offenbar ziehend die meisten Menschen eine Nachbarschaft mit vielen Ausländern
den rein deutschen Biotopen Ostdeutschlands vor.
Umso mehr Mühe geben sich die rechtsnationalen
Blogger/Agitatoren/Verschwörungstheoretiker/AfDler dabei auch endlich die
Pegida-Funken in die westdeutschen multikulturellen Großstädte zu tragen.
Immer wieder warb beispielsweise Bergers Pipi-Blog eindringlich
für die xenophoben und islamophoben „Merkel muss weg“-Demos, zu deren Teilnahme
auch von der AfD aufgerufen wurde. Illustre rechts-populistische
Redner wie Matthias Matussek gaben sich alle Mühe die
Protofaschisten aufzuheizen.
So funktioniert der Schulterschluss zwischen den
AfD-Parlamets-Kadern und dem äußersten rechtsextremen Rand.
[….] Gegenüber der Öffentlichkeit kann sie sich weiterhin als bürgerliche
Partei darstellen, während AfD-Funktionär_innen in Hamburg gemeinsam mit
Neonazis demonstrieren, Bündniserfahrungen sammeln und rassistische und
menschenverachtende Hetze auf die Straße tragen. In anderen Bundesländern wird
bereits deutlich, wohin eine strategische Allianz zwischen AfD und Neonazis
führt. So rief der bekannte Neonazikader Thorsten Heise vor wenigen Tagen seine
Anhänger_innen dazu auf, bei der anstehenden Landtagswahl in Thüringen mit der
Erststimme die AfD und mit der Zweitstimme NPD zu wählen. Ob sich die NPD in
Hamburg bei der kommenden Bürgerschaftswahl zu diesem Schritt hinreißen lässt,
ist fraglich. [….]
Die Rechtspopulisten zündeln und zündeln, aber es will
einfach nicht klappen.
Möglicherweise liegt es auch daran, daß der gemeine deutsche
Rechtsradikale durch all die Inzucht genetisch zu degeneriert ist.
Es ist schon bald ein Jahrhundert her als der stramm
ausländerfeindliche Teutone noch "Flink
wie Windhunde, zäh wie Leder, hart wie Kruppstahl" war.
Heute sind sie eher „Fett wie Robben, zart wie Salat und schwach wie Greise“.
Heute sind sie eher „Fett wie Robben, zart wie Salat und schwach wie Greise“.
Am Wochenende riefen die üblichen rechten Verdächtigten
wieder einmal zur braunen Revolution auf.
Dank des hervorragenden neuen Hamburger Blogs „AfD Watch“ haben wir eine
genaue Vorstellung wie der letzte Hetero-Auflauf vonstattenging.
Neustart der rechtsextremistischen #MerkelMussWeg-Demo unter neuem Namen mit gerade mal 68 Teilnehmern klar gescheitert... Gut so! Das war‘s dann hoffentlich auch! Danke an @PolizeiHamburg und alle, die heute für #Hamburg im Einsatz sind! 👍 #hh2909— Andy Grote (@AndyGrote) September 29, 2019
Ein erbärmliches Häufchen von 68 Leuten, die sich
unterstellen müssen, weil es leider regnete und dann weinend die Demo absagte,
weil sie ja sonst nass geworden wären. So ganz im Regen stehend.
[…..] Nur 68 Teilnehmer versammelten sich am Sonntag zur „Deutscher Michel,
wach endlich auf“-Demo aus dem Umfeld des rechtsextremen Thomas Gardlo.
Anstatt, wie angekündigt zu laufen, kauerten sie sich wegen des anhaltenden
Regens unter einer U-Bahnbrücke zusammen. Wie der Blog „AfD Watch Hamburg“ am
Montag berichtet, hat einer der Sprecher auf der Demo das vorläufige Ende der
rechtsextremen Demonstrationen mitgeteilt. Knapp 800 Teilnehmer trotzten am
Sonntag bei der angemeldeten Gegendemonstration des „Hamburger Bündnis gegen
Rechts“ dem Wetter. […..]
Tja, David Berger - soll das Deine Revolution sein? Sind das
die tapferen TOITSCHEN RECKEN, die für das christliche Abendland einstehen?
Die nicht wissen, ob sie sich mehr vor der zahlenmäßig
zwölffachen Übermacht der fröhlichen Gegendemonstranten oder den wirklich,
wirklich nassen Wassertropfen von oben fürchten sollten? Wie frierende Pinguine
drängten sich die 68 Braunen sich unter dem U-Bahn-Viadukt am Rödingsmarkt.
[….] Darunter der AfD-Lokalpolitiker Johannes Salomon aus
Mecklenburg-Vorpommern und verschiedene weitere überregionale Zuläufer, unter
anderem aus Nordrhein-Westfalen: Ein Banner der als rechtsextrem geltenden Organisation
"Mönchengladbach steht auf" wird gezeigt, einer der Teilnehmer trägt
ein T-Shirt der neonazistischen US-Gang "Aryan Circle".[….] Nach Abendblatt-Informationen wollten die
Teilnehmer ihren geplanten Zug nur antreten, falls ihre Zahl auf mindestens 100
Menschen anwachsen würde. Gegen 13.30 Uhr teilten die Organisatoren der Polizei
mit, dass statt des geplanten Umzugs eine stationäre Kundgebung stattfinden
wird. [….] Hinter der "Deutscher
Michel"-Demonstration steht die Personengruppe, die früher unter dem Namen
"Merkel muss weg" firmierte und sich nach kontinuierlich sinkenden
Teilnehmerzahlen Ende 2018 in "Deutscher Michel, wach endlich auf"
umbenannte. [….] Die Veranstalter um
den ehemaligen Türsteher und privaten Personenschützer Thomas G., der nach
Abendblatt-Informationen nahezu von Anfang an der Hauptverantwortliche für die
"Merkel muss weg"-Demos war, rechneten im Vorfeld für den 29.
September laut Polizei mit 200 bis 300 Teilnehmern. Auch in der jüngeren
Vergangenheit waren die Teilnehmerzahlen deutlich darunter geblieben, zum Teil
kamen weniger als 100 Menschen: Das größte Ungleichgewicht gab es im
vergangenen September, als 173 rechten rund 10.000 Gegendemonstranten
gegenüberstanden. […..]
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