Der
Hotelier August Baron von Finck, 86, seit 1999 in die Schweiz übergesiedelt, laut
Forbes mindestens 7,7 Milliarden Euro schwer, ist richtig, richtig rechts.
Überliefert
ist sein Spruch: "Wenn der Staat so weitermacht, wird er uns alle zum
Schluss dann doch vernichten." Der Bankier Ferdinand Graf von Galen hat
Fincks politischen Standort mal auf eine sehr schlichte Formel gebracht: "Rechts vom Gustl steht bloß noch
Dschingis Khan".
Das
ist vielleicht auch ein bisschen übertrieben. Der frühere Hoffnungsträger der
Münchner FDP beispielsweise, der unglückliche Manfred Brunner, erhielt zwar von
Finck in den neunziger Jahren umgerechnet 4,3 Millionen Euro (angeblich für die
Parteiarbeit des neugegründeten rechtslastigen Bundes Freier Bürger), aber Brunner
ist kein Mongolenherrscher.
Als
Edmund Stoiber 2002 Kanzlerkandidat war, ließ Finck der CSU über in der
Öffentlichkeit kaum bekannte Firmen, mehr als anderthalb Millionen Euro
zukommen; im Landtagswahlkampf 2008 spendete er 820.000 Euro an die CSU.
Mit
genügend Geld kann sich ein Rechter in Deutschland eine Menge Einfluss erkaufen
– solange es Parteien gibt, die sich gern kaufen lassen.
Das
Problem ist hauptsächlich die Nullthemenpartei FDP,
die in Wahrheit bloß ein vom Höchstbietenden zu mietender
Lobbyverein ist.
Gegen eine finanzielle Zuwendung, gerne in siebenstelliger Höhe, drückt sie maßgeschneiderte Gesetze
durch.
Ein
gutes Geschäft auch für die Käufer. So mußte FDP-„Spender“ Baron von Finck
lediglich 1,2 Millionen Euro an die FDP-Parteikasse
überweisen, um für seine Hotels eine Steuerermäßigung von
über einer Milliarde Euro pro Jahr zu erhalten.
Glücklicherweise
sind die meisten Ultrarechten nicht derartig reich und noch glücklicher können
die Deutschen sein, weil die FDP ihre gerechte Strafe bekam und aus dem
Bundestag flog.
Millionen
andere Rechte, die Juden, Sozis, „Zigeuner“, Türken, Schwule, „Neger“, Grüne,
Emanzen, Behinderte oder Obdachlose hassen, wurden in den vergangenen
bundesrepublikanischen Dekaden von CDU und CSU absorbiert.
Sie
konnten an ihren Stammtischen und in den Ortsvereinen beim Bier verbal die Sau
rauslassen und sich rotnasig gegenseitig zulallen, daß beim Adolf doch nicht
alles schlecht war.
Lesben müßten sie es nur mal ordentlich
besorgen.
Und der heutigen Jugend gebühre mal eine
ordentliche Tracht Prügel.
Dieser
braune Bodensatz wurde bei der Unionsstange gehalten, weil es immer ein paar
prominente CDUCSUler gab, die xenophob, völkisch, homophob und misogyn genug
dachten, um die Hobbynazis genügend verbal zu triggern, damit sie bei der Union
ihr Wahlkreuz machten.
Eine
WinWin-Situation, denn die kackbraunen Parteibojen wie Erika Steinbach oder
Roland Koch oder Norbert Geis konnten immer noch die paar entscheidenden
Prozentpunkte mehr an die Wahlurnen holen, um die Regierungsverantwortung zu
übernehmen.
Die
ganz Rechten waren damit in der Tat neutralisiert. Sie waren ob der Selbstwahrnehmung
zu den Wahlsiegern zu gehören, satt und zufrieden, begnügten sich fürderhin
wieder mit Saufen und Stammtischen, bis sie wieder brav zur nächsten Wahl
auftauchten.
Andererseits
konnte die bizarren Rechten innerhalb der C-Parteien zwar Lärm machen, aber die
Hupkas und Czajas konnten sich letztendlich doch nicht durchsetzen. So
herrschte dann wieder Ruhe bis zur nächsten Wahl
Leider
funktioniert dieses Stillhaltesystem inzwischen nicht mehr, weil zum Beispiel
der Integrator Strauß fehlt.
„Rechts von der CSU darf es keine
demokratisch legitimierte Partei geben!“
Straußens
Epigonen wie Söder oder Scheuer hauen zwar kontinuierlich rechte Verbal-Trigger
raus, um die ganze Rechten anzulocken, aber sie sind so unattraktiv, daß sie rechten
Zulauf nicht an die Partei binden können.
Zu
allem Übel gibt es inzwischen Internet und soziale Medien, so daß der Rechte von heute seine ihm
immanente persönliche Häßlichkeit jeden Tag in die Welt hinausposaunen kann.
Damit generiert er sogar eine sich selbst verstärkende inzestuöse
Informationsblase im Netz.
So
einen richtigen menschenfeindlichen Kracher kann er jetzt jeden Tag, jede
Stunde, jede Minute vom Stapel lassen. Muß nicht warten bis beim nächsten CSU-Stammtisch
in vier Wochen der Durchschnittspromillewert auf >5 gestiegen ist und man
die richtig derben Klopfer vom Stapel lassen kann.
Durch
Twitter und Facebook herrscht beim Hobbyhitler von nebenan jeden Tag innerer
Reichsparteitag.
Der
rechte Bodensatz ist nun nicht mehr leise, sondern laut.
Er
wird auch nicht nur gelegentlich im privaten Umfeld verbal aktiv, sondern
pestet rund um die Uhr vor sich hin.
Mit
Trump und der AfD gibt es sogar spezielle neue Anziehungspunkte, die das
Kackbraun noch wesentlich strahlender und konzentrierter als CDU und CSU
verbreiten.
Welcher
frauenverachtende Furzkopp hält sich schon an Joachim Herrmann, bei dem er
wochenlang warten muß, bis der mal wieder einen Spruch über „wunderbare Neger“
raushaut, wenn Alexander Gauland und Donald Trump stündlich solche Klopfer
bringen?
Da
strebt der AfD-Fan bald nach Eskalation, wenn das verbale Um-sich-schlagen zu
seiner Normalität gehört.
Wer
sich ein Jahr lang wichsend Internetpornos reinzieht, ejakuliert auch nicht
mehr, sobald eine blanke Brust gezeigt wird.
Da
muß krasseres Zeug her und so ergießt sich der Rechte von heute gerne mal
gleich ins nächste Flüchtlingslager.
Unglücklicherweise
wirken die Konzentrationen von menschlichem Abschaum wie schwarzbraune Löcher
und ziehen immer mehr Gehirngelähmte an.
Da
bekommt dann die AfD auch mal 24%, da schicken sich Trump und Le Pen an
Präsident zu werden.
Da
gibt es dann keine Garantie mehr, daß auch solche Leute an der Regierung nicht
den Selbstzerstörungsknopf drücken.
Und
dann sehne sogar ich mich nach Strauß zurück.
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