Freitag, 12. August 2016

Trumps teuflische Tiraden – Teil I

Gelegentlich gelingt es den Trump-Surrogates ihn tatsächlich einzunorden und dazu zu zwingen etwas vom Teleprompter abzulesen, so daß er nicht mit rassistischer Hetze Entsetzen verursacht. Seine sogenannten „Grundsatzreden“ zur Außenpolitik und in der letzten Woche zur Wirtschaftspolitik, waren solche eher ruhigen Teleprompter-Events.
Wieso verlässt sich in Umfragen trudelnde Kandidat also nicht öfter auf den Teleprompter?
Der Grund ist denkbar simpel: Trump mit Teleprompter ist unbelievable boring.
Nur wenn er ganz ohne Skript frei spricht haut er ungefiltert den abgründigen Mist raus, den seine Fans offenbar so unterhaltsam finden.
Selbst professionelle Kabarettisten werden für das Publikum langweilig wenn man alle ihre Sprüche das dritte mal gehört hat.
Aber nach über einem Jahr multimedialer Dauerbetrumpung entfaltet Clintons Rivale noch enorme Entertainmentqualitäten, weil es ihm gelingt sein im allertiefsten Kellergeschoss beheimatetes Niveau immer wieder zu unterbieten.
Trump lügt dermaßen dreist und widerspricht sich selbst so sagenhaft ungeniert, daß man gar nicht anders kann, als ihm wieder zuzuhören.
Diese Woche erklärte er beispielsweise Barack Obama und Hillary Clinton zu "foundern of ISIS."
Selbst stramme Teebeutler, die Obama und Clinton wie die Pest hassen, müssen da etwas schlucken.
Aber tatsächlich, vor zwei Tagen, am Mittwoch in Florida sagte Trump:

"He's the founder of ISIS.
He's the founder of ISIS. He's the founder. He founded ISIS. I would say the co-founder would be crooked Hillary Clinton. If they gave a trophy for most valuable player, the winner of the trophy for ISIS would probably have to be Hillary Clinton.”
(D.T.)

Der US-Präsident soll die weltmächtigste Terrororganisation geründet haben?


Der stramm konservative Radiohost Hugh Hewitt, der Clinton und Obama ebenso hasst, wollte Trump einen Tag später eine Brücke bauen.
Liebesdienerisch bot Hewitt als Erklärung an, daß Trump sicher im übertragenen Sinne gemeint habe, daß die Obama-Administration ein Machtvakuum im Irak geschaffen habe, welches die Gründung der Kalifats erst ermöglichte.

Aber Trump dachte gar nicht dran sich entsprechend zurück zu nehmen, sondern hämmerte seine vollkommen haltlosen und schwachsinnig-bösartigen Unterstellungen in die Mikrophone der Welt.

HH: I’ve got two more questions. Last night, you said the President was the founder of ISIS. I know what you meant. You meant that he created the vacuum, he lost the peace.

DT: No, I meant he’s the founder of ISIS. I do. He was the most valuable player. I give him the most valuable player award. I give her, too, by the way, Hillary Clinton.

HH: But he’s not sympathetic to them. He hates them. He’s trying to kill them.

DT: I don’t care. He was the founder. His, the way he got out of Iraq was that that was the founding of ISIS, okay?

Im Telefoninterview mit CNBC log Trump erneut, daß sich die Balken bogen.
Ja, natürlich habe den IS gegründet.
Sich selbst beschrieb Trump ebenfalls klar:

Is there something wrong with saying that? Are people complaining that I said he was the founder of ISIS? 
All I do is tell the truth, I am a truth teller.”
(Donald Trump 11.08.2016)

Daß er die Wahl auch verlieren könnte, schließt der pathologische Lügner und “bullshit artist” immerhin auch nicht mehr aus.

Der größte Lügner der US-Politik, dessen Aussagen zu weniger als 5% wahr sind, ist mit sich im Reinen.

[…..] Die Umfragewerte sinken, die Kritik wächst, sogar Trump selbst spricht von "gewaltigen Problemen". An seinem Stil werde er aber nichts ändern, kündigt er an. Sollte er gegen Clinton verlieren, hat er schon einen Plan.
"Schauen Sie, ich mache nichts anderes, als die Wahrheit zu sagen. Ich bin ein Wahrheiten-Sager. Ich mache nichts anderes, als die Wahrheit zu sagen." […..] Er sage also die Wahrheit, behauptete Trump während des Telefoninterviews gleich dreimal kurz hintereinander. Aber wenn das nicht reichen sollte - und er in drei Monaten nicht als Sieger aus der Präsidentschaftswahl hervorgehen sollte, weil er eben nicht zu den politisch Korrekten zähle - "dann ist das ok". Er würde dann in ein sehr angenehmes Leben zurückkehren. Er hoffe zwar nicht, dass es so weit komme, "ich glaube, wir werden einen Sieg einfahren", sagte Trump, "aber wir werden sehen".[…..]


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