Angela
Merkel hat durchaus Kinder.
Daniel
und Adrian Sauer, die ihr zweiter Mann mit in die
Ehe brachte, sind nach landläufiger Meinung Teil ihrer Familie.
Die
Öffentlichkeit weiß fast nichts über die Kanzlerinnen-Stiefsöhne, weil es die
Öffentlichkeit wirklich nichts angeht.
Wenn
Daniel und Adrian es wollten, könnten sie in allen Boulevardmedien auftauchen
und in der BUNTEN über die Kanzlerfamilie plaudern.
Aber
ganz offensichtlich wollen sie das nicht und haben daher auch das Recht in Ruhe
gelassen zu werden.
Bei
deutschen Topppolitikern ist es fast die Regel, daß enge Verwandte sich
komplett von den Medien fernhalten.
Lothar
Vosseler, der unselige Kanzler-Halbbruder war eine Ausnahme. Ihn drängte es
stets in die Trash-Welt und dort war er einer zum mitschämen.
In
Amerika gibt es eine andere Tradition.
Ehepartner
und Kinder der Präsidentschaftskandidaten und Senatoren werden mit auf
die Bühne gezerrt.
Wie
selbstverständlich gehören sie zum Gesamtpaket.
Nachrichtensender
berichten über die Kleidung der Präsidentenkinder, die Opposition beschäftigt
sich mit ihnen.
Die
Politiker selbst sind nicht unschuldig daran, da sie ihre eigene Brut
mindestens einmal alle zehn Minuten erwähnen/lobpreisen – schließlich gilt
Familie als große US-Tugend und wahlentscheidend.
Dauerpräsidentschaftskandidat
und Ex-US-Senator Rick Santorum ist Vater von sieben Kindern. Ein Achtes war
eine extreme Frühgeburt und lebte nur eine gute Stunde.
In
Deutschland wäre das eine höchst private Angelegenheit. Loki Schmidt mußte erst
90 werden, bevor sie überhaupt erzähle Fehlgeburten gehabt zu haben.
Rick und
seine Frau Karen Santorum hingegen ließen die Leiche ihres Frühchens in ihr Haus tragen, um es nicht nur
aufzubahren, sondern auch jedem Reporter Amerikas langatmig zu erzählend wie
ergreifend die anderen sieben Blagen von ihrem halbausgebrütetem toten Bruder
Gabriel Abschied nahmen. Karen veröffentlichte sogar ein Buch mit frommen
Texten Letters to Gabriel: The True Story
of Gabriel Michael Santorum.
So
sichert man sich Wählerstimmen, wird allerdings auch angreifbar.
Die
GWB-Töchter benahmen sich gelegentlich gar nicht so, wie es sich für einen
stramm-konservativen Christen gehört.
Besonders
peinlich ist der Fall Bristol Palin, die von ihrer ultra-konservativen und
ultra-verblödeten Mutter genau wie ihre Geschwister ständig ins Rampenlicht
gezerrt wurde. Bristol steht Sarah in Punkto IQ-Schwäche kaum nach, engagiert
sich ebenfalls für christliche-fundamentalistische Werte wie absolute
Enthaltsamkeit. Die 26-Jährige ließ sich sogar als Covergirl für die „Keinen Sex
vor der Ehe-Kampagne“ einspannen.
In May 2009, at age 18, Palin appeared on both the Today show and Good Morning
America in recognition of the National Day to Prevent Teen Pregnancy, calling
for all teens to abstain from sex. This observance was started by The National
Campaign To Prevent Teen and Unplanned Pregnancy. [….] Also in May 2009, Palin was named a Teen
Pregnancy Prevention Ambassador for the Candie’s Foundation, a teen pregnancy
prevention [….] Her duties as a paid
spokeswoman involved attending town hall meetings, talking about abstinence,
public service announcements, and giving interviews on morning talk shows.
In May 2009, on Good Morning America, Palin said, "Regardless of
what I did personally, abstinence is the only 100% foolproof way you can
prevent pregnancy." [….]
In April 2011 it was reported that Palin was paid more than $262,000 by
Candie's Foundation for her work in 2009. [….]
On July 13, 2011, Palin had an interview with Christianity Today in
which she reaffirmed her stance on abstinence. [….]
(Wikipedia)
Da ist
es natürlich schon blöd, wenn man sich wie die immer noch unverheiratete Bristol
gleich zweimal unehelich schwängern lässt und mittlerweile zwei Kinder von
verschiedenen Männern aufzieht.
Bristol
kann nichts für ihre Mutter, aber da sie sich als Erwachsene selbst aktiv für
diese ultrakonservativen Belange einsetzt, darf ich mich an dieser Stelle auch
über sie lustig machen.
Es
bleibt aber ein fader Beigeschmack, da ich in der Tat mit meiner Bristol-Kritik
eigentlich Sarah treffen möchte und das wiederum ist unfair gegenüber der
Tochter mit ihren unehelichen Blagen.
Es ist
niemals fair auf Kinder und Ehepartner einzudreschen, wenn man eigentlich
jemand anders meint. Das ist unmoralisch und so ist es nur folgerichtig, daß
Donald J. Trump diese Methode besonders intensiv anwendet.
Er zog
über das Aussehen von Ted Cruz‘ Ehefrau her, deutete an Teds Vater könne
irgendwie in das JFK-Attentat verstrickt sein, er beleidigte Michelle Obama und
ließ bei der dritten Präsidentschaftsdebatte die Frauen, die vor einem
Vierteljahrhundert behaupteten Sex mit Bill Clinton gehabt zu haben in die
erste Zuschauerreihe setzen.
Nun
sitzt der Super-Nepotist im Oval Office und selbstverständlich regnet es in den
sozialen Netzwerken Häme über Melania, Don Jr., Ivanka, Eric, Tiffany und
Barron. Man will es Donald heimzahlen.
Aber das
bleibt unfair. Sippenhaft ist niemals zu rechtfertigen.
Barron,
der bizarrerweise bereits die Körpergröße seiner Eltern aufweist, ist erst
10 Jahre alt.
Er ist
also noch ein Kind und kann nichts für seine Eltern. Damit sollte er Tabu für
alle Witze sein.
Daß sein
eigener Vater nicht diesen Anstand aufbringt, ist keine Rechtfertigung ebenso
unanständig auf Barron zu reagieren.
Tiffany,
die ganz offensichtlich von ihrem Vater wesentlich weniger als ihre ältere
Schwester Ivanka geschätzt wird, hält sich ebenfalls mit politischen Äußerungen
zurück und sollte daher auch off limits bleiben.
Melania
wird hunderttausendfach als „first hooker“
bezeichnet und nackt oder halbnackt dargestellt.
Diese
Art der Kritik finde ich etwas erbärmlich.
Einerseits
ist Prostitution ein ehrbarer Beruf und damit kein Grund Melania zu beschimpfen.
Andererseits
finde ich eine Melania, die für Geld mit Trump schläft sehr viel sympathischer
als eine, die das womöglich freiwillig tut und den Mann tatsächlich mag. I
Gitt.
Zu
kritisieren ist aber Melania Trumps Weigerung ins Weiße Haus zu ziehen, da die
daraus resultierenden Sicherheitsmaßnahmen für den New Yorker Trump-Tower den Steuerzahler
über 500.000 Dollar pro Tag kosten.
Donald
Trump erspart sich damit jährlich also Ausgaben für Sicherheitsdienst in einer
dreistelligen Millionenhöhe. Vor dem Hintergrund wirkt sein großspuriger
Verzicht auf das Präsidentengehalt von einem Prozent der Kosten, die Melanias
Weigerung nach Washington zu ziehen, verursacht, nicht sehr großzügig.
Trumps
Kinder aus erster Ehe, Don, Eric und Ivanka, sind alle über 30, haben sich
intensiv im Wahlkampf für ihren ultrarechten Vater engagiert und sind allesamt
schon durch eigene extrem perfide Widerlichkeiten aufgefallen.
Die Brüder knallen gern Großwild ab und Ivanka nutzt das Amt ihres Vaters gnadenlos
für ihren privaten Profit aus – zudem haben sie und ihr Mann beide zentrale
Regierungsposten im Weißen Haus bekommen.
Sie müssen sich Kritik der „liberal media“ gefallen lassen.
Melania muß aushalten, wenn auf ihrem Rücken ihr Ehemann kritsiert wird.
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