Ob man
nun ein Fan von all den CSDs ist, oder nicht.
Das
Thema „rechtliche Gleichstellung“ steht auf der Agenda. Da mögen sich die
rechts-konservativen Parteien (in Amerika und Europa) noch so winden und noch
so schmollen, auf Dauer können sie ihren Widerstand gegen „Homo-Privilegierung“
nicht durchhalten.
LGBTs
fordern natürlich keinerlei Privilegien, sondern lediglich die ganz normalen
Rechte, die allen anderen auch zustehen.
Diese Erkenntnis
setzt sich durch, auch wenn Grotesk-Geis, Stahlhelm-Steinbach oder
RKK-Vertreter dreist lügend das Gegenteil behaupten.
Das
gemeine Volk entspannt sich auch langsam; sogar im Teebeutel-aufgeladenen
Amerika führt ein Bundesstaat nach dem Nächsten gay marriage ein.
Wir
Atheisten sind leider noch lange nicht so weit. Unsere Vertretungen und Lobbyisten
gibt es zwar schon, aber sie sind wie Ingrid Matthäus-Maier oder Michael
Schmidt-Salomon leider erheblich intelligenter als einflussreich.
Ein
ewiges Dilemma: Von den wirklich klugen und gebildeten Menschen ist zwar kaum
einer religiös, aber statt Dawkins oder Deschner bewundert der Urnenpöbel geistige Fliegengewichte wie Käßmann
oder Plapper-Gauck.
Religiotische
Organisationen haben in Deutschland achtstellige Mitgliederzahlen.
Die gbs-Mitgliederschar
ist vierstellig.
Daher
können sich Religiöse im zu 100% von christlichen Ministern regierten Deutschland
Dinge rausnehmen, die Humanisten absolut unmöglich wären.
Zum neuen Schuljahr
verteilt die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) Lesestoff für
Schulanfänger. In über 1.000
Kirchengemeinden, Kindertagesstätten, Büchereien und Grundschulen bundesweit
sollen die zukünftigen Erstklässler eine Schultüte mit einem religiösen
Kinderbuch und einer CD erhalten, wie die evangelische Kirche am Dienstag in
Hannover mitteilte. Der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider startet die
Aktion am 4. Juli in einer Berliner Kindertagesstätte. [….] Die
Eliport-Schultüte enthält ein Kinderbuch zum ersten selbständigen Lesen zu dem
Liedtext „Halte zu mir, guter Gott“ von Rolf Kreuzer. Außerdem im Paket: eine
CD mit religiösen und weltlichen Kinderliedern und eine Elternbroschüre zur
Begleitung der Eltern in der neuen Situation des Schulbeginns.
Unwillkürlich
muß man an das humanistische Schmidt-Salomon-Kinderbuch von 2007 Wo bitte geht's zu Gott? fragte das kleine
Ferkel denken, dessen bloße Existenz die
fromme Familienministerin von der Leyen aufheulen ließ.
Wenn
eine atheistische Organisation das
Ferkel-Buch an Schulanfänger verteilte, würden die Kirchen und
Parteien die Aktion sofort verbieten lassen.
Ich sehe schon vor meinem geistigen Auge die frommen Katholiken Wolfgang Thierse und Annette Schavan durch die Talkshows ziehen und mit bebender Stimme MSS verdammen.
Ich sehe schon vor meinem geistigen Auge die frommen Katholiken Wolfgang Thierse und Annette Schavan durch die Talkshows ziehen und mit bebender Stimme MSS verdammen.
Die Familienministerin, die auch schon im Duo mit Bischöfin Käßmann dazu aufforderte, daß Elter mit ihren Kindern mehr beten sollten, übernahm jüngst die Schirmherrschaft für den ultrarechten christlichen Kongress "Christival 2008" in Bremen.
Die gebärfreudige Familienministerin, die doch tatsächlich einen Weg gefunden hat den PREKÄREN Kindern noch mehr Chancen zu nehmen, indem sie ihr Rückgrad beim Pförtner abgab und der ewig gestrigen CSU auf dem Weg zur Herdprämie folgte.
Wie illiberal sie tatsächlich denkt, kann man besonders gut daran erkennen, daß ihr Ministerium gerade dabei ist ein harmloses Kinderbuch indizieren zu lassen, das nicht in ihr fundamentalchristliches Weltbild passt.
Willkommen im Mittelalter.
Es handelt sich um folgendes Buch, das ich allen dringend zu kaufen empfehle - vielleicht geht es bald nicht mehr. (…)
Ich habe mir das natürlich sofort bei Erscheinen gekauft und schon zu Weihnachten verschenkt. Ein wirklich absolut nettes und harmloses Büchlein, das lediglich in Frage stellt, ob man überhaupt als Kind eine religiöse Indoktrinierung braucht und auf spielerische Weise die Kinder zu Selbstbewusstsein und kritischen Hinterfragen animieren könnte.
Die offizielle Website fasst zusammen:
Das kleine Ferkel und der kleine Igel hatten immer
geglaubt,
es könnte ihnen gar nicht besser gehen. Doch dann
entdeckten sie ein Plakat, auf dem geschrieben stand:
„Wer Gott nicht kennt, dem fehlt etwas!“ Also machten
sie sich auf den Weg, um Gott zu suchen…
Ein Heidenspaß für Groß und Klein.
Geeignet für alle, die sich nichts vormachen lassen…
es könnte ihnen gar nicht besser gehen. Doch dann
entdeckten sie ein Plakat, auf dem geschrieben stand:
„Wer Gott nicht kennt, dem fehlt etwas!“ Also machten
sie sich auf den Weg, um Gott zu suchen…
Ein Heidenspaß für Groß und Klein.
Geeignet für alle, die sich nichts vormachen lassen…
Pädagogisch ein unbezweifelbar wertvolles Kinderbuch.
So urteilte der renommierte Kinder- und Jugendpsychiater Prof. Dr. Peter Riedesser, Direktor der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, das Buch sei „als Gegengift zu religiöser Indoktrination von Kindern pädagogisch besonders wertvoll".
Ursula von der Leyens Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sieht die Sache jedoch völlig anders: Das Ministerium beantragte die Indizierung des Kinderbuchs als jugendgefährdende Schrift. Nach Angaben der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien wird die mündliche Verhandlung Anfang März stattfinden. Der Verlag und die Autoren wehren sich entschieden gegen die Vorwürfe des Ministeriums und sprechen von politischer Zensur: Der Indizierungsantrag sei ein durchsichtiger Versuch, Religionskritik aus den Kinderstuben zu verbannen. Man werde diesen „Anschlag auf die Meinungsfreiheit" nicht hinnehmen, heißt es. Folgt auf den Karikaturenstreit nun ein Kinderbuchstreit?
Der Autor des Buches ist völlig fassungslos:
Die Argumentation des Ministeriums sei über weite
Strecken derart grotesk, dass er am Anfang gedacht habe, es handle sich um
einen „dummen Scherz", erklärt Schmidt-Salomon: „So wird uns vom
Ministerium doch allen Ernstes vorgeworfen, dass während der Sintflut Omas,
Babys und Meerschweinchen ertrinken! Ja, um alles in der Welt, haben diese
Leute denn noch nie die Bibel gelesen?! Wenn dies ein Grund sein sollte, um ein
Buch zu verbieten, so müsste man doch zuerst einmal die Bibel auf den Index der
jugendgefährdenden Schriften stellen! Unser Buch hebt diese biblischen
Ungeheuerlichkeiten doch auf humorvolle Weise auf! Es sagt den Kindern
augenzwinkernd: Nur keine Sorge, ihr braucht wirklich keine Angst zu haben!
Diese Geschichte vom biblischen Rachegott, der Omas, Babys und kleine
Meerschweinchen ertränkt, ist frei erfunden!"
Gunnar Schedel, der Leiter des Alibri Verlags, in dem das Kinderbuch erschienen ist, spricht von einem „Anschlag auf die Meinungsfreiheit":
Den Indizierungsantrag aus dem Haus von der Leyen sieht
er im Zusammenhang mit dem Bestreben konservativer Politiker, der Religion bei
der Kindererziehung wieder mehr Gewicht zu verleihen: „Offenbar stört unser
‘Ferkelbuch' die Pläne des Familienministeriums zur christlichen
Werteerziehung", meint der Verleger. Mit ihren Bemühungen, Kinder
gegenüber nicht-religiösen Sichtweisen abzuschotten, stehe Ministerin von der
Leyen freilich nicht alleine. „Ich erinnere nur an den Aufruf Edmund Stoibers,
die Kinderbücher des ‘falschen Propheten' Janosch aus deutschen Kinderzimmern
zu verbannen", sagt Schedel.
In den folgenden sechs Jahren hat sich nichts
geändert.
Wenn sich Atheisten das rausnehmen, was für
Religioten selbstverständlich ist, flippten die Christen aus. So geschehen just in Kentucky mit dem Buch Humanism, What's That?: A Book for Curious Kids.
Christians Putting Bibles in Schools - Flip Out After Atheists Hand Out Humanist
Literature! […]
Rather than take legal action, a Kentucky atheist group fought
“revelation” with reason in the Casey County School District. When the Gideons group was allowed to
distribute Bibles to students, the Tri-State Freethinkers decided to get a
little creative and distribute some literature of their own.
Going against the warnings of the ACLU, as well as the law,
Superintendent Marion Sowders allowed the religious group Gideons International
to hand out New Testament Bibles to students in three elementary schools in his
district. While this would be strong
grounds for legal action, local atheist group the Tri-State Freethinkers, with
the backing of the ACLU, decided to give the religious-right a taste of their
own medicine.
The group distributed their own book, Humanism, What’s That?: A Book for
Curious Kids with a concept they might
not be aware of: that religious ideas can be questioned. Surprisingly Superintendent Sowders allowed
atheists to distribute their book too, perhaps fearing legal recourse if he didn’t.
Some religious parents were outraged, threatening to keep their children
from school when the books are made available.
[…]
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen