Das kann
erstaunlich lange währen, wenn die Presse einen mag.
So
wurden die arbeitsscheuen Flitzpiepen Schäuble und Guttenberg jahrelang für
ihre gelungene Eigen-PR hochgeschrieben.
Daß sie
gar nicht inhaltlich arbeiteten und die anstehenden Probleme nicht in Angriff
nahmen, wurde großzügig übersehen.
Es
erforderte schon extrem große Lügen und Skandale, bis der Fränkische Freiherr
endlich fallengelassen wurde.
Der
Bundesfinanzminister hingegen zehrt immer noch von dem falschen Nimbus ein
seriöser Fachmann zu sein – obwohl er die Europolitik regelrecht mit
Quertreibereien talibanisierte, die Südländer in den Ruin trieb und die
heimischen Probleme (Einkommenssteuerreform, Mehrwertsteuer) erst gar nicht
anfasst.
In die
Kategorie der Vorschusslorbeer-Politiker gehört auch die
Verteidigungsministerin, die von allen Bundesministerin sicherlich die
unverschämteste Lügnerin ist.
Auch sie
windet sich wie ein Aal um unter allen Umständen Sachpolitik zu vermeiden.
Dafür
ist sie aber Meisterin der pathetischen Ankündigungen; platziert immer wieder
PR-Feuerwerke in eigener Sache.
Sobald
sich die von der Leyenschen Pläne als Hirngespinste herausstellen, ist sie
immer schon wieder abgetaucht und tut so als ob sie nicht dazu gehöre.
Das ist
ihre Methode für alle Ministerien. Arbeit, Frauen, Soziales, Bundeswehr – egal.
Hauptsache die große von der Leyen-Show brennt ihr Feuerwerk ab.
Ihre KITA-Offensive
in der Bundeswehr ist ein gutes Beispiel dafür.
Sie
schwebte zur ersten Soldaten-KITA-Eröffnung ein, pries ihre Pläne der
kinderfreundlichen Armee, ließ sich
einmal von der gesamten deutschen Presse knipsen und verschwand wieder.
Daß die
KITA schon lange vorher eröffnet worden war, daß es sich keineswegs um die
erste Bundeswehr-KITA handelte und daß die Pläne von der kinderfreundlichen
Armee schon ihre Vorgänger ausgearbeitet hatten, sollte wie üblich, unter den
Tisch gekehrt werden.
Bizarrerweise
scheinen aber die Gerüchte über das legendäre Bundesverteidigungsministerium zu
stimmen.
Es ist
ein Schleudersitz, voller Stolperfallen und erledigt bis auf einige wirklich
extrem fähige Politiker (Leber, Schmidt, Struck) jeden Amtsinhaber.
Sie
gehen alle in Skandalen unter und werden sehr kritisch von der Presse
beobachtet.
Es
scheint schon loszugehen. Von der Leyen ist nicht mehr die lockere Ursula, die
in jeder zweiten TV-Spielshow herumalbert.
Journalisten
gucken ihr auf die Finger und auch die eigene Partei ist nicht mehr gefügig.
Den Mittwochvormittag
hatte sich Ursula von der Leyen ganz anders vorgestellt. Seit Wochen hatte ein
Team unter ihrer Leitung über einem Kommunikationsplan gebrütet. Schließlich
wollte sie ihre Attraktivitäts-Offensive für die Bundeswehr perfekt verkaufen -
als ganz großen Wurf.
Der Plan ging nach
hinten los. Bereits am vergangenen Freitag waren Details aus dem Papier mit dem
Titel "Die Bundeswehr auf der Überholspur" durchgesickert. Statt aber
einen Neuanfang bei der Bundeswehr und die forsche Ministerin zu loben, wurde
hauptsächlich über Flachbildfernseher und neue Möbel für jede Stube gefrotzelt.
Wer von der Leyen ein wenig kennt, kann ihren Frust erahnen. […] Mit der Kommunikationspanne war
es noch nicht ausgestanden, schon am Wochenende setzte es weitere Kritik. Am
lautesten polterte Exgeneralinspekteur Harald Kujat. Von der Leyen attestierte
er, von Militär offenkundig keine Ahnung zu haben. Selbst der Koalitionspartner
SPD hielt sich nicht zurück mit Zweifeln an dem Konzept, das von besserer
Kinderbetreuung, mehr Flexibilität bei den Arbeitszeiten, bis hin zu einer
Reduzierung der ärgerlichen Versetzungen von Soldaten durchs ganze Bundesgebiet
reicht. […]
Das
kontinuierlich sinkende politische Gewicht der ehrgeizigen Tochter des
Ministerpräsidenten Albrecht zeigt sich aber vor allem daran, daß sie dem
Kabinett kein Geld mehr für ihr Ministerium abknöpfen kann.
Das wird
den Rüstungsgeilen Militär in ihrem Haus gar nicht gefallen.
[…]
Verteidigungsministerin
Ursula von der Leyen musste bei den Haushaltsberatungen in letzter Minute eine
Niederlage einstecken. Unmittelbar vor dem Ende der sogenannten
Bereinigungssitzungen für die Budgets der einzelnen Ministerien reichte ihre
eigene Koalition einen Antrag zur Kürzung ihres Milliarden-Haushalts ein. Unter
dem Stichwort "Globale Minderausgaben" strich man von der Leyen
gleich 400 Millionen.
[…]
Für von der Leyen ist der Vorgang […]
mehr als ärgerlich. Grund für die Sparmaßnahme
bei von der Leyen seien die vielen Unsicherheiten und Pannen bei
milliardenschweren Rüstungsprojekten, hieß es aus Koalitionskreisen. Von der Leyen
könne "aufgrund von Verzögerungen insbesondere im Bereich der
militärischen Beschaffungen" ein bisschen mehr sparen als zunächst
angesetzt, lautete die Begründung zum Kürzungsantrag. Im Klartext: Aus Sicht
der Koalition ist es nicht sicher, ob die Ministerin die Pannen-Projekte unter
Kontrolle bekommt. Die Opposition hält
den Sparantrag fast für eine Art Misstrauensvotum. "Die Koalition hat
offenbar das Vertrauen in die neue Verteidigungsministerin verloren",
frotzelte der grüne Finanzexperte Tobias Lindner. Von der Leyen selber hatte
noch Anfang der Woche in Brüssel bei der Nato angekündigt, dass sie ihren
Haushalt im Gegensatz zu vielen anderen Ländern halten könne. […]
Zum
Glück konnte von der Leyen wenigstens das bedeutendste Projekt ihres
Ministeriums, das über alle Maßen berühmte
und bewunderte BW-TV, Bundeswehr-TV aufrechterhalten.
Es ist
neben K-TV der wichtigste deutschsprachige Fernsehsender. Ohne seine
Unterstützung fielen die Soldaten unter der Last ihrer Einsätze binnen Stunden
wie leere Hüllen zusammen.
BW-TV
wurde erst, ganz Beamten-konform, sieben Jahre geprobt und ging dann 2010 auf
Sendung.
Es läuft
über Hot Bird 6 und Eurobird 9 und wird von einem kleinen Studio aus gesendet, das für lumpige 100 Millionen Euro gebaut wurde.
[…]
Seit 2002 ist der Soldatensender on air.
Und von hier wird er gesendet. Aus der Medienzentrale der Bundeswehr in Sankt
Augustin. Ein Komplex - so groß wie drei Fußballfelder. In das Fernsehstudio
passt ein ganzes Orchester. Das Mischpult alleine kostete eine Million Euro.
Teure Technik, nur fast nie benutzt. So wie diese High-Tech-Mikros. Schlappe
100 Millionen Euro soll das Medienzentrum gekostet haben. Und das Schönste
daran, es ist auch noch abhörsicher![…]
Und nicht bloß das:
Durch diese Tür passt sogar ein Leopard 2. Sie wurde eigens dafür gebaut - nur
die Panzer kamen nie. Wahrlich, ein dolles Ding. Wäre da nicht ein kleines
Problem mit der Zielgruppe. Denn bwtv sendet exklusiv für Soldaten im
Auslandseinsatz. 2009 waren das exakt 7.206 - hat die Armee herausgefunden.
Knapp die Hälfte davon schaut sich das Programm auch an, aber nur gelegentlich.
Das entspricht 0,00004 Prozent der deutschen Bevölkerung. […] Insgesamt hat allein der
Sendebetrieb bis heute locker sechzig Millionen Euro gekostet. Und jetzt? Soll
die Medienzentrale in St. Augustin verkauft werden. Die teure Technik wird zu
einem Großteil verschrottet, wenn sich nicht doch ein Käufer findet. Das Ende
des Bundeswehrfernsehens bedeutet das aber keineswegs. bwtv zieht derzeit um:
in eine Kaserne. Der Rest des Medienzentrums verteilt sich künftig auf vier
weitere Standorte. Ob das insgesamt billiger kommt, kann uns das
Verteidigungsministerium aber auch nicht sagen. […]
Die
Zuschauerzahl ist nicht so überragend groß, da es nur verschlüsselt von
Soldaten im Auslandseinsatz empfangen werden kann.
So
bewegen sich die Einschaltquoten in etwa bei 2.000 Zuschauern.
Bei
Betriebskosten von rund neun Millionen Euro jährlich, kommt die Bundeswehr also
mit 4.500 Euro pro Zuschauer aus.
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Leider
können wir Normalsterbliche nicht das Original-BW-TV sehen, aber es gibt wenigstens
einen Youtubekanal mit markigen Selbstbeschreibungen.
Wir.
Dienen. Deutschland.
"Wir. Dienen.
Deutschland." beschreibt unser Selbstverständnis. Dieses Selbstverständnis
wird geboren aus dem täglichen Umgang miteinander, den vielen Fakten, die es zu
berücksichtigen gilt, den Entscheidungen, die getroffen werden müssen aber auch
den Emotionen, die wir sehen und selbst haben.
Der
Film zeigt die vielfältigen beruflichen
Einsatzmöglichkeiten in der Bundeswehr. Dabei steht das Wir. im Vordergrund.
Wir sind Töchter und
Söhne.
Mütter und Väter,
Freunde und Nachbarn.
Wir sind ein Team.
Wir sind die
Bundeswehr.
Wir Dienen. einer
guten Sache, unserer Verfassung.
Freiwillig und
überzeugt.
Dienen verdient
Anerkennung.
Wir dienen
Deutschland.
Deutschland ist
einzigartig -- bunt und vielfältig.
Dafür dienen wir.
Bisher
hatte ich nie den Drang Soldat zu werden, aber nachdem ich nun weiß welch
grandioses Fernsehprogramm die da bieten, überlege ich es mir noch einmal….
Hoffentlich
streicht der böse Schäuble von der Leyen nicht auch noch das Geld für BW-TV!
Leyen
sollte endlich mal für die wichtigen Dinge kämpfen.
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