Seit die
Top-Plapperistin Käßmann ihre intellektuelle Heimat wieder bei
der BILD gefunden hat, läßt es sich trefflich über sie
bloggen.
Das
unmoralischste Blatt Deutschlands mit der morologischen Ex-Bischöfin. Das ist
gewissermaßen die Hochzeit im Himmel.
Sofort
legte sie nach und bewies ihre sagenhafte Ahnungslosigkeit, indem sie den Menschen
mit psychischen Erkrankungen empfahl lieber beichten zu gehen, als Therapeuten
aufzusuchen.
Grandios.
Damit unterbot sie selbst ihre eigene Doofheit und stieß weit in den Bereich
der Beleidigung und Fahrlässigkeit vor.
Offenbar
wild entschlossen ihre sagenhafte Ignoranz jedem zu beweisen, schlug sie sofort
den nächsten Pflock ein, indem sie als Hobby-Historikerin debakulierte und den
Untergang der „Wilhelm Gustloff“ als Beleg dafür verwendete, daß auch der
alliierte Krieg gegen Hitlerdeutschland nicht gerecht gewesen sein.
Eine
riesengroße Klatsche ins Gesicht der befreiten KZ-Häftlinge gelang der Käßmann
damit ausgerechnet am 70sten Jahrestag des „D-Days.“
Dies
sollte eigentlich der Aufhänger für den dritten Teil der „Jetzt wächst zusammen
was zusammen gehört“-Reihe über BILD und Kässi werden.
Allerdings
müßte ich dazu im Original lesen, wie die umjubelte EX-EKD-Chefin ihre „Kein
gerechter Krieg“-These begründet.
Wie
kommt sie auf die „Wilhelm Gustloff“?
Wenn
Käßmann nicht so fundamental ungebildet und massiv anti-intellektuell wäre,
könnte man jetzt annehmen, sie hätte vielleicht Günter Grass‘ „Im Krebsgang“
gelesen. Jene Novelle von 2002, die seit langer Zeit mal wieder zu den
Grass-Büchern gehört, welches ich zu Ende gelesen habe.
„Im
Krebsgang“ ist definitiv eins seiner besseren Werke, in dem er den Untergang
der Gustloff und die bizarren zeitlichen Zusammentreffen diverser Nazi-Eckdaten
analysiert.
Solange
davon noch keine Comic-Version erschienen ist, halte ich es allerdings für
ausgeschlossen, daß sich Margot Käßmann mit dem Stoff beschäftigt.
Ihre
steile These kenne ich allerdings nur aus dem Focus Online, der wiederum aus einem
Käßmann-Interview in ihrem Hausblatt BILD am Sonntag zitiert.
Da ich
mich aber niemals auf Burdas Focus als Quelle verlasse, müßte ich das
Original-Interview bei Bild.de lesen.
Wie ich
feststellte, handelt es sich dabei um einen „Bild+“-content. Also ein
kostenpflichtiges Stück.
Ich
hätte dafür 99 Cent zu entrichten und so Leid es mir tut – ich gebe keinen einzigen
Cent an Springers BILD!
Hier
befindet sich meine moralische Grenze. So etwas tue ich grundsätzlich nicht.
Wie es
der Teufel will, lacht sich eben heute BILD-Experte und BILD-Blogger Stefan
Niggemeier über die zahlungspflichtigen Springer-Inhalte kaputt.
Wer
für exklusive „Bild“-News bezahlt, ist nur zu blöd zum Googeln!
Die Leute von „Bild“
scheinen ernsthaft überzeugt davon zu sein, dass sie im Streit gegen „Focus
Online“ und den „Content-Klau“ die Guten sind. Dabei sind sie vor allem: die
Blöden.
[….] Nun
gibt es bestimmt Leute, die an dieser Stelle auf die Formulierung „Diesen
Artikel gibt es nur bei BILD+“ hereinfallen, das Portemonnaie zücken und
zahlen. Paid Content funktioniert hier wie eine Dummen-Steuer: Es bezahlt nur,
wer so blöd ist, nicht darauf zu kommen, dass die Enthüllung der
„VERTRAGS-SENSATION!“ natürlich an anderer Stelle längst frei im Netz steht.
Über eine Suchmaschine finden sich schnell ungezählte Quellen, darunter auch
die Online-Ausgabe der „Welt“, die ebenfalls im Springer-Verlag erscheint.
[….]
Grundsätzlich kommt nur ein sehr kleiner
Anteil der Bild.de-Leser über Google auf die Seite. […] Es ist aber auch Ausdruck
davon, wie ungeschickt sich „Bild“ mit seinen exklusiven Inhalten anstellt und
wie blind die Bezahl-Strategie umgesetzt wird.
Diese
Piraten-affine Sichtweise erbost nun wiederrum den multimillionenschweren
Verlagserben Jakob Augstein.
Wo kämen
wir denn dahin, wenn alles umsonst ist und Journalismus gar nichts mehr „wert“
sei?
Stefan Niggemeier
macht sich über die Bild-Zeitung lustig, die versucht mit paid-content im Netz
Geld zu verdienen. Er schreibt, nur Doofe zahlten Geld, wenn eine exklusive
Meldung von BildPlus wenige Minuten später kostenlos über andere Seiten
verbreitet wird.
Das ist egoistisch
logisch gedacht. Aber auch entmutigend. Denn egal was man von der Bild-Zeitung
halten mag - irgendwoher muss das Geld für den Journalismus künftig kommen und
eine Pay Wall ist eine mögliche Variante. Allerdings nur wenn genügend große
Medien mitmachten und wenn das Trittbrettfahrer-Verhalten von anderen Seiten
und von Lesern nicht auch noch ermutigt würde – wie durch solche Artikel ...
(Jakob
Augstein via Facebook 11.06.14)
Augstein
verteidigt die BILD?
Jener Augstein, der sich im Gegensatz zu seiner intellektuellen Halbschwester Franziska Augstein deutlich für den BILD-Vizechefredakteur Blome als SPIEGEL-Vize aussprach.
Jener Augstein, der sich im Gegensatz zu seiner intellektuellen Halbschwester Franziska Augstein deutlich für den BILD-Vizechefredakteur Blome als SPIEGEL-Vize aussprach.
Wachsen
BILD und SPIEGEL etwa auch zusammen. Bisher gehörten sie nicht zusammen.
Ich mag
mich aber nicht für die Niggemeier-Sicht entscheiden, da ich den Drang der User
alle Informationen umsonst zu bekommen für eine Ursache der inhaltlichen
Ausblutung des Printjournalismus‘ halte.
Man
spart sich Dokumentare und Quellenüberprüfungen – aus Geldmangel. Und daher
sind nun auch längere Geschichten in SPIEGEL oder ZEIT voller Fehler.
Man
sollte also unbedingt für guten Journalismus zahlen. Da hat Augstein Recht.
Ich zahle
aber genau deswegen eben nicht für die BILD. Denn das ist nicht nur ganz
grauenhaft schlechter Journalismus, sondern eigentlich gar kein Journalismus,
sondern tumbes politisches Kampagnen-Inszenieren mit dem einzigen Zweck
möglichst viel Geld zu verdienen. Dabei geht man über Leichen und hebt rechte
Politiker in ihre Ämter, so daß diese wiederum exklusiv der BILD verpflichtet
sind.
Das ist
Dreck. Abschaum. Auswurf.
Also
genau das, wohin Frau Käßmann ganz gut passt.
Petra
Sorge, die für den Cicero auch schon beschrieb, wie außerordentlich wohlwollend Merkel im Wahlkampf von fast
der gesamten Presse hofiert wurde, widmet sich nun einer Studie der gewerkschaftsnahen
Otto-Brenner-Stiftung, die von Hans-Jürgen Arlt (Professor Otto-Suhr-Institut
der Freien Universität Berlin) und Wolfgang Storz (Sozialwissenschaftler,
ehemaliger Chefredakteur der Frankfurter Rundschau) durchgeführt wurde.
Die
gesamte Studie ist übrigens frei zugänglich; also kostenlos als gedrucktes
Exemplar bestellbar und als pdf-download verfügbar.
Wer
beispielsweise Niggemeier und/oder den BILD-Blog kennt, wundert sich wenig über
die Ergebnisse.
[…] Dass Selbstvermarktung, Willkür und Gewinnmaximierung so etwas wie die
DNA der Springer-Produkte sind, behauptet die Studie „Missbrauchte Politik“ der
gewerkschaftsnahen Otto-Brenner-Stiftung. […] Im Wahlkampf hieß das zunächst: Parteilichkeit. Während Angela Merkel
von Bild und BamS demnach „hofiert“ wurde, wurde Peer Steinbrück durchgängig
als Verlierer und Lachnummer dargestellt. Entsprechend der
konservativ-liberalen Weltanschauung behandelten die Springer-Zeitungen Union
und FDP wohlwollend bis euphorisch, die Grünen nahezu feindselig. […] Die Befunde sind schlagkräftig. So erschien
die Bundeskanzlerin als Mensch, meist „gut gelaunt“ und „verständnisvoll“,
sogar „umjubelt“. Die Bild machte ihre „Schlandkette“ – die schwarz-rot-goldene
Halskette, die sie im TV-Duell trug – zum Symbol. Die 130 Beiträge, die im
Untersuchungszeitraum über Merkel veröffentlicht wurden, griffen Kritik
entweder gar nicht auf oder nur, um sie zurückzuweisen. Mitunter wurden
Ereignisse im Fall Merkel so dargestellt, „dass sie das Image des Blattes und
das politische Wohlergehen der Kanzlerin fördern“. […] Auch im NSA-Skandal habe es die Bild versäumt, hart nachzuhaken. Als
die Kanzlerin für ihre Aussage, das Internet sei für alle noch Neuland, einen
Shitstorm erntete, sprang die BamS ihr zur Seite: Als „dumpfes
Stammtischgedröhn“ qualifizierte ein Kommentator die Kritik im Netz (23.6.2013)
ab. In einem anderen Artikel bewertete die Bild die Aussagen des damaligen
Kanzleramtschefs Ronald Pofalla vor dem Parlamentarischen Kontrollgremium
positiv: sein Auftritt sei ein „entschlossener“ gewesen, und nach
Bild-Interpretation „widerlegte“ er dort den Vorwurf der millionenfachen Ausspähung
der Deutschen (13.8.2013).
[…]
Peer Steinbrück hatte dagegen keine
Chance. Im Mittelpunkt standen die „Pleiten, Pech und Pannen“ des
SPD-Kanzlerkandidats – sein Glühbirnen-Bunker, die Putzfrau-Erpressung oder der
Stinkefinger, der sich in der Bild zum Hit und Leitmotto entwickelte: Von
insgesamt 94 Steinbrück-Fotos zeigen ihn 18 mit der legendären Geste aus dem
SZ-Magazin. […] Die Berichterstattung über die FDP ist
„sympathisierend“, es fällt kaum ein böses Wort. [….]
Während die Linke, vor
allem aber die AfD regelrecht ignoriert wurden – die Autoren vermuten hier,
dass Bild und BamS nicht ihre eigenen, möglicherweise AfD-affinen Leser
verprellen wollten – wurden die Grünen heftig kritisiert. Bis auf einen
Namensbeitrag Cem Özdemirs sei die Partei „ausschließlich in negativen Zusammenhängen
erwähnt“ worden. Teilweise habe es sogar „denunziatorische Grauzonen“ gegeben.
Stichworte waren hier die „Kindersex“-Affäre und die „Verbots-Partei“: eine
Bild-Erfindung, die auf einem geschickten Wahlkampfmanöver des CDU-Politikers
Michael Fuchs basierte. Am 17. Juli erschien seine Verbotsliste unter dem
Titel: „Was uns Trittin & Co. alles verbieten wollen“. [….] Brutal auch die Urteile gegen das grüne Spitzen-Personal: Volker Beck
wurde zum „Verlierer des Tages“. Katrin Göring-Eckardt musste sich – anders als
bei den Spitzenkandidaten-Interviews anderer Parteien – gegen ihren Willen hartnäckige
Fragen nach ihrem Privatleben gefallen lassen. Und in „Post von Wagner“ wurde
Jürgen Trittin als „Besserwisser“, „Egomane“ und „verbissener, furchtbarer,
ideologischer Mann“ abqualifiziert. [….]
Es
bleibt außerordentlich erbärmlich, daß die geistig und geistlich leichtgewichtige
Margot Käßmann sich diesem Blatt zur Verfügung stellt.
Möglicherweise
versucht sie sich an der Aufgabe sogar noch Franz-Josef Wagner intellektuell zu
unterbieten.
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