Es
spricht für den SPIEGEL, daß er immerhin einige sehr kritische Leserbriefe zum
Putin-Hetztitel abdruckte.
Diese
Woche nun wird in der Titelgeschichte statt Putin der türkische Regierungschef Tayyip
Erdoğan verdammt; also ein Mann, den ich ungefähr genauso sympathisch finde,
wie seinen Busenfreund Silvio Berlusconi.
Es ist
immer angenehmer eine SPIEGEL-Suada gegen jemand zu lesen, der es wirklich verdient
hat. Insofern las ich mit Genugtuung die Attacke auf die Lügnerin Christine
Haderthauer. Offenbar hat Seehofers Kanzleichefin derartig dreist und
wiederholt gelogen, daß selbst in ihrer Partei der Korrupten Absetzbewegungen
stattfinden. Auf crazy Horsts „vollstes Vertrauen“ ist ohnehin nicht mehr
Verlass, als auf das der Kanzlerin.
Aber um
noch mal auf meine SPIEGEL-Kritik zurück zu kommen;
da hatte ich viele Redakteure namentlich genannt, von denen vier mindestens
untragbar wurden (H.M. Broder) , bzw nie tragbar waren (Steingart,
Matussek und Blome).
Da ist
heute noch ein kleiner Nachtrag fällig.
Unerklärlicherweise
hatte den kleinen schwarzbraunen Angstbeißer Fleischhauer von SPON und SPIEGEL
vergessen.
Das ist
auch so ein CDU-affiner Troglodyt, der besser nicht unter seinem Stein
hervorkriechen sollte. Stattdessen wertete der Büchner-SPIEGEL Fleischhauer vom
wöchentlichen Online-Kolumnisten („Der schwarze Kanal“) zusätzlich zum
Print-Kolumnisten auf.
Wie alle
Konvertiten, ist er extremer als die Natur-Konservativen.
Der
52-jährige Hamburger wuchs in einem Sozialdemokratischen Elternhaus auf und
beschrieb seine Konversion zum stramm Konservativen in dem 2009ner Bestseller „Unter
Linken“.
Seine
Metamorphose ist gut nachzuvollziehen. Anders als normale Linke, die
vorurteilsfrei an die Dinge heran gehen und neugierig auf
Anderes/Fremdes/Exotisches zugehen, kultiviert Fleischhauer seine Vorurteile,
die unverrückbar feststehen.
Die
Griechen sind alle faul, die Briten alle schwul, die Italiener alle Anarchisten
und die jeder Pole klaut. Und selbstverständlich ist der Iwan grundsätzlich
böse.
Für den „Schwarzen
Kanal“ ist es klar, daß ein Schiff wie die Costa Concordia nur deswegen
untergegangen ist, weil der Kapitän ein Italiener war.
Das
mußte ja schief gehen; die Itaker sind doch alle rund um die Uhr spitz wie Nachbars
Lumpi und grundsätzlich für gewissenhafte Arbeiten nicht zu gebrauchen.
Italienische
Fahrerflucht
[…]
Hand aufs Herz: Hat es irgendjemanden
überrascht, dass der Unglückskapitän der "Costa Concordia" Italiener
ist? Kann man sich vorstellen, dass ein solches Manöver inklusive sich
anschließender Fahrerflucht auch einem deutschen oder, sagen wir lieber,
britischen Schiffsführer unterlaufen wäre?
Man kennt diesen Typus
aus dem Strandurlaub: ein Mann der großen Geste und sprechenden Finger. Im
Prinzip harmlos, man sollte ihn nur nicht zu nahe an schweres Gerät lassen, wie
sich zeigt. "Bella figura" machen, heißt der italienische Volkssport,
bei dem es darum geht, andere zu beeindrucken. Auch Francesco Schettino wollte
eine gute Figur machen, leider war ihm ein Felsen im Weg. […] Man
muss keine Vererbungslehren bemühen, um zur Auffassung zu gelangen, dass sich
Nationen unterscheiden. Es gibt dafür klimatische Gründe, auch Sprache spielt
eine Rolle. Normalerweise ist das nicht weiter von Belang, man sollte nur keine
Politik auf der Annahme begründen, dass Grenzen lediglich im übertragenen Sinn
noch ihre Bedeutung haben. Was passieren kann, wenn man aus politischen Gründen
von der Psychologie der Völker absieht, zeigt die Währungskrise, die uns in
diesen Tagen ja nur deshalb aus den Augen geraten ist, weil der Mann im Schloss
alle Aufmerksamkeit auf sich zieht. Der Fels vor dem Schiff ist hier der
Zinssatz des Marktes. […]
Fleischhauer
verhält sich zu einem Journalisten wie der Religiöse zum Atheisten: Er sucht
die Natur nach Belegen für seine unverrückbar feststehenden Vorurteile ab und
festigt damit stets nur seine Meinung, während der Atheist/Journalist/Wissenschaftler
die Welt vorurteilsfrei betrachtet und erst aufgrund der Beobachtungen eine
Theorie aufstellt und nicht umgekehrt.
Natürlich
schreibt Fleischhauer auch für das Broder-Blog „Ach gut“ und sieht bei allem,
das schief geht, irgendwelche verhärmten Linken die Strippen ziehen.
Die
Liste dieser schwarzen Provokateure deckt sich in weiten Teilen mit
Broders-Blog-Kollektiv „Achgut“, welches ein erlesenes Konglomerat
rechten Gedankenguts zusammenbringt:
Henryk
M. Broder, Dirk Maxeiner, Michael Miersch, Wolf Biermann, Gideon Böss, Claudio
Casula, Jan Fleischhauer, Dr. Josef Joffe, Matthias Horx, Prof. Dr. Walter
Krämer, Vera Lengsfeld, Matthias Matussek, Dr. Patrick Moore, Chaim Noll,
Christian Ortner, Dr. Benny Peiser, Karl Pfeifer, Udo Pollmer, Lutz Rathenow,
Hannes Stein, Hans-Hermann Tiedje, Arnold Vaatz, Dr. Wolfram Weimer, Benjamin
Weinthal, Prof. Dr. Michael Wolffsohn, Gil Yaron
Klassischerweise
reagieren diese Autoren hochallergisch auf alles, das irgendwie als „politisch
korrekt“, "gutmenschenartig“ oder „multikulti“ bezeichnet werden könnte.
Das
größte Ärgernis ist ihnen aber Komplexität oder Tiefgründigkeit, wie sie
beispielsweise der Aktivist, Kabarettist und Aufklärer Georg Schramm
vermittelt.
Komplex
mag es Fleischhauer gar nicht.
Er trägt
seine Borniertheit wie eine Monstranz vor sich.
„Die
Linken sind schuld!“ - mehr muß man als
Politkolumnist gar nicht wissen.
Jan Fleischhauer ist
ein Spiegel-Redakteur, der auf den Onlineseiten des Magazins seit
Menschengedenken – genauer gesagt, seit dem Erfolg seines Buches Unter Linken –
ein Blog unterhält, in dem er sich, nun ja: mit den Linken beschäftigt. Letzte Woche
hat er sich überraschend der Kieler Oberbürgermeisterin Susanne Gaschke (SPD)
zugewandt. Bisher hatten wir sie eher am bürgerlichen Rand der Sozialdemokratie
verortet; aber das ist nicht der Punkt. Fleischhauers Pointe besteht vielmehr
darin, dass er Gaschkes derzeitige politische Schwierigkeiten nicht auf den
umstrittenen Steuerdeal zurückführt, den ihr die Opposition zum Vorwurf macht,
sondern auf ihre Vergangenheit als Redakteurin der ZEIT. "Tatsächlich
zeigt die Affäre um die ehemalige Politikredakteurin, was passiert, wenn man
den parlamentarischen Alltag mit der Redaktionskonferenz der 'Zeit' verwechselt." […] Auf jeden Fall unterstellt er Susanne Gaschke eine hochproblematische
Menschenfreundlichkeit, die sie bei der ZEIT gelernt habe. "Wo Gaschke
herkommt, glaubt man fest daran, dass es nur ein wenig guten Willen braucht,
damit sich die Dinge zum Besseren wenden." Ja, Teufel auch! Wir würden
gerne Fleischhauer dabei beobachten, wie er versucht, mit viel bösem Willen die
Dinge zum Guten zu wenden. […]
In der
aktuellen Print-Ausgabe des SPIEGELs widmet sich der braune Jan den Spannungen
mit Russland.
Dabei kommt
ihm aus Versehen auch eine richtige Einschätzung zwischen die Tasten. Körnchen.
Huhn, blindes. Die doofen Linken muß er allerdings schon noch einflechten.
Ein Bekannter, der
gerade in Saint-Tropez mit seiner Familie Urlaub macht, be- richtet, dass man
an der Hafenpromenade auf dem Weg zu seinem Boot nicht mehr über betrunkene
Russen steigen müsse. Er ist als überzeugter Linker eigentlich strikt gegen
unseren Kurs in der Russlandfrage, aber über diese Entwicklung ist er sehr
froh. Der Zweck der Sanktionen ist es, Putin zum Einlenken zu zwingen, indem
man den Russen vor Augen führt, was sie aufs Spiel setzen, wenn sie ihm nicht
in den Arm fallen. Ich bin ehrlich gesagt skeptisch, was das Erreichen dieses
Ziels angeht. Meiner Erfahrung nach schließen sich Leute unter Druck von außen
eher zusammen. Die Deutschen ließen sich nicht einmal von den Brandbomben der
Alliierten dazu bringen, ihrer Führung die Gefolgschaft aufzukündigen.
(J.F.
DER SPIEGEL, 04.08.14, s.13)
Aber daß
der Iwan, der natürlich überall peinlich auffällt, weil er ständig „voll wie 40
Russen“ randaliert, nun durch die Sanktionen etwas geärgert wird, gefällt
Fleischhauer schon.
Man muss zugeben, die
Russen sind für die Rolle des fremden Volkes die ideale Besetzung. Ein Drittel
der männlichen Bevölkerung ist dauernd betrunken. Die Frauen sehen immer so
aus, als ob sie morgens nicht genug zum Anziehen gefunden hätten, und wenn die
Russen Urlaub machen, ist die Hölle los. Es heißt, dass sie abends die
Sonnenliegen ins Zimmer schleppen, damit sie morgens nicht so lange suchen
müssen. In vielen Luxushotels musste man Russen-Quoten einführen, damit die
Dinge nicht völlig außer Kontrolle geraten. Für den Psychohaushalt der Nation
hat der Russe also durchaus eine stabilisierende Funktion, wir sollten hoffen,
dass er uns noch einige Zeit begleitet.
(J.F.
DER SPIEGEL, 04.08.14, s.13)
Na, für
solche Texte zahlt man doch gerne € 4,40!
Übrigens erfreut sich dieser Post seit einigen Wochen ungemeiner Beliebtheit:
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LG