Ach wie
praktisch für die Hauptkirchen in Deutschland. So ein Geschäftsmodell hätte
jeder gern: Das Angebot so altbacken und abstoßend, daß die Kunden zu Hunderttausenden weglaufen und dennoch klingeln die
Kassen.
Dank der
illegalen Verquickung mit dem Staat verzeichnen RKK und EKD seit drei Jahren
Rekord-Austrittszahlen bei gleichzeitigen Rekordeinnahmen.
Möglich
machen es Indolenz und Apathie der Deutschen, die sich nur allzu gern vorlügen
lassen, wie altruistisch und sozial engagiert die Kirchen wären.
Das ist
zwar nicht wahr, aber die weitüberwiegende Mehrheit der Deutschen ist zu tumb,
um sich damit zu beschäftigen und Konsequenzen zu ziehen.
Ideale
Voraussetzungen dafür sich weiter die Taschen zu füllen.
Und wo
ginge es besser die kirchliche Raffgier zu demonstrieren, als im katholischen oberbayerischen
12.000-Seelenkaff Altötting, das sich als Wallfahrtsort mit Gnadenkapelle so
ungeheuer geschickt vermarktet auf Kosten der Gläubigen.
Altötting
kennt Ihr nicht? Macht nichts, erklär‘ ich Euch:
[….]
Von der Mutter beinahe mit einem Kissen
erstickt, vom Vater regelmäßig verprügelt, vom Katholizismus "psychisch
vergewaltigt": Andreas Altmann hat eine bewegende Autobiographie über
seine Jugend im Wallfahrtsort Altötting geschrieben. [….] Was erwartet den Leser, wenn einer seine
Autobiographie "Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben meiner
Mutter und meine eigene Scheißjugend" nennt? [….] In dem Buch geht es um Altmanns schlimme Kindheit im
Nachkriegsdeutschland. Der Vater war Kriegsheimkehrer und ehemaliger
SS-Offizier. Zu Hause herrschte er mit grausamer Strenge, misshandelte Frau und
Kinder - und besonders den jüngsten Sohn Andreas. Aber nicht nur im elterlichen
Heim wurde Altmann von einem Despoten geknechtet, auch in der Schule ging es
streng-katholisch zu. "Im Religionsunterricht fiel oft der Watschnbaum
um", sagt der Autor.
Er klagt vor allem die
verlogene Gesellschaft der Nachkriegsjahre in dem oberbayerischen Wallfahrtsort
an. Viele hätten tagsüber frömmelnd und christlich-unterwürfig getan, abends
aber ihre Kinder und Frauen gequält und verprügelt. Sein Vater, Franz Xaver
Altmann, war in Altötting ein angesehener Geschäftsmann. Ein
Devotionalienhändler, wie es am Kapellenplatz des Pilgerorts viele gibt. Von
den Einheimschen wurde er gar "Rosenkranzkönig" genannt.
[….] Die
Zuhörer im ausverkauften Marstall zieht Altmann in seinen Bann. Es sind auch
viele Altöttinger und Ex-Altöttinger gekommen, die sich für die
Lebensgeschichte ihres ehemaligen Mitbürgers interessieren. Eine Frau etwa
fängt während der Lesung zu weinen an und sagt: "Das geht mir so nahe, ich
bin auch in Altötting aufgewachsen und kenne das Ganze so genau. Er sagt
absolut die Wahrheit. Alles, was er sagt, stimmt." [….]
98,2%
der Kosten in den von Caritas und Diakonie betriebenen Einrichtungen mit ihren
1,5 bis 2 Millionen Beschäftigten übernimmt der Staat. Der kirchliche Anteil liegt bei gerade mal 1,8%.
Dennoch
schämen sich die Kirchenvertreter von Käßmann über Schneider bis Marx nicht,
immer wieder öffentlich ihren Anspruch auf sprudelnde Kirchensteuern mit ihrer
vorgeblichen sozialen Aufgabe zu begründen.
Dabei
fressen die Kirchen 95% der Kirchensteuern für sich selbst weg und geben sie
eben NICHT für Soziales aus.
Wer also
möchte, daß sein Geld sozialen Zwecken zukommt, sollte unbedingt vermeiden
Kirchenmitgliedsbeiträge zu zahlen. Das ist die uneffektivste Weise. Spenden an
alle anderen wohltätigen Organisationen sind viel zielführender.
Es ist
aber noch schlimmer: Nicht nur, daß sich Caritas und Diakonie mit fremden Federn schmücken, nein, sie zeichnen sich gegenüber anderen sozialen Trägern
auch noch dadurch aus, daß sie ihre Mitarbeiter deutlich schlechter bezahlen
und schlechter behandeln; ihnen sogar elementare Arbeitnehmerrechte verweigern
und zudem eine widerliche „Juden/Atheisten/Muslime/Hindus sind hier
unerwünscht“-Diskriminierung ausüben.
In Altötting
dreht die katholische Caritas die Perfidie noch weiter, indem sie
Millionengewinne auf Kosten der behinderten Mitarbeiter abzieht und der Kirche zukommen
lässt, während sie die vorgebliche Finanzmisere dazu nutzt Leistungen zu kürzen
und Mitarbeiter zu entlassen.
[….]
Albert
Kasböck hat einen Brief an Bischof Stefan Oster geschrieben, sechs Wochen ist
das inzwischen her. Er will Antworten vom Bischof, aber das Bistum Passau
schweigt. "So wie es ausschaut, sitzen die das aus", sagt Kasböck.
Der 80-Jährige ist Elternbeirat der Ruperti-Werkstätten in Altötting. Einer
Werkstatt, in der 300 behinderte Menschen im Auftrag der Passauer Caritas
schreinern, schweißen und Teile für Solarkollektoren fertigen.
Einer Werkstatt, in
der seltsame Dinge vor sich gehen. Es ist die Rede von einem Millionenbetrag,
den der Caritas-Vorstand bewusst aus der Werkstatt abgeschöpft haben soll, um
so deren Kontostand zu drücken - und damit einen Grund zu haben, Mitarbeiter zu
entlassen.
Christian Fröhlich
hegt nun den Verdacht, "dass Menschen mit Behinderung für die finanzielle
Aufbesserung eines Verbandes arbeiten sollen". So hat er das in einer
E-Mail an den Caritas-Vorstand formuliert, kurze Zeit später kündigte er seinen
Job als Werkstattleiter in Altötting. Fröhlich war frustriert darüber, dass der
Caritas-Vorstand sich lange Zeit dagegen gesperrt hat, seiner Werkstatt eine
neue Schweißmaschine zu zahlen, etwa 260 000 Euro hätte die Maschine gekostet.
Ein Betrag, den die Werkstatt nach Fröhlichs Auffassung locker hätte zahlen können
- würde eben der Caritas-Vorstand nicht laufend die Gewinne der Behinderteneinrichtung
kassieren.
Interne Dokumente, die
der Süddeutschen Zeitung vorliegen, belegen diese Praxis. Darin verpflichtet
der Caritas-Vorstand die Werkstätten zur "Gewinnabführung".
Sämtliche, "das Arbeitsergebnis übersteigenden Gewinne" seien
"jährlich an die Zentrale abzuführen". Im Fall der
Ruperti-Werkstätten ist das ein Betrag von insgesamt 1,6 Millionen Euro -
auffällig viel Geld für ein gemeinnütziges Unternehmen, das vom Grundsatz her
eigentlich gar nicht darauf ausgerichtet ist, Gewinne zu erzielen.
[….][….][….]
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