Potzblitz!
Das ist ja ein völlig neuer Spin.
Das ist ja ein völlig neuer Spin.
Was für
eine unvorhersehbare Wendung!
Wenn ein
Dutzend Nationen unkoordiniert flächendeckend Syrien bombardieren, kommen auch
Unschuldige ums Leben?
Damit
hätte ich nie gerechnet!
Wußte
der Bundestag gestern davon?
Luftschläge in Syrien
und Irak töten Hunderte Zivilisten
[….]
Ende April fliegt das internationale
Militärbündnis unter der Führung der USA Angriffe auf das syrische Dorf Ber
Mahli, wo Stellungen des Islamischen Staates vermutet werden. Ein Sprecher des
Bündnisses erklärt, man sei vorab durch eine kurdische Gruppe vor Ort
informiert worden, dass sich dort keinerlei Zivilisten befänden. 50 Terroristen
seien getötet worden. Nach inoffiziellen Angaben starben 64 Unbeteiligte, ganze
Familien wurden ausgelöscht. Ein offizielles Eingeständnis, dass bei dem
Einsatz auch Zivilisten starben, fehlt bis heute.
Seit August 2014
bekämpft das Militärbündnis den Islamischen Staat. Angriffe aus der Luft gelten
dabei als effektivste Vorgehen. Und wenn man David Cameron glauben darf,
sterben dabei auch kaum Zivilisten. Der britische Premier erklärte jüngst, bei
keinem der durch die britische Luftwaffe ausgeübten Angriffe seien Zivilisten
getötet worden. Er begründete das mit der Präzision der Waffen.
[….]
Weder die USA noch Frankreich oder eine der
anderen beteiligten Staaten veröffentlicht Zahlen über tote Zivilisten. Bisher
wurden nur zwei Vorfälle offiziell als "wahrscheinlich" tödlich
eingestuft - Hatra im Irak und Harem in Syrien.
Dass die 64 Toten auf
das syrische Dorf Ber Mahli überhaupt ins öffentliche Bewusstsein gelangten,
ist der Organisation Airwars zu verdanken. [….] Nach
Recherchen von Airwars wurden in Syrien und Irak bis zum 1. Dezember zwischen
682 und 977 Zivilisten bei Luftangriffen getötet. [….] Seitdem auch Russland Angriffe fliegt, kommt Airwars kaum hinterher mit
der Überprüfung. "Wir bekommen mittlerweile drei bis vier Hinweise am Tag
im Zusammenhang mit Russland. Wir sind immer noch dabei, das ganze Material
durchzuarbeiten." Bisher geht die Organisation davon aus, dass seit Anfang
September zwischen 255 und 375 Zivilisten getötet wurden. Noch nicht eingerechnet,
ist der jüngste Angriff auf einen Marktplatz in Ariha bei dem 30 Menschen
starben. [….]
Von der
Leyen kümmert sich vielleicht nur um ihre eigene Medienpräsenz und
Bundeswehr-Kitas; man weiß es nicht.
Aber
irgendwer im Bundesverteidigungsministerium tut etwas.
Immerhin
sind jetzt schon über 3000 deutsche Soldaten weltweit im Einsatz; und das ganz
ohne Afghanistan:
907 sind
bei der KFOR (Kosovo), 251 bei der Operation Active Fence (Türkei), 216
schippern bei der EUNAVFOR MED im Mittelmeer umher, 207 marschieren als Teil
der EUTM in Mali, die NAVFOR Operation Atalanta bindet 162 deutsche Soldaten am
Horn von Afrika, 110 sind in der UNIFIL (Libanon) und 94 zur Ausbildungsunterstützung
im Irak.
Hinzu kommen
Einsätze im Sudan, dem Südsudan, Somalia, Senegal, der Westsahara und Liberia.
Ich wage zu bezweifeln, daß die Mehrheit der Bundestagsabgeordneten überhaupt die Namen der Einsätze kennt:
UNMISS, EUTM SOM, MINUSMA, UNAMID; MINURSO, UNMIL.
UNMISS, EUTM SOM, MINUSMA, UNAMID; MINURSO, UNMIL.
Nun
kommt also Syrien dazu. Nützen wird das sicherlich nichts.
Bis zu
1.200 deutsche Soldaten dürfen mitmachen.
Offensichtlich
sind die vier klapprigen Bundeswehr-Tornados aus den 1980er Jahren die
entscheidende Geheimwaffe, die nötig ist, um den Daesh zu erledigen.
So verfügt die
Bundeswehr aktuell über 66 Tornado-Jets. Davon waren 2015 im Schnitt aber nur
29 einsatzbereit. Das entspricht einem Anteil von 44 Prozent. Die Maschinen
sind zwischen 23 und 34 Jahre alt, der Bericht macht vor allem "mangelnde
Verfügbarkeit verschiedener Ersatzteile" für die Situation verantwortlich.
Probleme bereiten auch die betagten Transall-Transportmaschinen. Sie müssen
länger in Betrieb gehalten werden als geplant, weil der Nachfolger Airbus A400M
weiter auf sich warten lässt. Nur 57 Prozent der Transall sind einsatzbereit.
Noch dramatischer ist
die Lage bei den Hubschraubern der Bundeswehr. Von den 45 großen
Transportmaschinen vom Typ CH53, die die Bundeswehr zur Verfügung hat, sind nur
18 einsatzbereit. [….]
Blamabel auch die Situation beim
Kampfhubschrauber Tiger, einem Prestigeprojekt der Streitkräfte: 23 Maschinen
stehen den Heeresfliegern eigentlich zur Verfügung, nur sechs sind
einsatzbereit - ein gutes Viertel. Kein wirklich anderes Bild bei den
Helikoptern der Marine. Die Einsatzbereitschaft der rund 15 Seaking-Maschinen,
die etwa zur Seenotrettung an der deutschen Küste genutzt werden, lag
"unterhalb des erforderlichen operativen Minimalbedarfs" von sechs
Hubschraubern, heißt es im Bericht.
Noch schlechter ist
die Lage nur bei den Bordhubschraubern des Typs "Sea Lynx". Davon hat
die Marine 22 Stück im Gesamtbestand. "Die Einsatzbereitschaft des
Waffensystems hat sich auf einem Niveau von durchschnittlich vier
einsatzbereiten Maschinen eingependelt", resümiert die Bundeswehr. Auch
die für die Syrien-Mission vorgesehene Fregatte "Augsburg" ist mit
zwei "Sea Lynx"-Helikoptern ausgestattet. [….]
Wenigstens
hat man in den letzten 20 Jahren genügend Erfahrungen mit westlichen
Militäreinsätzen gegen Staaten mit muslimischer Bevölkerung gemacht:
Mali, Libyen, Irak und Afghanistan – mal mit, mal ohne die Bundeswehr. Das Ergebnis war immer gleich: Ein Megadesaster mit Hunderttausenden zivilen Todesopfern, Millionen auf der Flucht, ein enormes Anwachsen der Terrorgruppen und am Ende wird umso heftiger weitergekämpft.
Mali, Libyen, Irak und Afghanistan – mal mit, mal ohne die Bundeswehr. Das Ergebnis war immer gleich: Ein Megadesaster mit Hunderttausenden zivilen Todesopfern, Millionen auf der Flucht, ein enormes Anwachsen der Terrorgruppen und am Ende wird umso heftiger weitergekämpft.
Man
gucke sich mal um in der Welt des Dezembers 2015. Ist die Welt more peaceful oder ein safer place?
Nicht,
daß ich eine Spitzenidee hätte, wie man den Daesh kurzfristig stoppen könnte,
aber immerhin haben wir genügend Erfahrung, um definitiv sagen zu können „Krieg
gegen den Terror“ wirkt kontraproduktiv.
Ein paar
Erkenntnisse gibt es durchaus im Kampf gegen islamistische Terrorgruppen. Sie
kämpfen „asymmetrisch“, wenden also Guerillataktik an.
Dagegen
ist keine Armee der Welt gefeit. Das hat noch nie funktioniert.
Eine
westliche Armee kann im Irak oder Syrien nicht „erfolgreich“ sein, weil sie
Freund und Feind nicht unterscheiden kann, dadurch unschuldige Zivilisten
tötet, damit die Wut der Bevölkerung entfacht und dem Feind neue Kämpfer
zuführt.
Taliban,
Al Kaida, Kalifatler nutzen natürlich genau das aus, verstecken sich in
Wohngebieten, Kindergärten, Krankenhäusern.
Damit
befinden sie sich in einer Win-Win-Situation. Entweder sie überleben und können
weiter gegen „den Westen“ kämpfen, oder sie werden mitsamt vieler Zivilisten
getötet, so daß ein Sturm der weltweiten Entrüstung entsteht und damit für neue
Spenden und Rekrutierungen gesorgt ist.
Hauptziel
der Typen wie Abu Bakr al-Bagdadi ist es die über eine Milliarde Muslime
weltweit ebenfalls in den Konflikt zu ziehen und so den Krieg in die ganze Welt
zu tragen.
Das
klappt einerseits durch die Empörung, die beispielsweise die Zerstörung des Krankenhauses in Kunduz vom
03.10.2015 hervorrief. Mit voller Absicht zerrockerte die US-army das Gebäude
mit 105mm-Granaten und nahm den Tod von mindestens 22 Zivilisten in Kauf.
Die
zweite Säule ist es den Westen gegen die muslimische Bevölkerung aufzuhetzen –
auch das klappt mustergültig nach den Anschlägen vom 13.11.2015 in Paris.
In
Amerika hetzten Republikaner gänzlich ungeniert gegen Syrische Kriegsopfer und
wollen niemand mehr ins Land lassen.
Und ¾ der
Europäischen Staaten schotten sich ohnehin schon gegen Flüchtlinge ab. Auch in
Merkels Koalition wird munter gegen Heimatvertriebene polemisiert. Der eigene
Innenminister schürt immer wieder perfide Gerüchte. Merkel schließt die
Grenzen.
Statt
also die grandiose Chance zu nutzen den weltweiten Muslims zu zeigen, daß der Westen
gar nicht böse ist, sondern human und großzügig auf Muslime reagiert, spielen
AfD, NDP, CSU und große Teile der CDU dem KaifatdaeshIS direkt in die Hände.
Aber was
soll man denn sonst tun, um Abu Bakr al-Bagdadi und seine Myriaden begeisterten
Fans aus dem Westen daran zu hindern weiter Terroranschläge in Europa und den
USA zu verüben?
Denn, sind wir mal ehrlich; das IS-Scharia-System mit Frauenunterdrückung, Erhängen, Auspeitschen und Köpfen an sich stört uns kein bißchen. Das macht Saudi Arabien ganz genauso und das ist unser engster Alliierter.
Denn, sind wir mal ehrlich; das IS-Scharia-System mit Frauenunterdrückung, Erhängen, Auspeitschen und Köpfen an sich stört uns kein bißchen. Das macht Saudi Arabien ganz genauso und das ist unser engster Alliierter.
Und
Terror in Schwarzafrika ist uns ebenfalls völlig egal – seit 25 Jahren sehen
wir achselzuckend der Ermordung von Millionen Menschen in Burundi, dem Kongo,
dem Sudan, Somalia, Uganda etc zu.
Wir
mögen es nur nicht wenn weiße Christen sterben.
Dazu
kommen nun immerhin zwei konstruktive Vorschläge von zwei möglichen künftigen
US-Präsidenten:
1.)
Der fromme Katholik Rick Santorum beklagt, daß Obama einfach verweigert den IS mal richtig zu bombardieren.
1.)
Der fromme Katholik Rick Santorum beklagt, daß Obama einfach verweigert den IS mal richtig zu bombardieren.
[….] Rick Santorum declared at Friday’s
“Presidential Family Forum” in Iowa that President Obama refuses to bomb ISIS,
despite the fact that the U.S. has launched over 6,000 airstrikes against ISIS
militants. [….]
2.)
Der
brillante Frontrunner Donald Trump weiß
zudem wie man auf humane christliche Weise mit Kalifatskämpfern umzugehen hat,
so daß alle anderen Muslime freundlich gesinnt Amerika zustimmen werden.
[….] On Wednesday morning, Republican
front-runner Donald Trump revealed his big new idea for winning the war on
terrorism: kill more women and children in the Middle East.
In an interview with Fox and Friends, Trump laid out his plans for
defeating ISIS, beginning, as always, with his vow to “hit them like they’ve
never been hit before.” [….]
“We’re fighting a very
politically correct war,” Trump observed. “And the other thing with the
terrorists — you have to take out their families. When you get these
terrorists, you have to take out their families! They care about their lives,
don’t kid yourselves. They say they don’t care about their lives. But you have
to take out their families.” [….]
Na, dann
blicken wir in eine rosige Zukunft!
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