OK, das
ist eigentlich ein billiger Joke, aber angesichts der unfassbaren Vorgänge rund
um die Rapid-Abschaffung der Demokratie in Polen,
doch lustig.
Ministerpräsidentin
Beata Szydło, 52, vor vier Wochen vereidigt, wird SHITlo
ausgesprochen und kommt von der PISS-Partei (PiS).
Außerdem
lese ich im aktuellen SPIEGEL eine charakterliche Einschätzung der letzten
DDR-Führung durch den BND.
[…]
Die führenden Genossen werden darin als
"selbstherrlich" (Chefideologe Kurt Hager), "schroff"
(Wirtschaftsboss Günter Mittag), "knochentrocken, steif"
(Regierungschef Willi Stoph), "arrogant"
und "skrupellos" (Propaganda-Chef Joachim Herrmann) beschrieben.
Die Einschätzungen beruhten, so die BND-Autoren der Studie, "überwiegend
auf nachrichtendienstlichen Erkenntnissen", also Spionage. [….]
Es
liegen also doch keine Welten zwischen der West-BRD und der DDR.
Die
Persönlichkeit des „großmäuligen“ Joachim Herrmann (* 29.
Oktober 1928 in Berlin; † 30. Juli 1992 in Berlin) passt doch perfekt zum derzeitigen Propagandachef Bayerns, seines Namensvetters.
Drittens,
überhaupt nicht lustig, sah ich eine Dokumentation über Flüchtlinge in
Deutschland. Es ging darum, wie sie sich bemühen und freiwillig einbringen.
Zum
Beispiel in Sachsen, dem failed state im Osten.
Ein
beschaulicher Ort im idyllischen Haselbachtal im Landkreis Bautzen mit 500
Einwohnern sollte im Frühjahr 2015 34 Flüchtlinge zugewiesen bekommen.
Sofort
rannte der sächsische Mob auf die Straße; 350 Menschen protestierten
grundsätzlich dagegen und beschworen die potentielle Gefahr durch brutale
unzivilisierte Musel-Männer, die blonde
Frauen vergewaltigten.
Die Heimatvertriebenen
kamen trotzdem und zogen in eine verlassene Schule ein.
Vier Familien und zwei
einzelne Frauen mit insgesamt 19 Kindern, fünf Frauen ohne Begleitung, dazu ein
Pärchen ohne Kinder. Aus dem Irak, aus Syrien, aus dem Libanon, aus Eritrea,
aus Albanien.
Eine der
Frauen aus Eritrea wollte voller Hilfsbereitschaft auch ohne Lohn in dem Kindergarten
des Dorfes helfen.
Sie tat
sofort das, was sie auch ohne Deutschkenntnisse konnte, half beim Aufräumen,
wusch und sortierte Wäsche, spielte mit den Kindern.
Es war
ein wunderbarer Tag.
Als sie
am zweiten Morgen wieder in der Kita erschien, schmissen die Kindergärtnerinnen
sie raus:
Eine Mutter hatte sich beim Landratsamt über „die Negerin“ im Kindergarten beschwert. Der Landrat wurde auf der Stelle aktiv und untersagte der KITA die Eritreerin noch einmal mitarbeiten zu lassen.
Eine Mutter hatte sich beim Landratsamt über „die Negerin“ im Kindergarten beschwert. Der Landrat wurde auf der Stelle aktiv und untersagte der KITA die Eritreerin noch einmal mitarbeiten zu lassen.
Der Name
des Dorfes:
Häslich. Nomen Est Omen.
Häslich. Nomen Est Omen.
Häslich
in Sachsen.
Seit Monaten hatten
die Häslicher gehofft, dass dieser Moment nie kommen würde. Sie hängten
Bettlaken mit Parolen über ihre Zäune, sie stritten mit dem Landrat bei einer
Bürgerversammlung, sie schwenkten Deutschlandfahnen auf den Protestmärschen
durch ihr Dorf. Irgendjemand, wer auch immer, versuchte gar den Keller des
Asylbewerberheims mit Wasser zu fluten. […]
Da kommt Jens Opitz
über die Straße geschlendert. […]
Er
nickt den Männern zu. „Na – sind die Kanaken schon da?“
Solche Sätze hört man
in Häslich. Genauso wie: „Bei mir käm’ die alle ins Arbeitslager.“ Oder: „Wir
leben in einer fremdgesteuerten Diktatur, die das Ziel hat, Deutschland und das
Volk zugrunde zu richten.“ Oder: „Ich bin ma’ betrunken durch Köln gefahren und
dacht’, ich wär’ in Johannesburg.“ Oder: „Die NPD erzählt keen Schleim, das is’
alles knallerharte Wahrheit.“ Oder: „Da willste hald ni’ so junge Hengste aus
Nordafrika hinbringen.“ Oder: „Die sin’ schon mit de’ Religion ni’ in Ordnung.“
Oder: „Die Moslems halten sich so lang’ ans Gesetz, wie se in der Minderheit
sind.“ Oder: „Wenn das so weitergeht, gibt es bald ein neues ’89 – aber diesmal
kein friedliches.“ Opitz hat nichts
gegen Ausländer. […]
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