Hillary
Clinton hatte während der demokratischen Präsidentschaftsvorwahlen 2008 diesen
berühmten intimen Moment, in dem sie über ihren Glauben sprach, ihr die Stimme
versagte und man meinte ein paar Tränchen in ihren Augen zu sehen. Ihr Glaube beschütze sie.
Sie sei
eine tief gläubige Methodistin, die täglich bete und Bibelstunden abhalte.
Clinton
ist in Teilen der USA derart verhasst, daß man ihr die Tränen nicht glaubte.
Nach
ihrer Kandidatur zu den 2016er Wahlen spricht sie wieder mehr über ihren
Glauben.
Man
munkelt, das sei gezielt eingesetzt, um sich von ihrem technokratischen Image
der Perfektionistin zu lösen.
Bei
Obama ist es der aus Kenia stammende Vater, der die GOPer veranlasst an seinem
ehrlichen christlichen Glauben zu zweifeln.
Und so
sang der US-Präsident dieses Jahr öffentlich „Amazing Grace“ – wieder so ein
Gänsehautmoment wie Clinton 2008. Auch Obama hatte Tränen in den Augen.
Weltweit
wurde voller Rührung von "Reverend Obama", der sich immer wieder auf
Gott bezieht, berichtet.
Es ist
möglich, daß Obama und Clinton tatsächlich so tief gläubige Christen sind wie
sie sagen.
Ich kann
das Gegenteil nicht beweisen; glaube aber, daß beide viel zu intelligent sind,
um den Unsinn wirklich zu glauben. Sie inszenieren sich lediglich als gute
Christen.
Ich
verurteile das nicht, sondern halte es für ein Zeichen von Rationalität und
Stärke. Ob es einem gefällt oder nicht: In Amerika hätte ein offen Ungläubiger
nicht die geringste Chance Präsident zu werden.
Wenn man
also dieses Amt will, weil man mutmaßlich etwas Gutes für das Land und die Welt
bewirken will, muß man in den sauren Apfel beißen.
Seine
ehrlich ablehnende Haltung zur Religion kann ein US-Präsident nur zeigen, wenn
es sich um Fiktion handelt, so wie US-Präsident
Francis Underwood, und auch dann nur heimlich.
Problematisch
wird der extreme Glauben der US-Politiker in den Fällen, in denen er
offensichtlich ernst gemeint ist.
Ich kann
nicht der rationalen Urteilskraft eines Menschen vertrauen, der sich so einem
grausamen Unsinnskonzept, wie dem der christlichen Ideologie verschrieben hat.
Das ist
nur bei ungebildeten und dummen Menschen entschuldbar, die sich nicht genügend
mit der Destruktivität des Glaubens beschäftigt haben.
Bei
US-Präsidenten hoffe ich aber, daß sie intelligenter als der Durchschnitt sind.
Noch unpassender als ehrlicher religiöser Glaube für US-Spitzenpolitiker ist die Kombination mit Schizophrenie, wenn Menschen ernsthaft glauben Gott spräche zu ihnen und dies auch noch öffentlich verkünden, statt sofort einen qualifizierten Psychiater aufzusuchen.
George
W. Bush kann hier als Negativbeispiel gelten – und wir wissen alle was seine
Präsidentschaft angerichtet hat.
“I believe God wants me to be president” is a Bush’s statement that came
during a meeting with Rev. Richard land, head of the public policy arm of the
Southern Baptist Convention, in 1999.
[I was] “chosen by the grace of
God to lead at that moment”, is a Bush’s quotation reported by Michael Duffy in
Time magazine immediately after 9/11.
“God told me to strike at
al-Qaeda and I struck them, and then he instructed me to strike at Saddam,
which I did, and now I am determined to solve the problem in the Middle East.
If you help me I will act, and if not, the elections will come and I will have
to focus on them“ comes from a remark made by Bush to Palestinian negotiator
Nabil Shaath, made to and reported by BBC News on Thursday, October 6 2005.
“I trust God speaks through me. Without that, I couldn’t do my job” is a
Bush’s remark to a group of Amish people he met with privately on July 9, 2004,
and as published by the Lancaster New Era, July 16, 2004.
[….]
Vor
Menschen, die sich direkt durch Gott berufen fühlen, kann ich in jeder Hinsicht
nur warnen.
Unglücklicherweise
gibt es solche psychiatrischen Fälle immer noch im republikanischen Bewerberfeld.
Der
ultrareligiöse Scott Walker hatte Probleme mit seinem Wahlkampfberater Gott.
Es
war nämlich Gott persönlich, der ihm befahl zu kandidieren.
Walker
folgte brav und gab für seine Kampagne rund $70.000 pro Tag aus.
Anfang
dieses Monats hatte er rund eine Millionen Dollar Schulden und keine Spender
mehr.
Nun,
zumindest im Jahr 2016 wird Walker nicht
US-Präsident, aber bei einer anderen Wahl schnitt der Gouverneur des
US-Bundesstaates Wisconsin recht gut ab. Er schaffte es mit Sepp Blatter und
David Cameron auf die GQ-Liste der schlimmsten Menschen des Jahres.
Governor Walker named one of the worst people of 2015 by GQ Magazine
Governor Scott Walker has made a lot of headlines this year, and men's
magazine GQ won't let him forget.
Depicted with a caricature, Walker was named one of the worst people of
2015, saying he is 'a charmless Midwestern governor who was only viable as a
presidential candidate because most people hadn't heard him speak yet.'
Walker ranks 13 in the list of 28 people. Topping the list is Kim Davis,
the Kentucky clerk who refused to sign gay marriage licenses.
Ein
anderer religiotischer Schizophrener ist leider noch kein Ex-Kandidat, sondern
befindet sich im Aufwind.
Some call me an extremist because I stand for things.
It's not that I'm overly patriotic or anything.
I just do what God tells me to do. He speaks to me. Literally. In my
head.
-- Ted Cruz
Spooky.
Das
Zitat ist nicht ganz gesichert, obwohl es derzeit überall zu lesen ist, aber
zumindest hat sich Cruz oft in diesem Sinne geäußert.
"I want to know if any of them have received a word from God on
what they should do and take care of first. Senator Cruz, start from you. Any
word from God?" Kelly asked.
"Well, I am blessed to
receive a word from God every day in receiving the scriptures and reading the
scriptures. And God speaks through the Bible," Cruz replied, to applause.
Das ist
keine neue Entwicklung, der Senator redet seit Jahren so.
For those of you who might have been worried about the horrendous
clusterfuck Ted Cruz has brought upon our once great nation, you can now rest
easy knowing that it has all been “God’s will.” Yes, Ted Cruz had an exclusive
chat with the well known yet often reclusive deity over the weekend and has
been assured that “his will be done as I know it will be.”
It’s true. God, who has not been heard from directly for about 2,000
years, broke his legendary silence on political matters, to tell Ted Cruz how
great it is that he’s fighting against poor people getting health care. We can
only imagine how much he must have disapproved of his son, just running around
curing poor folks of leprosy without even charging them a deductible.
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