Freitag, 29. Dezember 2017

Christkinder, christliche Solidarität.


Sich möglichst antihumanistisch und mitleidslos gegenüber Menschen in Not zu zeigen, ist das politische Markenzeichen der christlich-konservativen Parteien.

Vertriebene, die mit schweren psychischen Traumata ihrer auch mit deutschen Waffen zerstörten Heimat entkommen konnten, werden nach dem Willen der C-Parteien von ihren Familien isoliert und in steter Sorge um ihre Angehörigen gehalten.
Familienzusammenführung soll es nicht geben; lieber sehen die Unionschristen Kinder von ihren Eltern, bzw Frauen von ihren Ehemännern getrennt.

[…..] Angela Merkel zieht aus dem protestantischen Glauben die Kraft für ihr politisches Handeln.   […] „Ohne ethische Grundlagen lässt sich schlecht Politik machen.” Das erklärte Merkel am Freitag im Konrad-Adenauer-Haus. Weiter sagte sie: „Der christliche Glaube, in unserem Falle der der Protestanten, gibt uns die Kraft dazu.” Aus diesem leite sich ab, „dass die Würde des Nachbarn genauso geachtet werden muss wie meine eigene”. Kein politisches Programm könne den Menschen ethische Grundlangen näher bringen. Gerade die Kirchen und Religionsgemeinschaften trügen dazu bei, dass Werte vermittelt würden. Merkel betonte die Wichtigkeit christlichen Engagements in der Politik: Selbstverständlich sei das schon lange nicht mehr. „Die Bevölkerung ist heute mitnichten mehr vertraut mit den soliden ethischen Grundlagen, die sich aus dem Christentum ergeben”, sagte Merkel. So sei es keineswegs natürlich, dass es zum Beispiel christlichen Religionsunterricht gebe. Sie selbst stimme mit einem „klaren Ja” für die Vermittlung von Religion in der Schule. Auch in Sachen Kirchensteuer stehe sie auf der Seite der religiösen Institutionen. Es sei wichtig, dass Organisationen wie Caritas und Diakonie gestützt würden und eine Stimme in der Gesellschaft sein könnten. [….]

Das Auffanglager Moria auf der griechischen Insel Lesbos, also die Hauptanlaufstelle der EU für verzweifelte und halb verhungerte Flüchtlinge, ausgelegt für maximal 2.300 Menschen, ist mit bis zu 7.000 Individuen meist hoffnungslos überlastet. Gegenwärtig vegetieren dort 5.500 Menschen in Dreck und Kälte.
Allein 2.000 Kinder, viele krank und unterernährt, lassen Europas Christenregierungen dort ohne Dach über den Köpfen, ohne Heizung und ohne warmes Wasser hausen.

Freiheit, Solidarität und Gerechtigkeit - das sind die Grundwerte der CDU, die sich aus dem christlichen Menschenbild ableiten. Sie sind auch Richtschnur meines Handelns. Der Mensch mit seiner unveräußerlichen Würde und Einzigartigkeit muss im Mittelpunkt der Politik stehen.

Nun wüßte ich nur noch gerne, was dieses ominöse „christliche Menschenbild“ eigentlich ist, von dem die Frau da spricht.
Die Ansichten der bedeutendsten christlichen Kirchenlehrer sprechen eigentlich nicht dafür, daß sie eine Führungsrolle übernehmen sollte.

"Die Frau ist ein Mißgriff der Natur... mit ihrem Feuchtigkeits-Überschuß und ihrer Untertemperatur körperlich und geistig minderwertiger...eine Art verstümmelter, verfehlter, mißlungener Mann...die volle Verwirklichung der menschlichen Art ist nur der Mann."
(Thomas von Aquin, hl., Kirchenlehrer, 1225-1274)

 [….] Das jüdisch-christl. Verständnis des Menschen steht also in einem dialektischen Spannungsverhältnis: auf der einen Seite die kreatürliche Begrenztheit des Menschen und die geforderte Selbstbescheidung des Nicht-wie-Gott-sein-Wollens, auf der anderen Seite die besondere Erwählung, die schöpfungstheologisch in seiner Kreativität und heilsgeschichtlich im Handeln Gottes mit dem Menschen und, für den Christen, in der Menschwerdung des Gottessohnes hervortritt. […Die Menschen-] Rechte in einem optimierenden Gleichgewicht für alle Menschen innerhalb der nationalen und internationalen Rechtsgemeinschaften konkret durchzusetzen, ist Aufgabe einer am christl. M. orientierten Politik. [….]

Volker Westerbarkey, Vorstandsvorsitzender von Ärzte ohne Grenzen Deutschland, prangert das Elend der Flüchtlinge in der EU seit drei Jahren an. Allein, Merkel und Co sind nicht bereit zu helfen. So wie die überwiegend konservativen EU-Regierungen jedes Jahr mehrere Tausend Menschen im Mittelmeer ersaufen lassen (mindestens 4.700 im Jahr 2016), um die Abschreckung zu erhalten, wollen Merkel und de Maizière auch die EU-Auffanglager möglichst grauenvoll gestalten, damit das Leid und Elend der Kinder auf Europäischen Boden sich herumspricht und weitere Verzweifelte abgeschreckt werden ebenfalls in die EU zu fliehen.

[…..] Ärzte ohne Grenzen hat 2016 immer wieder öffentlich und laut auf die Missachtung dieser internationalen Konventionen hingewiesen. Im März haben wir zum Beispiel unsere Aktivitäten im EU-Hotspot im Lager Moria auf der griechischen Insel Lesbos beendet, um nicht zum Handlanger eines Systems zu werden, in dem Flüchtende unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten oder hin- und hergeschoben werden. [….]

Aber selbst ein Mindestmaß an Menschlichkeit für verzweifelte und kranke Kinder  verweigert die Bundesregierung.

[….] Die Griechenlandbeauftragte von Human Rights Watch, Eva Cosse, erinnerte am Donnerstag an den Tod von fünf Menschen, darunter einem Kind, im Lager Moria auf Lesbos während der Kälte im vergangenen Winter: „Behörden in Griechenland und in der EU stehen in der Verantwortung, zu verhindern, dass sich solche Tragödien wiederholen.“
[….]  Das amerikanische Nachrichtenportal Buzzfeed hatte heimlich aufgenommene Videos von den Zuständen im Lager veröffentlicht. Sie zeigen völlig verdreckte sanitäre Anlagen, Müllberge und Lagerinsassen, die Regenwasser aus ihren Zelten schöpfen.
Ein Dutzend Menschenrechtsgruppen hatte zu Beginn des Monats eine Kampagne unter dem Slogan „Öffnet die Inseln“ gestartet. Der Grund sind die anhaltend prekären Zustände vor allem auf Lesbos, Chios und Samos. Seit September kommen wieder deutlich mehr Flüchtlinge auf den Inseln an.
Die Lager auf den Ägäis-Inseln sind mittlerweile so überfüllt, dass die griechische Regierung die Verlegung von 5000 Flüchtlingen aufs Festland bis Weihnachten verkündet hat. [….] Unterdessen verschärft sich auch die Lage für Flüchtlinge in Syrien und den benachbarten Ländern. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) warnt, dass die im September gestartete Winterhilfe für rund vier Millionen syrische und irakische Flüchtlinge nicht ausreichen wird. „Wir haben eine riesige Finanzierungslücke in der Winterkampagne des UNHCR“, sagte der Geschäftsführer der UN-Flüchtlingshilfe, Peter Ruhenstroth-Bauer, dem Tagesspiegel. Bislang sei nur etwa die Hälfte der zur Versorgung der Flüchtlinge veranschlagten 208 Millionen Euro eingegangen.
Die Unterfinanzierung habe unmittelbare Konsequenzen für die Winterhilfe für syrische Binnenvertriebene und in die Nachbarländer Geflüchteten, sagte Ruhenstroth-Bauer. „Aufgrund des Geldmangels können nicht ausreichend Heizöfen, Kerosin und Thermaldecken verteilt werden, Zelte werden nicht angemessen winterfest gemacht und wärmeisoliert, Camps nicht trockengelegt“, sagte Ruhenstroth-Bauer. [….] Er wies darauf hin, dass eine der Ursachen für die Flüchtlingskatastrophe vor zwei Jahren auch die Kürzung der Nahrungsmittelprogramme der Vereinten Nationen war: Die Essensrationen mussten gekürzt werden. […..]

Berlin kümmert sich auch nach drei Jahren Flüchtlingskrise nicht.
Die Binnenvertriebenen im Irak und Syrien, die Millionen, die in den Libanon und nach Jordanien geflohen sind, interessieren Merkel schon gar nicht. 80% der geflohenen Syrer in Jordanien leben unter der Armutsgrenze von 81 Dollar pro Monat und Familie. Ausreichend Kindernahrung und Kleidung ist davon nicht zu bekommen, geschweige denn Medikamente oder Material zum Heizen.

 [….] Bundeskanzlerin: "Ich betreibe Politik auf Basis christlicher Werte"

HH Abla: Kommen Sie nur als Bundeskanzlerin zum Kirchentag oder auch als Christin und Protestantin?

Merkel: So trenne ich das nicht. Ich betreibe Politik auf der Basis meines christlichen Menschenbildes. Mein Glaube vermittelt mir Maßstäbe für meine Entscheidungen, nicht nur für die privaten. […]

HH Abla: Welches war Ihr bisher eindrucksvollstes Kirchentags-Erlebnis?

Merkel: Ich besuche seit vielen Jahren Kirchentage, die Faszination kann ich nicht auf ein einziges Erlebnis beschränken. Mich beeindruckt immer wieder, mit welcher Ernsthaftigkeit und Freude Menschen bei Kirchentagen diskutieren und beten. […] […]  Für mich - wie gesagt - ist das christliche Menschenbild Grundlage meines politischen Handelns, insbesondere wenn es um den Schutz des menschlichen Lebens geht, ob am Anfang oder am Ende. [….]

Menschliches Leid, das sich in den Köpfen von potentiellen AfD-Wählern in Deutschland befindet.
Echtes menschliches Leid ist ihr egal.

[….] Bei rund 40 Prozent der Flüchtlinge und Migranten im Auffanglager "Moria" auf der griechischen Insel Lesbos handelt es sich um Kinder. Das sagte ein Vertreter der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen dem griechischen Radiosender Athina984. Demnach lebten im stark überfüllten Flüchtlingslager mehr als 2000 Kinder, davon 432 unbegleitete Minderjährige. "In den Ambulanzen, die wir dort betreiben, sind 52 Prozent der Patienten unter fünf Jahre alt", sagte Apostolos Veizis, medizinischer Leiter von Ärzte ohne Grenzen in Griechenland.
Doch nicht nur die Kinder litten unter der Situation vor Ort, auch viele Schwangere gehörten zu den Patienten. Zudem stünden rund 500 Menschen auf einer Warteliste zur Behandlung schwerer psychischer Probleme. "Es gibt keinen politischen Willen, das Flüchtlingsproblem zu lösen", kritisierte der Mediziner. Sowohl die Europäische Union als auch Griechenland seien in einem EU-Türkei Abkommen gefangen, das sie für die Lösung des Problems hielten. [….]

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