Sich möglichst antihumanistisch und mitleidslos
gegenüber Menschen in Not zu zeigen, ist das politische Markenzeichen der christlich-konservativen
Parteien.
Vertriebene, die mit schweren psychischen Traumata
ihrer auch mit deutschen Waffen zerstörten Heimat entkommen konnten, werden
nach dem Willen der C-Parteien von ihren Familien isoliert und in steter Sorge
um ihre Angehörigen gehalten.
Familienzusammenführung soll es nicht geben; lieber
sehen die Unionschristen Kinder von ihren Eltern, bzw Frauen von ihren
Ehemännern getrennt.
[…..] Angela
Merkel zieht aus dem protestantischen Glauben die Kraft für ihr politisches
Handeln. […] „Ohne
ethische Grundlagen lässt sich schlecht Politik machen.” Das erklärte Merkel am
Freitag im Konrad-Adenauer-Haus. Weiter sagte sie: „Der christliche Glaube, in
unserem Falle der der Protestanten, gibt uns die Kraft dazu.” Aus diesem leite
sich ab, „dass die Würde des Nachbarn genauso geachtet werden muss wie meine
eigene”. Kein politisches Programm könne den Menschen ethische Grundlangen
näher bringen. Gerade die Kirchen und Religionsgemeinschaften trügen dazu bei,
dass Werte vermittelt würden. Merkel betonte die Wichtigkeit christlichen
Engagements in der Politik: Selbstverständlich sei das schon lange nicht mehr.
„Die Bevölkerung ist heute mitnichten mehr vertraut mit den soliden ethischen
Grundlagen, die sich aus dem Christentum ergeben”, sagte Merkel. So sei es
keineswegs natürlich, dass es zum Beispiel christlichen Religionsunterricht
gebe. Sie selbst stimme mit einem „klaren Ja” für die Vermittlung von Religion
in der Schule. Auch in Sachen Kirchensteuer stehe sie auf der Seite der
religiösen Institutionen. Es sei wichtig, dass Organisationen wie Caritas und
Diakonie gestützt würden und eine Stimme in der Gesellschaft sein könnten.
[….]
Das Auffanglager Moria auf der griechischen Insel
Lesbos, also die Hauptanlaufstelle der EU für verzweifelte und halb verhungerte
Flüchtlinge, ausgelegt für maximal 2.300 Menschen, ist mit bis zu 7.000
Individuen meist hoffnungslos überlastet. Gegenwärtig vegetieren dort 5.500
Menschen in Dreck und Kälte.
Allein 2.000 Kinder, viele krank und unterernährt,
lassen Europas Christenregierungen dort ohne Dach über den Köpfen, ohne Heizung
und ohne warmes Wasser hausen.
Freiheit, Solidarität und Gerechtigkeit
- das sind die Grundwerte der CDU, die sich aus dem christlichen Menschenbild
ableiten. Sie sind auch Richtschnur meines Handelns. Der Mensch mit seiner
unveräußerlichen Würde und Einzigartigkeit muss im Mittelpunkt der Politik
stehen.
Nun wüßte ich
nur noch gerne, was dieses ominöse „christliche Menschenbild“ eigentlich ist,
von dem die Frau da spricht.
Die Ansichten
der bedeutendsten christlichen Kirchenlehrer sprechen eigentlich nicht dafür,
daß sie eine Führungsrolle übernehmen sollte.
"Die
Frau ist ein Mißgriff der Natur... mit ihrem Feuchtigkeits-Überschuß und ihrer
Untertemperatur körperlich und geistig minderwertiger...eine Art verstümmelter,
verfehlter, mißlungener Mann...die volle Verwirklichung der menschlichen Art
ist nur der Mann."
(Thomas von Aquin, hl., Kirchenlehrer, 1225-1274)
(Thomas von Aquin, hl., Kirchenlehrer, 1225-1274)
[….] Das
jüdisch-christl. Verständnis des Menschen steht also in einem dialektischen
Spannungsverhältnis: auf der einen Seite die kreatürliche Begrenztheit des
Menschen und die geforderte Selbstbescheidung des Nicht-wie-Gott-sein-Wollens,
auf der anderen Seite die besondere Erwählung, die schöpfungstheologisch in
seiner Kreativität und heilsgeschichtlich im Handeln Gottes mit dem Menschen
und, für den Christen, in der Menschwerdung des Gottessohnes hervortritt.
[…Die Menschen-] Rechte in einem
optimierenden Gleichgewicht für alle Menschen innerhalb der nationalen und
internationalen Rechtsgemeinschaften konkret durchzusetzen, ist Aufgabe einer
am christl. M. orientierten Politik. [….]
Volker
Westerbarkey, Vorstandsvorsitzender von Ärzte ohne Grenzen Deutschland,
prangert das Elend der Flüchtlinge in der EU seit drei Jahren an. Allein,
Merkel und Co sind nicht bereit zu helfen. So wie die überwiegend konservativen
EU-Regierungen jedes Jahr mehrere Tausend Menschen im Mittelmeer ersaufen
lassen (mindestens 4.700 im Jahr 2016), um die Abschreckung zu erhalten, wollen
Merkel und de Maizière auch die EU-Auffanglager möglichst grauenvoll gestalten,
damit das Leid und Elend der Kinder auf Europäischen Boden sich herumspricht
und weitere Verzweifelte abgeschreckt werden ebenfalls in die EU zu fliehen.
[…..]
Ärzte ohne Grenzen hat 2016 immer wieder
öffentlich und laut auf die Missachtung dieser internationalen Konventionen
hingewiesen. Im März haben wir zum Beispiel unsere Aktivitäten im EU-Hotspot im
Lager Moria auf der griechischen Insel Lesbos beendet, um nicht zum Handlanger
eines Systems zu werden, in dem Flüchtende unter unmenschlichen Bedingungen
festgehalten oder hin- und hergeschoben werden. [….]
Aber
selbst ein Mindestmaß an Menschlichkeit für verzweifelte und kranke Kinder verweigert die Bundesregierung.
[….]
Die Griechenlandbeauftragte von Human
Rights Watch, Eva Cosse, erinnerte am Donnerstag an den Tod von fünf Menschen,
darunter einem Kind, im Lager Moria auf Lesbos während der Kälte im vergangenen
Winter: „Behörden in Griechenland und in der EU stehen in der Verantwortung, zu
verhindern, dass sich solche Tragödien wiederholen.“
[….]
Das amerikanische Nachrichtenportal Buzzfeed
hatte heimlich aufgenommene Videos von den Zuständen im Lager veröffentlicht.
Sie zeigen völlig verdreckte sanitäre Anlagen, Müllberge und Lagerinsassen, die
Regenwasser aus ihren Zelten schöpfen.
Ein Dutzend
Menschenrechtsgruppen hatte zu Beginn des Monats eine Kampagne unter dem Slogan
„Öffnet die Inseln“ gestartet. Der Grund sind die anhaltend prekären Zustände
vor allem auf Lesbos, Chios und Samos. Seit September kommen wieder deutlich
mehr Flüchtlinge auf den Inseln an.
Die Lager auf den
Ägäis-Inseln sind mittlerweile so überfüllt, dass die griechische Regierung die
Verlegung von 5000 Flüchtlingen aufs Festland bis Weihnachten verkündet hat. [….] Unterdessen verschärft sich auch die Lage für Flüchtlinge in Syrien und
den benachbarten Ländern. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen
(UNHCR) warnt, dass die im September gestartete Winterhilfe für rund vier
Millionen syrische und irakische Flüchtlinge nicht ausreichen wird. „Wir haben
eine riesige Finanzierungslücke in der Winterkampagne des UNHCR“, sagte der
Geschäftsführer der UN-Flüchtlingshilfe, Peter Ruhenstroth-Bauer, dem
Tagesspiegel. Bislang sei nur etwa die Hälfte der zur Versorgung der
Flüchtlinge veranschlagten 208 Millionen Euro eingegangen.
Die Unterfinanzierung
habe unmittelbare Konsequenzen für die Winterhilfe für syrische
Binnenvertriebene und in die Nachbarländer Geflüchteten, sagte
Ruhenstroth-Bauer. „Aufgrund des Geldmangels können nicht ausreichend Heizöfen,
Kerosin und Thermaldecken verteilt werden, Zelte werden nicht angemessen
winterfest gemacht und wärmeisoliert, Camps nicht trockengelegt“, sagte
Ruhenstroth-Bauer. [….]
Er wies darauf
hin, dass eine der Ursachen für die Flüchtlingskatastrophe vor zwei Jahren auch
die Kürzung der Nahrungsmittelprogramme der Vereinten Nationen war: Die
Essensrationen mussten gekürzt werden. […..]
Berlin
kümmert sich auch nach drei Jahren Flüchtlingskrise nicht.
Die
Binnenvertriebenen im Irak und Syrien, die Millionen, die in den Libanon und
nach Jordanien geflohen sind, interessieren Merkel schon gar nicht. 80% der
geflohenen Syrer in Jordanien leben unter der Armutsgrenze von 81 Dollar pro
Monat und Familie. Ausreichend Kindernahrung und Kleidung ist davon nicht zu
bekommen, geschweige denn Medikamente oder Material zum Heizen.
[….] Bundeskanzlerin: "Ich betreibe Politik auf Basis
christlicher Werte"
HH Abla: Kommen
Sie nur als Bundeskanzlerin zum Kirchentag oder auch als Christin und
Protestantin?
Merkel: So
trenne ich das nicht. Ich betreibe Politik auf der Basis meines christlichen
Menschenbildes. Mein Glaube vermittelt mir Maßstäbe für meine Entscheidungen,
nicht nur für die privaten. […]
HH Abla: Welches
war Ihr bisher eindrucksvollstes Kirchentags-Erlebnis?
Merkel: Ich
besuche seit vielen Jahren Kirchentage, die Faszination kann ich nicht auf ein
einziges Erlebnis beschränken. Mich beeindruckt immer wieder, mit welcher
Ernsthaftigkeit und Freude Menschen bei Kirchentagen diskutieren und beten. […]
[…] Für
mich - wie gesagt - ist das christliche Menschenbild Grundlage meines
politischen Handelns, insbesondere wenn es um den Schutz des menschlichen
Lebens geht, ob am Anfang oder am Ende. [….]
Menschliches Leid, das sich in den Köpfen von
potentiellen AfD-Wählern in Deutschland befindet.
Echtes menschliches Leid ist ihr egal.
[….]
Bei rund 40 Prozent der Flüchtlinge und
Migranten im Auffanglager "Moria" auf der griechischen Insel Lesbos
handelt es sich um Kinder. Das sagte ein Vertreter der Hilfsorganisation Ärzte
ohne Grenzen dem griechischen Radiosender Athina984. Demnach lebten im stark
überfüllten Flüchtlingslager mehr als 2000 Kinder, davon 432 unbegleitete
Minderjährige. "In den Ambulanzen, die wir dort betreiben, sind 52 Prozent
der Patienten unter fünf Jahre alt", sagte Apostolos Veizis, medizinischer
Leiter von Ärzte ohne Grenzen in Griechenland.
Doch nicht nur die
Kinder litten unter der Situation vor Ort, auch viele Schwangere gehörten zu
den Patienten. Zudem stünden rund 500 Menschen auf einer Warteliste zur
Behandlung schwerer psychischer Probleme. "Es gibt keinen politischen
Willen, das Flüchtlingsproblem zu lösen", kritisierte der Mediziner.
Sowohl die Europäische Union als auch Griechenland seien in einem EU-Türkei
Abkommen gefangen, das sie für die Lösung des Problems hielten. [….]
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