Der Skydaddy macht mich fertig
Gerade
lese mich erneut in den großen Kindersexskandal der australischen RKK ein, da falle
ich über ein Facebook-Posting von ihm, in dem er einen WELT-Artikel verweist.
Warum wir Weihnachten
in die Kirche gehen sollten
Da sage
noch mal einer, es gäbe keine Pressevielfalt.
Soeben
hatte Morgenpost-Autorin Myriam Khan als
strenggläubige Katholikin dazu aufgerufen Weihnachten nicht in die Kirche zu
gehen (wenn man nicht streng gläubig ist).
Claudia Becker,
51, promovierte Historikerin, drei Kinder, SPRINGER-Autorin, kannte ich bisher
noch gar nicht.
Erstaunlich
wie viele religliöse Claudias es unter Berliner Journalisten gibt.
Man
denkt gleich an Claudia Keller, 49, vom Tagesspiegel, die
von allen frommen Schreiberlingen vermutlich die Ungebildetste ist und in fast
jedem neuen Artikel mit entwaffnender Naivität und krassen Bildungslücken beeindruckt.
Und
wieso sollen wir nun in die Kirche gehen?
[….]
Laut Umfrage wird auch die Mehrheit der
Kirchenmitglieder zu Weihnachten nicht das Sofa gegen die harte Holzbank
tauschen. [….] Weihnachten zeigt uns
wie kein anderes Fest, „welch Geistes Kind“ wir sind. Wir feiern nicht nur die
Geburt Jesu, sondern auch die Geburt einer Religion, die so modern ist wie
keine andere. Nächstenliebe, Gleichberechtigung, das Verständnis von einem
Miteinander, das Menschen die Möglichkeit gibt, immer wieder neu anzufangen –
christliche Werte sind der Motor unserer westlichen Gesellschaft. [….] Wie
ansprechend christliche Werte sind, zeigt auch ein anderes Ergebnis der
Umfrage, wonach es für neun Prozent der Muslime selbstverständlich ist, in den
Weihnachtsgottesdienst zu gehen.
[….]
Es gibt Momente, in denen man sich erst
mal um seinen eigenen inneren Frieden kümmern muss. Der Weihnachtsgottesdienst
bietet dafür eine großartige Gelegenheit. Kerzenlicht, Tannenduft, Worte, die
von Dingen handeln, die man nicht auf Meetings hört oder in der
Börsenberichterstattung.[….]
Puh,
jetzt geht es mir wie nach einer Trump-Rede.
Mein
Vokabular bietet einfach nicht genug Convicia, um eine adäquate Koprolalie zu
generieren.
Ich denke
an Michael Schmidt-Salomons These von der Inselverarmung. Das scheint mir bei
Becker, die immerhin Akademikerin ist, offensichtlich zu sein. Da müssen
bestimmte Teile ihres Hirns abgeschaltet sein, sonst könnte sie solche Artikel
nicht schreiben.
Alle
Werte der Aufklärung wurden gegen den erbitterten Widerstand der Kirchen von
Ungläubigen durchgefochten.
Frau Becker, christliche Werte sind nicht der Motor unserer westlichen Gesellschaft, sondern bremsen uns bis heute aus.
Frau Becker, christliche Werte sind nicht der Motor unserer westlichen Gesellschaft, sondern bremsen uns bis heute aus.
(….)
Es geht nicht amoralischer als kirchlich.
Nahezu
sämtliche moralischen und gesellschaftlichen Fortschritte des Humanismus mußten
gegen den erbitterten Widerstand der Kirchen erkämpft werden. Kirchen, die mit
weltlicher Macht ausgestattet, Genozide, Massenmorde, Auto-Dafés,
Missionierung, Hexenverbrennung, Kreuzzüge, Sklaverei, Inquisition und Pogrome
veranstalteten.
Gestern
mußte ich mal wieder an den stets gut gelaunten Seth McFarlane denken, der
immer mal wieder bei Bill Maher zu Gast ist und dort einst einen schlauen Satz
über den kirchlichen Widerstand gegen die Homoehe tat.
Seine
These lautete, daß die Kirchen mit ihrem Widerstand gegen Aufklärung ihre Zeit
verschwenden.
Menschenrechte,
Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, Pressefreiheit, Rechtsstaat,
Frauenemanzipation, Folterverbot, Abschaffung der Sklaverei, Abschaffung der
Todesstrafe, Freiheit der Kunst, Abschaffung der Prügelstrafe, Tierrechte,
Ächtung von Antisemitismus, Schwulenrechte, Abschaffung des Verbots
gemischtrassiger Ehen, Abschaffung des Verbots gemischtkonfessioneller Ehen,
Verbot von Vergewaltigungen in der Ehe, etc pp - all das mußte gegen den
erbitterten Widerstand der Kirchen erkämpft werden.
Die Kirchen waren dagegen und verschwendeten damit sinnlos über Dekaden ihre Kraft.
Die Kirchen waren dagegen und verschwendeten damit sinnlos über Dekaden ihre Kraft.
Glücklicherweise
hat sich der kirchliche Widerstand üblicherweise als Mißerfolg erwiesen,
weswegen Seth Macfarlane es als Zeitverschwendung betrachtet
auf Seiten der Kirche zu stehen:
It is a huge
waste of time; if you look back in history every civil rights-movement; the
blacks or woman, they always lose. Anyone who tries to fight the advance on any
particular minority-group is going to lose - whether it is now, whether it is
20 years from now.
They are wasting their time.
They are wasting their time.
Kirche
ist ekelhaft. Wieso wird das nicht erkannt?
Ist
es nicht offensichtlich, daß 99% der Nazis Christen waren? Daß in den Kirchen
für Hitler gebetet wurde, daß Kirchen Waffen segnen, daß Militärbischöfe noch
heute Soldaten auf den Krieg einstimmen, daß Luther der Stammvater aller
protestantischen Antisemiten ist, daß sich gerade die "C"-Parteien
immer mit ausländerfeindlichen Parolen ins Gespräch bringen, daß christlich
erzogene Jugendliche mehr Vorurteile haben und weniger teilen, daß Christen
weit überdurchschnittlich Prügelstrafe, Folter und Militäreinsätze befürworten,
daß alle gesellschaftlichen Liberalisierungen wie Frauenwahlrecht oder das
Verbot von Vergewaltigung in der Ehe gegen den erbitterten Widerstand der
Kirchen erkämpft werden mußten, daß Kirchen die eifrigsten Unterstützer von
faschistischen Mörderregimen in Südamerika waren, daß die katholische Kirche
bis 1975 fest an der Seite der Franco-Diktatur stand, daß es die Kirchen sind,
die massiv in Osteuropa und Russland gegen Schwule und Lesben hetzen, daß in
christlichen Kinderheimen Hundertausende Kinder verprügelt, ausgebeutet und
missbraucht wurden, daß deutsche Bistümer noch heute an den Börsen Geld mit
Waffenproduzenten verdienen, daß Kardinal Woelki und Bischof Bohl als erstes
von Ausweisungen sprachen, daß die evangelische Kirche in Sachsen Pegida in
Schutz nimmt, daß Petrys Ex-Ehemann Pfarrer ist. Daß Beatrix von Storch bibeltreue
Christin ist. Daß Christen vier Kontinente kolonialisiert und ausgebeutet
haben, daß Christen den Tod von 100 Millionen indigenen Menschen in Nord- und
Südamerika anzettelten, daß die Päpste das bis heute als „glückliche Schuld“
schönreden, daß Kirchen die Welt mit Konfessionskriegen, Inquisition und
Kreuzzügen überzogen haben, daß Religionen die Hautursache für Gewalt in der
Geschichte der Menschheit sind.
Daß
die katholische Kirche nach 1945 die KZ-Schlächter vor der alliierten Justiz in
Sicherheit brachte, daß sich die Kirchen in Argentinien bemüßigt fühlte Adolf
Eichmann zu beschützen, daß Papst Pius XII pauschal alle Angehörigen der Armee,
die Auschwitz BEFREITE exkommunizierte, aber hingegen für Hitler nach seinem
Tod noch ein Requiem veranstaltete, ihn bis heute nicht exkommunizierte.
Daß
der Vatikan bis heute die UN-Menschenrechtskonvention nicht akzeptiert, daß
Kirchen in Afrika für die Todesstrafe auf Homosexualität kämpfen, daß Kirchen
den sexuellen Missbrauch von Kindern in der ganzen Welt vertuschten.
Nein,
auch im Jahr 2017 sind „die Kirchen“ gut und Atheisten werden laufend als
moralisch zweifelhaft dargestellt. (….)
Becker
erwähnt ausdrücklich „Gleichberechtigung“ als christlichen Wert. Uff.
Die
Ansichten der bedeutendsten christlichen Kirchenlehrer sprechen eindeutig nicht
dafür, daß Weibsbilder Führungsrollen übernehmen sollten.
"...der Gang, wie sich die göttliche Lehre verbreitet: Von Gott zu Christus, von Christus in den Mann und von diesem in das Weib hinab. Umgekehrt verbreitet sich die teuflische Lehre: Sie kommt zuerst in das Weib, denn dies besitzt weniger Unterscheidungsvermögen."
(Alexander von Hales, 1185-1245, Lehrer des Thomas von Aquin)
"Das Weib ist ein minderwertiges Wesen, das von Gott nicht nach seinem Ebenbilde geschaffen wurde. Es entspricht der natürlichen Ordnung, daß die Frauen den Männern dienen."
(Kirchenvater Augustinus, hl., 354-430)
"...wer mag alle leichtfertigen und
abergläubischen Dinge erzählen, welche die Weiber treiben...es ist ihnen von
der Mutter Eva angeboren, daß sie sich äffen und trügen lassen."
(Martin Luther)
(Martin Luther)
"Der wesentliche Wert der Frau liegt
in ihrer Gebärfähigkeit und in ihrem hauswirtschaftlichen Nutzen. Die Frau ist
ein Mißgriff der Natur... mit ihrem Feuchtigkeits-Überschuß und ihrer
Untertemperatur körperlich und geistig minderwertiger...eine Art verstümmelter,
verfehlter, mißlungener Mann...die volle Verwirklichung der menschlichen Art
ist nur der Mann."
(Thomas von Aquin, hl., Kirchenlehrer, 1225-1274)
(Thomas von Aquin, hl., Kirchenlehrer, 1225-1274)
Offensichtlich
ist das „Christliche Menschenbild“ soweit eindeutig.
Jesus
preist die Sklaverei, fordert von den
Sklaven sich unterzuordnen und die RKK lässt bis heute Frauen
wegen ihrer Minderwertigkeit nicht das geringste geistliche Amt übernehmen.
Wie man
daraus ableitet, Gleichberechtigung sei ein christlicher Wert, bleibt Beckers
Geheimnis.
Daß die
katholische Kirche immer noch so radikal jede Frau aus ihren Reihen
ausschließt, ihre weltweit 400.000 Priester streng von Frauen isoliert
ausbildete und den Zölibat verlangt, hat Folgen.
Allein
in Australien, also unter lediglich 5,7 Millionen Katholiken wurden 60.000
Kinder sexuell misshandelt.
[….]
In Australien wurden über Jahrzehnte
hinweg mehrere zehntausend Kinder in kirchlichen und staatlichen Einrichtungen
sexuell missbraucht.
Das geht aus dem am
Freitag vorgestellten Abschlussbericht einer offiziellen Ermittlungskommission
hervor. Die genaue Zahl von Opfern ist nicht bekannt. Etwa ein Drittel der
Täter sollen Geistliche gewesen sein. Geschätzt wird, dass etwa 60.000 Menschen
Anspruch auf Entschädigung geltend machen können. [….]
Selbst
der fromme Katholik Matthias Drobinski von der Süddeutschen Zeitung macht sich
nichts vor.
[…..]
Viele Fälle haben sehr wohl mit
kirchlichen Schweigestrukturen zu tun und mit den Abgründen, in die der Zölibat
führen kann.
Das gilt überall in
der Welt. Auch hierzulande hat eine Studie gezeigt, wie sehr Einsamkeit,
Alkoholismus, verdrängte Sexualität Missbrauch begünstigen. Nur dass in
Deutschland die katholische Kirche die Aufklärung in der Hand hat, der
Aufarbeitungsbericht auf sich warten lässt und die Devise gilt: Nein, mit dem
Zölibat hat das nichts zu tun.
Die katholische Kirche
sollte also dringend über die Lebensform ihrer Priester nachdenken, wie der
Bericht empfiehlt.
[….]
Drobinski
spricht es nicht explizit an, denkt aber offenbar in die Richtung:
Der Skandal in Deutschland besteht darin, daß sich die Bundesregierung und das Parlament so fest im Griff von christlichen Lobbyisten befindet, daß sie sich trotz des myriadenfachen Kindesmissbrauchs durch katholische Geistliche nie einschalteten, nie eigene Untersuchungen anstellten – so wie das in anderen Ländern, Holland, Belgien, Irland, Australien, ganz selbstverständlich geschah.
Der Skandal in Deutschland besteht darin, daß sich die Bundesregierung und das Parlament so fest im Griff von christlichen Lobbyisten befindet, daß sie sich trotz des myriadenfachen Kindesmissbrauchs durch katholische Geistliche nie einschalteten, nie eigene Untersuchungen anstellten – so wie das in anderen Ländern, Holland, Belgien, Irland, Australien, ganz selbstverständlich geschah.
Die
frommen Christen der CDU, CSU, FDP, aber eben auch der fanatischen Katholiken
bei den Sozis (Nahles, Thierse) konnten kein Mitleid für die Opfer der Kirche aufbringen,
ließen die Täter selbst ihre Missetaten „aufarbeiten“, nahmen achselzuckend
hin, daß beim „runden Tisch“ Opfergruppen noch nicht mal gehört werden durften.
Möglich
macht es das erbärmliche Christenkartell aus Kirche, Politik und Journalisten
wie Keller und Becker.
[….]
Eine Untersuchungskommission
dokumentiert den tausendfachen sexuellen Missbrauch von Kindern.
[….]
Es war "ein Höllenloch", so
erinnert sich Max an das katholische Waisenhaus, in dem er in den
Fünfzigerjahren aufwuchs. Ein- oder zweimal in der Woche kamen Bruder Goode,
Bruder Kelly oder Bruder Sawney an sein Bett und missbrauchten den Jungen. Als
er zehn war, erzählte er einem Arzt, was die Geistlichen vom Orden der
Barmherzigen Brüder mit ihm machten. Zur Strafe brachen sie ihm den Arm. Max
ist einer von Tausenden in Australien. Fast viertausend Geschichten von
Menschen, die als Kinder sexuell missbraucht wurden in Heimen, in Schulen, in
Sportvereinen, in Gefängnissen und besonders oft in religiösen Einrichtungen,
hat eine unabhängige Untersuchungskommission der australischen Regierung
veröffentlicht. Und gehört hat sie noch weit mehr. Fast 9000 Opfer von
Kindesmissbrauch haben in den vergangenen fünf Jahren vor der Kommission
ausgesagt. Deren Abschlussbericht, am Freitag dem Parlament in Canberra
vorgelegt, "offenbart eine nationale Tragödie", würdigte
Premierminister Malcolm Turnbull die Arbeit der Kommissare.
Allein der
Abschlussbericht der weltweit wohl bisher gründlichsten Untersuchung zum Umgang
von Behörden und Institutionen mit Kindesmissbrauch umfasst 17 Bände mit mehr
als 7000 Seiten. 409 Empfehlungen haben die sechs Kommissare abgegeben - und
davon treffen einige gerade die katholische Kirche in ihrem Kern. [….]
So konnte der Priester
Gerald Ridsdale aus der Stadt Ballarat über Jahrzehnte Jungen und Mädchen
vergewaltigen. Seit 1975 wusste der örtliche Bischof von den Verbrechen, doch
der Priester wurde nur immer wieder versetzt. Erst als sich 1993 ein Opfer bei
der Polizei meldete, wurde der Serienvergewaltiger im Priesterrock verhaftet.
Er bekannte sich schuldig, über die Jahre 79 Kinder vergewaltigt zu haben. [….]
Nein,
Claudia Becker, in diese Kirche gehe ich nicht.
Auch
nicht Weihnachten.
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