Heute
bekam Beatrix von Storch eine Torte ins Gesicht und postete wie
ihr amerikanischer feuchter Traum Trump sofort empört einen Tweet mit Rechtschreibfehlern. Torte
geschweißt?
Man weiß
ja, sie rutscht immer mal mit der Maus ab.
Klar,
jetzt glühen die Drähte der sozialen Netzwerke.
Was für
eine Vorlage.
Auch
wenn man wie ich jegliche physische Gewalt ablehnt, kann man ein gewisses
Amüsement nicht unterdrücken.
Die Storch ist einfach zu unsympathisch, als daß man seine Schadenfreude unterdrücken könnte.
Die Storch ist einfach zu unsympathisch, als daß man seine Schadenfreude unterdrücken könnte.
Allerdings
stellt sich wieder einmal auch die Frage „dreht sich eigentlich alles nur noch
um die AfD?“
Es ist
schon unheimlich wie drei Landtagswahlen nur noch ein Thema kennen.
Alle
Parteien fürchten sich so sehr vor ein paar unsäglichen Salon-Nazis, daß sie
ihre gesamte Agenda vergessen und in vorauseilendem Gehorsam xenophob palavern,
um vermuteten potentiellen
AfD-Wählern den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Um es
mal überspitzt auszudrücken:
Ich hätte lieber 15% statt 10% AfD im Landtag X, wenn dafür die anderen 85% der Parteien keine AfD-Politik machten.
Ich hätte lieber 15% statt 10% AfD im Landtag X, wenn dafür die anderen 85% der Parteien keine AfD-Politik machten.
Was
nützt mir eine auf 9 oder 10% heruntergedrückte AfD, wenn dafür die 90% der
anderen auch wie AfD klingen?
Die Bundestagsfraktion
der SPD hat bis auf 20 Abgeordnete einem „Asylpaket II“ zugestimmt, welches kaum mit den UN-Menschenrechten zu vereinbaren
ist und daher von der UN überprüft werden wird.
Crazy
Horst kuschelt mit Orban und Putin, redet wie die NPD und will als CSU-Chef die
eigene Bundesregierung verklagen, die er in die Nähe eines „Unrechtsstaates“
rückt.
Die CDU-Wahlkämpfer in BW, SA und RLP
stehen dem kaum nach und versuchen sich auch in AfD-Mimikry.
Wie die PR-Maschine Trump der als self-fulfilling
prophecy omnipräsent ist, wird auch die AfD-Xenophobie öffentlich so extrem
gepusht, daß es gar keine anderen Themen mehr zu geben scheint.
Dabei
ist doch die vorgebliche Überforderungen der Deutschen offensichtlich weit übertrieben.
Die meisten Gemeinden kommen gut mit den Flüchtlingen zu
Recht, es gibt immer noch große Hilfsbereitschaft.
Die AfD
lebte trotz 100 ARD- und ZDF-Talkshows zum Thema „HILFE, die Ausländer überrollen
uns!“ von dem Mythos, sie traue sich als einzige die Stimmung des Volkes
ausdrücken.
Ich
denke, es wird eher umgekehrt ein Schuh draus.
AfD,
PEGIDA und CSU haben große Teile der Bundestagsparteien und der Presse
thematisch gekapert und sprechen nur noch über ein Thema, das möglicherweise
eben nicht so eins wäre, wenn nicht ein mediales Dauerfeuer auf die niederen
Instinkte der Bundesbürgerlichen herrschte.
Wir
sollten das Thema deutlich niedriger hängen und nicht mehr so viel über die AfD
sprechen. Sie soll nicht tabuisiert werden, aber eine 10%-Partei muß nicht 90%
der Presseberichte dominieren.
There's no
such thing as bad publicity except your own obituary.
(Brendan
Behan)
Statt
also wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen vor den Höckes, Storchs, Petrys und
Gaulands herumzugackern, wäre es ganz schön, wenn sich CDU, SPD, Linke und
Grüne auf echte Sacharbeite beschränkten.
(5 Euro
ins Phrasenschwein; ich weiß. Aber trotzdem.)
[…]
Was ist denn geschehen in diesen
panischen, planlosen, populistischen, verlorenen sechs Monaten - außer dem
Dauertremolo von sichern, verschärfen, begrenzen? Wo ist der Ansatz, diesen
Einschnitt in der europäischen Geschichte zu nutzen - und besser, stärker,
klüger daraus hervorzugehen?
Es waren sechs Monate,
in denen man eine gesellschaftliche und diskursive Abwärtsspirale beobachten
konnte, ohne Ideen, die die Politik mit starker Stimme in das große Gespräch
eingebracht hätte, das die Demokratie ist.
Was ist zum Beispiel
mit dem neuen, modernen Einwanderungsgesetz?
Und warum sind
natürlich ausgerechnet die dagegen, die, wie in der vergangenen Woche wieder,
das Asylrecht einschränken, mit der Begründung, es sei schließlich kein
Einwanderungsgesetz?
Also: keine Ideen,
keine Initiativen, die im großkoalitionären Deutschland durchdringen.
Stattdessen, wie ein Mantra, das immer und immer wiederholt wird, als wäre es
schon die Antwort auf alle Fragen: Nur Festungen außen und Festungen innen.
Aber Kapitalismus plus Angst ist gleich Autoritarismus. Das sieht man bei
Donald Trump. Das sieht man auch bei Viktor Orbán. […]
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