Früher
einmal, in der guten alten Bundesrepublik, waren Wechselwähler selten.
FDP, SPD
und Union konnten sich immer auf einen festen Stamm von Wählern verlassen, die
unter allen Umständen bei ihnen ein Kreuz machten.
Inzwischen
variieren die Wahlergebnisse stärker. Unzufriedenheit ist schneller generiert.
Zweistellige Verluste bei Landtagswahlen sind keine Seltenheit mehr.
Noch
seltener ist das Wechseln der Parteimitgliedschaft. Das liegt in der Natur der
Sache, denn wer aktiv in eine Partei eintritt, hat stärkere Bindung an sie, als
ein gewöhnlicher Wähler.
Es ist zwar
nicht recht vorstellbar, daß einer von den Linken zur FDP, oder umgekehrt,
wechselt. Aber CDU und CSU haben in den letzten Jahren immer wieder das zuvor
Undenkbare erlebt: Konservative vom Lande treten auf einmal zu den Grünen über,
weil ihnen dämmert, daß konservative Begriffe wie Nachhaltigkeit, Naturschutz,
biologische Landwirtschaft, „Erhaltung der Schöpfung“ gut bei den Grünen
aufgehoben sind, während die C-Parteien auf Gentechnik und
Mega-Verkehrsprojekte setzen.
Manchmal ist es
auch so, daß die Parteien ihre Wurzeln kappen und sich weit wegbewegen. Günther
Verheugen und Ingrid Matthäus-Maier wechselten zwar von der FDP zur SPD,
blieben sich aber in ihrem linksliberalen bürgerrechtlichen Kurs treu, während
die FDP zum reinen CDU-Apendix und Lobbyistensprachrohr mutierte.
Auch Gustav
Heinemann blieb seinen ehrenwerten Überzeugungen treu, als er 1950 als
Bundesinnenminister der CDU aus Protest gegen die Wiederbewaffnung zurücktrat
und schließlich Mitglied der SPD wurde.
Beim Weg von
links nach rechts sind meistens persönlichere Verwirrungen, Animositäten oder
Karrierestreben die Antriebsfedern.
Vera Lengsfels,
Oswald Metzger, Angelika Barbe, Günter Nooke, Ehrhart Neubert, Arnold Vaatz
wechselten aus PDS-Hass (außer Metzger) zur CDU, die vorher mit zwei
DDR-Blockparteien fusioniert war.
Logisch ist
anders.
Außerhalb der
reinen Parteipolitik haben auf dem Weg von links nach rechts Arnulf Baring und
Horst Mahler die längsten Strecken zurückgelegt.
Mahler schmort hoffentlich
gerade im Knast.
Baring schmort
auf den Talkshowbänken von Maischberger und Will. Dort darf er den Wiedergänger
der Comic-Figur Cholerix geben und seine angebräunten Sätze absondern.
Es ist eher selten, daß beim Politmäandern das
gesamte politische Spektrum abgeschritten wird.
Üblicherweise bleibt es bei einem Wechsel.
Trippel-Parteihopper
Oswald Metzger war nach seinen erratischen
Eruptionen wider die Hartz-IV-Empfänger bei Grünen, Linken und SPD nicht mehr
so ultrabeliebt.
Metzger hat behauptet, Hartz IV mache manche Arbeitslose «träge und antriebsarm» und steht wegen seiner Äußerung in der Kritik, viele Sozialhilfe- Empfänger sähen «ihren Lebenssinn darin, Kohlehydrate oder Alkohol in sich hineinzustopfen, vor dem Fernseher zu sitzen und das Gleiche den eigenen Kindern angedeihen zu lassen».
Aber mit Hilfe der CDU dachte Großsprecher Metzger wieder in den Bundestag zu kommen; der Wahlkreis Biberach sollte für den Christenunionsfrischling das neue Sprungbrett zu den Pfründen sein. (……)
Metzger hat behauptet, Hartz IV mache manche Arbeitslose «träge und antriebsarm» und steht wegen seiner Äußerung in der Kritik, viele Sozialhilfe- Empfänger sähen «ihren Lebenssinn darin, Kohlehydrate oder Alkohol in sich hineinzustopfen, vor dem Fernseher zu sitzen und das Gleiche den eigenen Kindern angedeihen zu lassen».
Aber mit Hilfe der CDU dachte Großsprecher Metzger wieder in den Bundestag zu kommen; der Wahlkreis Biberach sollte für den Christenunionsfrischling das neue Sprungbrett zu den Pfründen sein. (……)
Der STERN schreibt:
Metzger hat sich früher in großer ordoliberaler Pose gegen das Branntweinmonopol gefallen, das den kleinen Brennern am Bodensee überhaupt ihr wirtschaftliches Überleben auf ihren Streuobstwiesen erlaubt. Wären die EU-Subventionen gestrichen worden, wie von Metzger gefordert und von ihm als volkswirtschaftlich unsinnige Ausgabe bezeichnet, wären die Kleinbrenner am Ende gewesen. Jetzt plötzlich hat sich Metzger in seinem Wahlkampf für die Erhaltung der Subventionen eingesetzt. Der Eindruck ist eindeutig: Der Mann wechselt seine Überzeugungen so schnell wie seine Hemden und Parteien. Metzger war inzwischen in der FDP, bei den Grünen und ist jetzt in der CDU. Glaubwürdigkeit hat der Selbstdarsteller, dessen wichtigstes Programm "Metzger" heißt, auf Dauer nirgendwo erworben.
Kleine Anmerkung an den STERN:
Mit den Parteien habt Ihr ein bißchen was durcheinander bekommen: Von 1974 bis 1979 gehörte Metzger der SPD an, dann ab 1987 den Grünen und ab 2008 der CDU. Ein FDP-Parteibuch hatte er nie.
Aber versuchen sollte er es vielleicht bei Westerwelles Truppen - da spielen Inhalte doch ohnehin keine Rolle (…..)
Horst
Mahler ist insofern ein Extremfall, weil er von ganz ganz links bis ganz ganz
rechts, also einmal die längste mögliche politische Strecke durchschritt.
Horst
Mahler, 80, heute Neonazi, war als Student in der SPD, flog aus ihr raus als er
in den linken Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS) eintrat.
Er war Mitgründer
der Rote Armee Fraktion (RAF), wurde zum Terroristen und saß von 1970 bis 1984
im Knast.
Im Knast
las er die von Otto Schily mitgebrachten Werke Hegels, sagte sich von der RAF
los und wurde kontinuierlich konservativer. Ende der 1980er praktizierte er
wieder als Anwalt. In den 1990ern kam er über Hans Filbingers braunen
CDU-Flügel in Kontakt zu Rechtsextremen und Alt-Nazis.
Er verteidigte NDP-Mitglieder, sowie die NPD
selbst im Verbotsverfahren gegen sie. 2000 trat er in die NPD ein und wurde
weiterhin kontinuierlich krimineller und rechtsextremer.
Die NPD
wurde ihm allerdings zu lasch, weil sie „eine am Parlamentarismus ausgerichtete
Partei“ sei. Er verließ sie also 2003 und wandte sich noch weiter nach rechts. Er
wurde Verteidiger der Holcaustleugner, gründete den Verein zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust
Verfolgten, der fünf Jahre später verboten wurde.
Mahler gründete
weitere rechtsterroristische Zirkel und verherrlicht heute offen und engagiert
Adolf Hitler.
Seit
2009 saß er beinahe kontinuierlich wegen Volksverhetzung und anderer Delikte im
Knast. Eine zehnjährige Haftstrafe ist noch offen, aber nachdem ihm 2015 sein
halbes Bein abfaulte, wurde er mit knapp 80 aufgrund des miserablen Gesundheitszustandes
von der Haft beurlaubt.
So weit
wie Mahler lotete Dr. Berger nie die extremistischen Grenzen aus, aber dafür
durchmaß er das Spektrum gleich zwei Mal.
Erst von
ganz rechts nach ganz links und nun wieder zurück nach ganz rechts.
Einen
besonderen Twist gibt es dabei, da er sich als Schwulensprecher empfindet, aber
wie einst Otto Weininger (* 1880; † 1903) als Schwuler hauptsächlich gegen
Schwule agitiert.
Der
Superhomosexuelle, der stolze Vielficker, strammschwänzige Muskelfetischist und
Sneakerschnüffler, der Promiske und Pornophile mit dem gewaltigen Gemächt sieht
seine engsten Alliierten in den bekanntesten klerikalen Homophoben
Deutschlands.
Dazu
braucht es schon besondere Schaltungen in den Synapsen seiner Großhirnrinde.
David
Berger, einst ganz stramm Tradi-katholisch, zwischen Piusbruderschaft und
Kreuznet mäandernd, später zum Star der linken antiklerikalen Szene avanciert,
der Kreuznet zu Fall brachte, sich dann aber mit seinem schwulen Verlag anlegte
und seitdem konsequent immer weiter nach rechts rückte,
sich an die fanatisch-katholischen Homohass-Frauen Beverfoerde, Kuby und Kelle
heranrobbte, bis er sich für Akif Pirinçci einsetzte, hat inzwischen
eine neue Freundin.
Tatjana
Festerling, PEGIDA-Ikone, die im Juni 2015 bei der Dresdner Oberbürgermeisterwahl 10%
holte.
Eine
sehr sympathische Frau.
Dann will sie am
liebsten eine noch höhere Mauer durch Deutschland ziehen und alle westdeutschen
Gutmenschen von den wirklich guten Menschen und Patrioten im Osten trennen.
Oder es geht gegen den „Terror der schwul-lesbisch-queeren intersexuellen
Minderheit" oder die „verkrachten Gender-Tanten mit ihrem überzogenen
Sexualscheiß".
Dr.
Berger besprach Frau Festerlings Besuch im Mai 2015 in einer Dresdner „Boys-Bar“ und betont
heute, was für eine nette Person Festerling sei.
David Berger auf Facebook |
Pegida-Frontfrau
Tatjana Festerling hat mit ihren neuesten, offen rechtsradikalen Aussagen zum
Schusswaffeneinsatz gegen Flüchtlinge für Proteste gesorgt. Das britische
Portal "Mail Online" zitierte Festerling nach einem Interview mit dem
Satz: "Wenn sie weiter über die Grenze kommen und man sie nicht einsperren
kann, erschießt sie!" Das Blatt hatte Festerling als die "mächtigste
Frau des rechtsextremen Deutschlands" vorgestellt - und auch einen
Videomitschnitt des Gesprächs veröffentlicht.
Darin bezeichnete die
51-Jährige Deutschland als "Freiluft-Psychiatrie mit der Geisteskrankheit
'politische Korrektheit'". "Wir von Pegida sind die einzigen, die
sich nicht um politische Korrektheit scheren", sagte Festerling weiter.
"Wir haben keine Skrupel und keine Angst. In Zeiten wie diesen: Scheiß auf
Anstand!" Der Kampf gegen die Islamisierung sei "die letzte Schlacht",
so die zweifache Mutter.
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