CNN, von
Trump als linksextreme Fake-News eingeschätzt, hält sich eine ganze Rotte
rechtsextremer Trump-Fans als „political analysts“.
Ich
traute meinen Augen kaum, als der volldebile Tradi-Katholiban Ex-Senator Rick Santorum vor einigen Wochen auf einmal
mit einer „CNN senior political commentator“-Einblendung versehen wurde.
Noch
viel unglaublicher ist aber, daß der ultrarechte Homo- und Frauenhasser nicht
mal der Irrste unter den politischen
Experten bei CNN ist.
Es gibt
da jetzt auch ein Axel Jones-Double, dem man zwar einen Ritalin-Tropf verpasst
hat, damit er nicht tobsüchtig grölend um sich schlägt wie das Original, aber geistig
ist Jason Miller ganz auf Jones-Linie.
Miller
ist nach Corey Lewandowski schon der zweite Trump-campaign manager, den CNN bezahlt.
Während
Lewandowski wirklich das pure Böse repräsentiert und mit einer sagenhaften
Perfidie auch wohlmeinende Konservative abschreckt, ist Miller mit einer
solchen Blödheit geschlagen, daß er unfreiwillig immer wieder für großes
Gelächter sorgt.
Gestern
bei „Anderson Cooper 360“ forderte der Trumpsche Polit-Mops ein Ende der „russian-ties“-Untersuchungen; schließlich
wisse man, daß Trump keine connections zu Russland habe.
Auf die
erstaunte Frage Coopers woher man das wisse, erklärte Miller mit fester Stimme „weil
Trump das gesagt hat!“
Immerhin,
das ganze Panel lachte herzlich.
Aber
springen wir kurz zurück. Gestern passierte in
Amerika etwas für meine Begriffe extrem Erstaunliches.
Ich kann mich jedenfalls nicht an einen solchen Aufreger erinnern und staune, daß die deutschen TV-Medien darüber so gut wie gar nicht berichten.
Ich kann mich jedenfalls nicht an einen solchen Aufreger erinnern und staune, daß die deutschen TV-Medien darüber so gut wie gar nicht berichten.
FBI-Direktor
James Comey und NSA-Chef Mike Rogers wurden über Stunden von dem Geheimdienstausschuss
des Repräsentantenhauses unter Eid gegrillt.
Beide
sagten außerordentlich klar, daß Trumps Beschuldigungen Obama habe ihn durch
Mikrowellengeräte abhören lassen völliger
Unsinn sind und bestätigten außerdem Untersuchungen des FBI
gegen das Trump-Team aufgrund russischer Einflussnahme auf die Wahlen. Noch schlimmer;
durch Trumps Beschuldigungen der britische GCHQ (Government Communications
Headquarters) sei für diese Maßnahmen eingespannt worden, verärgerte das Weiße
Haus den engste Verbündeten GB so massiv, daß der GCHQ sich öffentlich empört
zu Wort meldete.
Nun
sagen es FBI, NSA und Trumps eigenes Justizministerium öffentlich und unter
Eid: Der
Präsident ist ein Lügner.
Trump-Supporter
Lord nennt es „americanese“, also lüge der
Präsident auch nicht.
Noch
während des Verhörs twitterte das Weiße Haus wahrheitswidrig, das FBI entlaste
Trump. Trump
is so gangster!
Sein
Pressesprecher Sean Spicer erklärte anschließend, die FBI-Vorwürfe an Paul
Manafort wären irrelevant, weil dieser kaum Verbindung zu Trump gehabt habe.
Angesichts
der Tatsache, daß Manafort Trumps oberster Wahlkampfmanager war, ist das selbst
für Spicer-Verhältnisse eine sehr dreiste Lüge.
Trump-Supporterin
Palin weiß allerdings einen Ausweg.
Sarah Palin calls on Trump to dump James Comey over alleged Clinton ties.
Man
könnte fast wieder an eine funktionierende Demokratie in den USA glauben, wenn
man das vorbildliche und höchst beeindruckende Eingangsstatement des
56-Jährigen Adam Schiff aus Kalifornien anhört.
Er ist
der oberste demokratische Abgeordnete des gestern tagenden Geheimdienstausschuss
des Repräsentantenhauses.
Ich
empfehle dringend sich das Statement anzuhören.
Alternativ
dazu gibt es noch eine
neunminütige Zusammenfassung von CNN.
[….]
Donald Trump ist ein Meister des
"Gaslighting". Er lügt, um jedes Gefühl für die Wahrheit zu
zerstören. Er führt in die Irre, um einem den Orientierungssinn zu vernebeln.
Es sind die klassischen Manipulationstricks von Autokraten, die einen in den
politischen Wahnsinn treiben oder zumindest so viel Chaos säen sollen, dass nur
noch ein Wort zählt - das der Manipulatoren.
[….]
Im Herbst noch hatten Trumps Trolle die
Demokratin Hillary Clinton als unwählbar beschimpft, weil sie wegen ihrer
E-Mail-Affäre ins Fadenkreuz der FBI-Fahnder geraten war. "Das allein
sollte sie disqualifizieren", tönte der Top-Republikaner Reince Priebus
damals. Jetzt, als Trumps Stabschef, hat er plötzlich eine ganz andere Meinung
zu solchen FBI-Ermittlungen.
[….]
Schamlos instrumentalisierte Trump schon
seine rassistische "Birther"-Lüge, mit der er Obamas US-Geburt und
damit dessen Legitimität als Präsident in Zweifel zog. Oder die doppelte Lüge,
er habe im November einen Erdrutschsieg hingelegt, trotz millionenfachen
Wahlbetrugs zu seinen Lasten. Oder die Lüge, seine Amtseinführung habe die
größte Menschenmasse aller Zeiten angezogen.
[….]
Dabei ist völlig egal, wie durchsichtig
diese Lügen sind, ob Trump sie selbst glaubt oder ob er sie kalkuliert
einsetzt. Hauptsache, er wiederholt sie so oft, bis sich genug Fetzen
festgesetzt haben im Bewusstsein seiner Anhänger, die ihre Informationen nur
von Trumps Twitter-Konten und dem konservativen US-Sender Fox News bekommen.
Ist das Ziel erreicht, lässt er die Lügen genauso schnell wieder fallen.
Auf der Strecke bleibt
nicht nur die Glaubwürdigkeit Trumps. Auf der Strecke bleibt vor allem die
Glaubwürdigkeit der USA.
[….]
Wie soll
man es noch in Worte fassen?
Es ist
wirklich Schilda hoch zehn was wir in Washington vorgeführt bekommen.
Natürlich
ist es schlimmer als Watergate.
Der Unterschied
zur damaligen Mega-Affäre, die 1974 zum Rücktritt des US-Präsidenten Nixon
führte, ist aber, daß es damals republikanische Abgeordnete gab, die selbst nicht
durch und durch verlogene Fanatiker waren. Sie stellten sich gegen den eigenen
Präsidenten, als dieser der Lügen und kriminellen Machenschaften überführt
wurde.
Das ist
heute ganz anders. Eine absolut erbärmliche Linken-hassende Lügenbande sitzt
für die GOP im Parlament. Sie sind von der Lobby hochbezahlte
Verschwörungstheoretiker, die sich hart gegen die Realität wenden.
Trump
hat sie an die Macht gebracht. Niemals werden sie irgendetwas tun, das am Ende womöglich
den Demokraten und dem amerikanischen Volk zu Gute käme, nur weil es Wahrheit
und Anstand verlangen.
Bis auf
ganz wenige Ausnahmen gibt es unter aktiven republikanischen Politikern keine
ehrlichen oder gar intelligenten Menschen mehr.
Wäre dem
so, hätten sie nach diesen 60 Tagen schon längst ein Amtsenthebungsverfahren
gegen diesen parasitären kriminellen Lügner in Gang gesetzt.
Es
braucht schon Menschen außerhalb der Partei, um etwas Realitätssinn zu
generieren.
So
geschah es gestern als der CIA-Counterterrorist
analyst Philip Mudd zu den Entwicklungen im Weißen Haus
gefragt wurde und sich kaum noch beherrschen konnte.
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