Inzwischen
sitzt der umnachtete Soziopath zwei Monate im Oval Office.
Welche Folgen das haben wird, lässt sich schon abschätzen.
Der
amerikanische Präsident ist definitiv ein Desaster für die Welt.
Seine
grandiosen Ankündigungen aus dem Wahlkampf sind selbstverständlich genau die
Luftnummern, die man erwarten konnte.
Er hat
keine Ahnung durch was man Obamacare verbessern oder erneuern kann. Selbstverständlich
besiegte er nicht den IS und schon gar nicht konnte er das amerikanische Volk
wieder einen.
Seine
Ratings sind im Keller, aber die republikanische Macht ist zementiert.
Trump sitzt fest im Sattel und tut genau das, was er immer tat:
Er
verhält sich dem amerikanischen Volk gegenüber wie ein Parasit
und nutzt sein Amt ungeniert aus, um seine Familie zu bereichern.
Kein
auch nur halbwegs denkender Mensch kann heute noch bestreiten, daß Trump ein
pathologischer Lügner ist, der eben nicht nur zu bestimmten Zwecken lügt,
sondern auch anlasslos und völlig unnötig lügt.
Er lügt
auch, wenn er sich selbst dramatisch widerspricht und wenn es völlig
offensichtlich ist, daß nicht sein kann, was er behauptet.
Ihm ist
das Lügen zu seiner ersten Natur geworden. Er kann scheinbar gar nicht anders.
Diese
grotesken Trump-Lügen werden natürlich alle dokumentiert und so kann man
immerhin wenigstens außerhalb der GOP-Info-Blasen herzlich über ihn lachen.
Zum Beispiel,
wenn man sich den Clip aus dem Wahlkampf ansieht, in dem Trump verspricht das
Weiße Haus kaum zu verlassen und keinen zu Urlaub nehmen.
März 2017You hear that Trump didn't hoodwink voters (they knew what they were getting!) and then find clips like this. Just breathtaking hypocrisy. pic.twitter.com/LDnb3Xr7oF— Matt McDermott (@mattmfm) 18.
In
Wahrheit befindet sich Trump auf seinem sechsten Urlaubswochenende in der achten
Amtswoche.
Der Mann
ist nicht nur ein verlogener Parasit, sondern auch noch stinkend faul.
Die
Blagen, die unerklärlicherweise immer noch mit am Tisch sitzen im Weißen Haus,
jetteten inzwischen auf Steuerzahlerkosten nach
Aspen zum Skilaufen.
Natürlich
eignet sich dieser Präsident wie keiner zuvor, um sich über ihn lustig zu machen.
Mahers Standups werden immer besser angesichts
der täglich neuen Hypocracy-Rekorde aus dem Weißen Haus.
Trump
auszulachen birgt aber eine große Gefahr.
Man
nimmt ihn weniger ernst und gewöhnt sich daran.
Dabei
sind die Schäden, die jetzt schon eingetreten sind, enorm.
Es ist
eine Sache, wenn das Weiße Haus offensichtlichen Unsinn verbreitet. Daß Obama
sie durch Mikrowellengeräte belausche, daß Trumps Wahlsieg der Größte aller
Zeiten gewesen wäre oder daß in Schweden die islamistische Anarchie
ausgebrochen wäre.
Es ist
eine Sache Trumps
Pressesprecherin Melissa McCarthy bei ihren hilflosen
Versuchen zu beobachten, wie sie den kapitalen Unsinn ihres Chefs vor der
Presse zu rechtfertigen sucht.
Aber was
ist eigentlich, wenn um etwas Dramatisches wie 9/11, einen militärischen
Angriff oder eine gewaltige internationale ökonomische Konfrontation ginge?
Trump
träte vor sie Presse, um seinen Volk die Lage zu erklären und jeder müßte sich
fragen, ob er sich den Unsinn wieder einmal zusammenlügt, oder ob es diesmal
wahr sein könnte.
Schon
jetzt hat Trump durch seine
pathologische Unaufrichtigkeit die engsten Alliierten massiv
verärgert.
Die
US-Presse gewöhnt sich schon an die Lügerei und zieht den Schwanz ein.
Man ist
es Leid immer wieder zu widersprechen.
Im
Pressecorps des Weißen Hauses hält man lieber die Klappe.
Verhältnisse
wie in der Türkei oder Russland stellen sich ein. Man wiederspricht lieber
nicht mehr, weil man sonst rausgeworfen wird.
Jeff
Mason, der sonore und seriöse Vorsitzende der „White House Correspondents‘
Association“ windet sich, wie die meisten seiner seriösen Kollegen.
[…..] Wo sich heute der Briefing Room befindet, war früher der Swimmingpool von Präsident Franklin D. Roosevelt. Dass die Medien schließlich Teil des Weißen Hauses wurden, ist ein Symbol aus einer Zeit, in der die USA weltweit als Vorbild für Pressefreiheit, Gewaltenteilung und Demokratie galten.„Dass wir überhaupt darüber reden müssen, ob wir hier bleiben dürfen, hätte ich niemals gedacht“, sagt Mason. Als Nächstes musste er dafür kämpfen, dass Reporter auch künftig an Bord der Air Force One mitreisen dürfen. Auch diese Tradition wollten Trump oder Leute in seinem Umfeld abschaffen.[…..] Ist die Pressefreiheit in den USA tatsächlich in Gefahr? Ist der Präsident eine Gefahr für die Demokratie? „Da sag ich besser nichts“, sagt Mason, der Diplomat, und blickt zum Eingang des West Wing, als wollte er sicherstellen, dass keiner der Mächtigen zuhört. „Ich kämpfe jedenfalls dafür, dass es demokratisch bleibt.“ […..](DER SPIEGEL, 12/2017 – s.78)
Anders
als in der deutschen Presselandschaft, gibt es in den USA keine Solidarität mehr unter Journalisten,
weil zu viele Nicht-Journalisten mit ultraradikalen Ansichten nicht nur
bereit stehen, um für die Etablierten einzuspringen, sondern weil diese Typen
massiv von der Regierung gefördert werden.
[…..] Zu den Gewinnern des neuen Zeitalters zählt Jennifer Wishon. Sie […..] arbeitet für den Sender Christian Broadcasting Network, der vor allem von Evangelikalen geschaut wird – jenen erzkonservativen Christen, die zu Trumps größten Unterstützern zählen. […..] Viele Jahre lang saß Jennifer Wishon unter Präsident Barack Obama in der letzten Reihe des Briefing Room und durfte fast nie eine Frage stellen. Seit Trump im Amt ist, kommt sie fast täglich dran. Bei Sean Spicers erstem Press Briefing durfte sie die zweite Frage stellen, bei Trumps Pressekonferenz mit Benjamin Netanyahu bekam ihr Kollege eine von zwei Fragen. Und dann gab der Präsident dem Sender noch eines von zwei exklusiven Interviews. „Es gibt gerade viele erste Male“, sagt Wishon. „Ein Unterschied wie Tag und Nacht. Für uns ist es großartig.“[…..] Es bereitet [Sean Spicer] diebische Freude, die Platzhirsche von den etablierten Medien zu übersehen und jene neuen Medien aufzurufen, von denen bis vor Kurzem noch niemand gehört hat und die jene Fragen stellen, die im Fußball Torvorlage heißen würden.Bei Trumps erster Pressekonferenz nahm er einen 19-jährigen Bewunderer dran, der erst vor Kurzem einen eigenen Internetkanal gegründet hatte. Seine Frage galt der First Lady Melania: „Sie leistet großartige Arbeit für dieses Land. Können Sie uns noch mehr darüber erzählen, was Melania Trump so alles tut für dieses Land?“[…..] Der 23-jährige Trey Yingst vom One America News Network ist einer der emsigsten Streber im Briefing Room. Er nickt oft, während Spicer redet, und er ist der Erste, der die Hand hebt, wenn Spicers Ausführungen sich dem Ende neigen. Sein Sender wurde vor drei Jahren als noch rechtere Alternative zum rechten Sender Fox News gegründet.[…..] Neurechte Medien wie One America, Newsmax, The Daily Caller oder LifeZette genießen die volle Unterstützung der neuen Regierung. Sie sollen die alten Medien verunsichern, ihnen Fragezeit nehmen, die gewohnten Abläufe stören, das alte System herausfordern. Es gilt, die Glaubwürdigkeit der gestandenen, unabhängigen, rechercheintensiven Verlage und Sender infrage zu stellen und ihnen die Legitimation abzusprechen.Das Leitmedium der neuen Rechten ist Breitbart News, deren ehemaliger Chef Stephen Bannon nun als Chefberater im Oval Office sitzt. […..]Gateway Pundit ist berüchtigt für seine kruden Verschwörungstheorien und Schlagzeilen wie: „Zahnexperte: Hillary Clinton leidet an ernster Zahnfleischentzündung und Immunschwäche“. Das Blog wurde erst von Trumps Leuten akkreditiert, sein Korrespondent Wintrich hatte nie zuvor als Journalist gearbeitet.Decker ruft in den Raum, dass mit Wintrich nun der Reporter eines Mediums vor Ort sei, das „Schwarze, Juden und Latinos hasst“. Er ist fassungslos, dass Trumps Weißes Haus den Journalistendarsteller tatsächlich reingelassen hat. […..](Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL, 12/2017 – s.79f)
Das ist
die eigentliche Gefahr der gegenwärtigen Präsidentschaft.
Trump
macht seine Gegner und die Presse mürbe.
Man
gewöhnt sich an ihn.
Er kommt mit seiner Methode durch.
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