Natürlich
gucke ich auch gern amerikanische Premium-Serien.
Was
ich allerdings ganz schwach finde, sind
die offensichtlichen Durststrecken der Autoren; wenn sie mangels Phantasie und sinniger
Handlungsstränge auf Paralleluniversen ausweichen.
Das gibt
es in verschiedensten Formen. Der Held wird auf einmal in eine Höllendimension
teleportiert, verschwindet durch ein Wurmloch, diffundiert in eine andere
Realität, in ein paralleles Universum. Er kann auch einfach nur träumen oder
das Gedächtnis verloren haben. Bei Startreck gibt es dafür das „Holodeck“. Bei
sowas schalte ich gleich aus; das ist mir zu infantil.
Gestern
hatte ich wieder einmal mit zwei verschiedenen Parallel-Ebenen zu tun.
Geometrisch bedeutet das völlig kontinuierlichen Abstand. Man kann sich also
endlos lange auf einer dieser Ebenen bewegen, ohne je die zweite Ebene zu
berühren.
Ebene
1
Auf
dieser Ebene sitze ich nachts gemütlich
vor der Glotze und gucke wie so oft Don Lemon. Lemon hatte gestern
Geburtstag und verkündete dazu anlässlich eines Washington-Post Berichts BREAKING
NEWS über Jeff Sessions, die es in sich haben.
Klammer auf; ich mag ihn nicht so wirklich.
Wäre
der neue US-Justizminister eine Serienfigur bei „House Of Cards“, wäre ich
enttäuscht, weil er so unterkomplex und klischeehaft ist.
In
Sessions kommt wirklich alles zusammen, bei dem ein Liberaler schreiend
weglaufen würde: Der alte weiße Mann wurde 1946 in Alabama geboren, spricht
einen schweren Südstaatenakzent und war 20 Jahre lang US-Senator von Alabama.
Selbst
unter seinen GOP-Kollegen gilt der überzeugte Methodist als ultrarechts.
1986
wurde er zum Bundesrichter nominiert, war aber selbst für Alabama zu
rassistisch. So nannte er schwarze Kollegen abfällig „boys“ und hatte sich auch
sonst offensichtlich seit der Sklavenhalterzeit geistig nicht weiterentwickelt.
Sessions
war der erste US-Senator, der sich 2016 mit Haut und Haaren Donald J. Trump
verschrieb und von März 2016 an als sein Top-Politberater fungierte.
Seine
Nominierung zum United States Attorney
General wurde von 1.400 US-Jura-Professoren in einem offenen Brief beklagt
und vom KKK-Chef David Duke bejubelt.
Der
greise Nazi ist ein wandelndes Klischee: Er glaubt nicht an den Klimawandel,
fordert ein radikales Abtreibungsverbot, spricht sich aber umso vehementer für
Folter und Waffenbesitz aus.
Als
Serienfigur wäre Sessions aufgrund dieser Eindimensionalität völlig unbrauchbar;
es gibt nicht den kleinsten sympathisch wirkenden Aspekt an ihm.
Klammer
zu.
Nachdem
schon vier Top-Leute aus Trumps innersten Wahlkampfteam enger
Kreml-Kontakte überführt wurden und die US-Wahl ohnehin
mit einiger Wahrscheinlichkeit illegalen Einflüssen aus Moskau unterlag, ist es
schon extrem skandalös, daß der Justizminister selbst auch als Trump-Surrogate geheime
Kontakte nach Moskau gehabt haben soll.
Das ist
insbesondere deswegen heikel, weil Sessions selbst oberster Aufseher aller „russian
ties“ ist, die das FBI gerade untersucht und weil er von Al Franken bei seiner
Senatsanhörung genau nach diesen Verbindungen gefragt wurde und; man muß es
beim Trump-Team nicht extra erwähnen; log – und zwar unter Eid. Wie Bakari
Sellers süffisant anmerkte ging Martha Stewart für weniger fünf Monate in den
Knast.
[…]
Der US-Justizminister Jeff Sessions gerät
politisch zunehmend unter Druck, weil er bei der Senatsanhörung zu seiner
Nominierung Kontakte zum russischen Botschafter verschwiegen hatte. Führende
Demokraten in Senat und Abgeordnetenhaus fordern seinen Rücktritt. "Das
Gesetz wurde gebrochen", sagte Nancy Pelosi, Sprecherin der Demokraten im
Repräsentantenhaus. Der Oppositionschef im Senat, Charles Schumer, sagte, Sessions
habe den Senat wissentlich in die Irre geführt: "Er hätte wochenlang Zeit
gehabt, das zu korrigieren. Aber er hat es stehen lassen." [….]
Die
Rechtfertigungen der GOPer in Lemons Panel waren gewohnt absurd. Nein Sessions
habe gar nicht gelogen, als er Kontakte mit dem russischen Botschafter verschwieg,
weil Franken ihn als Trump-surrogate gefragt habe, während
Sessions aber in seiner Eigenschaft als US-Senator mit Botschafter Sergej
Kisljak gesprochen habe. Zwei Mal. Während der heißen Phase
des Präsidentschaftswahlkampfes.
Alternativ
wurde auch Erinnerungslücken vorgeschlagen. US-Senatoren sprächen mit so vielen
Botschaftern, daß sie sich nicht daran erinnern könnten, ob Kisljak dabei
gewesen wäre.
Das ist
sogar noch hanebüchener, da schon zu der Zeit die russische Wahlbeeinflussung
DAS ganz große Thema des Wahlkampfes war.
Das sind
jetzt so massive Anschuldigungen, daß ich mir nicht vorstellen kann, wie
Sessions um einen Rücktritt als Justizminister herumkommen soll.
Er ist
schließlich der oberste Chef aller Ermittlungsbehörden, die sich wortgetreu an
Gesetze zu halten haben.
Auf
dieser Ebene sehe ich das Ende Sessions als unvermeidlich an. Das dürfte dann
für Trump extrem problematisch werden.
Ebene
2
Trump-Fans
akzeptieren bekanntlich nicht nur keine Fakten, sondern bemerken sie erst gar
nicht, weil sie in einer Parallelebene leben und nur rechte Verschwörungsblogs,
FOX und Breitbart konsumieren.
Breitbart
ist schließlich kein dubioses Fascho-Magazin mehr, sondern hat exklusiven
Zugang zum Weißen Haus, in dem ihr langjähriger Chef der oberste
Präsidentenberater ist.
Breitbart
ist ganz nah dran am mächtigsten Mann der Erde, während Don Lemons CNN
ausgeschlossen wird.
Die White
Supremacy-Theoretiker sind inzwischen Praktiker geworden.
Für sie
stellt sich die Lügen-causa Sessions wie folgt dar.
[…..] House Minority Leader Nancy Pelosi (D-CA) is
calling on Sessions to resign, and the Democratic National Committee is already
out with a list-building email, sent Wednesday evening: “BREAKING: Jeff Sessions
may have perjured himself.”
But it is all just more “fake news.” A chance greeting at a public
event, and a Senate meeting in the course of his official duties, do not add up
to anything, and the full transcript — also omitted by the Times — makes it
clear Sessions told the truth. [….]
(Joel
B. Pollak, Breitbart, 1 Mar 2017)
Es ist
so einfach – immer wenn ein Rechtsradikaler aus Trumps Dunstkreis einer
sogenannten Lüge überführt wird, sind es “fake news”, weil Trump-Leute
grundehrlich sind.
Dahinter
stecken selbstverständlich die durch und durch verdorbenen Demokraten, die alle
schwul und amerikahassende Nazi-Kommunisten sind.
Bei den
Kommentatoren herrscht große Einigkeit.
(Aus
prinzipiellen Gründen kann ich Breitbart nicht verlinken, aber da es sich um den
Hauptinformationskanal des mächtigsten Mannes der Welt handelt, lohnt es sich
schon ab und zu mal in deren Parallelwelt zu blicken.)
Every time Trump has a good day, the media tosses out another fresh
batch of 'Russia Conspiracy' We can turn
it into a drinking game!
(Sculder_4)
Sessions is going to roll up the DC pedophile ring. It has lots of
Democrats nervous.
(BigDaddy)
Democrats are in their death throes. They want every scalp in Trump's
administration. They will continue boring us with fake news like this for the
next 8 years.
(………)
Democreeps are a danger to our nation.
(Darwin Alti)
Fake News WaPo does this because it works. WaPo is opposition Party
member. This weakens Trump and Sessions. Trump needs to call WaPo out as Fake
News on this. Good time would be tomorrow after he signs refugee restriction
EO.
(…....)
Deplorable all day long. Exactly why their monicker is "The
Washington Compost"!
(TexasVetgal)
A more pertinent point is how the media became anti-White in direct
proportion to Jewish control.
(Sammy)
The media is a powerful tool that has spent decades propagandizing for
diversity, multi-culturalism, open borders, liberalism, degeneracy and
everything contrary to White Christian interests.
(Mike)
Aren't you lefties suppose to be dead by now with global warming? I
can't wait.
(j b
Broflamingo)
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