Das war
ja klar; das war ja so klar!
Wenn ich
ein Posting so wie gestern beende –
Tiefer kann man
nicht mehr sinken……, das ist der erste Gedanke, der einem einfällt.
Aber da es sich
um Trump handelt, wird er es vermutlich schaffen sich erneut selbst zu
untertreffen.
…..braucht
Trump quasi nur Minuten, um sich noch viel tiefer in ein Sumpfloch einzugraben.
Gestern
folgte also eine Pressekonferenz im Trump-Tower, die
nach Ansicht vieler Mainstream-Zeitungen und TV-Sender in Amerika der
schlechteste und peinlichste Auftritt war, den je ein US-Präsident absolviert
hat.
Nazi-Verharmlosung,
Unverschämtheiten und Lügen in Reinkultur.
[….][….] "Wow," CNN's Jake Tapper said
immediately afterward. "That was something else."
"What I just saw gave me the wrong kind of chills," Chuck Todd
said on MSNBC. "Honestly I'm a bit shaken by what I just heard, and I
suspect it's not just me."
An editorial in Wednesday's Washington Post was titled "The nation
can only weep."
MSNBC's Nicolle Wallace wondered if some of Trump's aides would resign.
Others wondered aloud about the president's fitness for office.
Some hosts and commentators on Fox News were also sharply critical of
the president. "I'm wondering if it's actually real life what I just
watched," 5 p.m. co-host Kat Timpf said. But the channel's prime time
shows spent more time attacking liberals and the media.
[….] At one point, while speaking to CNN's
Anderson Cooper, Van Jones said, "I don't know what to say tonight... I'm
just hurt."
David Gergen said on Cooper's program that people increasingly feel like
Trump is "posing a danger not just to his party but to the country. He's
going to tear us apart."
[….] "I would say to all Americans: we've got
a problem," presidential historian Michael Beschloss said on MSNBC.
"We've got a president who sent a big message today to hate groups: I'm
going to make it easier for you."
A tweet by presidential biographer David Maraniss went viral, perhaps
because it tapped into wishful thinking by liberals. It said: "The living
former presidents -- Bushes, Carter, Clinton & Obama -- should make a joint
statement calling on the racist Trump to resign."
The hashtag #ImpeachTrump was the #1 trending topic on Twitter for
several hours on Wednesday.
[….] Veteran White House reporter Mark Knoller of
CBS tweeted afterward, "Have never seen as frenzied a Q&A session with
a president. Or as high-decibel an exchange either."
[….] Even before those talking points came out,
former Republican National Committee communications director Doug Heye, now a
CNN commentator, tweeted: "I've asked the press offices at both the White
House & RNC to remove me from their email lists." [….]
Immer
wieder spielten die Newssender das Geschehene ab, um dann wie Don Lemon
staunend zu verkünden, sie wären nach mehrmaligen Sehen sogar noch verstörter.
Es fiel
schwer überhaupt noch Trump-Supporter zu finden, die das verteidigen wollten. Anderson
Cooper zerrte Paris Dennard ins Studio, der aber staunend von Bakari Sellers, Joseph
Pinion und Symone Sanders angeglotzt wurde. Sogar der stramm konservative Republikaner
Pinion setzte sich schockiert von Trump ab.
Don
Lemon mußte schon die völlig senile und debile Jen Brewer, ehemalige
Gouverneurin von Arizona einladen, die so unfassbar verblödet ist, daß Ana Navarro ihr gar nicht antwortete,
um nicht ihre Lebenszeit zu verschwenden („life is too short for me to respond“).
Vorher hatte sich in seiner Sendung schon der Republikaner und Trump-Fan Scott
Jennings von seinem Präsidenten abgesetzt - "Mr. President, we want
to be with you in policy. But you are making it impossible for us to be with you
in spirit."
Gestern
hatte ich noch von drei CEO gesprochen, die Trumps Wirtschaftsrat aus Protest
verlassen hatten. Herr Musk von Tesla und Herr Iger von Disney waren schon vor
Monaten entsetzt gegangen.
Inzwischen
sind die Fliehkräfte so groß, daß der beleidigte Trump schmollend alle in die
Wüste schickte.
[….]
Nach dem Streit über die Äußerungen von
Donald Trump zum Extremistenaufmarsch in Charlottesville hat der US-Präsident
die Auflösung von zwei Beratungsgremien mit Konzernchefs bekanntgegeben. Zuvor
hatten etliche der teilnehmenden Experten angekündigt, sich aus den Gremien
zurückzuziehen - aus Protest an Trumps inkonsequenter Reaktion.
"Statt Druck auf
die Geschäftsleute des Industrie-Rates und des Strategie- und Politikforums
auszuüben, beende ich beide", teilte Trump am Mittwoch auf Twitter mit.
"Vielen Dank an alle", heißt es knapp am Ende der Nachricht. Er habe
die Arbeit des Strategieforums (Strategic and Policy Forum) und des
Industrierates (Manufacturing Council) beendet. [….]
(Reuters/SPON,
16.08.2017)
Fun fact
am Rande: Auf den Rückzug von Merck-Chef Kenneth Frazier angesprochen sagte
Trump, Frazier schäme sich wohl dafür, daß Merck so viele Produkte außerhalb der
USA produziere. Kann man sich nicht ausdenken.
Nein, Schamgefühl
hat Donald Trump, der all sein Zeug, genau wie seine Tochter in China herstellen
lässt, wirklich nicht.
[…] Trump
said on Twitter that "for every CEO that drops out of the Manufacturing Council,
I have many to take their place."
He then said that "grandstanders should not have gone on" the
council, which Trump formed shortly after taking office in January.
[….] Later Tuesday, in an appearance in the lobby
of Trump Tower, Trump told reporters that the executives who resigned from his advisory
council were “not taking their jobs seriously as it pertains to this country.”
He specifically said Merck was manufacturing drugs abroad, even though
he praised Merck last month for a new U.S. manufacturing initiative with two
other companies.
“Some of the folks that will leave [the council], they’re leaving out of
embarrassment because they make their products outside. I’ve been lecturing
them … about you have to bring it back to this country,” Trump said. “I want
manufacturing to be back into the United States so that American workers can
benefit.” [….]
Die Wut
auf Trump wird größer, seine Zustimmungsraten sinken, mehr Republikaner und
Wirtschaftsbosse setzen sich von ihm ab.
Aber das
darf nicht darüber hinwegtäuschen, daß die GOP-Parteigrößen, also insbesondere
House-Speaker Paul Ryan und Mitch McConnell, der Oberrepublikaner im Senat immer
noch kein Rückgrat entwickelt haben.
Sie
gucken nach wie vor weg. Sie verurteilten zwar den Neonazi-Aufmarsch, hatten
aber die Hosen viel zu voll, um es zu wagen Trump direkt zu kritisieren.
Unfreiwillig lustig, der Ryan. „ There
can be no moral ambiguity” (Zweideutigkeit) zu schreiben und mit seiner
ostentativen Verweigerung Trumps Namen zu nennen genau diese ambiguity zu
fördern. Nähme er seine eigenen Worte ernst, müsste er in diesem Zusammenhang
Trump scharf angreifen.
Trumps
PK war so schlimm und ist so sehr verurteilt worden, daß ich das nicht
zusätzlich in eigene Worte fassen muß.
Den
Wortlaut findet man hier:
Es war ein
haarsträubender Auftritt Donald Trumps - mal wieder: 23 Minuten lang
verteidigte er die rechtsextreme Horde von Charlottesville. SPIEGEL ONLINE
analysiert die Pressekonferenz des US-Präsidenten Satz für Satz. [….]
Herr
Lobo erklärt, inwiefern es sich um eine mustergültige Nazi-Anbiederung handelt.
[….]
Bei der Pressekonferenz zu den
Ereignissen von Charlottesville verwendete Trump exakt die
Kommunikationsmuster, mit denen die "Alt Right" (ein Euphemismus für
Rechtsextremisten und Neonazis) seit langer Zeit im Netz operiert. [….]
Michael Moore und ich gehören zu der Minderheit von einem Drittel der weißen männlichen
Amerikaner, die für Hillary Clinton gestimmt haben.
Das ist
vermutlich die erschreckendste Erkenntnis von gestern.
65% der
weißen Amerikaner stimmten
für einen Rassisten, der nicht nur in der Präsidentschaftskampagne mehrere
rassistische Ausraster hatte, sondern seit Jahrzehnten seinen Rassismus
beweist, indem er zum Beispiel keine Schwarzen in seinen Gebäuden wohnen ließ
oder Barack Obama über sechs Jahre als Nicht-Amerikaner angriff.
Hillary
Clinton bekam dennoch drei Millionen Stimmen mehr als Trump, weil People of
Color und Minderheiten aller Art überwältigend für sie votierten.
Aber was
ist los mit den Weißen?
Muss man selbst schwarz, schwul oder jüdisch sein, um zu begreifen, daß Antisemitismus, Homophobie, Rassismus und Xenophobie falsch sind?
Muss man am eigenen Leib Diskriminierung erfahren, um zu lernen, daß man andere nicht diskriminiert?
Muss man selbst schwarz, schwul oder jüdisch sein, um zu begreifen, daß Antisemitismus, Homophobie, Rassismus und Xenophobie falsch sind?
Muss man am eigenen Leib Diskriminierung erfahren, um zu lernen, daß man andere nicht diskriminiert?
Es gibt
Beispiele dafür, konservative Rechte beginnen liberaler zu denken, wenn ihr
eigener Sohn schwul ist. Daß sie weniger streng über Abtreibung denken, wenn
sie selbst mal vergewaltigt wurden, oder daß sie ihre religiöse
Wissenschaftsfeindlichkeit aufgeben, wenn sie selbst mal so krank werden, daß
sie eine Gentherapie brauchen.
Der
rechtsextreme Antisemit Csanád Szegedi saß für die faschistische Jobbik Ungarns
ab 2009 im Europaparlament und hasste Juden so radikal, daß er sogar eine bei
der Gründung der paramilitärischen Ungarischen Garde dabei war.
Im Jahr
2012 wurde ihm klar selbst eine jüdische Großmutter
zu haben und damit auch ein Jude zu sein. Anschließend dachte
er um, bereute seine antisemitischen Sprüche.
Es gibt
vereinzelt auch homophobe Schwule; Joseph Ratzinger ist mutmaßlich einer von
ihnen.
Es gibt
auch antisemitische Juden wie Otto Weiniger.
Üblicherweise
hasst man aber keine Gruppe, zu der man selbst gehört.
Ich bin
weiß. Als echter Verspertine, der Tageslicht scheut und nachtaktiv ist, sogar sehr
weiß. Ich schlafe nicht mit Männern und bete weder in Moscheen, noch in
Synagogen.
Ich
verstehe aber nicht, wieso ich mit diesen rein zufälligen Voraussetzungen
weniger empathisch für Diskriminierungen sein sollte.
Christen
sind erst gut, wenn man ihnen mit Höllenstrafen androht nicht böse zu sein. Szegedi
mußte erst seine Biographie kennenlernen, um Juden nicht mehr zu hassen.
Als
Humanist und Atheist brauche ich weder eigene Diskriminierungserfahrungen noch
angedrohte Strafen, um moralisch zu denken und zu handeln.
Diskriminierung
aufgrund von Hautfarbe, Geschlecht, sexueller Orientierung, Religion etc sind
falsch. Period.
Aber bei
Trumpfans ist der moralische Kompass so komplett kaputt, daß auch Angehörige
von Minderheiten ihn unetrstützen.
Ivanka
Trump und Jared Kushner zum Beispiel.
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