OK,
nicht daß ich völlig überrascht wäre, aber Trump hat es schon wieder geschafft
neben seiner Perfidie und Verlogenheit noch einmal klar zu beweisen, wie
unfassbar dumm er ist.
Seit
2001 gibt es Krieg am Hindukusch mit amerikanischer Beteiligung (der freilich
schon vorher auf Warlord-Ebene tobte), vor vierzehn Jahren griff GWB
(völkerrechtlich illegal) den Irak an.
Damals
mußte man nur willkürlich irgendeinen deutschen Fernsehsender anstellen, um zu
erfahren, daß der US-Angriff in einem Desaster enden würde.
Keiner
zweifelte an der US-airforce, die natürlich den Irak zu Klump bomben könnte.
Aber anschließend bräche das Chaos aus. So viel war jedem klar, weil es hier
nicht nur um territoriale Grenzen, sondern auch um Ethnien, Religionen, extreme
soziale Spannungen und um eine seit Jahrtausenden vergiftete Geschichte ging.
Man
mußte für die Erkenntnis nicht in eine Glaskugel gucken; es hatte schließlich
gerade erst zwei Golfkriege gegeben; in den 1980ern zwischen Iran und dem Irak
und Anfang der 1990er mit einer US-geführten Koalition gegen den Irak und
Jordanien.
Einzig
die GWB-Administration tappte im Dunkeln, brach diesen sinnlosen Krieg vom Zaun
und erntete damit weltweiten Terror, globalen Hass auf den Westen, mehrere zerstörte
Länder, 10 Millionen Vertriebene und wohl über 600.000 Tote.
Aber
selbst der völlig debile GWB mit seinen bellizistischen Einflüsterern Wolfowitz,
Rumsfeld und Co begriff nach ein paar Jahren, daß „mission accomplished“
keineswegs accomplished war.
Man bestellte
mehr und mehr Truppen, änderte Strategien, versuchte Nationbuilding.
Obama,
ab Januar 2009 im Amt, hatte wenigstens schon 2003 erkannt wie bekloppt es war
im Nahen Osten einen Krieg zu entfesseln. Acht Jahre lang versuchte er Afghanistan, Syrien und den Irak wenigstens irgendwie auch nur halbwegs genug
zu befrieden, daß sich die Amerikaner zurückziehen können.
Von den
ursprünglichen Kriegszielen sprach ohnehin niemand mehr: Demokratischer Domino-Effekt
im Nahen Osten, der lauter US-freundliche demokratischer Regierungen
hervorbringen würde mit einer Bevölkerung, die den Amerikanern Blumen zuwirft
und so prosperierenden Ökonomien, daß die der USA entstandenen Kriegskosten aus
den Öleinnahmen erstattet würden.
Selbst
Hardcore-Bellizisten im Pentagon hatten begriffen, daß multiethnische,
religiöse asymmetrische Auseinandersetzungen inmitten von Zivilisten im Zeitalter
von Handycams und Internet militärisch nicht zu gewinnen sind.
Schon in
Vietnam hatten die Amerikaner verloren und damals gab es noch eine
übersichtliche bipolare Weltordnung, keine Skrupel beim Waffeneinsatz und auch kein
Facebook.
Acht
Jahre ging das so. Obama verstärkte zwischenzeitlich die US-Truppen enorm,
verhandelte, setzte auf Drohenangriffe, wechselte Generäle und Strategien.
Immer mit der erbärmlich reduzierten Zielsetzung wenigstens irgendwie
rauszukommen aus dem Sumpf.
Auch das
klappte nicht.
Und nun
kommt Trump.
Der Depp
ist so dermaßen auf den Kopf gefallen, daß er noch nicht mal die simpelsten Zusammenhänge begreift.
Er denkt
immer noch, bei militärischen Auseinandersetzungen gäbe es einen sauberen
Sieger, einen klaren Verlierer und anschließend ist alles gut.
[….] President Donald Trump's doubts about the
war in Afghanistan has led to a delay in completing a new U.S. strategy in
South Asia, skepticism that included a suggestion that the U.S. military
commander in the region be fired, U.S. officials said on Wednesday.
During a July 19 meeting in the White House Situation Room, Trump
demanded that his top national security aides provide more information on what
one official called "the end-state" in a country that the United
States has spent 16 years fighting against the Taliban with no end in sight.
[….] The meeting grew stormy when Trump said
Defense Secretary James Mattis and Joint Chiefs of Staff Chairman Joseph
Dunford, a Marine general, should consider firing Army General John Nicholson,
commander of U.S. forces in Afghanistan, for not winning the war. "We
aren't winning," he told them, according to the officials, who spoke on
condition of anonymity. In addition,
once the meeting concluded, Trump's chief strategist, Steve Bannon, got into
what one official called "a shouting match" with White House national
security adviser H.R. McMaster over the direction of U.S. policy. Some officials left the meeting
"stunned" by the president's vehement complaints that the military
was allowing the United States to lose the war. [….]
Er glaubt
nicht nur, daß man überhaupt solche Kriege gewinnen könne, sondern meint, das
wäre mit einer Bauchentscheidung des Präsidenten mal eben so zu
bewerkstelligen. Den Chef-General feuern und dann klappt es schon.
Und, man
glaubt es kaum, er holt die Neocon-Idee aus der Mottenkiste, daß die
angegriffenen Länder, die schließlich nicht um US-Truppen gebeten haben,
anschließend so prosperierten, daß sie Amerika auch noch die Auslagen in Form
von Bodenschätzen zurück geben.
[…..]
"Wir gewinnen nicht", soll
Trump bei einem Treffen am 19. Juli im Situation Room des Weißen Hauses
frustriert festgestellt haben. Der Präsident soll sich vehement beschwert
haben, wie die Armee es zulassen könne, dass die USA einen Krieg verlieren. Das
berichtet Reuters unter Berufung auf Insider. Trump soll seinem
Verteidigungsminister James Mattis und Generalstabschef Joseph Dunford
nahegelegt haben, den US-Oberkommandierenden in Afghanistan, General John
Nicholson, zu entlassen. Dann verlangte der Präsident nähere Informationen zum
"End-Zustand" in dem Land am Hindukusch.
Wie Reuters schreibt,
soll das Treffen "stürmisch" gewesen sein. Einige der Berater hätten
es "fassungslos" verlassen. Im Anschluss hätten sich Trumps
Chefstratege Steve Bannon und der Nationale Sicherheitsberater H.R. McMaster
ein regelrechtes Schreiduell über den Kurs der US-Außen- und Sicherheitspolitik
geliefert. […..] Wie Reuters weiter berichtet, knüpft Trump
seine künftige Afghanistanstrategie an wirtschaftliche Interessen. So soll er
bei dem Treffen Mitte Juli angeregt haben, dass die USA von der afghanischen
Regierung einen Teil der Einnahmen aus der lokalen Ausbeutung der Bodenschätze
verlangen sollten. Berater widersprachen vorsichtig und versuchten dem
Präsidenten klarzumachen, dass eine solche Vermarktung international erst dann
möglich sei, wenn das ganze Land gesichert sei.[…..]
Man kann
sich das nicht ausdenken, aber offensichtlich ist es genauso geschehen im
Situation Room des Weißen Hauses.
Es war
wie immer, wenn sich Trump in Politik einmischte – es folgen Schreiduelle und
fassungsloses Kopfschütteln der Fachleute über so viel konzentrierte Dummheit.
Wenn ich
den Aussagen der diversen Sicherheitsanalysten und Militärs vertrauen kann,
dürfte ein Krieg in Nordkorea schon gar nicht zu gewinnen sein.
Nicht
nur hätte man dort 24 Millionen Menschen gegen sich, die seit Generationen
gegen die USA braingewashed wurden, sondern das Regime ist bis an die Zähne
bewaffnet und seit Jahrzehnten geradezu ausschließlich auch einen US-Angriff
vorbereitet.
Kims
Atom- und Raketen-Anlagen sind so dezentral und mobil oder auch tief in
Gebirgsmassiven versteckt, daß keine Armee der Welt sie zerstören könnte.
Im
Gegensatz zum Irak und Afghanistan verfügt Nordkorea über sehr intakte zentrale
militärische Strukturen und auch über alle Arten von Massenvernichtungswaffen.
Man kann
offenbar Nordkorea nicht mit Luftschlägen so treffen, daß alle Raketen und Atomsprengköpfe
zerstört werden. Das ist auch in sich logisch, denn genau das ist Kims
Lebensversicherung: Man kann mir nicht so doll auf den Kopf hauen, daß ich
nicht noch mehrere anderen Länder zerstören könnte.
Das ist
eigentlich Konsens.
Nur
Trump ist auch dafür zu blöd und ausgerechnet Senator Graham, kein
Trump-Freund, kündigte Übles an.
[….]
Nach den Worten eines republikanischen
US-Senators ist Präsident Donald Trump bereit zum Krieg mit Nordkorea. Der als
Hardliner geltende Abgeordnete Lindsey Graham sagte am Dienstag dem
Fernsehsender NBC, Trump habe ihm versichert, dass er vor einer militärischen
Antwort auf die jüngsten Raketentests durch Pjöngjang nicht zurückschrecke.
"Es wird einen
Krieg mit Nordkorea wegen des Raketenprogramms geben, wenn sie weiterhin
versuchen, Amerika mit einer Interkontinentalrakete zu treffen", sagte
Graham nach Gesprächen mit Trump. "Er hat es mir gesagt und ich glaube
ihm. Wenn ich China wäre, würde ich ihm auch glauben und etwas unternehmen.
Nordkorea muss gestoppt werden, militärisch oder diplomatisch."
Am Wochenende hatte
Trumps Regierung die internationalen Gespräche mit Nordkorea für beendet
erklärt. [….]
Vielleicht
heißt es also früher als gedacht „Tschüß Homo Sapiens“!
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