Emmanuel
Macron hat es vorgemacht wie man international als Staatschef und global player
ernst genommen wird.
Er
entwickelt Strategien und macht sich auch gleich daran sie umzusetzen.
Drei Tage
wurde ihm in den USA der rote Teppich ausgerollt, er hielt eine große Rede vor
dem US-Kongress, in der er es so krachen ließ, daß in Frankreich als Held
gefeiert wurde, weil er das Wunder vollbrachte einerseits Trump die Stirn zu
bieten, ihn offiziell an demokratische Werte erinnerte, ermahnte nicht zu lügen
und andererseits das Verhältnis zu der amerikanischen Regierung stark verbesserte.
Größer
könnte der Kontrast zu Angela Merkel nicht sein, die nach 13 Jahren als
vorsichtig tapsende Verneinerin und Ablehnerin international kaum noch ernst
genommen wird.
Statt
drei Tagen bekam sie drei Stunden in Washington. Was sie dort zu sagen hatte,
wurde Minuten später völlig zu Recht sofort wieder vergessen.
Was
haben wir sonst noch zu bieten auf der Unionsseite?
Da ist
einmal Appeasement–Altmaier, der devot bettelt bei Trump.
[….]
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier
will keinen Handelskrieg mit den USA riskieren. Die EU müsse bereit sein, den
Amerikanern im Streit um Strafzölle etwas anzubieten. [….]
[….]
Wer in Deutschland von Hartz IV lebt, ist
nicht "sozial schwach". Er ist arm und vor allem arm dran. Auch
deshalb, weil Politiker leugnen, dass es diese Armut gibt. [….] Besonders sozial schwach ist ein Minister,
der leugnet, daß es diese Armut gibt. [….]
Da ist
Crazy Horst, der unberührt von jedem Fachwissen als Nichtjurist
Verfassungsminister ist und grundgesetzwidrig über andere Religionen herzieht,
Migranten beleidigt und Frauen aus der Führungsebene seines Ministeriums verbannt.
Seehofer
ist das Wohl und Wehe Deutschlands und der in Deutschland lebenden Menschen herzlich
egal. Dem CSU-Chef geht es nur um die Macht seiner Partei in Bayern, wo sein MP
ungeniert den Beamtenapparat einsetzt, um für die CSU Wahlkampf zu betreiben.
[…..]
Mit einer Geldprämie für Beamte will die
Staatsregierung die Auszahlung des Landespflegegelds wie von Ministerpräsident
Markus Söder (CSU) angekündigt bis September ermöglichen. "Für die
Erfassung und Bearbeitung eines Pflegegeldantrags (...) wird eine
Nebenamtsvergütung in Höhe von 2 Euro pro Fall gewährt", heißt es in einem
Schreiben des Finanzministeriums an alle Beamten des Freistaats in den
Geschäftsbereichen Finanzen, Gesundheit, Pflege, Familie, Arbeit und Soziales,
das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. […..]
Während
Gerd Schröder und die SPD also das taten, von dessen Notwendigkeit für
Deutschland sie absolut überzeugt waren – wohl wissend, daß es sie Macht,
Posten und Einkommen kosten wird, macht die Union das Gegenteil:
Ganz
miese Politik, die dem Land langfristig schadet und Hass schürt – nur um
parteipolitisch zu profitieren und sich Pöstchen zu sichern.
[….]
Alles für die Macht
Für Markus Söder und
Horst Seehofer zählt nur eins: Das CSU-Ergebnis bei der Landtagswahl am 14.
Oktober - koste es, was es wolle. Steuergeld wird rausgehauen, Religion
instrumentalisiert.
[….] [….]
Ein
erbärmlich schlechte Performance der C-Minister, die glücklicherweise
international partiell von den sozialdemokratischen bella-Figura-Ministern Barley, Maas und Scholz
überstrahlt wird.
Könnten
die Unionsparteien wie sie wollten, oder würden gar in einer
Minderheitsregierung ohne die SPD auch noch auf Stimmen aus der
AfD/FDP-Opposition angewiesen sein, ginge es den Armen und Schwachen und
Kranken und Migranten noch viel mehr an den Kragen:
[….]Während in der SPD über die Abschaffung von
Hartz IV nachgedacht wird, kommen Stimmen aus der CDU, die Sanktionen zu
verschärfen. Der Berliner Wirtschaftspolitiker Christian Gräff schlägt vor, die
Bezüge für unter 50-Jährige zu streichen, wenn sie einen Job ablehnen.
Berliner
Wirtschaftspolitiker der CDU wollen härtere Sanktionen für junge
Hartz-IV-Empfänger. Wenn Menschen unter 50 Jahren ein Jobangebot ablehnten,
sollten ihnen die Sozialleistungen komplett gestrichen werden, forderte der
Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) der Berliner
CDU, Christian Gräff, am Donnerstag. Hintergrund sei die gute Situation am
Arbeitsmarkt.
Für Unternehmen sei es
derzeit schwierig, Fachkräfte zu finden, erklärte der CDU-Abgeordnete Gräff in
einem Schreiben. "Es ist bei der derzeitigen Situation am Arbeitsmarkt
nicht einzusehen, dass Menschen, die 25 oder auch 45 Jahre alt sind, zu Hause
sitzen und Hartz IV beanspruchen können."
Es gibt bereits mehrere
Stufen, nach denen Hartz-IV-Empfängern die Leistungen gekürzt werden können,
etwa wenn sie Termine im Jobcenter nicht wahrnehmen. Der Regelsatz von 409 Euro
für Alleinstehende kann um zehn Prozent, 30 Prozent oder ganz gekürzt werden.
In Extremfällen können auch Mietzuschüsse wegfallen. [….]
Heucheln
ist das Hauptcharakteristikum konservativer und religiöser Amerikaner.
Wie
könnte man das besser beweisen als durch die ostentative Verehrung, die Evangelikale
ausgerechnet einem myriadenfachen Lügner angedeihen lassen, der alle seine
Versprechen bricht, faulenzt und als Serienehebrecher seit Jahrzehnten
Playboyhäschen und Porno-Sternchen an die Pussy grabbed und auch noch stolz auf
sein übergriffiges Molestieren ist?
Ihr Held
ist selbst so eine Pussy, daß er auch sein zweites White House Correspondents'
Dinner schwänzte. 15 amtierende US-Präsidenten waren immer zu dem seit 1921
stattfindenden Dinner gekommen, priesen das First Amendement und hielten
launige Rede. Trump nicht.
Er
kneift, geht lieber zu seinen Hardcore-Anhängern, weil er sich nicht vor ein
kritisches Publikum traut, um dort über die Presse zu hetzen.
Dieses
Jahr ließ man Michelle Wolf auf die Korrespondenten los. Die 32-Jährige aus
Pennsylvania stammt ebenfalls aus dem Comedy Central-The Daily Show with Trevor
Noah-Iniversum und promotete mit derben Witzen ihre HBO stand-up show „Michelle
Wolf: Nice Lady“.
Sie war
unpolitischer und etwas derber unter der Gürtellinie als Minhaj letztes Jahr.
Eindeutig
peppte sie die bis dahin ungeheuer öde Veranstaltung auf.
[….] The sedate and earnest nature of the event
was disrupted by comedian Michelle Wolf, the evening’s entertainer, who
predictably went after Trump in a routine that swerved from raunchy to downright
nasty. She began by saying, “Like a porn star says when she’s about to have sex
with a Trump, let’s get this over with.”
Wolf vowed to get under Trump’s skin by questioning his wealth, issuing
a call and response with the audience (“How broke is he?”). Her punchline
included such quips as, “He’s so broke ...
he has to fly failed business class” and “he
looked for foreign oil in Don Jr.’s
hair.”
She was particularly harsh on the women associated with Trump. At one
point, she compared Ivanka Trump to a diaper pail, and said Kellyanne Conway
has “the perfect last name” because “all she does is lie.” [….]
Richtig
lustig wurde die anschließende Retrospektive auf CNN – mehrere im Saal
anwesende WH-Korrespondenten gaben sich völlig empört, erklärten Wolf wäre viel zu
weit gegangen und habe das Land entzweit.
While Washington, Michigan, was a big success, Washington, D.C., just didn’t work. Everyone is talking about the fact that the White House Correspondents Dinner was a very big, boring bust...the so-called comedian really “bombed.” @greggutfeld should host next year! @PeteHegseth
Noch dramatischer
wurde es anschließend im Studio, als die glühenden rechtsradikalen Trump-Fans
Carrie Sheffield und Paris Dennard stocksteif und grimmig erklärten sie hätten
das überhaupt nicht komisch gefunden, das sei alles unter der Gürtellinie und
amoralisch gewesen.
Sheffield
hatte kurz zuvor noch
Barack Obama dafür verantwortlich gemacht, daß der von Trump
auserkorene VA-Chef Dr. Ronny Jackson sich als Drogen-verteilender und Frauen
belästigender Alki herausstellte.
Das ist
Hypocracy auf höchstem Niveau.
Sich
über eine schwarze Frau zu echauffieren, die als Witze-Erzählerin arbeitet und
den Mann, der als Präsident der USA 3000-fach gelogen hat und immer wieder in
massiven Rassismus und wüste Frauenfeindlichkeit ausbricht wie einen Heiligen
zu verehren.
Nachdem
sie in den letzten Monaten die überlebenden OPFER des Parkland-Shootings
attackierten und unverhohlen anregte diese auch noch zu töten,
halten sie nun ihr Jahrestreffen ab, bei dem aber keine Waffen erlaubt sein
sollen.
Ebenso
wie bei der RNC-Nominierungs-convention, bei dem ein nach Waffen in Schulen
schreienden Präsidentschaftskandidat gekürt wurde.
[…..]Why the double
standard when it comes to the safety of Mike Pence versus the safety of every
other citizen in the country? Does the vice-president have a magic vulnerability
to gun fire that the rest of us are immune to? Or does the banning of weapons
at their leadership forum really mean that the NRA is peddling a cynically
false message to rev up the gun sales of the arms merchants who gave the
organization the mission keep their business thriving? [….]
On
so many levels, this is enlightening.According to the NRA, we should want everyone to have weapons when we
are in public.But when they put on a
convention, the weapons are a concern?I
thought giving everyone a gun was to enhance safety.Am
I missing something? https://t.co/f4wgNhJ7RI
Es ist
schon erschreckend im Jahr 2018 #MeToo mit zu erleben und bestätigt zu bekommen
wie viele Vorurteile es noch gegenüber Frauen gibt.
Schon
vor mehreren Dekaden während meiner Schulzeit hatte ich das erste mal das
Gefühl, diese Diskriminierung wäre nun aber langsam mal überwunden.
Als
Teeni der frühen 1980er fühlte ich sexuell betrachtet eine
Geschlechterklischees überwindende Zeit angebrochen. Man musste nicht unbedingt
den Mädchen massiv hinterher steigen und traf dann auf sich zierende Wesen, die
es galt zu überreden.
Mädchen
saßen bei Partys nicht devot am Rand und warteten bis sie zum Tanzen
aufgefordert wurden.
Meine
erste Freundin hatte ganz eindeutig das Heft des Handelns selbst in die Hand
genommen und war auf mich zugegangen.
Als
schüchterner Junge – und ich behaupte die allermeisten frisch die Pubertät erlebenden
und ihre körperlichen Veränderungen beobachtenden Jungs sind erst mal
schüchtern – fand ich dieses neue weibliche Selbstbewußtsein durchaus angenehm.
Cindy
Laupers „Girls just wanna have fun“ war nicht von ungefähr einer der großen Hits
des Jahres 1983. Madonnas offen sexfreudiges „Like a virgin Touched for the very first time” folgte gleich
anschließend.
Die
neuen Mädchen, die wußten was sie wollten, waren aus meiner Sicht ein Glücksfall.
Woher
soll man auch genau wissen wie man sein Interesse bekundet und auf eine mögliche
Partnerin zugeht, wenn man es nie zuvor gemacht hat?
Ich
bildete mir wirklich ein, wir wären die Generation, die erstmals
gleichberechtigt aufwächst.
Die
ersten Zweifel stellten sich wenige Jahre nach meinem Abitur ein, als immer
mehr Nachrichten eintrafen, daß die flippigsten und modernsten Mädchen aus
meiner Klasse plötzlich geheiratet hatten, ihre Ausbildung, ihr Studium aufgaben
und Hausfrauen wurden.
SABINE? Sabine macht jetzt einen auf
Hausfrau und lebt vom Geld, das ihr Macker verdient? Und Johanna ist auch
gleich zu Bernd gezogen und schwanger geworden, als der ein Reihenhaus für sie
gemietet hat?
Eigentlich
kann ich es immer noch nicht richtig begreifen wie viele Frauen sich trotz
bester Voraussetzungen für ein Dasein an der Seite eines männlichen Ernährers
entschieden haben.
Warum?
Die waren alle keinen familiären oder religiösen Einschränken unterworfen,
hatten ihr Abi und hätten doch alles werden können?
Erst
jetzt, da ich langsam ins Greisenalter wechsele und mir über so unangenehme
Dinge wie Altersvorsorge Gedanken mache, fällt bei mir der Groschen. Ist es
vielleicht eine Form von Bauernschläue sich gleich an einen Versorger mit
eigenem Haus zu binden? Jahrzehnte bevor ich begriff, daß es durchaus Vorteile
hat finanziell abgesichert zu sein?
Aber das
ist eben mein Schicksal als Mann: Wir verstehen Frauen nicht.
Ich kann
es mir a posteriori nur so erklären, daß auch in den 80ern Frauen noch zu wenig
gefördert wurden, zu schräg angesehen wurden, wenn sie Karriere machen wollten,
ihnen das Selbtsbewußtsein dazu fehlte an sich zu glauben.
Tatsächlich
verdienen in den zehner Jahren des 21. Jahrhunderts Frauen immer noch ein
Fünftel weniger als Männer und in den Top-Jobs als Vorstandsmitglieder oder
Chefärzte sind sie immer noch eine Rarität.
Letzteres
ist besonders erschreckend, da inzwischen mehr Frauen Medizin studieren als
Männer.
Aber was
erwarten wir in einem Land, in dem 26 Millionen Menschen und eine veritable
Parteivorsitzende zahlende Mitglieder einer Organisation sind, die
grundsätzlich keine Frauen in Leitungspositionen lässt?
Es gibt
weltweit etwa 400.000 katholische Priester, an die 5.000 Bischöfe und darunter
keine einzige Frau.
Noch mal
zur Erinnerung: Wir schreiben das Jahr 2018!
Wie ist
es möglich, daß Frauen wie Nahles oder Schavan sich ihr ganzes Leben für eine
Kirche engagieren, die ihnen buchstäblich ex cathedra erklärt „IHR SEID ZU
MINDERWERTIG UM DIE ENTSCHEIDENDEN GEISTLICHEN ÄMTER ZU BEKLEIDEN“?
Die
Politik ist etwas weiter als Wirtschaft und Gesellschaft, aber explizit
weibliche Frauen wie Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern sind dennoch
selten. Die Frauen, die es wie Merkel, May, Clinton oder Lagarde ganz nach oben
geschafft haben, geben sich alle Mühe kein vermeidliches weibliches Manko
erkennen zu lassen. Sie geben sich alle als besonders rational und hartnäckig.
Sie alle legen durchaus Wert darauf, daß ihre Konkurrenten erfahren mit wie
wenig Schlaf sie auskommen, wie lange sie am Stück verhandeln können und wie
wenige Pinkelpausen sie dabei brauchen. Und sie tragen auch alle eine Art
Uniform.
Als
Merkel 2017 (sic!) von der lesbischen Wissenschaftlerin Miriam Meckel gefragt
wurde, ob sie Feministin wäre, geriet sie arg ins Schwimmen.
[…..]
Nun ja, es gebe da „Gemeinsamkeiten aber
auch Unterschiede“ antwortete Merkel dann gedehnt. Weiter: „Ich möchte mich ja
auch nicht mit einem Titel schmücken, den ich gar nicht habe.“ Denn: Es gebe
Frauen, die hätten „richtig gekämpft, so wie Alice Schwarzer“. Und da will Merkel
sich nicht „einfach draufsetzen und sagen: Ich bin auch eine Feministin“. […..]
Das ist
das Problem: Mächtige Frauen nutzen nicht die Chance andere Frauen zu fördern,
weil sie nicht in die Feministinnenschublade rutschen möchten.
Dabei
geht es nicht darum Menschen zu fördern, die so sind wie man selbst, sondern
gezielt diejenigen zu ermuntern, die bisher benachteiligt wurden.
Was
sonst könnte Aufgabe der Politik sein?
Andere
Regierungschefs sind da deutlich weiter. Justin Trudeau schrieb schon in seiner
Jugend feministische Songs und bekennt sich stolz dazu Frauen und Schwule zu
fördern.
[….] Boys need to be raised to be feminists as
much as girls because “our sons have the power and the responsibility to change
our culture of sexism”, Justin Trudeau, Canada’s prime minister, wrote in an
essay published on Wednesday.
Teaching boys to be feminists gives them a sense of justice and empathy
and helps them “escape the pressure to be a particular kind of masculine” that
is damaging to men and those around them, Trudeau writes. “I want them to be
comfortable being themselves, and being feminists – who stand up for what’s
right, and who can look themselves in the eye with pride.” [….]
Noch
benachteiligter als Frauen sind in unserer Gesellschaft beispielsweise Dunkelhäutige
und Schwule.
Insofern
finde ich es nicht nur akzeptabel, sondern geradezu notwendig, daß ein Schwuler
in einer Chefposition möglichst viele andere Schwule fördert.
Ole von
Beust zum Beispiel hat das getan, als er erst Hamburgs CDU-Chef und dann auch
Bürgermeister wurde.
Er
setzte seinen schwulen Freund Roger Kusch als Justizsenator ein und als dieser 2006
gefeuert werden musste, ernannte von Beust konsequent wieder einen offen
Schwulen zum neuen Justizsenator: Carsten Lüdemann
Das
setzte Zeichen, auch der Hamburger CDU-Spitzenkandidat von 2015, Dietrich Wersich,
ist schwul.
Der seit
2015 amtierende neue Landesvorsitzende der Hamburger CDU, Roland Heintze, ist
ebenfalls schwul.
Man muss
nur aufpassen, daß „schwul“, „Frau“ oder „dunkelhäutig“ nicht zum alleinigen
Einstellungskriterium werden.
Man
erweist der guten Sache einen Bärendienst, wenn man nur wegen des Geschlechts
oder der sexuellen Orientierung Deppen befördert.
Dietrich
Wersich führte die CDU zielsicher zum schlechtesten Wahlergebnis aller Zeiten:
15,9%!
Roger
Kusch war von Anfang an eine Katastrophe, der in seiner Behörde schnell den
Spitznamen lächelnden Guillotine erwarb, weil er gnadenlos alle fähigen
Mitarbeiter entließ.
„Wiederholt kam es zu
schweren Konflikten mit der Hamburger Richterschaft und der Staatsanwaltschaft.
Im Sommer 2002 besuchte Kusch das Wüstengefängnis von Sheriff Joe Arpaio im
US-amerikanischen Staat Arizona und bezeichnete diese besonders harte Form des
Strafvollzugs als „Stilblüte“. Zu seinen justizpolitisch umstrittensten
Entscheidungen gehörte die Schließung der Sozialtherapeutischen Anstalt
Altengamme und der Übergangsanstalt Moritz-Liepmann-Haus.“
(Wikipedia)
Kusch
trieb es so wild, daß ihn sein Freund und Vermieter Ole von Beust 2006
rauswerfen musste. Daraufhin trat Kusch beleidigt aus der CDU aus, gründete
eine stramm rechte AfD-Vorläuferpartei „HeimatHamburg“ und zog mit
rechtsradikalen Parolen durch die Talkshows.
Viel
schlimmer noch sein Verein Dr. Roger
Kusch Sterbehilfe e. V., mit dem er der Angelegenheit einen Bärendienst
erwies, weil er zu offensichtlich Profit erzielen wollte.
Auch
Lüdemann erwies sich als kompletter Fehlgriff, wie die gesamte
Beust-Personalpolitik.
(…..) Ein neues Strafvollzugsgesetz wurde verabschiedet,
das zwar vermutlich verfassungswidrig ist, aber da gleichen die kleinen
Hamburger (Lüdemann) offenbar den großen CDU’lern in Berlin (Schäuble):
Grundgesetz ist eher irrelevant in CDU-Augen. Justizministerin Zypries
kritisiert es als "Armutszeugnis".
Die CDU-Hamburg hatte ja schon ihre Verfassungsfeindlichkeit mehrfach unter Beweis
gestellt. 1993 mußte die Wahl von 1991 in Hamburg wiederholt werden, weil das
Verfassungsgericht die Kandidatenaufstellung der CDU für so gravierend
verfassungswidrig hielt, daß Neuwahlen angesetzt werden mussten.
Daß gleich ein halbes Dutzend CDU-Bürgerschaftsabgeordnete staatsantwaltlich ermittelt wurde, wundert da
auch nicht mehr. Ich nenne nur mal den Pleitier Andreas Wankum. Zudem liefen
2005 Verfahren gegen die CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Karl-Heinz Warnholz und Bruno Claußen wegen Abgeordnetenbestechung
beziehungsweise falscher Verdächtigung, gegen den CDU-Abgeordneten Jörn Frommann wegen Erschleichung von
Erziehungsgeld und gegen den Ex-Abgeordneten der CDU Volker Okun wegen Wahlbetrugs.
So nun also auch Lüdemann mit seinem Strafvollzug, der auf Rechte von Gefangen
kaum noch Rücksicht nimmt:
Ende September wenden sich Hamburger Richter empört an die Öffentlichkeit, weil
die Justizbehörde Urteile, die Häftlinge erstritten haben, nicht umsetzt.
"Die Justizbehörde ist ihrer gerichtlichen Verpflichtung über Jahre nicht
nachgekommen", so der Landgerichts-Präsident, Kai-Volker Öhlrich. Der
Senator habe davon gewusst. (….)
(…..)
Im April 2005 mußte der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Clemens Nieting
schnell aus der Bürgerschaft geworfen werden, nachdem die Staatsanwaltschaft
Ermittlungen wegen des Besitzes und des Verbreitens kinderpornographischen
Materials gegen ihn einleitete. Im Juli 2005 erließ das Amtsgericht Hamburg
einen Strafbefehl wegen des Besitzes und des Verbreitens kinderpornographischer
Schriften, den Nieting akzeptierte.
Reihenweise mussten CDU-Abgeordnete ihre Sessel räumen, weil sie mit dem Gesetz
in Konflikt kamen.
Unvergessen JU-Kreischef Alexander Weiss. Gegen den
22-jährigen Jungpolitiker wurde wegen ausländerfeindlicher Äußerungen
ermittelt. "Niggerschlampe" soll der Jurastudent eine südländisch
aussehende Kommilitonin beschimpft haben und sie dann mit Bierdeckeln beworfen
haben. Zudem, so die Vorwürfe, soll Weiß "Nicht-Arier" als "eine
Schande für das Juristentum" bezeichnet haben. (….)
[….]
Ein 27-jähriger Jurist hat
Ex-Justizsenator Carsten Lüdemann (53) angezeigt, ihn „begrapscht“ zu haben.
Der CDU-Politiker bezeichnete gegenüber der MOPO die Vorwürfe als „frei
erfunden“.
Eines ist sicher:
Beide Männer befanden sich am fraglichen Tag gemeinsam in der Sauna. [….] Der 27-jährige Jurist erklärte gegenüber der MOPO, er habe bemerkt, wie
sich Carsten Lüdemann selbst befriedigte, und sei von ihm weggerückt. Dann sei
er eingenickt und erwacht, als Lüdemann ihm in den Schritt griff. Daraufhin
habe er die Sauna verlassen, die Aufsicht gerufen und Lüdemann aufgefordert,
sich zu entschuldigen. Der 27-Jährige: „Das kann doch wohl nicht wahr sein,
dass der dort seinen Schniedel rausholt und sich einen keult.“ Der Jurist
erstattete einige Stunden nach dem Sauna-Besuch Anzeige. Die Staatsanwaltschaft
ermittelt nun wegen des Verdachts der Sexuellen Nötigung (§ 177 StGB).
[….]
Beide Männer erklärten übereinstimmend, sich
nie zuvor begegnet zu sein. Der 27-Jährige sagte, dass ihm erst klar geworden
sei, wen er da angezeigt hatte, als er den Namen an seinem Arbeitsplatz, einer
Anwaltskanzlei, gegoogelt habe. Es steht Aussage gegen Aussage. Der Ausgang des
Ermittlungsverfahrens darf mit Spannung erwartet werden. [….]
Trump
unhinged at „Fox And Friends“ ist inzwischen viral geworden.
Der
US-Präsident hatte sich, wie er es seit Jahrzehnten als “goofy reality TV
personality” (Stormy Daniels) gewöhnt ist, live in eine Boulevardsendung
schalten lassen („Call in“).
Früher
tat er das gern unter verschiedenen Pseudonymen, gab sich als sein Mitarbeiter
oder Anwalt aus, um dann sich selbst über den grünen Klee zu loben.
Als
seniler 71-Jähriger Vollzeit-Wahnsinniger tut er das nun ungeniert unter seinem
richtigen Namen mit korrekter Berufsbezeichnung.
In einem
gewohnt bizarren Lügen-Rant pöbelte er wie von Sinnen die drei Statisten im
Studio voll.
So weit,
so wenig überraschend.
Zu erwarten
auch, daß er sich nicht etwa bei einer seriösen Nachrichtensendung oder gar
kompetenten Journalisten meldete, sondern wie üblich bei den devoten
Speichelleckern von FOX anrief.
Dort
sitzen Menschen, die ultrakonservativ gleichgeschaltet ebenfalls den lieben
langen Tag lang Lügen verbreiten, auf Minderheiten einprügeln und darüber
hinaus ihrem Idol Trump den Hintern küssen.
Das Neue
am gestrigen Auftritt war aber, daß selbst diese servilen GOP-Epigonen verstört von dem US-Präsidenten waren. Statt
ihn zu entlarven und das Quoten-Highlight auszukosten, begannen sie den armen
Irren vor sich selbst zu schützen, indem sie versuchten ihn irgendwie zu
stoppen und aus der Leitung zu drängen. Nicht gerade einfach, wenn das
Trumpeltier auf Testosteron sich erst mal in Rage geschrien hat.
„But it
looks like you have a million other things to do“ flehte Moderator Brian
Kilmeade den Präsident mit zum Gebet gefalteten Händen an.
Unüberhörbarer
Subtext: „Nun halt‘ endlich die Klappe, bevor jeder auf der Welt mitbekommt wie
komplett du durchgeknallt bist!“
Vermutlich
sind selbst die FOX-Stichwortgeber nicht ganz so verblödet wie Trump und
bemerkten deutlich, wie sich ihr Idol nicht nur um Kopf und Kragen redete, sondern
sich auch juristische Schwierigkeiten einhandelte.
[….]
Innerhalb weniger Sekunden redete er sich
in der Sendung "Fox & Friends" in Rage und manövrierte sich und
seinen persönlichen Anwalt, Michael Cohen, in noch größere juristische
Probleme.
[….]
Cohens sowie Trumps Anwälte versuchen
seither den Zugriff der Ermittler auf das beschlagnahmte Material mit dem
Hinweis auf das Anwaltsgeheimnis zu begrenzen. Die Staatsanwaltschaft hält dem entgegen, dass Cohen kaum
als Anwalt tätig gewesen sei.
[….]
Ungewollt hat Trump nun der
Staatsanwaltschaft noch mehr Argumente geliefert, die das untermauern. Cohen
würde nur einen "kleinen, kleinen Teil" seiner rechtlichen
Angelegenheiten regeln, so Trump in seinem morgendlichen Wutanfall im
US-Live-TV. Wie wichtig solche flapsigen Bemerkungen in der rechtlichen
Auseinandersetzung sind, zeigte sich nur wenige Stunden später.
Die Staatsanwälte
nutzten Trumps Aussagen noch am selben Tag in einem Brief an die zuständige
Bundesrichterin aus: "Präsident Trump sagte im US-Kabelfernsehen diesen
Morgen, dass Cohen nur einen 'kleinen, kleinen Teil' all seiner rechtlichen
Angelegenheiten regelt", schrieben die Staatsanwälte. Damit nicht genug.
Auch der Fox-News-Moderator Sean Hannity, einer von nur drei genannten Klienten
Cohens, sagte die Woche zuvor schon im Fernsehen, dass Cohen kaum für ihn tätig
gewesen sei. Auch diese öffentliche Stellungnahme nutzte die Staatsanwaltschaft,
um ihr Argument zu untermauern, Cohen sei kaum als Anwalt tätig gewesen:
"Diese beiden Stellungnahmen zweier von Cohens drei Klienten deuten an,
dass es unwahrscheinlich ist, dass sich im beschlagnahmten Material große
Mengen an Dokumenten befinden, die durch das Anwaltsgeheimnis geschützt
sind." [….]
Es
erinnerte an den Rauswurf des damaligen FBI-Chefs Michael Comey, bei dem das Weiße
Haus und Trump zunächst viel Mühe investierten, um jeden Verdacht von sich zu
weisen, das habe irgendwas mit den Russland-Ermittlungen zu tun. Nein, es ginge
um Hillary Clintons Emails.
Einen
Tag später verplappert sich der orange Clown selbst und platzt beim Interview mit Lester Holtheraus,
daß alle vorherigen Erklärungen gelogen waren. Er hätte ihn doch wegen Russland
gefeuert.
Bei FOX & FRIENDS bestätigte nun Trump das, was seine gegnerischen Anwälte erst
verzweifelt zu beweisen versuchten: Trump ist der geheimnisvolle Mandant aus
der Porno-Schweigeverpflichtung.
Selbstredend hatte Gaga-Donald das vorher abgestritten, aber das ist nun mal
sein Wesen: Er lügt erstens immer und zweitens auch noch so schlecht, daß er
sich kontinuierlich selbst widerspricht.
Die Komik
ist auch offensichtlich: Ein größenwahnsinniger Rassist greift aus eigenem
Antrieb zum Telefon, um sich weltweit öffentlich zu blamieren.
Unglücklicherweise
ist Trump immer noch der zweit- oder drittmächtigste Mann der Erde und
kontrolliert nahezu allein das größte Atomwaffenarsenal.
Es ist
also alles andere als witzig, wenn er der Welt coram publico vorführt wie niederträchtig und psychopathisch gestört er ist.
Trump
zuzuhören muss einen normalen Menschen depressiv machen.
Dann
auch noch zu erleben, wie Millionen Amerikaner, schwerreiche Industrielle und
ganze Medienimperien alles dafür tun, um diesen zutiefst boshaften, in jeder
Hinsicht schädlichen Kurs zu unterstützen, setzt der Misanthropie die Krone
auf.
Es
wundert mich kein bißchen von den ersten durch Trump verursachten Selbstmorden
zu lesen.
[…..]
Seitdem feststeht, dass Donald Trump der
45. US-Präsident wird, bricht über die amerikanischen Seelsorge-Notrufdienste
für suizidgefährdete Menschen eine nie da gewesene Flut an Anrufen ein. [….]
[….]
Ein offenbar mehrmals aus den USA
ausgewiesener Mexikaner hat am Dienstag in Sichtweite der US-Grenze Suizid
begangen. [….] Der Fall wirft ein
Schlaglicht auf die neue rigorose Abschiebepolitik der US-Regierung. Diese
hatte erst am Dienstag Regelungen zu Abschiebungen verschärft. So will die
Regierung von US-Präsident Donald Trump unter anderem mit großflächigen Razzien
gegen illegale Einwanderer vorgehen. [….]
[….]
Suizid von bekanntem US-Anwalt "Die
Trump-Regierung hielt er nicht aus.
David S. Buckel
engagierte sich für sexuelle Minderheiten und den Naturschutz - am Wochenende
nahm er sich das Leben. Angehörige bringen seinen Suizid nun mit der
Umweltpolitik der Trump-Regierung in Verbindung. [….]
Trump
ernst zu nehmen ist eine extrem destruktive und seelenzerstörende Angelegenheit.
Man muss
dem US-Präsidenten fast für seine extremen Störungen dankbar sein, da er in
schöner Regelmäßigkeit immer wieder so peinliche Dinge von sich gibt, daß man
aus Verzweiflung nur noch laut lachen kann.
Jüngstes
Beispiel ist der bizarre, öffentlich inszenierte homoerotische wechselseitige
Anilingus mit dem schwarzen Rapper Kanye West, der sich
so ungeniert an Trump ranwanzt, daß dieser Schmeichelein-Süchtige
Kanye ebenfalls leckt.
You don't have to agree with
trump but the mob can't make me not love him. We are both dragon
energy. He is my brother. I love everyone. I don't agree with
everything anyone does. That's what makes us individuals. And we have
the right to independent thought.
[….]West
hatte bei Twitter geschrieben, dass man nicht mit Trump einverstanden sein
müsse: "Aber der Mob bringt mich nicht dazu, ihn nicht zu lieben. Wir sind
beide Drachenenergie. Er ist mein Bruder. Ich liebe jeden. Ich stimme nicht
allem zu, was jemand macht. Das ist es, was uns zu Individuen macht. Und wir
haben das Recht auf unabhängige Gedanken."
Wenig später postete
West ein Foto von Trumps berühmter Baseball-Mütze mit dem Wahlslogan "Make
America Great Again", offenbar signiert vom Präsidenten selbst. [….]
Einer
der berühmtesten schwarzen Musiker überhaupt verschreibt sich dem
prominentesten weißen Rassisten.
Wenn es
nicht so traurig wäre, …
Immerhin,
bei den Comedians herrscht Vollbeschäftigung.
[….] Kellyanne Conway says President Donald Trump
wants to make regular appearances on “Fox & Friends” — where he potentially
created a mountain of legal problems for himself this week with a rambling
interview.
[….] The interview has dominated coverage since
it aired Thursday morning, but Fox News barely mentioned the president’s
appearance — which the co-hosts cut short despite Trump’s willingness to
continue to generate newsworthy statements.
“By the way, I know our producers were working for a very long time to
set that up,” said co-host Steve Doocy. “Thank you very much for making that
all happen, it was great.”
Many viewers noted that the “Fox & Friends” hosts seemed to grow
increasingly alarmed as the president ranted against the media and his
political enemies, and contradict arguments made by attorneys in civil and
criminal cases involving his associates.
“The president wanted to do that,” Conway said. “The president had a
great time bringing his case to the American people, as he does on social media
and these bilateral Q&As and certainly on the South Lawn and press pool
sprays and other interviews, and the president said he would like to perhaps
come once a month as news breaks.”
Doocy yelped and started applauding, although the best grim-faced
co-host Brian Kilmeade could muster was, “that would be great.”
[….] Conway praised her boss for clearly
articulating his views on important issues, although the president spent much
of his time singling out his critics on television and then insisting he was
too busy to watch.
“You see that consistency, that unbroken thread between some of those
interviews and much of the policies today,” she said. “I had to credit him
yesterday, I said, ‘You didn’t even put a semicolon in there — you covered so
much territory,’ that he leaves the rest of us cold in terms of our analytical
and conversational skills. The president was able to cover so much ground with
you yesterday and appreciated the platform because it connects him with the
American people, not just on Fox News, but at that really was the buzz around
the globe yesterday in large part, because everybody had to replay your clips.
That must have been delicious.” [….]
Bill Maher machte sich in seiner letzten Sendung über
die Hyperpolitischcorrecten lustig, die mit der Moral von 2018 amerikanische
Comedy- und Drama-Serien aus den 1980ern und 1990ern angucken, um sich herzlich
zu empören.
Schlimm, schlimm, bei DALLAS wurde ständig vor der
Kamera geraucht, sogar Alkohol getrunken und bei der FRIENDS wurde eine
Angestellte „Darling“ genannt.
Natürlich entwickelt sich “die Moral” weiter.
Ich bin mir genauso sicher wie Bill Maher, daß wir
jetzt, im zufälligen Jahr 1 der #metoo-Debatte keineswegs am Ende der moralischen
Fahnenstange angekommen sind.
Sollte ich das Greisenalter erreichen, werde ich mir
garantiert eine Menge „Wie konntet ihr zulassen..“-Fragen anhören.
Die Behandlungen von Tieren, das tägliche Ausrotten
Dutzender Flora- und Fauna-Arten, den Fleischkonsum, die Produktion von
Atommüll, Kohlekraftwerke, Benzingetriebene PKW, geschlechtskorrigierende
Operationen an Säuglingen, Beschneidungen im Kindesalter, Verweigerung des
Rechts auf ein selbstbestimmtes Lebensende, Kriminalisierung von Drogensüchtigen,
Donald Trump, Tanzverbot am Karfreitag, religiöse Verbotslisten für bestimmte
Kinofilme, Einstellungsverbot für Atheisten und Muslime in STAATLICH FINANZIERTEN
Kitas, Krankenhäusern und Altenheimen, etc pp.
Bei der Erörterung dieser Fragen wird man erstaunt
feststellen wie lange sich diese mittelalterlichen Vorstellungen gehalten
hatten.
Verbot gemischtkonfessioneller Ehen, Frauenwahlrecht
und Homosexualitätgab es ebenso wie die
legale Prügelstrafe, die Todesstrafe und Folter noch bis ins 20., teilweise
sogar bis ins 21. Jahrhundert wird man verblüfft ausrufen.
Und mit unserer
wunderbaren deutschen Verfassung durften Frauen weder ohne Zustimmung des
Mannes eine Arbeitsstelle annehmen, noch ein Konto eröffnen. Sie durften sogar
in der Ehe straflos vergewaltigt werden.
Wussten Sie, [….] dass eine
Ehefrau bis in die 50er Jahre hinein nicht ohne Zustimmung ihres Mannes
arbeiten durfte? Unglaublich, aus heutiger Sicht, dass wir diese Rechte erst
seit ein oder zwei Generationen besitzen. Denn für uns sind das Recht auf
Arbeit sowie das Wahlrecht mittlerweile selbstverständlich.
[….] Die Möglichkeit zu arbeiten und selbst über
das eigene Leben zu entscheiden war in der Jugend unserer Eltern und Großeltern
noch alles anderes als selbstverständlich. Großmutters Satz "Das hätte es
früher nicht gegeben!" ist in vielen Fällen leider traurige Wahrheit.
So galt bis Ende der 50er Jahre das "Letztentscheidungsrecht" des
Ehemannes in allen Eheangelegenheiten. Und dieses Recht hatte es in
sich: Beruf, Führerschein, Kindererziehung, eigenes Geld und Konto - all das
wurde per Gesetz zu Gunsten des Mannes geregelt. So hatte der Ehemann das
Recht, über das Geld seiner Ehefrau frei zu verfügen. Und das betraf nicht nur
ihr Einkommen, sondern auch das Geld, das sie mit in die Ehe gebracht hatte.
Frauen konnten noch nicht einmal ein eigenes Konto eröffnen. Der Mann konnte
sogar den Job seiner Frau ohne deren Zustimmung kündigen.
Diesen Missständen wurde erstmals am 1. Juli 1958
begegnet, als das Gesetz über die Gleichberechtigung von Mann und Frau auf
Grundlage des bürgerlichen Rechts in Kraft trat. Mit dem neuen Gesetz wurden
unter anderem die Vorrechte des Vaters bei der Kindererziehung eingeschränkt.
Es sollte jedoch noch bis zum Jahr
1977 dauern, bis Frauen ohne
Einverständnis ihres Mannes erwerbstätig sein durften und es keine
gesetzlich vorgeschrieben Aufgabenteilung in der Ehe mehr gab.
[….] Frauen durften [….]bis 1958 nur dann ihren Führerschein machen,
wenn ihr Mann oder ihr Vater die Erlaubnis dazu erteilte.
Bis 2017 durften gleichgeschlechtliche Paare in
Deutschland nicht heiraten.
Noch im
Jahr 2017 stimmten die meisten Unions-Abgeordneten gegen die rechtliche
Gleichstellung von Schwulen und Lesben. Noch im Jahr 1997 stimmte die Mehrzahl
der CDU/CSU-Politiker im Bundestag dafür, daß Ehemänner ihre Ehefrauen straflos vergewaltigen dürfen.
Es geht dabei insbesondere um das familienfeindliche
Beharren der CSU auf Trennung der Kinder von ihren Eltern.
Mit der Verhinderung des Familiennachzuges blockieren
die Unionspolitiker nicht nur dauerhaft die Integration von Flüchtlingen in
Deutschland – wer kann sich hier schon mustergültig auf Sprachkurse und Lehre
konzentrieren, wenn von ihnen verlangt wird, die eigenen
Kinder/Eltern/Ehepartner nicht wiedersehen zu können und diese im Bombenhagel
(aus deutscher Produktion) im Bürgerkrieg sitzen zu lassen?
Die Position der C-Parteien ist außerdem zutiefst
menschenfeindlich und verstößt gegen das Grundgesetz. Noch bis zum Jahr 2029,
als der Planet schon total überbevölkert war, mussten Frauen in Deutschland für
eine Schwangerschaftsunterbrechung einen Beratungsschein kirchlicher Vereine
vorlegen. Noch im Jahr 2034 sperrte sich Bundeskanzler Spahn dagegen, daß
Gynäkologen auch nur über den Eingriff informieren durften.
Bis 2031 wurde uns verboten am Karfreitag „Das Leben
des Brian“ zu sehen und erst 2038entschied das Verfassungsgericht für ein Recht auf assistierten Suizid.
Das grundsätzliche Waffenexportverbot in Krisengebiete
erfolgte sogar erst bei der UN-Vollversammlung von 2041.
Einer dieser ungeheuerlichen Vorgänge, die zukünftige
Generationen kaum glauben können werden, ist die Tatsache, daß in einem großen
deutschen Bundesland noch 2018 ein mit absoluter Mehrheit gewählter Religiot
regierte, der die Religionsfreiheit aushebeln wollte und einen Kreuz-Zwang in
allen öffentlichen Räumen einführte.
Ich kann es mir so gut vorstellen wie mich dereinst
junge Altenpfleger in meiner Seniorenverwahranstalt entgeistert fragen werden,
wie wir uns das damals 2018 eigentlich gefallen lassen konnten. So lange wäre
das ja noch gar nicht her.
Verdruckst und verschämt werde ich erklären, schon
damals dagegen gewesen zu sein, aber das waren eben noch ganz andere, finstere
Zeiten, als sich viele Deutsche gar nichts bei solchen amoralischen Aktionen
dachten.
Kaum vorstellbar heute, aber damals störten sich viele
Menschen gar nicht an den Kreuzen.
[….] CSU Der
Kreuz-Befehl
[….] Die
bayerische CSU-Staatsregierung [….] hat
angeordnet, das Kreuz als "Ausdruck der geschichtlichen und kulturellen
Prägung Bayerns" im Eingangsbereich jedes Dienstgebäudes "deutlich
wahrnehmbar" anzubringen. Dies ist keine Respektsbezeugung, das ist ein
Missbrauch; das ist die politische Instrumentalisierung einer religiösen
Kernbotschaft. Die CSU macht daraus die billige Botschaft "Mia san
mia". Das ist nicht christlich, das ist Ketzerei - weil es das Kreuz
verstaatlicht und säkularisiert. [….] Nur
ein in Religionsangelegenheiten neutraler Staat kann glaubwürdig die
Religionsfreiheit verteidigen. Und von dieser Religionsfreiheit leben nicht nur
die Muslime, Agnostiker und Atheisten, sondern auch die Christen. In
Deutschland gilt kraft Grundgesetz ein System freundlicher Trennung von Kirche
und Staat. Die CSU hebt diese Trennung auf, verwandelt das Kreuz zum
Pluszeichen: christliche Kirche plus Staat gleich CSU. Das ist in Zeiten, in
denen es um ein zuträgliches Miteinander der Religionen geht, eine
Kampfhandlung; die Gesellschaft in Deutschland und Bayern braucht nicht Kampf,
sondern Gespräch und Integration.
Nichts geschieht ohne Kontext: Der Kreuz-Befehl kommt von denen, die
bestreiten, dass "der Islam zu Deutschland" gehört. Der Befehl ist
also ein Akt der Ausgrenzung. Daher ist er religiös häretisch und politisch
unverantwortlich. [….][….] [….]