Was
würden die arme CSU und die erbärmliche AfD bloß tun, wenn es keinen Islam
gäbe?
Womit
würden Jens Spahn und die rechten Hassblogger ihre politische Existenz
bestreiten, wenn sie nicht fortwährend auf „den Islam“ und „die Islamisten“ eindreschen
könnten?
Dabei
ist die Situation so furchtbar einfach:
In
Deutschland gilt das Grundgesetz und zwar ausnahmslos für alle.
Darin
enthalten ist eine generelle Religionsfreiheit und die Trennung von Religion
und Staat.
Ein Mann
darf also katholischer Priester sein, den ganzen Tag in crazy bunten Kleidern
rumlaufen und den größten Unsinn von sprechenden Schlangen, Männern, die mit
900 Jahren Vater wurden und fliegenden Menschen erzählen.
Wenn er
aber kleine Jungs quält und sexuell missbraucht, muss sein Vorgesetzter Karl
Kardinal Lehmann sobald er davon erfährt die Polizei verständigen, weil das
Strafrecht für alle gilt. Er darf natürlich nicht das tun, was er tatsächlich
tat, nämlich Kinderfickerpriester vor den Behörden zu verstecken,
weil er die Religionsfreiheit als Strafrechtsfreiheit auslegt und meint, als
Kardinal müsse er sich nur an Gesetze halten, wenn ihm gerade der Sinn danach
stehe.
Religionen
sind zum großen Teil auch Kulturen und Gewohnheiten.
1,5
Millionen evangelikale Christen in Deutschland legen die Bibel wörtlich aus;
demnach dürfen sie ihre Kinder nicht nur schlagen, sondern müssen es sogar,
weil Gott das verlangt.
Keine so
abwegige Auslegung; Bergoglio sieht es ähnlich und befürwortet als Oberhaupt
der 26 Millionen Katholiken in Deutschland das Verprügeln von Kleinkindern. Es
solle nur „in Würde“ geschehen.
Man muss
wohl Katholik sein, um beim Kinder-Schlagen Würde
zu empfinden.
Allein,
was diese Millionen deutsche Christen in Deutschland dazu denken ist
irrelevant. Sie dürfen ihre Kinder schlicht und ergreifend nicht schlagen.
Es gibt
übergeordnete Kinderschutzgesetze, die für alle gelten.
Für
andere gehört es zur religiösen Kultur Säuglingen oder auch Grundschulkindern ein Stück vom Penis abzuschneiden.
Auch das
ist irrelevant, weil die Unversehrtheit von Kindern durch das Grundgesetz und
die UN-Kinderschutzcharta garantiert ist.
Unglücklicherweise
haben wir eine Mehrheit von derart erbärmlichen Gesetzgebern, daß sie in diesem
Fall tatsächlich den Kinderschutz hintan stellten, damit perverse Mohels und muslimische
Beschneider weiterhin an Kinderpenissen amputieren dürfen.
[….]
Der Berufsverband der Kinder- und
Jugendärzte lehnte das Gesetz damals wie heute ab. Der Widerstand der Ärzte
gegen die legale Beschneidung aus religiösen Gründen blieb jedoch erfolglos.
Brigitte Dietz, Pressesprecherin des Berufsverbands, sagt: "Ich halte
dieses Gesetz für falsch, weil es das Recht des Kindes auf Unversehrtheit
massiv beeinträchtigt. Die Religion der Eltern wird über das Kindeswohl
gestellt. Es wird in Kauf genommen, dass ein gewisses Risiko besteht." Das
sei so bei einer Vollnarkose.
Die Beschneidung ist
ein medizinischer Routineeingriff, aber Nebenwirkungen kommen vor: der
postoperative Wundschmerz, Blutungen, Schmerzen beim Urinieren und eine lokale
Überempfindlichkeit für einige Wochen. Schwere Komplikationen treten selten
auf. Bei rituellen Beschneidungen, die nicht medizinisch fachgerecht und unter
Vollnarkose durchgeführt werden, ist das anders. Eine aktuelle Studie aus
Dänemark kommt zu dem Ergebnis, dass beschnittene Jungen ein fünfzig Prozent
höheres Risiko haben, eine Autismus-Spektrumsstörung zu entwickeln, als Unbeschnittene.
Möglicherweise besteht eine Verbindung zwischen Autismus und einem Trauma durch
die Beschneidung. […..]
Dabei
könnte es so einfach sein:
Es nichts dagegen zu sagen sich den Penis zu verstümmeln – sofern man die Entscheidung bewußt selbst trifft, also als Erwachsener und nicht aufgrund des Drucks oder der Anordnung der Eltern.
Es nichts dagegen zu sagen sich den Penis zu verstümmeln – sofern man die Entscheidung bewußt selbst trifft, also als Erwachsener und nicht aufgrund des Drucks oder der Anordnung der Eltern.
Das
Kopftuch wird als ähnlich komplizierte Streitfrage betrachtet.
Ganz
vergleichbar ist es nicht, denn anders als eine Genitalverstümmelung ist das
Kopftuch immer für jedermann sichtbar und lädt daher nur so zur Diskriminierung
ein.
Andererseits
ist ein Kopftuch aber reversibel; sollte sich ein Mädchen zehn Jahre später
doch gegen so eine Haarbedeckung entscheiden, kann sie es tun. Beschnittene
Jungs haben überhaupt keine Chance jemals wieder einen intakten Penis mit allen
Nervenzellen zu bekommen.
Mit dem
Kopftuch ist es so ähnlich wie mit Sex:
An sich ist dagegen gar nichts zu sagen. Vorausgesetzt es geschieht rein freiwillig und einvernehmlich. Es darf niemals irgendeine Form des Zwanges herrschen.
An sich ist dagegen gar nichts zu sagen. Vorausgesetzt es geschieht rein freiwillig und einvernehmlich. Es darf niemals irgendeine Form des Zwanges herrschen.
Da
Minderjährige nicht völlig frei und unbeeinflusst entscheiden können, dürfen
sie erst mit der Volljährigkeit Sex praktizieren.
(Gewisse
Ausnahmen gibt es im Grenzbereich zur Volljährigkeit, wenn beide noch nicht
volljährig sind.)
Getriggert
von ihrer Islamfeindlichkeit sind es nun ausgerechnet konservative Politiker,
die sich für das klare Primat des Grundgesetzes vor religiösen Kulturen stark
machen, obwohl sie es bei der männlichen Beschneidung noch genau umgekehrt
gehalten hatten.
[…..]
Nachdem der österreichische Kanzler
Sebastian Kurz ein Kopftuchverbot in Kindergärten und Schulen gefordert hat,
wird nun auch in Nordrhein-Westfalen diskutiert, Mädchen unter 14 Jahren das
Tragen eines Kopftuches zu untersagen. Ich unterstütze dieses Vorhaben
ausdrücklich. Wir dürfen nicht zulassen, dass Kinder zur Projektionsfläche
ihrer Eltern werden, die Zeichen des politischen Islams in unsere Kindergärten
und Schulen tragen sollen. Für mich ist dies eher ein Integrationshindernis.
Kinder zu diesem Zweck zu instrumentalisieren halte ich für verwerflich. […..]
(Slyvia
Pantel, CDU MdB, Chefin des konservativen Berliner Kreises)
[…..]
Nordrhein-Westfalens Integrationsminister
Joachim Stamp (FDP) hat angekündigt zu prüfen, ob es Kindern bis zum 14. Lebensjahr
verboten wird, ein Kopftuch zu tragen. Jede Frau solle selbstbestimmt
entscheiden, ob sie ein Kopftuch trage, erklärte er. Diese Selbstbestimmung
aber sei bei Kindern noch nicht gegeben. Unterstützung erhielt er von
CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer. [….]
(SZ,
10.04.2018)
[….]
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident
Armin Laschet unterstützte diesen Kurs. Bei Kindern sei ein Kopftuch etwas, das
mit Religion nichts zu tun habe. "Das nimmt den Kindern die Chance, selbst
zu entscheiden. Und deshalb ist das ein guter Vorschlag, den wir auch umsetzen
wollen", sagte der CDU-Politiker. [….]
(Spon,
09.04.2018)
So
abwegig finde ich die Argumentationen der Konservativen in der CDU gar nicht.
Konsequent
zu Ende gedacht fordern sie sicherlich auch mit der gleichen Begründung ein
Tauf-, Kommunions- und Konfirmations-Verbot für Minderjährige.
Eine
Taufe ist aus christlicher Sicht genauso irreversibel wie eine Beschneidung.
Also ist
es nur vernünftig und ganz nebenbei auch verfassungskonform im Sinne unserer
Religionsfreiheit solche einschneidenden religiösen Zugehörigkeitsbekundungen
nicht Kindern aufzuoktroyieren, sondern erst 18-Jährige zur Taufe, Kommunion,
Beschneidung, Kopftuch, Konfirmation zuzulassen.
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