Zur
Beerdigung der in Amerika vergötterten Barbara Bush (acht Jahre Second Lady der
USA, vier Jahre First Lady, acht Jahre President-mum, viele Jahre Governor-mum)
erschien der amtierende US-Präsident nicht. Ein großer Affront, alle anderen
lebenden First Couples waren natürlich anwesend.
Trump
aber ließ verlauten, er habe keine Zeit.
(Nur Jimmy Carter, 94, ließ sich entschuldigen)
Am Ende des Tages erfuhr die Welt auch was so viel wichtiger war: Sein 106er Tag auf dem Golfplatz seit Antritt der Präsidentschaft.
(Nur Jimmy Carter, 94, ließ sich entschuldigen)
Am Ende des Tages erfuhr die Welt auch was so viel wichtiger war: Sein 106er Tag auf dem Golfplatz seit Antritt der Präsidentschaft.
Trumps
Rüpelhaftigkeit, sein nicht vorhandener Anstand haben etwas Gutes bewirkt. Ein zutiefst destruktiver Mann wie er erweist
dem Land den besten Dienst, wenn er faulenzt und möglichst große Distanz zu den
eigentlichen Aufgaben eines Präsidenten wahrt.
[….] Sometimes
a picture is worth a zillion words. The viral group photograph from former
first lady Barbara Bush’s funeral speaks volumes about the state of our
democracy, poignantly illustrating what we have lost and must at all costs
regain.
George H.W. Bush is front and center in his wheelchair. Behind him, left
to right, we see Laura and George W. Bush, Bill and Hillary Clinton, Barack and
Michelle Obama, and Melania Trump. It is an extraordinary portrait of power,
continuity, legacy, civility and mutual respect — a remarkable tableau that is
made possible only by President Trump’s absence. Imagine him in the picture,
puffed-up and no doubt scowling, trying desperately to make himself the center
of attention. It’s a good thing he decided to spend the weekend playing golf
and writing angry tweets at Mar-a-Lago instead.
I can’t look at that photo without pondering how destructive Trump has
been — and how much work and goodwill it will take to put the pieces together
again after he’s gone. [….]
Man lobe
und preise also Trumps Faulheit und beklage nicht wie sehr alle seine
Versprechen bricht.
(….) Trumps sich massiv verschlimmernde Demenz macht eine ganz andere Arbeitseinteilung im Weißen Haus notwendig. Der Mann interessiert sich für nichts, kann nur rudimentär lesen und hat die Aufmerksamkeitsspanne einer Sardine.Während alle anderen Präsidenten immer sehr früh am Schreibtisch saßen und wenig schliefen – GWB begann täglich um 6.15 Uhr, Obama ließ sich bis 6.30 Zeit, blieb aber bis spät nachts – schwankt Trump frühestens gegen 11.00 Uhr ins Büro hinunter. Arbeitszeit bis maximal 16.00 Uhr mit vielen Pausen für Fastfood, Glotze und Twitter.[…..] Trump's secret, shrinking schedulePresident Trump is starting his official day much later than he did in the early days of his presidency, often around 11am, and holding far fewer meetings, according to copies of his private schedule shown to Axios. This is largely to meet Trump’s demands for more “Executive Time,” which almost always means TV and Twitter time alone in the residence, officials tell us. […..] Trump's days in the Oval Office are relatively short – from around 11am to 6pm, then he's back to the residence. During that time he usually has a meeting or two, but spends a good deal of time making phone calls and watching cable news in the dining room adjoining the Oval. Then he's back to the residence for more phone calls and more TV. Take these random examples from this week's real schedule:[..[…]..] On Thursday, the president has an especially light schedule: "Policy Time" at 11am, then "Executive Time" at 12pm, then lunch for an hour, then more "Executive Time" from 1:30pm. […..]Ein so ostentativ fauler und unzurechnungsfähiger Präsident hat auch Vorteile.Vorteile für die Welt, weil der Planet umso sicherer ist, je seltener Trump aktiv ist. (…..)
Blöderweise
kann der Kürbisfarbige auch auf dem Golfplatz twittern und von dort aus den
Rassismus seiner rechtsextremem Basis anstacheln.
Donald Trump hat durchaus auch Fans in Deutschland.
Horst Seehofer,
der ihn einst für die xenophoben Sprüche bejubelte, distanziert sich zwar ein wenig,
wegen des drohenden Handelskrieges.
Aber Sprücheminister Jens Spahn ist immer noch ein Freund des
adipösen Golfers.
Schon
zehn Tage vor Trumps Amtsantritt flog der damalige Staatssekretär in die USA,
um dort dessen rechtsradikale Berater zu beschnuppern.
Ihm
gefiel was er hörte. Und so nahm er den rassistischen, frauenfeindlichen
Superlügner in Schutz.
[….]
Viele nehmen Trumps Aussagen immer
wortwörtlich. Dann entstehen die üblichen Erregungsspiralen und Abwehrreflexe.
Allerdings führt das dazu, dass, die eigentlichen Themen, die hinter Trumps
Aussagen stehen und seine inhaltliche Agenda bilden, nicht erkannt und auch nicht
ernst genug genommen werden.
Denn Donald Trump
stellt ja durchaus auch nachvollziehbare Fragen. Diese Fragen müssen wir uns
gefallen lassen.
Zur Wahrheit gehört
auch: Deutschland verfehlt das von den NATO-Mitgliedern gemeinsam vereinbarte
Ziel, 2 Prozent ihres Haushalts für Verteidigung auszugeben, deutlich.
Der persönliche
Kontakt ist sehr wichtig, noch wichtiger als zuvor. Jetzt kommt es darauf an,
dass auch auf europäische Ebene schnell Kontakte mit der neuen Administration
und dem Präsidenten zustande kommen.
Es kann eigentlich nicht
sein, dass Nigel Farage der erste europäische Politiker bei Donald Trump
gewesen ist. Das hat dort ja offensichtlich ein desaströses Bild von der EU
vorgeprägt. Umso mehr sollten wir sehen, dass wir nun in persönlichen
Gesprächen selbstbewusst vermitteln, was die EU wirklich kann. [….]
Inzwischen
konnte der junge CDU-Rechtsaußen aus dem Münsterland
einen ordentlichen Karrieresprung verbuchen, trat als Gesundheitsminister in
die neue Bundesregierung ein und bestimmt seit Wochen die politischen
Schlagzeilen, indem er nach Belieben seiner Xenophobie, seinem Chauvinismus,
seiner Misogynie, seiner Verachtung für Arme, Kranke und
Schwache, seiner Islamophobie freien Lauf lässt.
Kaum ein
Triggerthema für Rechtsradikale, das der Gesundheitsminister noch nicht durch das politische
Berlin ritt.
Ein
gefundenes Fressen für die sozialen Medien.
In immer
neuen Varianten tauchten Memes mit der Frage auf, was der Mann eigentlich
beruflich mache.
Auch die
Opposition erinnerte Spahn an seine eigentlichen Aufgaben als Gesundheitsminister.
Aber man hüte sich vor der Erfüllung seiner Wünsche.
Nach
einem Monat des Sprüchekloppens nahm sich Spahn inzwischen die gesetzlichen Krankenkassen
vor.
Und da
er Spahn ist, tat er dies auf perfide Weise, indem er scheinbar den Bürgern
einen Gefallen tut; ihnen die Beiträge senkt.
[…..] Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will
die Beitragszahler in der gesetzlichen Krankenversicherung per Gesetz in
Milliardenhöhe entlasten. Wie im Koalitionsvertrag vorgesehen, sollen die bisher
allein von den Kassenmitgliedern zu zahlenden Zusatzbeiträge ab 1. Januar 2019
zu gleichen Teilen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern getragen werden. Dies
soll die Kassenmitglieder und Rentner um 6,9 Milliarden Euro entlasten. Zudem
will Spahn Krankenkassen mit hohen Finanzreserven zum Abbau dieses Geldpolsters
verpflichten. „Hier ist noch einmal ein weiteres Entlastungsvolumen von etwa
vier Milliarden Euro“, sagte Spahn. Die AOK warnte vor einem Eingriff in die
Beitragsautonomie der Kassen. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach kündigte
an, seine Partei werde Spahns Vorschlag in dieser Form nicht mittragen. […..]
Der Chef des AOK-Bundesverbands, Martin
Litsch, kritisierte: „Der Plan, die Krankenkassen zur Senkung des
Zusatzbeitrags zu zwingen (...) ist ein gravierender Eingriff in die
Beitragssatzautonomie der Krankenkassen.“ Hier schieße Spahn übers Ziel hinaus.
Er treibe die Kassen in eine kurzsichtige Fokussierung auf den Preis. „Dabei
wissen wir, dass unsere Versicherten kein Beitragssatz-Jojo wollen.“ [….]
In
Wahrheit folgt Spahn nur seiner Natur als Pharmalobbyist und
Arbeitgeber-Marionette. Er hebelt den Koalitionsvertrag aus.
Man
sollte froh sein so lange er sich nicht um die eigentliche Politik kümmert,
sondern bloß das Maul aufreißt, die deutschen Rechtsradikalen erfreut
und damit gleich zur BILD und der BUNTEN rennt.
Wenigstens
richtet er in der Zeit keinen weiteren Schaden für die Kranken und Pflegebedürftigen
an.
Was
Spahn tut ist populistisch und falsch.
[….] Die
gesetzlichen Krankenkassen haben 19,2 Milliarden Euro übrig, ein fettes
Polster. Ein zu fettes Polster, findet Bundesgesundheitsminister Jens Spahn
(CDU). Er will in seinem ersten Gesetzespaket dafür sorgen, dass die Geldberge
wieder schrumpfen. […..] Aber sollte
man das Geld nicht lieber dort investieren, wo es dringend gebraucht wird? In
Krankenhäuser, wo schwer verletzte Kinder abgewiesen werden, weil in der Stadt
alle Intensivstationen voll belegt sind. In Altenheime, wo Pfleger Bewohner
stundenlang auf der Toilette sitzen lassen, weil es einen Notfall gibt und kein
anderer Kollege einspringen kann. In Geburtsstationen, wo in den Wehen liegende
Schwangere weggeschickt werden, weil keine Hebamme Zeit für sie hat.
[…..]
Dies sind keine Wehwehchen mehr, das
Gesundheitssystem ist krank. Die Krankenkassen sitzen auf Milliarden, und
woanders fehlt das Geld, das ist für viele Bürger kaum zu verstehen. […..] 8000 neue Stellen für Pfleger soll es geben
- bezahlt aus Mitteln der gesetzlichen Krankenkassen. Die Kosten für
Pflegepersonal in Kliniken sollen künftig anders abgerechnet werden, nicht mehr
über die Fallpauschalen - auch das kann teuer werden. Es soll mehr Arzttermine
geben, längere Sprechzeiten und mehr Landärzte. An vielen Punkten ist die
Finanzierung noch völlig offen. Diese Kosten müssen die Kassen erst einmal
stemmen. Und manche der 110 gesetzlichen Kassen haben jetzt schon Mühe, über
die Runden zu kommen. Jens Spahn müsste das wissen. [….]
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