Heucheln
ist das Hauptcharakteristikum konservativer und religiöser Amerikaner.
Wie
könnte man das besser beweisen als durch die ostentative Verehrung, die Evangelikale
ausgerechnet einem myriadenfachen Lügner angedeihen lassen, der alle seine
Versprechen bricht, faulenzt und als Serienehebrecher seit Jahrzehnten
Playboyhäschen und Porno-Sternchen an die Pussy grabbed und auch noch stolz auf
sein übergriffiges Molestieren ist?
Ihr Held
ist selbst so eine Pussy, daß er auch sein zweites White House Correspondents'
Dinner schwänzte. 15 amtierende US-Präsidenten waren immer zu dem seit 1921
stattfindenden Dinner gekommen, priesen das First Amendement und hielten
launige Rede. Trump nicht.
Er
kneift, geht lieber zu seinen Hardcore-Anhängern, weil er sich nicht vor ein
kritisches Publikum traut, um dort über die Presse zu hetzen.
Letztes
Jahr hatte der Comedian Hasan Minhaj einen
hervorragenden Job als Stargast abgeliefert. Und schon damals
zeigten die Rechten wie verkrampft und verbissen sie auf Kritik
reagieren.
Dieses
Jahr ließ man Michelle Wolf auf die Korrespondenten los. Die 32-Jährige aus
Pennsylvania stammt ebenfalls aus dem Comedy Central-The Daily Show with Trevor
Noah-Iniversum und promotete mit derben Witzen ihre HBO stand-up show „Michelle
Wolf: Nice Lady“.
Sie war
unpolitischer und etwas derber unter der Gürtellinie als Minhaj letztes Jahr.
Eindeutig
peppte sie die bis dahin ungeheuer öde Veranstaltung auf.
[….] The sedate and earnest nature of the event
was disrupted by comedian Michelle Wolf, the evening’s entertainer, who
predictably went after Trump in a routine that swerved from raunchy to downright
nasty. She began by saying, “Like a porn star says when she’s about to have sex
with a Trump, let’s get this over with.”
Wolf vowed to get under Trump’s skin by questioning his wealth, issuing
a call and response with the audience (“How broke is he?”). Her punchline
included such quips as, “He’s so broke . . .
he has to fly failed business class” and “he
looked for foreign oil in Don Jr.’s
hair.”
She was particularly harsh on the women associated with Trump. At one
point, she compared Ivanka Trump to a diaper pail, and said Kellyanne Conway
has “the perfect last name” because “all she does is lie.” [….]
Einen
Skandal konnte ich beim besten Willen nicht erkennen, aber schon während der 19
Minuten verließen empörte Konservative den Raum.
Richtig lustig wurde die anschließende Retrospektive auf CNN – mehrere im Saal anwesende WH-Korrespondenten gaben sich völlig empört, erklärten Wolf wäre viel zu weit gegangen und habe das Land entzweit.
While Washington, Michigan, was a big success, Washington, D.C., just didn’t work. Everyone is talking about the fact that the White House Correspondents Dinner was a very big, boring bust...the so-called comedian really “bombed.” @greggutfeld should host next year! @PeteHegseth— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 29. April 2018
Noch dramatischer
wurde es anschließend im Studio, als die glühenden rechtsradikalen Trump-Fans
Carrie Sheffield und Paris Dennard stocksteif und grimmig erklärten sie hätten
das überhaupt nicht komisch gefunden, das sei alles unter der Gürtellinie und
amoralisch gewesen.
Sheffield
hatte kurz zuvor noch
Barack Obama dafür verantwortlich gemacht, daß der von Trump
auserkorene VA-Chef Dr. Ronny Jackson sich als Drogen-verteilender und Frauen
belästigender Alki herausstellte.
Das ist
Hypocracy auf höchstem Niveau.
Sich
über eine schwarze Frau zu echauffieren, die als Witze-Erzählerin arbeitet und
den Mann, der als Präsident der USA 3000-fach gelogen hat und immer wieder in
massiven Rassismus und wüste Frauenfeindlichkeit ausbricht wie einen Heiligen
zu verehren.
Traditionell
ist allerdings auch die amerikanische Waffennarren-Vereinigung NRA ein ganz großer Player im Hypocracy-Business.
Nachdem
sie in den letzten Monaten die überlebenden OPFER des Parkland-Shootings
attackierten und unverhohlen anregte diese auch noch zu töten,
halten sie nun ihr Jahrestreffen ab, bei dem aber keine Waffen erlaubt sein
sollen.
Ebenso
wie bei der RNC-Nominierungs-convention, bei dem ein nach Waffen in Schulen
schreienden Präsidentschaftskandidat gekürt wurde.
[…..]Why the double
standard when it comes to the safety of Mike Pence versus the safety of every
other citizen in the country? Does the vice-president have a magic vulnerability
to gun fire that the rest of us are immune to? Or does the banning of weapons
at their leadership forum really mean that the NRA is peddling a cynically
false message to rev up the gun sales of the arms merchants who gave the
organization the mission keep their business thriving? [….]
The NRA has evolved into such a hilarious parody of itself. pic.twitter.com/6Pw6NTQAe6— Cameron Kasky (@cameron_kasky) 28. April 2018
On so many levels, this is enlightening. According to the NRA, we should want everyone to have weapons when we are in public. But when they put on a convention, the weapons are a concern? I thought giving everyone a gun was to enhance safety. Am I missing something? https://t.co/f4wgNhJ7RI— Fred Guttenberg (@fred_guttenberg) 28. April 2018
Trump,
Pence, die GOP und NRA mögen kaum etwas können, aber in der Disziplin Hypocracy
sind sie einsame Spitze.
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