Die
typischsten Verhaltensweisen Trumps sind neben seinem Dauerdrang zu lügen und
zu prahlen einerseits seine sadistische Freude daran andere zu diffamieren und
andererseits seine enorme Weinerlichkeit.
Er
erwartet von jedem totale Unterwürfigkeit und Begeisterung. Wenn sich jemand
nicht vor ihm in den Staub wirft und zu Lobpreisungen ansetzt, empört ihn das
über alle Maßen.
Kein
Politiker hat sich je so intensiv beklagt und bedauert wie Trump es tut. Er
fühlt sich permanent ungerecht behandelt und wittert unablässig unzulässige
Härten. Er wähnt sich verfolgt, verunglimpft und verleumdet.
Mit dem
goldenen Löffel im Mund geboren zu
anstrengungslosem Wohlstand gekommen, erlebte Trump sein Leben lang mit jeder
Sauerei durchzukommen; immer bügelte jemand anders sein Versagen und seine
Fehltritte aus.
Daher
war es auch kein Ausrutscher sondern der blanke Ernst eines nicht zur
Selbstironie Fähigen, als er im Wahlkampf prahlte, er können auf der 5th Ave
jemand in den Kopf schießen ohne einen einzigen Supporter zu verlieren.
Nach
über 14 Monaten im Amt flippt #45 immer noch aus, wenn er an Grenzen stößt oder
gar auf Menschen trifft, die sich nicht seiner Meinung anschließen mögen. Seine
für einen Präsidenten noch nie dagewesene Ignoranz macht es ihm unmöglich seine
politische Rolle zu verstehen.
Er sieht
sich als Alleinherrscher in einem absolutistischen System; er glaubt Amerika
gehöre ihm und alle arbeiteten für ihn.
Daß es
in Wahrheit genau umgekehrt sein sollte, daß er nämlich für Amerika arbeitet,
daß die Insignien der Macht vom Volk geliehen sind, begreift er nicht.
Gestern
rastete der Mann ohne Selbstkontrolle wieder einmal aus.
Während
er im Kabinettssaal mit Generälen zusammen saß, um zu besprechen wie es nach
den jüngsten Giftgasattacken in Syrien weitergehen könne, zeterte er über die
FBI-Durchsuchungen bei seinem „Fixer“ Michael Cohen, der immer da ist, wenn es
gilt die von Trump hinterlassenen großen Kothaufen wegzuschaufeln.
Der
Mann, der mutmaßlich am besten über Trumps schmutzige Wäsche Bescheid weiß,
mußte zusehen, wie Computer und alle schriftlichen Unterlagen von der Bundespolizei
konfisziert wurden.
[….]
US-Präsident Trump sprach von einer
"erbärmlichen Aktion, einer totalen Hexenjagd". Die Durchsuchung sei
eine Schande, "eine Attacke auf unser Land in gewisser Weise". Damit
sei ein "ganz neues Niveau der Unfairness" erreicht. [….]
(Spon,
09.04.2018)
Anders
als vom Großlügner Trump behauptet, handelte es sich nicht um einen "Einbruch",
sondern um eine richterlich angeordnete Durchsuchung.
Cohen,
der mutmaßlich insbesondere dafür da war alle früheren Sexgeschichten Trumps
abzuräumen konnte immer frei mit dem von ihm adorierten Chef sprechen, da ihre
Beziehung durch das Anwaltsgeheimnis geschützt war.
Ein
Richter setzt sich nur dann darüber hinweg, wenn es sehr klare Hinweise auf ein
schweres Verbrechen gibt.
Anders
als vom Großlügner Trump behauptet, ordnete nicht Sonderermittler Mueller die Durchsuchung
an.
[…..]
[Michael Cohen ist] Donald Trumps
persönlicher Anwalt. Doch Cohen ist auch mit bissigeren Begriffen beschrieben
worden: Trumps Pitbull, Trumps Ausputzer, Trumps Wachhund. Man könnte es auch
so sagen: Cohen weiß vermutlich Dinge über Trump, die für diesen durchaus
unangenehm sein könnten; und er weiß es, weil es sein Job ist, diese
unangenehmen Dinge für Trump zu erledigen.
In diese Kategorie
fallen zum Beispiel die 130 000 Dollar, die Cohen im Herbst 2016, wenige Tage
vor der US-Präsidentschaftswahl, über eine ausländische Briefkastenfirma an die
Pornodarstellerin Stormy Daniels bezahlt hat. […..] Für Trump ist die Lage heikel. Einerseits ist er dem Vernehmen nach
erleichtert, dass der Einschlag nicht ihn, sondern seinen Anwalt getroffen hat.
Andererseits ist er außer sich vor Wut. Denn die New Yorker Staatsanwälte
wurden von Sonderermittler Robert Mueller auf Cohens Spur gebracht. […..] Für Michael Cohen ist der Besuch des FBI vor
allem eine bittere Lektion, die auch andere schon lernen mussten: Wer sich mit
Trump einlässt, muss irgendwann dafür bezahlen. […..]
(Hubert
Wetzel, 11.04.2018)
Trump
ist derart in Rage vor Angst, daß er nun offener denn je damit droht Mueller zu
feuern. In seiner grenzenlos-ignoranten Selbstüberschätzung glaubt er das Recht dazu zu haben.
[…..] Bei
der Durchsuchung beschlagnahmte das FBI Computer, Telefone und eine Reihe von
Dokumenten, darunter auch Steuerunterlagen sowie Korrespondenz zwischen Cohen
und seinen Mandanten, wie die Washington Post berichtete. Spekuliert wird nun,
dass das in New York beschlagnahmte Material auch der Untersuchung von Mueller
zugänglich gemacht werden könnte, wenn es sich für diese als relevant erweisen
würde. Cohen hat inzwischen selber einen
Anwalt, und dieser bezeichnete das Vorgehen der Bundespolizei als "völlig
unangemessen". Cohen habe sich in allen bisherigen Kontakten mit
Regierungsstellen als kooperativ gezeigt, sagte Stephen Ryan. Die Razzia führe
nun dazu, dass unnötigerweise sensibles und geschütztes Material beschlagnahmt
worden sei, das dem besonderen Schutz zwischen Anwalt und Mandaten unterliege.
[…..]
(Alan
Cassidy, SZ, 11.04.2018)
Vielleicht
ist es doch eines Tages Trump selbst, der sich aus dem Amt schießt, weil er
einfach nicht in der Lage ist sich zu kontrollieren.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen