Donnerstag, 4. Dezember 2014

Gute Aktion

Nachdem ich mich über Dekaden mit Profi-Katholiban beschäftigt habe, wundert mich eigentlich gar keine Perversion mehr.
Von den zeitgenössischen Bestien im Kleid, fällt mir immer als Erstes  der verstorbene Wiener Erzbischof Hans Hermann Groër (1919–2003) ein, wenn ich sagen sollte, wer der abscheulichste Kardinal war.

Auf geradezu übernatürliche Art treffen sich im Fall Groër auch kriminelle-sadistische Energie und abstoßende Physiognomie.


Wie man unschwer an seinen Lebensdaten erkennt, fiel die Zeit der Aufdeckung seiner brutalen sexuellen Übergriffe in die Amtszeit Jorol Ratzitilas und wurde somit nicht geahndet.
Es herrschte die Methode Opfer kriminalisieren, drangsalieren und marginalisieren vor, während die Täter unter allen Umständen geschützt wurden.

Ganz in den Hintergrund gedrängt wird derzeit eigenartigerweise ausgerechnet das Mutterland der perversen Kleriker: Österreich, das Alpenland des Staatskatholizismus, dessen habsburgischen Herrscher sich stets auch „katholische Majestät“ nannten.
In Wien war es über lange Jahre der Primas selbst, der ganz offen kleine Jungs sexuell bedrängte.
„S’Hosentüarl zu - wir ham Religion“ raunten sich die Schüler gegenseitig zu, wenn der spätere Kardinal Groer den Klassenraum betrat.
Geändert hat er sich nie - noch als Greis griff er beherzt sogar komatösen Jungs im Krankenhaus an den Schniedel.
Es wunderte wenig, daß Groers wortgewaltigster Verteidiger, Bischof Kurt Krenn, Jahre später selbst darüber stolperte, daß sein Priesterseminar in St Pölten offenbar nur ein getarnter Homo-Puff war.
Regens und Subregens stellten mit den jungen Seminaristen Sexszenen aus Pornos nach und sammelten nebenbei noch 40.000 Homoporno-Dateien auf den Rechnern des Priesterseminars.
Seine Exzellenz Kurt Krenn, der sich weit über die Grenzen seines Landes einen Namen als der unerbittliche Mr Homophob gemacht hatte, wurde auf einmal ganz weich und entschuldigte den Swinger-Sumpf in seinem Seminar mit dem legendären Ausspruch, das seien alles nur „Bubenstreiche“.
Genützt hat es freilich nichts - wie schon im Fall Kardinal Groer, der einen päpstlichen Coadjutor geschickt bekam und fürderhin nicht mehr allein handeln durfte, bekam auch Krenn einen Vatikanischen Visitator aufs Auge gedrückt und war bald Ex-Bischof Krenn. Am 11. August 2004 trat er "auf Bitten des Papstes" zurück.
In Österreich kochen diese Art Katholenskandale schon längere Zeit bis an die Oberfläche.
Kardinal Hans Hermann Groer trat 1995 als Vorsitzender der Bischofskonferenz und Erzbischof von Wien zurück.
Der aktuelle Wiener Kardinal Schönborn nannte die intensiven Recherchen der Medien Anfang der 1990er „Verfolgungsmethoden wie unter den Nazis“.

Auch wenn an der Spitze einige stolperten, heißt das nicht, dass niedere Kirchliche Chargen der Alpenrepublik nicht nach dem ewigen Muster der Omertà Catholica vertuscht hätten.

Auch Franzi, der schon anderthalb Jahre amtiert, denkt offenkundig gar nicht daran, die schlimmsten Kinderfickerfreunde im Höchstklerus juristisch zu behelligen.

Ich meine, daß die Organisation des Fischers vom Kopfe her stinkt.
Es ist schon auffällig, daß der Vatikan gerade pädosexfreundliche Männer in Spitzenpositionen hievt: 

Über den von mir auch schon mehrfach erwähnten Groër schrieb jüngst Tom Appleton:

Man denke nur an den Wiener Oberpäderasten, Kardinal Nuntius Hans Hermann Groer, der schon im halbsenilen Zustand krebskranken Kindern an die Schwänze fasste und dann eilends in eine geschlossene Abteilung im Vatikan entführt wurde, um nur ja keinen Wirbel entstehen zu lassen.


Nein, Groër, obschon tot, war wahrlich keiner, über den sich viel Gutes sagen ließe.
Das einzig „Gute“ an Groër ist, daß sich an seinem Fall mustergültig zeigen läßt wie ein servil-autoritärer Päderast ungehindert bis an die Spitze einer nationalen Kirche gelangen konnte, obwohl seine Taten nahezu allgemein bekannt waren.
Ratzinger und Woytila fanden ihn toll und beförderten ihn trotz seiner Kinderfickerei.

Groer, 1942 zum Priester geweiht, war mit 61 Jahren in den Benediktinerorden eingetreten. Als Wallfahrtsdirektor in Maria Roggendorf trat er für eine innere Erneuerung der Kirche ein - im Sinne der nicht unumstrittenen, kämpferischen Legion Mariens. 1986 berief der Papst den damals 67-jährigen zum Nachfolger des als liberal angefeindeten Wiener Erzbischofs Kardinal Franz König.
An Warnungen hatte es nicht gefehlt: Schon 1985 war von einem Benediktinerpater namens Udo Fischer Klage wegen der Neigungen Groers geführt worden. Doch Rom setzte seinen Kandidaten durch - Auftakt zu einer Reihe problematischer Bischofsernennungen, an deren Folgen die Kirche noch heute leidet. Das Fatale an der Causa Groer: Der Angeschuldigte äußerte sich nur kryptisch. Einem Eingeständnis der Verfehlungen wich er ebenso aus wie einem klaren Dementi.

Rücksicht auf Opfer wurde in der Nächstenliebe-Organisation nie genommen.
Noch heute zeigt man seinen Opfern den Stinkefinger, indem Rom sich nicht von Groër distanziert.
Im Gegenteil, der Kardinal wird in Oberösterreich wieder verehrt und mit Gedenktafeln gewürdigt.

Aktivisten der „Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt*“ wollten das nicht mehr länger hinnehmen und schritten zur Tat nachdem Groër ein Relief an der Fassade der Pfarrkirche von Hohenzell, Bezirk Ried (OÖ), gewidmet wurde.

Sepp Rothwangl, Obmann der Plattform Betroffener Kirchlicher Gewalt, ist über die "scheinheilige Tafel" empört: Sie leugne, dass der Kardinal mehrere Zöglinge sexuell missbraucht habe (die "Affäre Groër" führte im Jahr 1995 zu einem Kirchen-Volksbegehren und einer Austrittswelle).
Weil sich Dorfpfarrer Josef Bauer weigert, der Groër-Verehrung in Hohenzell ein Ende zu setzen, hat Rothwangl am Montag das Denkmal auf eigene Faust umgestaltet: Mit einer Eisenkette befestigte er unterhalb des Reliefs einen massiven Mühlstein, aus dem der Kopf des Kardinals ragt. "Es soll an die Verbrechern Groërs erinnern, die von seinen Anhängern nach wie vor abgestritten werden", sagt der Aktivist.


Pfarrer Bauer war not amused und riss den Mühlstein sofort wieder ab.

Er hatte vorige Woche die Gedenktafel zu Ehren des verstorbenen Kardinals mit einem Mühlstein ergänzt: Die Tafel an der Hohenzeller Kirchenmauer sollte ursprünglich an Groers Gebete für ungeborene Kinder erinnern. Seine eigene abartige Leidenschaft für die lebendigen Kinder wurde dabei elegant verschwiegen. Weswegen Rothwangl, das Matthäus-Evangelium zitierend, einen Mühlstein vor Ort angebracht hatte, aus dessen Mitte Groers Kopf ragt. (18:6-16 “Wer aber irgend eines dieser Kleinen, die an mich glauben, ärgern wird, dem wäre nütze, dass ein Mühlstein an seinen Hals gehängt, und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde.“)
“Kein Wunder, dass diese scheinheilige Groer-Ehrungstafel an der Kirche von Pfarrer Bauer angebracht wurde, denn der gilt als ultra-fundamentalistisch“, ärgert sich Rothwangl. Der Pfarrer glaubt nämlich an Teufelsaustreibungen und lässt Mädchen nicht ministrieren. Seine letzte Messe am Sonntag hielt er wieder auf Latein, mit dem Rücken zur Gemeinde, danach wurde das Mahnmal – vermutlich von Groer Revisionisten – gestohlen.
Um nun der Wahrheit Genüge zu tun, ruft die Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt zur großen Mühlstein-Sammelaktion auf: “Wir möchten das Mahnmal neuerlich berichtigen, aber diesmal auf gewichtigerem Weg: Jeder, den diese Vorgänge ebenso empören wie uns, möge einen Mühlstein beisteuern, wir liefern ihn dann gerne in Hohenzell ab.“

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