Leicht aussprechen
kann unsereins diese konsonantenreichen polnischen Namen nicht.
Vor vier
Wochen starb der legendäre US-Sicherheitspolitiker Zbigniew Kazimierz
Brzeziński (1928-2017), der als Chefberater der Präsidenten Johnson und Carter
so eine Art Henry Kissinger auf demokratisch war.
Als
ungeheuer einflussreicher Politikwissenschaftler mischte er in der
internationalen intellektuellen Szene bis zum Schluß mit, besuchte noch dieses
Jahr als gefragtes Orakel die Münchner Sicherheitskonferenz.
Seinen
Namen wird man so schnell nicht vergessen; unter anderem auch deswegen, weil
seine Tochter Mika Brzezinski (*1967) auf MSNBC die tägliche Fernsehsendung
„Morning Joe“ zusammen mit dem früheren republikanischen Politiker Joe
Scarborough moderiert.
Brzezinski
und Scarborough hatten schon lange vor dem Ausraster Brian Karems gegenüber der Superlügnerin Sarah Huckabee-Sanders
genug von den unverschämten Hetztiraden des Weißen Hauses.
Cheflügnerin
Kellyanne Conway wollten die Morning-Joe Moderatoren im Februar gar nicht mehr
einladen, weil sie sowieso nie die Wahrheit sage.
‘Morning Joe’ host says Kellyanne Conway was banned because ‘everything
she said was disproven’
(Cleve R.
Wootson Jr., WP, February 22, 2017)
Inzwischen
war Conway doch wieder in der Show und natürlich führte es zu einem weiteren
Skandal, da Mika Brzezinski anschließend durchblicken ließ, Conway hasse inzwischen
Trump; selbst ihre ginge das ständige Rechtfertigen der Trump-Hetztiraden und
Lügen auf die Nerven. Wenn sie Trump spreche, benötige sie anschließend eine
Dusche.
[…..] ‘Morning Joe’ Hosts: Conway Said She Needed
a Shower After Speaking for Trump. [….]
Schwer
vorstellbar, daß bei Conway Duschen noch ausreicht, aber immerhin nachvollziehbar
wie sehr sie ihr Renommee-Verlust ärgern wird.
Als
Sprecher für Trump muß jeder sich selbst um den letzten Funken Glaubwürdigkeit
bringen und endet als tragische Witzfigur wie Sean Spicer.
Nachdem
kürzlich „on air“ verkündete Trump lüge jeden Tag und zerstöre das Land –
was eine zweifellos völlig zutreffende Darstellung ist. Rastete Trump mal
wieder völlig aus.
[…..] Hauptziel
von Trumps Verachtung wurde die Fernsehmoderatorin Mika Brzezinski, die den
Präsidenten in einer Morgensendung scharf kritisiert hatte. Sie hielt ihm unter
anderem vor, per Twitter über das äußere Erscheinungsbild von Menschen
herzuziehen, "jeden Tag zu lügen", die Autorität seiner Mitarbeiter
zu untergraben und sie als Bauernopfer zu missbrauchen.
Wenig später
verunglimpfte Trump die Journalistin als die "verrückte Mika mit dem
niedrigen IQ". Trump höhnte auch, Brzezinski habe vor einigen Monaten bei
einem Besuch in seinem Golfclub Mar-a-Lago als Folge einer Schönheits-OP
"schlimm" im Gesicht geblutet. Ihren Ko-Moderatoren und Partner Joe
Scarborough beschimpfte der Präsident als "Psycho Joe". [….]
Dazu
fällt mir nur das Wort ein: Fatigue.
Wäre
noch irgendetwas normal in Amerika, müßte ein Präsident nach solchen Tiraden
zurücktreten.
Auch in
den US-Medien ist - mal wieder – die Rede
von „überschrittenen roten Linien“. Shocking assault on Brzezinski nennen es
die CNN-Kollegen.
Allein,
das Land ist so verkommen, daß Trump sich alles erlauben kann. Vermutlich
könnte er tatsächlich in NY einem Passanten grundlos in den Kopf schießen und
käme damit durch.
Für den
Moment ist es natürlich amüsant zu hören, wie sich beispielsweise die Republikanerin Ana Navarro echauffiert.
Der „disgusting dude“ solle aufhören zu twittern, sich nicht mehr wie ein
gemeines Mädchen benehmen und sich endlich ein Hobby suchen.
Höchst
erstaunlich, Kellyanne Conway gibt den Spicer und versteckt sich metaphorisch
gesprochen in den Büschen.
[….] Even Kellyanne
Conway
has NO defense for President
Trump's
verbal attack on Mika
Brzezinski ... because
she tried every possible tactic to avoid the topic.
We got Trump's Counselor Thursday morning on Capitol Hill -- just a few
hours after his brutal tweets about Mika. We barely got the question out when she launched
into every pivot in her arsenal. [….]
Konsequenzen
wird es weiterhin nicht geben. Trump hat weiterhin zig Millionen treue Fans,
House und Senat stehen hinter ihm. Eine ganze Armada von ultrarechten Medien
lobt und preist ihn weiterhin.
Der Typ,
der in acht Tagen nur wenige hundert Meter von mir entfern nächtigen wird, hat
in medialem Drachenblut gebadet.
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