Montag, 10. April 2017

NoPMO

Früher war die Welt noch einfacher.
Onanie war eine Todsünde. Zu Recht, denn bekanntlich führt die sexuelle Autostimulation zu Blindheit, Rückenmarkschwund und dem Verlust von Hirnwasser. Und man wird davon schwul; wissenschaftlich erwiesen.


Zum Glück ersann der amerikanische Arzt und Müsli-Designer John Harvey Kellogg (* 26. Februar 1852; † 14. Dezember 1943) eine bahnbrechende Methoden, um das Schlimmste zu verhindern.



 „Ein Mittel gegen Masturbation, welches bei kleinen Jungen fast immer erfolgreich ist, ist die Beschneidung. Die Operation sollte von einem Arzt ohne Betäubung durchgeführt werden, weil der kurze Schmerz einen heilsamen Effekt hat, besonders, wenn er mit Gedanken an Strafe in Verbindung gebracht wird. Bei Mädchen, so hat der Autor herausgefunden, ist die Behandlung der Klitoris mit unverdünnter Karbolsäure (Phenol) hervorragend geeignet, die unnatürliche Erregung zu mindern.“
(John Harvey Kellogg, M.D., Treatment for Self-Abuse and its Effects, Plain Facts for Old and Young, Iowa: F. Segner & Co. (1888), S. 295)

Abermillionen Männer in den angelsächsischen Ländern wurden beschnitten, so daß sie davor bewahrt wurden sich die Rübe zu reiben.
So erklärt sich auch die bekannte physische und geistliche Überlegenheit der Muslime und Juden gegenüber den vorbehäuteten Christen-Wichsern.

Man kann gar nicht vorsichtig genug sein und so bin ich den weisen Politikern der regierenden republikanischen Partei dankbar für ihren Einsatz.

[….] Texanische Abgeordnete fordert Masturbations-Bestrafung
[….]  Jessica Farrar will "Emissionen außerhalb der Vagina einer Frau" bestrafen lassen. Jeder Mann soll pro Samenerguss, der nicht der Fortpflanzung dient, 100 Dollar Bußgeld zahlen. Die demokratische Abgeordnete aus dem US-Bundesstaat Texas hat den entsprechenden Gesetzesentwurf "A man's right to know" eingereicht. Der Titel bezieht sich auf die tatsächlich existierende Broschüre "A Woman's Right to Know", die Frauen in Texas mit einem Arzt durchgehen müssen, wenn sie einen Schwangerschaftsabbruch in Erwägung ziehen.
Denn Farrars Ziel, wenn es um die Ahndung besagter "Emissionen" geht, ist natürlich weder die ernsthafte Bestrafung wichsender Männer, noch der kreative Beitrag zur langen Liste der Synonyme für männliche Masturbation. Sie will zeigen, wie unverhältnismäßig die texanischen Abtreibungsgesetze sind. [….]  

Ups, das war wohl ein falscher Link.
Ich meinte natürlich:


Man darf nie vergessen, daß Jesus jedes Mal weinen muß, wenn er sieht wie ein Mann sich selbst befleckend in die Hose langt, um sich zu vergenußwurzeln.

Dabei weiß natürlich auch der aktuelle Katechismus der Katholischen Kirche, daß Masturbation Sünde ist, daß Beischlaf nur in die Ehe gehört und auch dort nur so selten wie möglich und ausschließlich zum Zeugen von Kindern praktiziert werden darf.

2351 Unkeuschheit ist ein ungeregelter Genuß der geschlechtlichen Lust oder ein ungeordnetes Verlangen nach ihr. Die Geschlechtslust ist dann ungeordnet, wenn sie um ihrer selbst willen angestrebt und dabei von ihrer inneren Hinordnung auf Weitergabe des Lebens und auf liebende Vereinigung losgelöst wird.
2352 Masturbation ist die absichtliche Erregung der Geschlechtsorgane, mit dem Ziel, geschlechtliche Lust hervorzurufen. „Tatsache ist, daß sowohl das kirchliche Lehramt in seiner langen und stets gleichbleibenden Überlieferung als auch das sittliche Empfinden der Gläubigen niemals gezögert haben, die Masturbation als eine in sich schwere ordnungswidrige Handlung zu brandmarken", weil „der frei gewollte Gebrauch der Geschlechtskraft, aus welchem Motiv er auch immer geschieht, außerhalb der normalen ehelichen Beziehungen seiner Zielsetzung wesentlich widerspricht". Der um ihrer selbst willen gesuchten geschlechtlichen Lust fehlt „die von der sittlichen Ordnung geforderte geschlechtliche Beziehung, jene nämlich, die den vollen Sinn gegenseitiger Hingabe als auch den einer wirklich humanen Zeugung in wirklicher Liebe realisiert" (CDF, Erkl. „Persona humana" 9).

Aus Amerika kommen immer die wichtigsten Trends zu uns.
Trump, der moralischste und christlichste Präsident aller Zeiten beweist seine moralische Vormachtstellung dadurch, daß er seine Triebe auf Frauen richtet („went after her like a bitch“) und dabei keineswegs seine kleinen Hände in die eigene Hose steckt („grab’em by the pussy!“).
Somit liegt mein Lieblingspräsident ganz im No-Fab-Trend, dem sich immer mehr Amerikaner verschreiben. Ein Christ fasst sich nämlich nie südlich des Bauchnabels selbst an.

Die Mormonen haben in dieser Beziehung hervorragende Arbeit geleistet.

Ganz klar, im religiösen Umfeld und insbesondere in Amerika ist Masturbation immer noch verpönt und wird sogar zunehmend bekämpft.

Die mormonischen Anti-Wichs-Verhaltensregeln, aufgestellt in den 1970ern von Mark E. Petersen, einem der zwölf Apostel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage (The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints) gelten immer noch und ein echter amerikanischer Präsidentschaftskandidat wie der frühere Mormonen-Bischof Mitt Romney lebt danach.
(…………..)

Petersen stellt einen “Guide To Self-Control” auf und fügt im Anschluß wertvolle Tipps für hartnäckige Wichser hinzu.
Das sollte das Leben aus jeder Nudel vertreiben.

[…] 3. When the temptation to masturbate is strong, yell STOP to those thoughts as loudly as you can in your mind and then recite a prechosen Scripture or sing an inspirational hymn. […]
11. In the field of psychotherapy there is a very effective technique called aversion therapy. […] For example, if you are tempted to masturbate, think of having to bathe in a tub of worms, and eat several of them as you do the act.
12. During your toileting and shower activities leave the bathroom door or shower curtain partly open, to discourage being alone in total privacy. Take cool brief showers.
[…] 15. Reduce the amount of spices and condiments in your food. Eat as lightly as possible at night.
16. Wear pajamas that are difficult to open, yet loose and not binding.
[…] 18. It is sometimes helpful to have a physical object to use in overcoming this problem. A Book of Mormon, firmly held in hand, even in bed at night has proven helpful in extreme cases.
19. In very severe cases it may be necessary to tie a hand to the bed frame with a tie in order that the habit of masturbating in a semi-sleep condition can be broken. This can also be accomplished by wearing several layers of clothing which would be difficult to remove while half asleep.[…]

In der Tat. Man muß das eigentlich für einen Witz halten.
Aber weit gefehlt.
Ähnlich der Promise-Keeper-Bewegung, der in Amerika Millionen Teenager angehören und damit schwören keinen Sex vor der Ehe zu haben, gibt es jetzt vermehrt auch eine „NoFap“-Bewegung! (……)

Mit einigen Jahren Verspätung schwappt die Welle nun nach Deutschland. Immer mehr junge Männer wollen nichts mehr überschwappen lassen und erklären in den sozialen Medien ihren Einsatz für NoFap, warnen vor gefährlichem „Edging“, befürchten „Relapse“ und definieren NoPMO.




Was für gute Jungs das sind, die wissen wie man Körper und Seele reinbehält.

[….]  Marco, 19, drahtiger Körper, Soldatenschnitt, geht mit seinem Hund in einen Wald nahe Leipzig, macht einige Klimmzüge, dann beginnt er, sich zu filmen, Oberkörper frei. Er grinst, als er in die Kamera spricht: „Was geht, meine Freunde? Heute soll’s darum gehen: Sieben Tage ohne Wichsen.“ Am besten sogar 90, sagt Marco. [….]  Marco sieht seine Probleme vor sich liegen, Einsamkeit, Motivationsmangel, die Angst, auf Menschen zuzugehen. Und er glaubt, dass sie alle eine gemeinsame Wurzel haben. Er muss sie nur herausreißen.
Marco ist Teil einer Minderheit, die aber seit Jahren stetig wächst. Umfragen zufolge befriedigen sich 94 Prozent der Männer selbst. Doch allein in den Foren von Reddit.com tauschen sich derzeit mehr als 220.000 Menschen darüber aus, wie sie aufhören zu masturbieren und wie sie das verändert. Jünger der Enthaltsamkeit in einer übersexten Welt. „Fapstronauten“ nennen sie sich, „NoFap“ ist ihr Codewort. „To fap“ bedeutet onanieren.
Einige der Männer führen ein Video-Tagebuch und erzählen, was der Verzicht mit ihnen macht. Mal euphorisch, weil sie ihren inneren Drang zu masturbieren bezwingen. Mal enttäuscht, weil sie ihm erlegen sind, „relapse“ nennen sie das. Meist sind es US-Amerikaner. Im Herbst ist Marcos Videoblog eines der ersten deutschen, das sich nur um NoFap dreht.
[….]  Tag 90, Marco steht wieder im Wald, wieder grinst er in die Kamera. Will zeigen: Er hat es geschafft. Die zwischenzeitliche Euphorie ist zwar dahin, Marco fühlt sich schlapp, hatte mentale Tiefs. Aber er will weitermachen. [….]  97 Tage ist er enthaltsam geblieben, dann hält er es nicht mehr aus. Er masturbiert zu Nacktbildern und Pornos, gleich viermal nacheinander, Abwärtsspirale, fühlt sich wieder im Unreinen mit sich selbst. [….]  

Marco ist dennoch mein Held.
Der Ostdeutsche kämpft, ist ein Vorbild für seine Generation und folgt den weisen amerikanischen Vorbildern aus Gods Own Country.

100.000 junge Männer haben sich bei in einer Web-Community namens „No Fap“ zusammengeschlossen und versprechen sich gegenseitig die Hand von der Nudel zu lassen!

The benefits listed here are based on the anecdotal reports of NoFap community members. They range from zero to life-changing. Individual results will vary; they are absolutely not guaranteed.
Abstaining from PMO (Porn, Masturbation, Orgasm) has often resulted in…

    Recovery from porn-induced sexual dysfunction. Many fapstronauts report that NoFap’s programs have cured erectile dysfunction and delayed ejaculation, along with other sexual issues.
    Increased self-control. Some fapstronauts do not feel like they have a pornography or masturbation problem. They are here to put their willpower to the test by facing their own instincts to pursue easy sexual arousal or indulge in certain sexual behaviors.
    More hard-drive space. Some of the larger porn collections we’ve heard about can take up terabytes of information. No more hoarding. Permanently deleting it will free up a lot of hard drive space. As an added bonus, you won’t be hesitant to let people borrow your computer anymore.
    More time. No more spending hours at the computer looking for that one video to get you off. That time can be better spent pursuing  your passions, bettering your life, and spending time with friends or a significant other. The possibilities are endless.
    Improved attitude. Many nofappers described increased happiness throughout their lives, especially in their attitudes towards sex and interpersonal relationships.

The preceding was only a brief overview and we recommend that you browse through the various sections of the website to gain a fuller understanding on what you may have to gain by participating in a challenge.

In der Süddeutschen Zeitung erschien heute ein Interview mit dem “NoFap”-Gründer Alexander Rhodes, 24, einem Programmierer aus Pittsburgh, der darauf schwört, sein Leben habe sich ohne Onanie enorm verbessert.

Alexander Rhodes: Pornos brachten mich dazu, meine Lust über alles andere zu stellen – über Liebe, Zuneigung, Einfühlungsvermögen. Keine Pornos mehr zu schauen war der Versuch, diese Fähigkeiten zurückzubekommen.

SZ: Wie schwer ist dir das Aufhören gefallen?

Alexander Rhodes: Ich war ein wirklich hypersexualisierter Junge. Ich habe mindestens sechs mal am Tag masturbiert. Eine Woche oder ein Monat Pause sind da eine harte Nummer. Oh Mann, das war ’ne krasse Zeit! Der Slogan auf der Website heißt: „Mach mit bei der ultimativen Herausforderung“. Den habe ich nicht einfach so gewählt.

SZ: Auf der Seite heißt es außerdem: „Erlange die Kontrolle über deine Sexualität und verwandle sie in Superkräfte!“

Alexander Rhodes: Das ist keinesfalls nur lustig gemeint. [….]  Viele haben berichtet, dass ihr Leben sich dramatisch zum Besseren gewendet hat. Für manche sind die Veränderungen minimal, aber für jemanden, der süchtig nach Pornos war und sehr viel masturbiert hat, fühlen sie sich an wie Superkräfte. Außerdem spielt es auf das Konzept der sexuellen Transformation an: Das Umlenken der Energie des menschlichen Sexualtriebs in andere Bahnen, um dein Leben insgesamt zu verbessern.

SZ:  […] Die meisten Fapstronauten sind in deinem Alter oder jünger. Warum ist das Thema vor allem für Teenager und Jungs bis 25 so attraktiv?

Alexander Rhodes: […] Wir sind mit Youporn erwachsen geworden. Und jetzt haben wir mit den Auswirkungen davon zu kämpfen. Ich glaube, dass „NoFap“ noch ganz schön wachsen wird. […]

Vor meinem geistigen Auge sehe ich den Hamburger Weihbischof Jaschke frohlocken und jubilieren. Das Konzept der sexuellen Transformation, nämlich das Umlenken der Energie des menschlichen Sexualtriebs in andere Bahnen, um dein Leben insgesamt zu verbessern, hatte er in Talkshows schon auf seinen Zölibat angewendet und behauptet die „Sublimation“ seines Sexualtriebes in geistige Kraft helfe ihm sehr.


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