Nach dem
unfassbaren Elend im amerikanischen Senat gestern und dem peinlichen Drama, das
sich morgen in Bonn bei der SPD abspielen wird, fühle ich mich verpflichtet
endlich auch mal wieder gute Nachrichten zu verbreiten.
Wie
bereits berichtet plagt sich der Hamburger Erzbischof mit Geldsorgen.
(…..)
Das Erzbistum Hamburg ist mit Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg
das flächenmäßig größte deutsche Bistum.
Auf 32.486 km² leben 5,8 Millionen Einwohner; davon
sind knapp 400.000 Katholiken.
Hier gibt es also etwa 6,8% Katholiken und von denen
gehen auch nur gut 8% sonntags in den Gottesdienst.
Umgerechnet sind das 0,6% der Bevölkerung.
Wenn der Kirchenzutritt auf diese 0,6% der Menschen
beschränkt würde, sollte man konsequenterweise auch die Zahlungen an die Kirche
auf diese 0,6% der Bevölkerung beschränken.
[….] Die beiden
großen Kirchen in Deutschland haben 2016 so viel Kirchensteuern erhalten wie
noch nie. Trotz sinkender Mitgliederzahlen erreichten die
Kirchensteuereinnahmen im Vorjahr mit knapp 11,6 Milliarden Euro ein neues
Rekordhoch. Davon erhielt die katholische Kirche 6,146 Milliarden und die
evangelische 5,454 Milliarden. [….]
(Radio Vatikan, 21.07.2017)
Dazu kommen noch einmal über 500 Millionen Euro, die auch Atheisten
als Staatsdotation jedes Jahr über die Bundesländer an die Kirchen zahlen.
Ganz zu schweigen von den etwa 20 Milliarden, die
Kirchen durch Steuerbefreiung mittelbar vom Staat bekommen und der fast
vollständigen staatlichen Finanzierung aller sozialen Einrichtungen unter
kirchlicher Trägerschaft.
Und selbst mit dem Milliardenregen ist die finanzielle
Lage der Khanschen Katholiken in Hamburg desaströs.
[….] Heße stimmt
Katholiken auf Kahlschlag ein
Die katholische Kirche steht in Hamburg vor massiven Einschnitten. Mehrere
Kirchengebäude und auch katholische Schulen müssen wahrscheinlich geschlossen
werden. Erzbischof Stefan Heße sagte am Freitag im Gespräch mit NDR 90,3, dass
in den kommenden sechs Monaten der Sanierungsfahrplan erstellt werden soll. [….]
[….] Im
Abendblatt spricht Stefan Heße über die Schuldenkrise seiner Diözese – und die
drohende Schließung von katholischen Kirchen.
Das Erzbistum Hamburg droht tief in die roten Zahlen zu rutschen. Die
derzeitige Überschuldung von 80 Millionen Euro könnte bis zum Jahr 2021 auf 350
Millionen wachsen. [….]
Ja, meinetwegen gern, Frau Khan, lassen Sie nur noch
die 0,6% der regelmäßigen Kirchgänger in die katholischen Kirchen des
Erzbistums.
Aber dann nehmen Sie gefälligst auch nur noch 0,6% des
Geldes, das bisher in die Kassen der Nord-RKK fließt.
Ich bin gespannt wie Herr Heße damit auskommt, wenn er
schon mit der weit über hundertfachen Summe Kirchen zumachen muss. (…..)
Nun jault die Hamburger CDU auf, verlangt vom
rotgrünen Senat zu handeln.
Das
Hamburger Abendblatt schreibt voller Gram und Larmoyanz. Alles sehr gute
Zeichen, daß etwas richtig läuft.
Herr
Heße schließt acht katholische Schulen in Hamburg.
[….]
Direkt betroffen sind die Grundschule St.
Marien (Ottensen), die Grund- und Stadtteilschule Altona, die Domschule St.
Marien (St. Georg), die Franz-von-Assisi-Schule (Barmbek) und das
Niels-Stensen-Gymnasium (Harburg). Diese Schulen werden schon im kommenden
Schuljahr 2018/19 keine Schüler mehr in die Vorschule, in die erste und in die
fünfte Klasse aufnehmen.
[….]
Ein Jahr später folgen die Sophienschule
(Barmbek) sowie die beiden Grund- und Stadtteilschulen in Harburg und in
Neugraben – für die drei besteht aber Hoffnung. [….]
Niemand
muss die Schule wechseln; es werden nur keine Neuen aufgenommen, bis die letzte
Klasse den Abschluss gemacht hat.
Seit
Olaf Scholz 2011 die Hamburger Regierung nach zehn Jahren CDU übernahm, wurde
massiv in die Schulen investiert, wurden erheblich mehr Lehrer eingestellt.
Die
umliegenden staatlichen Schulen können also in den nächsten Jahren die
zusätzlichen Schüler aufnehmen.
[….]
Auch Senator Ties Rabe (SPD) bedauerte
die Entscheidung. „Besonders für den Bezirk Harburg ist das sehr unglücklich.“
Er gehe aber davon aus, dass die meisten staatlichen Schulen höhere
Anmeldezahlen verkraften können. […..]
Also rundherum
gute Nachrichten; je weniger Kinder religiöse indoktriniert aufwachsen, desto
besser.
Die
regligiotische FUNKE-Redaktion verbreitet heute im Abendblatt den zu
erwartenden Leitartikel. Wie immer bei Funke und Springer wird
Konfessionsfreiheit grundsätzlich als schlecht angesehen.
Alle
Meldungen, die von einem abnehmenden religiösen Einfluss künden werden mit
großer Selbstverständlichkeit voller Bedauern geschrieben. Daß überhaupt jemand
den Kirchenrückzug begrüßen könnte, wird gar nicht erst erwähnt, obwohl die
Kirchenfans schon deutlich in der Minderheit sind.
Auch parteipolitisch
gibt es (konservative) Vorlieben der FUNKE-Redakteure, aber in dem Fall geben
sie immerhin zu, daß auch Linke oder Sozis existieren, die das anders sehen.
Atheisten
hingegen werden komplett totgeschwiegen.
Kirchen sind gut
- alles andere darf nicht sein.
[…..] Mit
einem Schlag, besser gesagt mit einem Kahlschlag, hat das Erzbistum Hamburg
viel von dem Ansehen, das es für sein traditionsreiches Schulwesen in der Stadt
genießt, eingebüßt. Die Katholiken sind mit – noch – mehr als 9000 Schülern
nicht nur der größte private Schulträger, sie erheben auch das geringste
Schulgeld und ermöglichen es damit Familien mit niedrigen Einkommen, ihre
Kinder auf eine Schule mit christlicher Prägung zu schicken. [….] Das
Erzbistum verabschiedet sich jedenfalls ein Stück weit vom Prinzip der sozialen
Verantwortung. Es kommt hinzu, dass die Schulschließungen eine regionale
Schieflage aufweisen. […..]
Ungeniert
fordert die CDU die steinreiche RKK mit weiteren staatlichen Millionen zu
pampern.
[….]
"Nun soll jede dritte katholische
Schule geschlossen werden." Schuld seien auch die "völlig
unzureichenden Zuwendungen der Stadt" für den Betrieb und die Sanierung
der Schulen, so [die schulpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion] Stöver. Diese
Zuwendungen betragen nur rund 85 Prozent derer für staatliche Schulen.
"Durch den
Wegfall der Schulen werden die Schüler künftig im öffentlichen Schulwesen
beschult werden müssen, wodurch dem Steuerzahler höhere Kosten entstehen
werden", sagte Stöver und forderte: "Der Senat muss noch einen
Rettungsversuch unternehmen, besonders damit der Hamburger Süden nicht
preisgegeben wird." Dort sind allein drei Schulen von der Schließung
bedroht. […..]
Nein,
Stöver! Wieso sollte der Hamburger Steuerzahler ein religiöses Konkurrenzmodel
seiner eigenen Schulen fördern?
Der
CDU-Frau kommt offensichtlich gar nicht in den Sinn, daß kirchliche
Einrichtungen ihre Schulen selbst finanzieren könnten.
Die
Kirchen sollen die Kontrolle bekommen, aber keinen Cent der Kosten selbst
übernehmen?
Gut, daß
eine demokratiefeindliche Institution, die Homoehe bekämpft und Frauen für so
minderwertig hält, daß sie ihnen nicht den geringsten geistlichen Posten zugesteht
ihre Propaganda nicht mehr vollständig vom Staat finanziert betreiben kann.
Schlimm genug, daß überhaupt Einrichtungen unter kirchlicher Trägerschaft, die
sich ja grundgesetzwidrig weigern Juden oder Muslime oder Atheisten
einzustellen, überhaupt mit Staatsgeld betrieben werden.
Wenn
Abla-PUM sich grämt, scheint etwas richtig zu laufen.
Zum
Schluß ein Blick auf die evangelische Konkurrenz in Hamburg.
Auch von
dort gibt es heute positive Neuigkeiten.
Bischöfin
Fehrs entwidmete mangels Interesses eine Kirche in Todendorf, die anschließend
abgerissen wird.
[….]
Wie nimmt man Abschied von einer Kirche?
Ein Ortstermin in Todendorf, wo das Gebäude aus finanziellen Gründen abgerissen
wird
Es ist 19.54 Uhr, als
Bischöfin Kirsten Fehrs die entscheidenden Worte ausspricht: "So entwidme
ich jetzt diese Kapelle. Von nun an ist sie nicht mehr dem Dienst Gottes
geweiht." Mit einem Mal ist es still. Kein Rascheln mehr auf den Bänken,
kein Flüstern oder Husten. Aus der Kirche in Todendorf (Kreis Stormarn) ist ein
weltliches Gebäude geworden. Ein Gebäude, das nur noch wenige Wochen existieren
wird. Die Gemeinde Todendorf, die das Gotteshaus samt 5000 Quadratmeter großem
Grundstück gekauft hat, will es spätestens bis zum Sommer abreißen lassen.
Danach soll an der Stelle ein Feuerwehrgerätehaus gebaut werden.
[….]
Architekten schätzten die
Sanierungskosten für die kommenden 15 Jahre auf rund 134.000 Euro. Geld, das
die zuständige Kirchengemeinde Eichede allein hätte aufbringen müssen. Denn der
Kirchenkreis Hamburg-Ost stufte die Kapelle im April 2016 als "nicht
förderungswürdig" ein. In einem internen Papier teilte er damals seine 138
Kirchen und 140 Gemeindehäuser in A-, B- und C-Standorte ein. Die Gebäude der
Kategorie C, immerhin 35 Prozent, müssen seitdem ohne Hilfe unterhalten werden.
Der Kirchengemeinderat
Eichede beschloss daraufhin im Oktober 2016, die Kapelle in Todendorf zu
entwidmen. Vorausgegangen seien "viele schlaflose Nächte", betont
Pastorin Schumacher bei der Abschiedszeremonie. [….] Die Todendorfer akzeptierten den Beschluss widerstandslos – auch zur
Überraschung von Susanne Schumacher. "Ich hatte damit gerechnet, dass sich
eine Interessengruppe bildet, die für den Erhalt der Kirche kämpft", sagt
sie. "Aber das war nicht der Fall." Zu einem Informationsabend über
die Zukunft des Gebäudes seien nur 35 Kirchenmitglieder gekommen – von 2500. So
viele Menschen gehören der Kirchengemeinde Eichede an, die für Todendorf und
sieben weitere Dörfer zuständig ist. "Ich habe das als Zeichen gewertet,
dass ein Erhalt der Kirche nicht gewollt ist", sagt sie. [….]
Ein
guter Tag also für Hamburg.
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