Ehrlich;
Spaß macht mir das wirklich nicht.
Wie gern
würde ich mich mal nicht mit der größten menschlichen Katastrophe beschäftigen,
aber mein Präsident lässt mir keine Wahl.
Da
schalte ich heute Nachmittag unschuldig mal kurz den Fernseher ein und sehe
gleich eine LIVE-Übertragung
einer Trump-PK in Camp David.
Fassungslos
höre ich zu wie er mal wieder ausschließlich von weißen alten Männern umringt
Dinge sagt wie „Everything I’ve done is 100% propper“
und Muellers Untersuchungen wären "very, very bad for our country. It's making our country look foolish and this is a
country that I don't want looking foolish, and it's not going to look foolish
as long as I'm here."
Luft.
Luft. Man reiche mir den Sauerstoff.
Aber im
anschließenden großen CNN-Panel erklärten alle anwesenden Politexperten bei
dieser Photo-Op habe Trump eine gute Figur gemacht, wäre nicht aus der Rolle
gefallen. Ihm sei es gelungen konzentriert und seriös aufzutreten.
OK,
Brain Stelter wies kurz daraufhin, der Präsident habe mal wieder heftig
gelogen, als er beispielsweise behauptete seine Ratings wären durch die Decke
gegangen, oder daß es keinerlei Hinweise auf „russian collusion“ in seinem Team
gäbe, daß vielmehr „Hillary“ diejenige wäre, die mit Russland unter einer Decke
stecke, aber geschenkt. Das ist eben Trump. Wenn er einfach nur rumlügt wie
gedruckt, ohne dabei direkt eine internationale Krise auszulösen, ist es schon
ein seriöses, präsidentielles Auftreten.
Das
CNN-panel hat damit sogar Recht; zumindest wenn man den
Auftritt mit seinen hochpsychiotischen Tweets einige Stunden
zuvor vergleicht.
"In meinem Leben
haben mich stets meine beiden stärksten Eigenschaften ausgezeichnet: meine
mentale Stabilität und die Tatsache, dass ich richtig schlau bin."
"Ich habe mich
vom SEHR erfolgreichen Geschäftsmann, zum Top-TV-Star zum Präsidenten der USA (im ersten Anlauf)
entwickelt. Ich denke, das zeigt nicht nur, dass ich clever bin, sondern ein
Genie. Und ein mental gefestigtes Genie obendrein."
Michael
Wolff, der Autor von “Fire and Fury” kann sein Glück gar nicht fassen.
Der
Präsident selbst tut in seiner hoffnungslosen Verblödung alles dafür, um das
Buch zu einem Verkaufsschlager zu machen.
[….] Michael
Wolff says his explosive book about President Trump is accurate, despite the
White House's attacks. And he appreciates all the free promotion from the
president.
"Where do I send the box of chocolates?" Wolff asked playfully
in his first interview about the book, "Fire and Fury," which became
the country's hottest book in the last two days.
"Today" show host Savannah Guthrie asked: "You think he's
helping you sell books?"
"Absolutely," Wolff said, and "he's helping me prove the
point of the book." [….]
In
seinem blinden Wahn die Menschen daran zu hindern es zu lesen, erreicht er natürlich
genau das Gegenteil, macht es zum heißesten Scheiß.
Trumps
ureigene primitive Kindergartensprache tut ihr übriges; too bad.
Nach
Minuten war die erste Auflage komplett ausverkauft. Das selbsternannte
Business-Genie Trump beweist wieder einmal von Business nicht den geringsten
Schimmer zu haben.
Aber wen
wundert das? Immerhin schaffte es Trump auch mit Kasino-Lizenzen, die allgemein
als Erlaubnis zum Gelddrucken gelten, mehrfach Pleite zu gehen.
Auch die
allergrößten Trump-Fans, die mit ihm arbeiten wollen, merken nach kurzer Zeit,
daß der ungebildete Debile mit Leseschwäche ein sagenhafter Idiot ist.
Trump
begreift noch nicht einmal die elementarsten Dinge des Marketings – und das
soll angeblich sein Fachgebiet sein.
Statt „Fire
und Fury“ zu ignorieren und ihm damit nicht noch mehr Aufmerksamkeit zu
verschaffen, stößt der entlarvte „Fucking Idiot“ den Rest der Welt mit der Nase
drauf.
Wolff
mag nicht der seriöseste Journalist sein, aber insbesondere nach Trumps
heutigen Reaktionen ist man gewillt zu glauben, daß 100% seiner engsten
Mitarbeiter ihn für zutiefst unfähig halten und wie ein spoiled child
behandeln.
[….] "Fire und Fury", das spektakuläre
Enthüllungsbuch über Donald Trump, ist einen Tag nach seiner Veröffentlichung
der heißeste US-Bestseller des noch jungen Jahres. Bei Kramerbooks in
Washington war es binnen 20 Minuten ausverkauft. [….]
Bannon war eine der
gesprächigsten Quellen, aus denen Reporter Michael Wolff die
336-Seiten-Seifenoper strickte, angesiedelt irgendwo zwischen Bauernschwank und
Endzeitthriller. [….]
das erschreckende Porträt einer
US-Regierung ein, deren Inkompetenz kaum zu überbieten ist - voller Narren und
Intriganten von derart überforderter Dämlichkeit, dass sich die Frage stellt,
wieso sie alle nicht schon hinter Gittern sitzen. Allen voran Donald Trump, der
einem fast leidtut, wäre er nicht der mächtigste Mann der Welt. [….]
Wolff, der sich in der
New Yorker Society gut auskennt, nennt Trump deren "Witzfigur". Er
werde als "dumm" verlacht von den anderen Milliardären, die ihn nie
als einen der ihren akzeptiert hätten. "Er wusste nichts", so Wolff.
"Was er wusste, schien er eine Stunde zuvor gelernt zu haben." Als
Geschäftsmann habe er nicht mal eine Bilanz entziffern können. Er wiederhole
sich dauernd, sei mit Schmeicheleien "einfach an- und auszuknipsen"
und am meisten beeinflussbar vom letzten Gesprächspartner. Er lese nichts außer
"Schlagzeilen und Artikel über sich selbst oder zumindest Schlagzeilen von
Artikeln über sich selbst" und sei "eine Figur von stotternder,
gefährlicher Unsicherheit".
[….]
Schon bei den ersten Briefings im Oval
Office habe sich gezeigt, dass Trump völlig unfähig - und unwillig - sei,
"Informationen von Dritten aufzunehmen". Er lehne schriftliche
Papiere ab, weshalb ihn manche für einen Legastheniker hielten. Gesetze
langweilten ihn. Auch könne er sich an die meisten Dinge, die er mal gesagt
habe, schnell nicht mehr erinnern - etwa an Wahlkampfversprechen. "Es war
ein Understatement, zu behaupten, dass er nichts - absolut nichts - über die
intellektuellen Grundlagen des Jobs wusste", schreibt Wolff unter Berufung
auf Trumps Stab.
[….]
Trumps Tochter Ivanka, sei eine
"selbstzufriedene, abgelenkte, ganz normale Gesellschaftstante". Sie
habe mittlerweile Ambitionen, die erste US-Präsidentin zu werden. Der
"Redenschreiber" und rechtskonservative Ideologe Stephen Miller sei
"unfähig, Sätze zu konstruieren". Überfordert von der Aufgabe, den
manischen Präsidenten zu managen, halte der Stab schlechte Nachrichten von
Trump fern und versuche, "Situationen zu schaffen, in denen er sich wohl
fühlte, wie eine Art Blase, um ihn von einer böswilligen Welt
abzuschotten". [….]
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